Опубликовано: 09.07.2023
Auf dem Weg zu unseren Hosts in Portugal fielen uns die kleinen und großen Flächen und schließlich ganze Wälder von Eukalyptus auf.
Nach etwas Recherche wurde das Bild etwas klarer. Was da zunächst so eindrucksvoll und als geschlossene Waldfläche erscheint, ist dann doch so grün...
"Wo industrielle Eukalyptusplantagen entstehen, wachsen keine anderen heimischen Bäume mehr. Eukalyptus entwickelt innerhalb nur weniger Jahre eine gewaltige Größe, auch weil seine Wurzeln sofort, schnell und tief in das Erdreich eindringen und dem Boden das gesamte Wasser entziehen. Eukalyptus ist eine extrem invasive Pflanze. Eukalyptus verdrängt in Portugal immer mehr die einheimischen Waldbestände: Kastanie, Johannisbrotbaum, Schirmpinien oder Korkeiche befinden sich im Rückzug.
Es ist ein Teufelskreis. Waldbrände fördern noch intensiver seine invasiven Eigenschaften. Samen, Stämme und Wurzeln des Eukalyptus der – wie alle anderen Pflanzen auch – einmal brennt, werden vom Feuer nicht vernichtet, sondern verbreiten sich nach einem Brand umso mehr. Langfristig können durch die invasiven Eigenschaften des Eukalyptus ganze Ökosysteme kollabieren oder sich komplett ändern. Der starke Mentholgeruch ist für europäische Tiere sehr ungewöhnlich und vertreibt sie. Generell bieten Monokulturen der Tierwelt ohnehin keinen oder nur einen geringen Lebensraum." ...
Auf der Waldfläche unserer Hosts und in weitem Umkreis war vor 6 Jahren fast alles verbrannt. Nun, nach etwa 6 Jahren zeigen sich teils weit über 15m hohe Eukalyptusbäume in bester Verfassung und nur wenig anderes, was beschattet den Versuch wagt, zu wachsen...
Eine Maßnahmen hätte hier vielleicht die Entfernung samt Wurzel sein können - ein riesiger Aufwand, viel zu schwer und technisch nicht umsetzbar für uns. So traf es sich, dass für den Tipibau auf dem Grundstück Stämme gebraucht wurden, die eine Grundfläche von 8m Durchmesser erlauben! Einige Bäume haben wir mit der Hand und Kettensäge gefällt. Auf der verbliebenen Fläche waren nun noch besser erkennbar: kleine Korkeichen, Erdbeerbaum, Ginster..
Nach Informationsaustausch mit Freunden der Hosts kann mit dem abdecken der Stämme mit dunkler Folie der Neuaustrieb verhindert werden. Bei verbleibenen Bäumen könnte es mit "Ringeln" versucht werden..
Nach Besprechung der Größe und Lage soll nun die kleine (und hoffentlich noch wachsende) Versuchsfläche zeigen, welche Maßnahme helfen, den Eukalyptus hier einzudämmen..
Weitere heimische Gehölze sollen hier im Herbst eingebracht werden und die Fläche längerfristig beobachtet bzw betreut werden..