வெளியிடப்பட்டது: 07.02.2020
06.02.2020
Heute Morgen klingelte um 4:00 Uhr der Wecker und um 4:30 Uhr klopfte es an der Tür. Unser Taxi war da und eine Freundin/Angestellte unserer Vermieterin war vorbeigekommen, um den Schlüssel entgegenzunehmen.
Im Fahrstuhl entschuldigte/bedankte ich mich, dass sie extra für uns so früh aufgestanden war :O Ihre Antwort war ganz nüchtern „I always get up early, ma‘am“ ^^ Also, wir sind ja selber Frühaufsteher aber 4:30 Uhr ist schon wirklich sehr früh :O
Draußen erwartete uns dann etwas, das wir in den fast drei Wochen kein einziges Mal gesehen hatten – Regen :D :D
Der Taxifahrer war nicht sehr gesprächig, was aber vielleicht auch an der Uhrzeit lag ;-) So beschäftigten Jonas und ich uns damit, aus dem Fenster zu schauen. Es war noch dunkel aber der Regen hatte einige Straßen komplett unter Wasser gesetzt und wir fragten uns, wie diese Gegend denn dann mit der Regenzeit umgeht!! Hmm.
Obwohl es nur knapp 10 km bis zum Flughafen waren, brauchten wir ca. eine halbe Stunde, keine Ahnung wieso :D Dort angekommen gaben wir dem Fahrer unser letztes Geld noch als Trinkgeld oben drauf und dann ging es ab in das wirklich schöne Flughafengebäude <3
Bei unserer Ankunft war mir das gar nicht so aufgefallen aber die Halle ist echt chic mit ihren bunten Fenstern und dem gebogenen Dach mit Holz innen als Verzierung. Nicht schlecht :p
Am Check-In Schalter für unseren Flug nach Taipeh trugen bis auf zwei andere Touristen alle Fluggäste bereits einen Mundschutz wegen des Corona-Virus und auch die Flughafenmitarbeiter selbst waren alle mit diesem Schutz ausgestattet.
Als wir schließlich an der Reihe waren, wurden wir gefragt, ob wir in letzter Zeit in China gewesen seien. Wir verneinten das aber sicherheitshalber wurden beide unsere Pässe durchblättert, um nach möglichen Stempeln zu suchen, die das Gegenteil beweisen. Sicher ist sicher ;-)
Nachdem klar war, dass wir die Wahrheit sagten, holte die Mitarbeiterin dann ein elektronisches Fieberthermometer heraus, das so aussieht wie eine kleine Pistole. Wir mussten uns nach vorne über den Schalter beugen und das Teil zielte auf unsere Stirn, um unsere Temperatur zu messen.
Bei Jonas waren es eher bedenkliche 34,1 und bei mir immerhin 35,1°C :D Die Temperatur wurde handschriftlich auf unserem Ticket vermerkt und wir wurden darauf hingewiesen, dass wir vor dem Einsteigen ins Flugzeug noch einmal gemessen werden würden. Wenn die Temperatur 37,4 °C oder höher beträgt, darf man nicht in den Flieger und kommt sofort in Quarantäne :O
Jonas und ich sind ja wie ein paar Tage zuvor erwähnt nicht komplett blauäugig. Klar, es gibt diesen Virus und wir sind da örtlich schon recht nah dran im Vergleich zu Deutschland aber Panik gibt es bei uns nicht. Dass diese Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, ist wichtig und richtig aber wir waren trotzdem überrascht, das schon am Flughafen zu erleben!
