شايع ٿيل: 28.09.2016
Meine letzte Woche war mit so vielen Erlebnissen und Ausflügen gefüllt, dass ich eigentlich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll zu erzählen. Deshalb habe ich mir überlegt, einfach für jeden Tag eine kleine Zusammenfassung zu machen. Doch da es bis Mittwoch nicht wirklich etwas Spannendes zu erzählen gibt, starte ich die Woche einfach mal mit Mittwoch :D
Mittwoch:
Anstatt - wie normalerweise - mal wieder spanische Grammatik zu pauken, wurde der Spanischunterricht an diesem Tag durch einen Ausflug nach Pisaq ersetzt - zu einer der größten und besterhaltensten Inkaruine Perus. Kurz gesagt: ein wunderschöner Ausflug mit wundervollen Ausblick!
Donnerstag:
Was den Donnerstag anbetrifft, waren wir Freiwilligen wohl doch ziemlich übermotiviert, denn wir haben nicht nur vier Stunden pure Spanischtheorie überstanden, sondern haben uns auch noch auf eigene Faust in das eineinhalb Stunden entfernte, kleine und mitten zwischen felsigen Bergen gelegene Städtchen "Ollantaytambo" aufgemacht. Auch hier stand eine Besichtigung einer Inkaruine an - die erste übrigens, die so überlaufen war, dass sich die Touristen gegenseitig durchschieben konnten^^ Doch ein Vorteil brachte das definitiv mit sich: Da wir alleine und - nicht wie sonst - mit einem Guide unterwegs waren und insofern keine Ahnung hatten, konnten wir uns einfach irgendeiner Gruppe anschließen, nett lächeln und ein paar Infos mitnehmen :D
Doch damit war der Tag noch nicht gefüllt genug, schließlich sollten wir ja abends noch lernen, wie man "Lomo Saltado" zubereitet - ein typisch peruanisches Gericht, das aus Fleisch, Bratkartoffeln und Gemüse besteht. Und auch wenn einer der Spanischlehrer das uns anders vorhergesagt hatte: Wir kamen (zumindest einigermaßen^^) rechtzeitig bei der Kochstunde an - also eigentlich gar nicht typisch peruanisch :D
Freitag:
Auch an diesem Freitag musste der Spanischkurs mal wieder ausfallen bzw. genauer gesagt verlegt werden, denn es sollten noch die beiden Orte "Tipón" und "Piquillakta" auf uns warten. Morgens noch freudig und motiviert, änderte sich meine Stimmung jedoch schon bald, denn - wie könnte es anders sein - war dieses Mal wieder ein Ausflug zu einem historischen Ort der Inkas auf dem Programm. Und so sehr mich diese Kultur auch fasziniert und so sehr ich sie für ihre Intelligenz bewundere: Dies war der erste Tag, an dem ich wirklich absolut nichts mehr über die Inkas hören konnte und wollte ^^ Ich glaube, so langsam können wir Freiwilligen die Führungen schon fast selbst leiten - absolute Inkaexperten kann ich euch sagen :D
Doch einmal kam uns an diesem Tage auch zugute, dass Peruaner alle möglichen Dinge feiern.^^ Und so konnten wir uns beim Salsa nicht nur auspowern, sondern uns schon auf eine Torte zur Ehre des Tages der Schüler und der Studenten freuen. Und so haben wir eben deutlich mehr Kalorien zu uns genommen als verbrannt, denn es war nicht nur eine Torte, sondern natürlich eine peruanische Torte - mit maximal viel Sahne und weiteren süßen Zutaten, von denen ich gar nicht genau wissen will, aus was sie bestehen :D
Samstag:
Schon mal jemand von euch um halb drei Uhr nachts freiwillig aufgestanden? - Nein? Ich auch nicht :D Naja, sagen wir bis letzten Samstag nicht. Denn wer was sehen will, muss leiden ^^ Und so standen wir nachts um drei Uhr an der Straße und wurden abgeholt, um zu den drei Stunden (und eine anstrengende Wanderung) entfernten "Rainbow Mountains zu fahren. Wirklich abgeholt wurden wir zwar erst um halb vier, aber ich verweise hierbei einfach nur auf die sogenannte "hora peruana" und rege mich nicht weiter darüber auf, dass wir fast erfroren wären :P
Doch trotz der Verspätung standen wir um sieben Uhr am Anfang einer Wanderung, von der wir wussten, dass sie uns noch einiges an Kraft kosten würde. Während sich andere ein Pferd teilten oder den gesamten Weg mit dem Pferd bewältigten, sah ich das ganze als eine Art sportliche Herausforderung und konnte das Gefühl, es geschafft zu haben und danach zwar körperlich völlig am Ende zu sein, aber sich so unglaublich erfüllt zu fühlen, kaum erwarten.
Bei gefühlten Minustemperaturen, Nebel und einem kleinen Graupelschauer zwischendurch wurde mir jedoch auf dem Weg zum Gipfel keine Sekunde lang kalt - Dafür hatte der Aufstieg schon ganz alleine gesorgt ^^ Doch trotz der Luft, die immer dünner wurde und trotz unseren Beinen, die immer schwächer wurden, kamen wir letztendlich jedoch alle auf dem Gipfel auf ungefähr 5000 Meter an. Doch es war keineswegs wie erwartet, denn die Höhe, die mit ihren Temperaturen nun doch meine Hände beim Fotografieren fast einfrieren ließ war nichts im Gegensatz zu unserer Enttäuschung darüber, dass durch den Nebel kaum etwas zu sehen war. Und die Aussage unserer Sprachlehrers, dass es normalerweise immer völlig klar ist, war nicht wirklich eine Hilfe ^^ Doch durch den kräftigen Wind hatte sich unsere Enttäuschung bald als unberechtigt herausgestellt und wir sahen zwischen den Bergen in ein Tal hinab, das in allen Farben schimmerte. Ich weiß zwar bis heute nicht, wie eine solche Farbschichtung je zustande kommen konnte, doch es war eine einzigartige Kulisse, die fast unwirklich erschien!
Und während ich mich tagsüber noch fragte, wie so genau wir mitten in der Nacht abgeholt wurden, hatte ich schon bald die Erklärung: Wie unsere Spanischlehrerin uns erklärte, kamen die Gruppen, die die Rainbow Mountains besichtigen, durchschnittlicherweise gegen sechs bis sieben Uhr abends wieder zurück - ein früher Start also definitiv berechtigt und notwendig. Da wir aber scheinbar einen absoluten Laufrekord aufgestellt hatten und schon um halb vier wieder in Cusco ankamen, eher unnötig.^^ Doch egal - die Kälte, die mehr oder weniger schlaflose Nacht und die Anstrengung waren es mehr als wert! Und auf unseren Rekord können wir jetzt sowieso stolz sein, denn ich meine: selbst unser Busfahrer hat uns dazu gratuliert :D
Und so endete meine Woche eigentlich mit einem Samstag, denn der Sonntag war nach den - davor so unglaublich gefüllten - Tagen einfach nur so entspannt, dass es nichts wirklich Erwähnenswertes dazu gibt. ^^ Doch bald wieder mehr von mir, denn es steht wieder einiges auf dem Programm!