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Panama.

Nai-publish: 12.04.2017

Auch wenn jetzt schon wieder einiges passiert ist , muss ich noch ein paar mehr Worte über Bolita schreiben :)

Denn dort im Dschungel ohne Strom und jeglichen Anschluss an die Zivilisation zu leben war bis jetzt eins der tollsten Erlebnisse die wir hier hatten!

Das Hostel wurde vor 14 Jahren erbaut und der wirklich nette Besitzer steckt sein ganzes Herz in das Projekt. Ihm gehört das Riesen Stück Urwald und alle insgesamt 14 km langen Pfade wurden von ihm und seinen Volunteers persönlich in den Busch geschlagen. Außerdem haben die es da oben geschafft in der ganzen Zeit keinen einzigen sack Müll zu produzieren - selbst das Plastik wird eingeschmolzen und als Bau Material verwendet. Also alles wunderbar öko und nachhaltig da steckt man echt gerne sein Geld rein :)

Auch wenn es vier Tage lang Reis und Bohnen und zur Abwechslung mal Nudeln mit Tomatensoße gab haben wir überlebt - vor allem durch selbst gemachten Tee für den man sich die Blätter einfach von Baum pflücken kann und durch die große Auswahl an Sprit die ironischerweise bereit stand. Für 1000 colon gibt es also einen shot oder ein Stück frisch gebackenen Bananenkuchen im Dschungel - da kann man ja gar nicht nein sagen ;)

Außerdem waren wir jeden Tag mindestens zwei Stunden wandern und haben unglaublich viele verschiedene Tiere und Pflanzen beobachtet. Man ist jedoch schon nach 10 Minuten klitschnass geschwitzt und die Pfade sind nicht ohne da es die ganze Zeit rauf und runter geht und sie auch nicht ganz ungefährlich sind. Aber mit deutschen Standard Wanderwegen muss man hier bekanntlich eh nicht rechnen. Was mir persönlich aber am besten an Bolita gefallen hat waren drei Sachen:

1. (Achtung Überraschung ) mein Bett. Und zwar weil das Zimmer keine Wände hatte sondern einfach aus holzstelzen bestand und jedes Bett mit einem Riesen Moskito netz ausgestattet war. Das schönste war aber dass ich morgens nachdem ich von Vogelgezwitscher, lautem Quaken und brüllaffen geweckt wurde bis zum Meer gucken konnte :)

2. Die Hängematten in denen man am Teich stundenlang lesen konnte während Kolibris und Libellen über einem hin und her geflogen sind

3. Und zu guterletzt die duschen :D die waren nämlich ganz einfach und zur Hälfte hinten offen so dass man einen wunderbaren Blick über den Dschungel genießen konnte :) 


 An unserem letzten Tag dort mussten Sarah und till schon früh morgens nach San José fahren da Sarah nach zwei Wochen leider wieder nach hause fliegen musste. Till hat uns restlichen drei dann aber am nächsten Tag wieder in Puerto Jiménez eingeholt wo wir uns einen netten Abend mit viel Bier und super leckeren wraps mit allem drum und dran gegönnt haben ( endlich wieder vernünftiges essen!!). Leider hatten wir dadurch nur eine Stunde Schlaf was für mich verheerende Konsequenzen hatte - aber dazu komme ich später.. jedenfalls ging es am nächsten Morgen um 5 mit dem Boot weiter nach Golfito und von dort aus über die Grenze nach Panama - dirección: boquete. Der Bus mit der Klimaanlage auf gefühlten 5 grad und ich in kurzer Hose und verschwitzt vom Rucksack schleppen hat dann nur noch zum Verhängnis beigetragen, zu welchem ich später komme. Boquete liegt in der Mitte des Landes in den bergen neben dem Vulkan baru und ist sehr touristisch da man dort super viele super teure Outdoor Aktivitäten machen kann. Wirzigerweise muss man in der Stadt david umsteigen, was unser david nicht so lustig fand (wir dafür aber umso mehr) da man dort wundervolle Sprüche klopfen kann (so in etwa: boah ist david hässlich , guck mal wie viele Leute schon in david waren , und so weiter -ihr könnt es euch denken :p). Mittags In boquete angekommen hieß es dann schlafen gehen da der Plan stand den 3477 Meter hohen Vulkan zu besteigen. Das kann man jedoch nur nachts machen (bitte fragt mich nicht wieso kann wohl kaum an den Sichtverhältnissen liegen) und dafür muss man um elf los um dann Insgesamt 12 Stunden unterwegs zu sein. So jetzt ratet mal wer obwohl er nur eine Stunde Schlaf hatte natürlich nicht Pennen konnte.. als die Jungs topfit (okay das ist übertrieben aber im Vergleich zu mir sprühten sie vor Energie ) um zehn aufgestanden sind ging es mir einfach nur kacke Dank der Klimaanlage und des schlafmangels aber wenn ich mir schon vornehme einen blöden Vulkan zu besteigen dann wird das auch gemacht. War ne ziemlich dumme Idee da ich nach den ersten zwei Kilometern in Dunkeln und bei gefühlten 180grad bergauf umkehren musste .. aber die Jungs haben sich tapfer auf den Berg gekämpft! :) von der weiteren Wanderung muss max dann erzählen ich haben den Rest der Nacht im Bett verbracht. Muss aber toll gewesen sein :( jedenfalls kamen die drei dann um ein Uhr mittags ziemlich unfähig zu laufen oder irgendetwas anderes zu tun wieder im Hostel an. 