Schließlich ist Taiwan ja eine Insel und vom chinesischen Festland entfernt aber klar. Wir machen das mal so mit ;-)
In der Abflughalle sahen wir dann, dass sämtliche Flüge nach China gestrichen waren und wir hatten kurz Mitleid mit den ganzen Chinesen, denn Chinesen reisen super gerne in den Urlaub auf die Philippinen!! Die kommen jetzt einfach nicht nach Hause :O
Wie angekündigt wurde dann beim Boarding erneut mit der Pistole unsere Temperatur gemessen. „You are safe“ hieß es dann glücklicherweise und die Stewardess schmunzelte sogar unter ihrer Maske ;-)
Der Flug selbst war dann ganz normal aber als wir in Taipeh landeten und zu unserem Gate fuhren, kam erneut eine Durchsage. Neben des Corona-Virus gab es jetzt wohl auch wieder Fälle von Ebola und so sei die Einfuhr von Fleischprodukten strengstens verboten. Puh. Zum Glück haben wir mit Fleisch ja nichts mehr am Hut :p
Nach Verlassen des Flugzeuges sprach uns ein amerikanisches Pärchen auf unsere Klettergriff-Schlüsselanhänger an. Die beiden wohnen seit zwei Jahren in Taiwan und kennen die besten Kletterspots. Das klang alles super aufregend aber leider sind wir ja nur zwei Tage hier, sodass wir für so etwas keine Zeit haben :(
In Richtung „Immigration“ wurde dann unser Gepäck auf Fleischprodukte gescannt und als wir dort ankamen, sprach uns eine Mitarbeiterin panisch/mütterlich an. „Habt ihr denn keine Maske?!“. Wir schüttelten den Kopf und das löste bei ihr Unverständnis aus. „Habt ihr denn nicht vom Virus gehört?“ Doch, haben wir. „Das erste, was ihr gleich macht, ist, euch eine Maske zu holen, okay?“ Sie bat uns wirklich sehr eindringlich darum und wir nickten, obwohl wir ihrer Bitte dann doch nicht nachkamen (zumal ich eh keinen Laden gesehen hab, der diese Masken offensichtlich verkauft. Ansonsten hätte ich ja vielleicht überlegt ;-) )
Die Schlange zur Passkontrolle war endlos lang und auch dort wurde wieder die Pistole eingesetzt. Jonas und ich waren noch immer safe und so durften wir dann offiziell nach Taiwan einreisen! Yay! :)
Da der Flughafen 30 km außerhalb der Stadt liegt, machten wir uns auf den Weg in Richtung Metro. Eine Linie verbindet nämlich extra den Flughafen mit der Innenstadt und endet praktischerweise genau dort, von wo aus wir leicht zu Fuß zum Hostel laufen könnten <3
Zunächst aber brauchten wir einen kleinen Snack und fanden diesen in einer Bäckerei, in der witzigerweise deutsche Schlagermusik lief :D :D
Die Brötchen waren mega lecker, wenn auch recht teuer und dann ging es endlich zur Metro selbst. Eine Mitarbeiterin kam sofort auf uns zu und erledigte den Ticketkauf am Automaten für uns und dann stiegen wir in eine echt chice Bahn, die an Bangkok erinnerte.
Die Fahrt in die Innenstadt dauerte knapp 45 Minuten und nachdem wir beim Landeanflug viel Landwirtschaft gesehen hatten, folgte nun auch sehr viel Industrie. Erst kurz vor Ende sah man dann auch schöne Gegenden, wie einen riesigen Park mit endlosen Basketballfeldern und bunter Deko <33
An unserer Endstation stiegen wir aus und fanden zu Fuß dank Maps.Me ganz leicht den Weg zum Hostel. Ach ja. Als wir aus der Metro aussteigen, war da übrigens ein Schild „Welcome to Shanghai“ :D :D Erst deutscher Schlager, dann Shanghai. Waren wir in der richtigen Stadt? :p
Unser Hostel ist in einem hippen Viertel mit einer Art Fußgängerzone, wo es total viele Cafes und Läden gibt – richtig hübsch und vor allem abends auch sehr lebendig. Die Lage so nah an der Hauptstation der Metro ist perfekt :)
Da erst 12:00 Uhr war, durften wir aber noch nicht einchecken, ließen dann aber jeweils die großen Rucksäcke in der Gepäckaufbewahrung, damit wir schon einmal ein bisschen Sightseeing machen konnten ;-)
Taipeh ist jetzt keine typische Touristenstadt, würde ich sagen, aber sie hat schon echt tolle Ecken!
Unser erster Stopp war das National Museum, das in einem Park liegt. Am Eingang wurde wieder Fieber gemessen und uns wurde Desinfektionsmittel auf die Hände gesprüht.
Das Museumsgebäude ist über 100 Jahre alt und ist an sich schon eine kleine Sehenswürdigkeit^^ Im unteren Geschoss ist eine Ausstellung über Kunst der Aborigines. Das war eigentlich ganz interessant, zu sehen wie sie mit Naturmaterialien vor allem vier Farben benutzen, um diverse Dinge zu malen: Gelb und Rot bekamen sie aus verschiedenen Steinen, Schwarz aus der Asche nach dem Verbrennen und dann hatten sie noch weiß, aber ich erinnere mich nicht genau, woraus sie das machten…
Jonas und ich sind noch immer keine echten Kunstliebhaber aber es war ganz cool, die Sachen anzuschauen. Das einzige, was ich mich fragte, war, warum in einem NATIONAL Museum dann Kunst der australischen Aborigines ausgestellt wird :p
Die Frage klärte sich aber, als wir ins Obergeschoss gingen. Dort gab es Ausstellungsstücke aus Taiwans Vergangenheit und wir lernten, dass es hier acht Haupt-Stämme gab, die eben auch Aborigines waren – taiwanesische halt ;-)
Interessant waren auch die Bücher über Klassifizierungen von Flora und Fauna, die ein Japaner im 19. Jahrhundert hier begann. Ausgestopfte oder konservierte Tiere sind jetzt nicht jedermanns Sache aber es war als lehrreiche Aktion aufgebaut und war auch ganz cool :)
Um 14:00 Uhr lief in einem Theater ein Film. Wir verstanden nicht genau, worum es dort gehen soll aber ein Film klingt ja immer gut :D Als wir dort hingingen, winkte mich eine Museumsmitarbeiterin direkt energisch heran und so hatten wir keine Wahl :D :D
Auch hier durfte man nicht unkontrolliert eintreten aber das waren wir ja jetzt schon gewohnt ;-)
Der Film war dann eine Animation von einem Männchen, das in eine Karte „hineinfällt“ und dort dann mit den historischen Bildern und Leuten redet. Obwohl es englische Untertitel gab, verstand ich den Sinn des Filmes noch immer nicht, aber es war witzig anzuschauen :D
Nach dem Museumsbesuch schlenderten wir noch durch den Park und gingen dabei zu unserem nächsten Stopp: Der Chiang Kai Shek Memorial Hall.
