ପ୍ରକାଶିତ |: 07.10.2018
Mit ein bisschen Wehmut verließen wir Sarajevo aber auch mit dem Versprechen, dass dieses Besuch nicht unser letzter war. Aber die Vorfreude auf Montenegro und ein paar entspannte Urlaubstage überwog.
Knapp 300km aber ca. sechs Stunden Fahrtzeit, aufgrund der fehlenden Autobahnen für diesen Streckenabschnitt, lagen vor uns. Ein großer Teil davon über bergige, schlecht ausgebaute Straßen und zunächst einsame Dörfer. Gespannt waren wir auf Montenegro. Auf die Landschaft, die Infrastruktur und die Unterschiede zu den anderen besuchten Ländern. Doch zunächst stand noch der Grenzübergang bevor und die Frage, ob unsere Personalausweise zur Einreise genügen.
Überraschend kam er dann, hinter einer bergigen Kurve und mit kurzem Stau, der sich schon bald als gar nicht so kurz herausstellte, zumindest wenn man nicht die Anzahl der Autos sondern die Zeit in Betracht nahm. Nichts ging mehr. Stehen. Warten. Einige hundert Meter weiter konnten wir zwar die Grenzstation ausmachen, sofern der winzige Blechcontainer diesen Namen verdiente, den Grund für das fehlende Weiterkommen jedoch nicht. Stück für Stück ging es langsam weiter im Schneckentempo. Nach kurzer Kofferraumkontrolle und langer Ausweiskontrolle, hatten wir es aber endlich geschafft. Gleich hinter der Grenzstation offenbarte sich allerdings eine Überraschung, die vorher nicht zu sehen war und zumindest ein Teil des Staus erklärte. Eine lange Holzbrücke zog sich über eine tiefe Schlucht, deren Ende noch nicht mal zusehen war. Einspurig, mit mehreren fehlenden Planken. Unter normalen Umständen mit Sicherheit ein Zeitpunkt umzukehren. Hier, im Niemansland zwischen der Bosnisch-Herzegowinischen und Montenegrinischen Grenzstation unmöglich. Da bekommt „Augen zu und durch“ gleich eine ganz andere Bedeutung.
Nach einem weiteren Stau in den Serpentinen war irgendwann dann auch die eigentliche Einreise geschafft. Personalausweise waren kein Problem und die Kinderreisepässe um einen Stempel reicher. Kurze Zeit später folgte einer unserer schönsten Streckenabschnitte der ganzen Tour. Vorbei an der Tara Schlucht (die tiefste Schlucht Europas) durch den Durmitor Nationalpark, entlang am Piva-Stausee bis zur Piva Schlucht. Es war atemberaubend. Immer wieder mussten wir anhalten, dieses Paradies genießen, welches wir gefühlt für uns alleine hatten. Denn Touristenmassen waren hier keinesfalls zu finden. Dafür spektakuläre Fotomotive, felsige Bergstraßen, unzählige Steintunnel und immer neben uns der 33km lange und 200m tiefe saphirblaue Stausee. Einfach unglaublich schön!
Der Rest der Anreise war überraschend angenehm und einfach. Gut ausgebaute Straßen führten durch eine bergige und unglaublich grüne Landschaft. Vieles erinnerte uns an Slowenien. Es war auf jeden Fall gut und leicht zu fahren, alles wirkte sauber und gepflegt. Der typische Balkan hatte uns erst kurz vorm Ziel wieder. Die Müllberge schienen mit jedem Kilometer näher der Küste zu steigen und auch das Touristenchaos zeigte seine ganzen Ausmaße erst in den ersten erreichten Küstenstädten. Die letzten Kilometer bis zum eher beschaulichen Zielort Utjeha zogen sich staubedingt noch ein bisschen in die Länge aber irgendwann in den frühen Abendstunden erreichten wir ohne größere Probleme unsere Unterkunft im Berghang. Parken für Fortgeschrittene und die Beschaffung von Lebensmitteln waren somit die letzten Hürden des Tages, den wir dann mit einem Abendessen auf dem Balkon mit Blick aufs Meer ausklingen lassen konnten.