Zur Entspannung Gings aber am nächsten Tag wieder nach Bocas del Toro (die traumhafte Inselgruppe auf der max und ich schon ganz am Anfang der Reise waren ) wo wir drei sehr entspannte tage mit viel essen , Bier, Strand und chillen verbracht haben. zum Abschluss unserer Zeit als kleine Reisegruppe haben wir dann nochmal Puerto Viejo besucht und sind zum dritten oder vierten Mal in den Nationalpark nach cahuita gefahren weil wir den david und till unbedingt noch zeigen wollten :) haben diesmal sogar drei verschiedene schlangen gesehen ! In unserem alten lieblingshostel haben wir dann noch super nette Leute kennen gelernt und ein paar sehr nette Abende verbracht bis till und david dann schließlich weiter nach Santa Teresa gezogen sind um dort ihre letzten Tage in Costa Rica zu verbringen. War für max und mich leider genau die falsche Richtung da wir uns in Bocas ganz spontan Flüge nach Kolumbien für den 20.april gebucht haben (bin schon ganz aufgeregt !). Also sitzen wir grade im Bus Richtung el Valle de Anton und beten das wir es heute bis dort schaffen da die Busse das hier mit Verspätungen und Fahrplänen nicht ganz so ernst nehmen wie die aseag. Haben also schon eine Stunde Verspätung (vielleicht auch zwei so genau kann man das nicht sagen - wenn da steht der Bus kommt um eins kann das auch ne halbe Stunde früher oder später sein , da muss man sich halt dran gewöhnen). Das ist auch der Grund aus dem ich solche Romane schreibe ( sorry dafür ) - mein handy hat zu viel Hitze abbekommen und ist kaputt gegangen ( :'((((((( ) und jetzt habe ich die Todes Langeweile und missbrauche max Handy welches jetzt zum Community Handy mutiert ist. Habe aber vor da wir eh nach Panama City müssen um unseren Flieger zu nehmen und in max Fall sich tattoowieren zu lassen mir dort ein neues zuzulegen. Drückt uns die Daumen dass wir noch den Bus nach el Valle bekommen - ihr werdet erfahren ob es geklappt hat oder nicht :) liebe Grüße an alle ihr werdet vermisst ! Eure cleo 

Sagot (3)

Helmut
Lieber cleo, da hast Du dir aber viel Mühe gemacht und dabei sicherlich auch noch geschwitzt in dem schwülen Urwaldumfeld. Aber dein ausführlicher Bericht gibt uns einen sehr guten ausgewogenen Einblick in das Gebiet eurer abenteuerlichen Reise durch ferne Länder und fremde Landschaften. Sicherlich macht ihr dabei auch weite Fußmärsche. Ich kann mir gut vorstellen, dass man nur per pedes apostolorum solche Stätten zu erreichen vermag, wie Du sie schilderst. Aber sie müssen schon wunderschön sein, sonst würdet ihr sie nicht so mühevoll erwandern, oder sie euch sogar zielbewusst abtrotzen. Vielen Dank für den Bericht und weiteren Spaß auf der Weltreise wünscht euch allen der Opa aus der Heimat

Klaus
Habe beim lesen eine Träne verdrückt. Vaya con dios es sempre

Helmut
Auch dem alten Mann wurde es beim Lesen dieses wunderschönen Reiseberichtes ganz warm ums Herz. Erinnerte er mich doch gleichsam an meine Kinderzeit als ich ein halbes Jahr lang weit weg vom Elternhaus war. Immer wieder habe ich dort vor Heimweh geweint, obwohl ich mich eigentlich geborgen und wohlgefühlt habe. Heimat ist was Schönes. Man weiß sie erst aus der Ferne oder ganz besonders, wenn man sie verloren hat, richtig zu schätzen. https://youtu.be/qAZNzV6qYgs