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18.06.2019 Im Marteltal!

Nai-publish: 19.06.2019

Und heute ging es ab ins Marteltal! Schon aus der Ferne sahen wir die Burgruine, die am Taleingang steht und früher das wunderschöne Tal vor Feinden geschützt haben mag. Natürlich legten wir hier ein Stop ein und wanderten den Weg zur Burg, nicht ohne die Hunde aus einem Bachlauf trinken zu lassen. Dann ging es bergauf und ich schnaufte ordentlich, bis wir oben an der Burg Obermontani angekommen waren. Doch leider ist die Burg Landbesitz und nicht zu besichtigen, obwohl herrliche Fresken erhalten sein sollen. Das schwere Eisentor verwehrte uns leider den Zutritt. Wir umrundeten die Burg, trafen auch noch auf zwei junge Herren, die mit dem Rad gekommen waren und es nun selber nicht mehr wirklich verstehen konnten, warum sie sich das angetan hatten. Da auch bei der Umrundung kein Zutritt möglich war, machten wir noch ein paar Fotos und zurück ging es. Unser Auto parkte neben riesigen Baumstämmen, denn hier wird überall Holz geschlagen und die holzverarbeitende Industrie ist kein zu kleiner Arbeitgeber. Dann war das Talende unser Ziel, doch auf einmal war der Weg, den ich kannte, geperrt. Hier war eine neue Anlage für Biathlon gebaut worden und die Straße nahm nun einen anderen Richtungsverlauf. Würde ich die alte Stelle wiederfinden? Doch nach einer Weile verließen wir das neugebaute Straßenstück und befuhren wieder den alten Weg. Es dauerte länger, als ich es in Erinnerung hatte, bis der Stausee in Sicht kam. Dann parkten wir und es ging ab zum See. Unterwegs blühte überall der Enzian und andere Blumen. Doch nachdem wir eine Weile gegangen waren, beschloss ich auf der Bank sitzen zu bleiben und genoß den Blick auf die Berge, die hohen Tannen, wo ich die Säge hörte, aber zu keinem Zeitpunkt sah, dass ein Baum aus der Reihe fiel und eine herrliche Almwiese, auf der ich aber keine Bewegung ausmachen konnte. Hinter mir plätscherte ein Holzbrunnen und neben mir ein kleines Bächlein und vor mir lag ruhig und sonnenbeschienen der See. Ich liebe solche Momente und kann mich herrlich enstspannen, was mir ja nicht immer so leicht fällt. Dann ging plötzlich und unerwartet Ayko wieder steil, denn da kamen zwei Terrier ohne Leine auf ihn zugestürmt und er fletschte die Zähne und bellte zornig. Ich zog ihn zur Seite, um die anderen Hunde abzuwehren, doch da hatten auch schon die Besitzer gmerkt, dass mein lieber Ayko eine kleine Granate ist und eilten zu mir, um ihre Hunde aus der Gefahrenzone zu retten. Ach Ayko, Du bist so ein toller Hund. Wenn du dich doch nur an der Leine nicht so anstellen würdest, wäre spazieren gehen mit dir angenehmer. (Ingrid warf hier ein: "Zwei Granaten, unter sich!" (Soll ich jetzt böse sein? Sie meint nein)

Kurz danach kam auch Ingrid mit Louis zurück und erzählte von einer Schneewand, die in 10 Minuten Entfernung bis zum Weg herunter reichte. Doch da wollte ich nicht mehr hin, sondern mich reizte das Hinterland und so kamen wir über eine herrliche Wiese und das Rauschen eines Wasserfalls verstärkte sich immer mehr. Mit großer Wucht schäumte das Nass durch sein Bett. Auf der Wiese standen mehrere Holzhäuser. Ingrid mutmasste, dass sie für Wanderer wären und bei einem stand sogar ein Fenster auf und ich konnte hineinfotografieren. (Immer die Indiskretionen)

Auf der Wiese gab es auch eine lila  Blume, die ganz eigenwillig war. Ich konnte sie bisher trotz gründlicher Recherche in meinem Buch nicht identifizieren. Ich hoffe das Foto kann ich hochladen. Über eine Brücke ging es zurück und wir kehrten dann  in das Cafe ein. Den Kaffee hatten wir uns nun redlich verdient, denn inzwischen war sogar ich über 4 Kilometer gelaufen. Im Cafe gab es eine Geierstation. Hinter dieser Information gab es eine Holzwand mit einem Rohr, von dem aus man das erste Nest eines ausgewilderten Bartgeiers beobachten konnte, doch die Jungvögel hatten wohl schon ihre Flugversuche beendet und waren ausgeflogen. Ein hervorragend leckeres Eis bildete den Abschluss und wir machten uns auf den Rückweg.

Wir stoppten an einem privaten Trödel, der sich bei einem Stadel befand und konnten es beide kaum fassen, was die Frau da alles feilbot. Neben Tassen und Tellern gab es alte Küchengeräte, wenig ansprechende Gemälde oder Rahmen, Bücher, und allerei Tand. In dieser Form hatten wir das beide noch nicht erlebt und die Dame erzählte, dass sie jeden Nachmittag dort sitzen würde. Sie schleppte dann wohl den ganzen Plunder aus den verschiedenen Hütten heraus und abends wieder herein. Aber würde sie wirklich jemals davon etwas verkaufen. Alles machte einen ungepflegten und unsauberen Eindruck, aber immerhin erwarb ich drei kleine lila Schalen. Also hatte sie einen Umsatz von drei Euro gemacht und ich bezweifele, dass sie noch mehr verkauft hat. Was konnten Ingrid und ich schön über all die Dinge lästern! Lach!!!

Den nächsten Halt machten wir am Nationalpark Tourismusverein, der ein kleines beschauliches Museum hatte. Besonders ansprechend war die Kammer, in der es auch die Geschichte einer Hebamme, die circa 1925 geboren wurde, gab. Sie beschrieb selber sehr eindrücklich ihre Arbeit unter den erschwerten Bedingungen auf den Berghöfen, wo es an allem mangelte. Sie bekam auch vier Kinder, aber einen Mutterschutz gab es nicht. Sie war im Dauereinsatz und wurde später sogar  ausgezeichnet.

Im Erdbeerladen nebenan, denn das Marteltal ist berühmt für seine Erdbeeren, erstand ich ein kleines Schälchen und dann ging es ab nach Hause. Gegen 18.00 kamen wir in unserem hohen Domizil an und während wir unten 28,5 Grad hatten, ließen die 20 Grad hier oben die arme Ingrid sofort wieder frösteln.

Zu unserer großen Freude bekamen wir wenig später mitgeteilt, dass das Wlan wieder ging und mit Patricks Hilfe wurden die Texte von Word in den Blog eingefügt. Leider dauert es eine Ewigkeit, bis ein Foto hochgeladen ist, aber ich bleibe dran!!!

Sagot