Diese liegt wieder in einem Park, wo es in der Mitte eine riesige freie, gepflasterte Fläche gibt, die vielleicht für irgendwelche Feste genutzt wird. Zu einem Ende liegt die Memorial Hall, gegenüber ist ein riesiges Tor. Rechts und links befinden sich einmal die Music Hall und einmal ein Theater. Beide sind wie alle Bauwerke auf dem Gelände super chic und ziemlich majestätisch aufgrund ihrer Größe und den Verzierungen!! Die Music Hall und das Theater sehen riesig und pompös aus und ähneln eher Tempeln aus einem Royal Palace :D
Wir schauten uns eine Weile dort um, machten Fotos (Jonas hatte die Kamera heute!!) und zum Abschluss ging es einmal die Treppe rauf zur Memorial Hall. Dort oben steht eine Statue des Namensgebers der Memorial Hall und davor stehen zwei Wachen wie beim Buckingham Palace.
Auch hier wurde man übrigens abgefangen und es wurde wieder Fieber gemessen, bevor man die Plattform betreten durfte!
Da es nur noch fünf Minuten bis zum stündlichen Wachwechsel waren, überredete ich Jonas, der das noch nie gesehen hatte, uns den Wechsel noch eben anzuschauen :p
Es ist jetzt nichts Besonderes aber echt viele Leute filmten es und waren anscheinend ehrlich begeistert^^ Die Zeremonie dauerte knapp eine Viertelstunde und danach machten wir uns auf den Rückweg.
Mittlerweile war es spät genug, um im Hostel einzuchecken aber einen letzten Punkt für heute hatten wir noch: Zum Sonnenuntergang auf den Elephant Mountain. Das war ein Tipp von einer Schulkameradin und da wir nicht wussten, wann genau die Sonne untergeht, stiegen wir einfach in die Metro ein und fuhren direkt dorthin anstatt erst einzuchecken.
Ich war darüber erst nicht so begeistert, weil mein Handgepäck mit dem Laptop darin echt schwer ist und ich eigentlich keine Lust hatte, einen Hügel mit dem Rucksack zu besteigen aber naja. Da musste man dann durch :p
An der Endstation dieser Metro-Linie stiegen wir also aus und gingen vorbei an einer chicen Wohngegend mit Park, bis wir zu dem Trail kamen, der quasi ausschließlich aus Stufen besteht.
Der Weg war anstrengend aber oben angekommen hatte man einen schönen Ausblick auf die Stadt und auf den Taipeh 101, dem höchsten Turm der Stadt <33
Letztendlich waren wir ein bisschen zu früh für den Sonnenuntergang aber das war uns dann auch egal. Wir waren hungrig und erschöpft, also gingen wir ohne Sonnenuntergang zurück zur Metro und fuhren in die Stadt ;-)
Dort wollten wir dann in einer Mall nach einer Essensmöglichkeit suchen aber irgendwie fanden wir nichts, das einladend aussah oder nicht ausschließlich auf Mandarin war :D
Ich war schon ein bisschen knatschig aber schließlich ging es erst zurück zum Hostel, wo wir eincheckten und dann einfach in unserer Einkaufsstraße den nächstbesten Laden nahmen :D
Für umgerechnet fast 15 Euro (so teuer waren wir schon lange nicht mehr essen), hatten wir beide Abendessen aber da Jonas nicht satt wurde (und auch ich noch etwas vertragen konnte), suchten wir anschließend noch nach Dessert, den wir dann bei 7-Eleven fanden :D :D
Gegen 20:30 Uhr waren wir schließlich im Bett und während Jonas noch YouTube schaute, schlief ich sofort ein :p