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Aufgesattelt 11

Diterbitkeun: 19.07.2019

Liebe Geschwister, Familie und Freunde 

Am Samstag, den 13.7., sind wir um 3:30 Uhr in Bishkek angekommen. Im Gegensatz zu Stephan, der in den Bus einstieg und fast sofort einschlief ( er machte den Stephan, wie so oft), habe ich kein Auge zugemacht. Erst wartete ich auf die Grenze, und danach waren die Straßen in einem so schlechten Zustand, daß wir ganz schön durchgerüttelt wurden. Auf der ganzen Fahrt war ich froh, dass wir uns für den Bus entschieden haben, denn es ging durch die Steppe bergauf, bergauf, bergauf.
Nachdem wir unsere Räder ausgepackt und gerichtet haben, ging es 12 km zu unserem Guesthouse. Doch was für eine Enttäuschung, es gab kein Guesthouse SAKURA. Google hat uns falsch geführt! und so ging es wieder zurück in die Stadt, und diesmal fanden wir es auch. 


Wie wir vor dem Guesthouse standen, fiel uns als erstes ein deutsches Auto auf mit dem den Kennzeichen LL - Landsberg Lech. Da war uns klar, dass Johanna und Konstantin doch noch in Bishkek sind. Gemeinsam machten wir ein Begrüßungs- und Abschiedsfrühstück. Jetzt werden wir uns frühestens, wenn überhaupt, in Moskau treffen.
Wir haben eine schöne Unterkunft gefunden mit einem recht großen Garten, sogar mit Pool, Hängematten und vielen überdachten Sitzplätzen.
Wir begannen, uns im Haus und in Bishkek zu orientieren, und kauften ein.


Am Abend trafen wir uns mit Simon,(Engländer), Rada (Kirgisin) und ihrer 11 jährigen Nichte Ayzul in einem sehr guten kirgisischen Restaurant. Wir haben die Zwei in Samarkand kennengelernt, und sie boten uns ihre Hilfe an, wenn wir in Bishkek sind. 


Am nächsten Tag, ich schlief trotz Hitze wie ein Stein, machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg zum Bazaar. Bei einem zweistündigen Spaziergang quer durch die Stadt bekamen wir einen guten Eindruck von Bishkek. Wir durchquerten viele großzügige, gepflegte Parkanlagen, mit großen Bäumen, Denkmäler, Skulpturen, Springbrunnen und Wasserspielen, und waren ganz begeistert.
Der Bazaar ist groß,doch auch hier beschränkt sich die Auswahl an Gemüse auf Tomaten, Gurken, Zwiebeln, Kartoffeln, rote Beete, Kohl und manchmal auch Auberginen. So ist unsere Speisekarte nicht so vielfältig. Doch das, was wir bekommen, schmeckt nur gut. Das Obst besteht aus mehligen Äpfeln und Bergen von Melonen, an denen ich mich satt esse. 


Am nächsten Tag unternahmen wir einen Ausflug nach AlaArcha, einen 40 km entfernten Naturschutzpark im Vorgebirge des TienShan, gemeinsam mit zwei rüstigen Japanerinnen - Mutter (74 Jahre) und Tochter. Vier Stunden wanderten wir, einsam an einem Bachtal entlang, genossen die Ruhe, die etwas kühlere frische Luft und vor allem die Aussicht. 


Mittwoch morgen ging es dann um 7 Uhr weiter mit dem Rad zum IssykKul-See. Die ersten 30 km, waren die reinste Vergiftung. Im Gegensatz zu Usbekistan, dort wird viel mit Gas gefahren, sind hier die Autos und LKWs (viele sind ausrangiert aus dem Westen) die alte und schlecht gewartete Motoren haben. 


Es war sehr heiß und wir hatten mal keinen Gegenwind, also fuhren wir ganz vergnügt dahin. Neben der Strasse verlief ein kleiner Bach, da ließen wir die Beine im kühlen Wasser baumeln.
Beim letzten Aufenthalt rutschte Stephan ein kleiner Holzstab in sein Hinterrad, klemmte sich so fest, dass er eine Speiche brach und ein Loch in die Felge riss. Lange waren wir mit der provisorischen Reparatur beschäftigt, um dann weiterfahren zu können. 

 
Die Nacht verbrachten wir in einem sehr einfachen Hotel, und am nächsten Tag, früh um 8 Uhr fuhren wir mit dem Zug zum IssykKul-See. Die Zugfahrt war recht amüsant, denn mit von der Partie waren eine Handvoll Kirgisen/-innen, die ziemlich betrunken waren, einer spielte Akkordeon und die Anderen gröhlten dazu - klang nicht immer gut.
Wir fuhren durch eine kahle Berglandschaft mit einem tollen reissenden Fluss. 

Am See angekommen, holten wir mir eine Simkarte, sonst hätte ich nicht mehr an diesem Blog weiter schreiben können, kauften ein und machten uns auf die Suche nach dem See. Der IssykKul-See ist ein klarer See, im Hintergrund riesige schneebedeckte Berge und im Vordergrund einige Menschen - groß und klein, die baden, spielen und Freude haben. Dort frühstückten wir, und Stephan wagte sich bis zu den Knien in das frische Wasser. 


Fast direkt am See fanden wir ein Guesthouse wo wir mit einem anderen Radler Pärchen, Silvia und Michel, übernachteten.
Heute geht es ein Stück um den See, und ein weiterer Bericht wird folgen.


Heute sind wir 13 Wochen unterwegs und haben noch nichts bereut. Wir haben so viele positive Erfahrungen gemacht, soviel ungewohnte und ungewöhnliche Erlebnisse gehabt, so daß es nicht so schlimm ist, daß unsere Vorstellungen dieser Reise teilweise nicht eingetreten sind. 


Gesundheitlich geht es uns gut.


Wie immer würden wir uns freuen, von euch über den Blog Rückmeldungen zu bekommen, ob es interessant, spannend, oder langweilig ist. 


Ganz liebe Grüße von den Radlern 


Corrina &Stephan 

Waleran (1)

Christine
Auch wenn ich mich noch nie gemeldet habe, bedenke ich euch jeden Morgen mit guten Wünschen. Und endlich konnte ich mal alles in Ruhe lesen. Bin sehr beeindruckt und danke euch von Herzen für die Beschreibungen und tollen Fotos. Bei uns geht alles total normal weiter, was meistens recht interessant ist. Bob hat inzwischen ein erstaunliches Alter erreicht, das er selbst kaum glauben kann. Zu diesem Anlass hatten wir uns 3 Tage zum Wandern in den Schwarzwald zurückgezogen, was er sich gewünscht hatte und auch drigend brauchte. Ich wünsche euch weiter viele gute Erlebnisse und bleibt behütet.