Çap edildi: 29.07.2018
Alle Backpacker brauchen mal ab und zu eine kleine Pause und ein Dach überm Kopf. Nicht nur, um mal wieder richtig lange und heiß duschen zu können, sondern vor allem auch, um mal entspannt im Warmen relaxen zu können. Unsere kleine Pause von der Straße haben wir nach Napier verlegt. Bereits vor unserer Reise haben wir Napier empfohlen bekommen als Stadt, in der immer gutes Wetter ist. Das mussten wir natürlich selber einmal überprüfen und sind direkt nach unserer Tongarirowanderung an die Ostküste aufgebrochen. Dort haben wir uns dann ein schönes Backpackerhostel gesucht. Das tolle war zum einen die große Küche und zum anderen der große, gemütliche Aufenthaltsraum mit TV und DVD-Player. Dort haben wir uns wieder aufgewärmt, haben dick gekocht und gebacken und den ganzen Abend mit 10 weiteren Backpackern aus aller Welt den Abend verbracht. Das tolle am Reisen ist neben dem Erkunden von unbekannten Landschaften und Kulturen vor allem das Treffen von anderen Menschen mit vielen verschiedenen Geschichten und Ideen.
In dem Hostel haben wir uns dann auch einmal zusammengesetzt und überlegt wohin es uns als nächstes verschlagen soll. Schnell waren wir uns einig: Die Südinsel sollte nun angesteuert werden. Also mussten wir uns erst einmal informieren, wie man überhaupt darüber kommt. Im Prinzip gibt es da aber nur einen Weg und zwar mit der Fähre. Da kann man dann zwischen zwei verschiedenen Anbietern wählen, die mehr oder weniger ca. die selben Preise haben. Wir haben uns für Interislander entschieden und haben für gute 140€ (!!) ein Fährticket für zwei Erwachsene und einen Campervan ausgesucht. Am nächsten Morgen haben wir uns dann also auf den Weg in die Hauptstadt Neuseelands gemacht, von wo aus die Fähren starten.
Wellington ....ja über Wellington können wir leider nicht wirklich viel sagen. Viele Backpacker die wir getroffen haben, meinten Wellington sei eine super Stadt mit vielen Cafés und künstlerischen Stadtteilen und einem tollen Flair. Wir können zu Wellington nur eines sagen: Hier scheint es nie aufzuhören zu regnen. Insgesamt waren wir zwei Nächte dort und haben abgesehen von einem Kinobesuch nicht viel gesehen, da wir uns viel im Van versteckt hatten. Mit Regenschirm bewaffnet, haben wir nach einer Weile den Hafen erkundet, der wirklich schön zu sein scheint, aber so ganz konnten wir den Regen und den Sturm nicht vergessen. Um so erfreuter waren wir, als am Morgen unserer Fährfahrt die Sonne rauskam. Also fix alles zusammengepackt und auf zur Fähre.
Bei der Fähre angekommen mussten wir uns erstmal einreihen und warten. Eine gute halbe Stunde passierte nicht viel aber dann ging es auf ein überraschend großes Schiff. Zu unserer großen Erleichterung konnten wir unser Auto direkt zwischen einer Wand und einem LKW parken („Ja sonst haut uns noch so ein Depp hier ne Delle rein!“). Während der Fahrt konnten und wollten wir nicht im Auto bleiben sind hoch auf eines von zwei Decks, auf denen man verschiedene kleine Restaurants und Bars finden konnte, sowie Sitzplätze zum Rausschauen. Weiter oben konnte man auch auf das Sonnendeck nach draußen und direkt die Landschaft genießen. Die gesamte Reise hat gute 3,5 Stunden gedauert und war für eine Person das Highlight der Woche...für die andere Person eher so lala. Die Windstärken und der damit verbundene Wellengang werden hier in ca. fünf verschiedene Stufen eingeteilt. Für unseren Reisetag wurde die Stufe „low“, also niedrig vorausgesagt. Die andere Person hält das bis heute für eine dreiste Lüge!
Während ich (Chantall) auf einen der unteren Decks mit Leidensgenossen die Fahrt überstanden habe, hat Tobi das Auf und Ab auf dem obersten Deck genossen und viele Fotos gemacht, damit ich später das Verpasste zumindest in Bildformat erleben konnte. Und was er alles gesehen hat!
Nach dem Auslaufen aus dem Hafen in Wellington hat uns das offene Meer begrüßt. Bei mittlerweile wolkenbedecktem Himmel und frischen Temperaturen, wendete ich (Tobi) mich der kleiner werdenden Nordinsel langsam ab und schaute auf die immer größer werdende Südinsel. Während der Wellengang im inneren des Schiffes große Auswirkungen auf das Wohlbefinden einiger Gäste bewirkte, machte es riesen Spaß auf dem Sonnendeck umherzuwandern und sich in den Fahrtwind zu lehnen. Gemeinsam mit ein paar neugierigen Mitreisende, bewaffnet mit unseren Kameras, hielten wir das Meer immer genau im Blick. Denn nicht ohne Grund zählt die Überfahrt mit der Fähre zu den Top 10 Scenic Fährfahrten auf der Welt. Neben der atemberaubenden Aussicht auf die beiden Inseln vom Meer aus, nimmt die Fähre einen kleinen Umweg und kreuzt auf offenem Meer eine der belebtesten Delfinpassrouten Neuseelands, um anschließend durch einen der Fjords der Südinsel in Richtung Picton zu Steuern. Und tatsächlich hatten wir Glück. Kurz vor der Einfahrt in den Fjord, vor der Südinsel, kreuzten 4 Delfine den Weg der Fähre. Sie ‚flipperten‘ sich langsam an und tauchten kurz darauf unter der Fähre hindurch, um ihren Weg auf der anderen Seite fortzuführen. Fasziniert von dem Erlebnis und nach der Einfahrt in das ruhigere Wasser des Fjords holte ich Chantall auf das Sonnendeck und wir genossen die letzte Stunde der Fahrt durch den Fjord.
Kurz darauf verließen wir das Schiff (ohne Kratzer im Auto ;)). Hallo Picton, Südinsel wir kommen!