Publicados: 25.08.2017
Am 23. August sind wir zeitig los, weil wir diesen Tag Ski fahren wollten. Es war wieder blauer Himmel und Sonne dazu, also perfekt.
Wir haben uns für das Skigebiet "Roundhill" entschieden, das oberhalb vom Lake Tekapo liegt. Wir mussten erstmal wieder 1h fahren bis wir da waren. Es war ein kleines Haus mit einem Café und einem Skiverleih, mehr nicht. Es gab glaube 7 oder 8 Schlepplifte. Nicht zu vergleichen mit einem Skigebiet bei uns bzw. Österreich. Aber das US-Skiteam, die Norweger und die Deutschen trainierten hier. Also kann es gar nicht so schlecht sein. Wir holten uns Karten und kurz nach 09:00 Uhr standen wir auf den Ski.
Nach ein paar Eingewöhnungsrunden für Rico lief es schon ganz gut und er wollte im Tiefschnee fahren.
Dafür gab es noch einen extra Lift. Der den höchsten Berg hoch ging und der keine präparierten Pisten hat. Die schwarze Piste hörte auf den Namen: "Who's your Daddy"
Ca: 800m Lift der gerade nach oben ging. (Im Internet stand, dass es der längste und steilste Seillift ist)
Nach dem Mittag sind wir zu dem Lift, ich nenn ihn mal Mörderlift!
Beim näherem hinsehen, war es ein Schlepplift, der so aussah, als würden sich die Leute daran selber festhalten. Als wir mitfahren wollten, sagte der Liftboy uns, dass wir dafür einen extra Gurt bräuchten. Also gut, da sind wir wieder an die Station gefahren und haben uns noch einen sogenannten "Nutcracker" ausgeliehen. Zack, zurück zum Lift! Der Liftboy hat kurz alles erklärt, verstanden haben wir nicht viel, dazu muss man sagen, dass das englisch hier extrem genuschelt wird. Also man muss wirklich zweimal hinhören.
Dann ging es los, erst musste man sich an einem Stahlseil festhalten und selber einhängen, dazu hatte man eine Metallspange, die man selber zudrücken musste und man somit am Seil hing. Sowas hab ich noch nie gesehen.
Rico hing vor mir im Lift und in der Mitte wackelte er und machte irgendwie eine Rolle, sodass er lag und beide Ski ab waren. Davon schlitterte ein Ski dann aber hinab. Ich habe mich schnell ausgehackt und konnte den Ski noch anhalten. Beim zweiten Versuch haben wir es bis hoch geschafft, aber mir hat es fast die Tränen rausgedrückt, irgendwie war ich nicht richtig eingehackt und ich musste die Spange die ganze Zeit so sehr zudrücken, dass mir fast die Arme abgefallen sind. Und alles nur wegen so einem scheiß Lift. Ich war froh, dass wir es bis ganz oben geschafft hatten. Ein zweites Mal hätte ich nicht überlebt.
Uns fehlten vielleicht 30m bis zum Gipfel. Also haben wir die Ski abgeschnallt und sind hochgestapft. Der Blick war unbeschreiblich, man konnte bis zum Mount Cook rüber gucken und gleichzeitig das Meer sehen. Nachdem ich Rico wieder in die Ski gehieft hab, was wirklich nicht einfach war bei bis zu 45% Gefälle und Tiefschnee stand ihm die Abfahrt bevor. Aber getreu dem Motto: " runter kommen se alle" wurde er nach den ersten Schwüngen locker und wir sind gut unten angekommen. Das war bei dem Wetter echt genial.
15:00 Uhr schnallten wir dann ab, da unsere Beine und vorallem meine Arme mächtig schwer waren und entschieden uns noch ein Stück Richtung Süden zufahren...
Wir hatten uns schon gewundert, dass wir in Neuseeland noch nie einen Blitzer gesehen hatten. Dementsprechend fuhr Rico auch das passende Tempo. Auf einer sehr langen Geraden kam uns eine Reihe von Autos entgegen. Aus dieser Reihe ging aufeinmal Blaulicht an. Wir dachten schon, ohh cool, das haben wir hier auch noch nicht gesehen. Im Vorbeifahren winkte der uns auch noch. Und wendete. Meinte der etwa uns? Ja!
Aber wir konnten uns nicht vorstellen warum. Als der Bulle dann zu uns kam, es saß nur einer im Auto, sagte er uns wir wären zu schnell gefahren. Aha und wie wollte er das wissen? Die Polizeiautos in Neuseeland haben Radareinrichtungen im Auto und können während der Fahrt auch den Gegenverkehr messen, obwohl nur ein Beamter im Auto sitzt. In Deutschland undenkbar.
Das erstemal, dass uns Neuseeland mit seinen ganzen Regeln ankotzte. Hier gibt es keine Autobahnen, es gilt immer außerorts 100kmh. Wir sind mit unserer kleinen Hibbe 126kmh gefahren.
Als wir dann sehr interessiert nachfragten, wie denn das hier alles so läuft in Neuseeland und beiläufig erwähnten, dass wir im gleichen Verein in Deutschland arbeiten, wurde er hellhörig und fragte nur, ob wir denn das Land hier schön fänden. Wir sagten besser ja. Und als wir unserer Strafe abwarteten, sagte er, dass er uns heute eine Pause gibt, weil wir im selben Team arbeiten. Ohh Gott, wir hatten den echt erweicht. Sonst hätten wir wahrscheinlich die nächsten Tage im Zelt schlafen müssen, weil es eine Strafe von 240 Doller gewesen wäre, weil die letzten zwei Tage so teuer waren und wir eh schon sparen mussten. Das hieß schon Schlafsaal im Backpacker.
Als wir weiter fahren durften mussten wir uns erstmal drüber ablassen, wie das hier so läuft und das wir so ein Schwein hatten.
20:00 Uhr hatten wir dann keine Lust mehr zu fahren und haben ein Backpacker in Cromwell gefunden und Rico durfte wieder mit zwei Frauen in einem Raum übernachten :)