ପ୍ରକାଶିତ |: 05.11.2018
Anni ist morgens pünktlich unterwegs und überraschend wach für diese frühe Stunde ^^ Nachdem ich zum zweiten mal an diesem Tag erwache, bin ich das erste mal in meinem Urlaub traurig. Es ist komisch nun ohne meine Schwester zu frühstücken, aufzubrechen und zum nächsten Ort weiter zu ziehen. Davor muss jedoch noch die Hotelrechnung beglichen werden. Das hatte sich am Abend zuvor als ausgesprochen schwierig erwiesen. Ein Kreditkartenzugang zickt rum, ein anderes Handy hat keinen Empfang und unser Bargeld reichte nicht aus. Also habe ich am Morgen einen Rollerservice zum nächsten ATM bekommen. Natürlich spuckt dieser und der folgende mal wieder keine Rupien aus. Nach einem Hotspot, einem Anruf und etwas Geduld klappt dann doch noch das bargeldlose Bezahlen. Nach dem Mittag starten das Abenteuer lokaler und Reisebus.
Nach einer dreiviertel Stunde in einer äußerst warmen Umgebung warten, kommt mein Bus. Wild mit der Hand wirkend kletter ich in den Bus und finde einen freien Platz. Für die 20 minütige Fahrt nach Canacona zahle ich, statt 700 Rupien mit dem Taxi, lediglich 10 Rupien. Am Zielort angekommen nehme ich ein Tucktuck zum nächsten Strand und verbringe dort ein paar Stunden bis es Zeit wird zum Nachtbus aufzubrechen. Er hat etwas Verspätung, da es ein Ersatzbus ist. Die jeweiligen Platzreservierungen gelten nicht mehr, sodass ich mir ein freies, oberes Liegeabteil ganz am Ende suche. Mein Schlafplatz hinten reicht quer über den Kofferraum und ist erstaunlich bequem und großzügig. Es gibt zum Glück zwei Decken, da die Klimaanlage auf Hochturen läuft. Die 11 stündige Fahrt vergeht schneller als erwartet auch wenn ich nicht wirklich Schlaf finde. Es ist bequem und ich bin müde aber die Straßenverhältnisse verhindern das wegdösen. Es ist so holprig (bumpy), dass man teilweise hin & her und hoch & runter geschmissen wird. Es gibt zwei Busfahrer, wovon einer steht's über dem Fahrersitz schläft. Einer von den beiden übersieht einen der Fahrbahnberuhigungen und ballert über einen Bamper rüber. Ich flige ein mal komplett in die Luft und lande sehr unsaft auf meinem Ellenbogen. Nach diesem Zwichenfall sind beide äußerst bemüht alle Hindernisse sehr sanft zu passieren. Hin und wieder nicke ich ein, bis wir zu einem Zwischenstopp gezwungen werden und die einzelnen Kabinen von der Polizei untersucht werden. Die offensichtlichen Touristen (so wie ich, blonde Haare und Europäer) stehen dabei nicht im Fokus. Nach der Kontrolle geht es weiter bis zur nächsten Pinkelpause. Ich bekomme es noch rechtzeitig mit und eile in den Busch. Unter ungeduldigem Gehupe werde ich nach kurzer Zeit zurück zitiert. Die jenigen die gerade erwachen als ich zurück kehre müssen die nächsten anderthalb bis zwei Stunden bis zum folgenden Stopp aushalten. Immer wieder werden die Insassen durchgezählt, um sicher zu gehen, dass alle anwesend sind und keiner verloren geht. Langsam dämmert es Draußen und man kann endlich etwas von der Landschaft sehen. Schneller als erwartet erreichen wir dann Hampi.
Direkt an der Bustür stehen um die zehn Tucktuckfahrer und wedeln mit einem Stadtplan und rufen einem zu. Ich komme gar nicht heraus und quetsche mich durch die Männer und will einfach nur zu meinem Rucksack. Mich begleiten 3 Fahrer, die auf ein Geschäft hoffen und einem eine Stadtrundfahrt aufquatschen wollen. Da entdecke ich meinen Abholservice vom Hotel. Ich steige schnell ein und bin überrascht wie kurz die Fahrt ist. Meine Unterkunft hat eine sehr schöne Terasse mit vielen Sitzgelegenheiten auf dem Boden und nette Angestellte. Mein Zimmer hingegen ist sehr spartanisch eingerichtet, aber mit Ventilator. Nach dem Frühstück breche ich zur ersten Sightseeingtour auf. Die angeblich "zu weiten Fußwege" zu den Sehenswürdigkeiten sind durchaus machbar. Es ist zwar wirklich sehr warm aber es weht konstant eine leichte Briese und erzeugt ein angenehmes Klima. Der Tempelkomplex im Zentrum ist erstaunlich gut erhalten und in ihm leben nicht nur Affen sondern auch ein Elefant.
Nicht nur bei meiner Tour entlang dem Fluss begegnen mir viele indische Touristen, sondern an allen Sehenswürdigkeiten. Ständig fragen Leute nach Fotos mit mir und dabei nicht immer auf nette Art und Weise. Sie kommen an stellen sich mit gezücktem Handy neben mich und sagen "foto?". Ich lehne natürlich alle ab, weil ich weder jemanden davon kenne, noch mit jemandem geredet habe. Ich fühle mich hier wie eine Attraktion im Park. Viele akzeptieren ein "Nein" erst nach dem dritten mal. Fast noch schlimmer als die Fotoanfragen ist das anstarren. Es ist keine flüchtiger verstohlener Blick, nein sie starren eine wortwörtlich an ohne irgendeine scheu. Dieses Verhalten bedrückt mich und ich kehre äußerst genervt ins Hotel zurück. Oben auf der Terrasse heitern mich drei Angestellte schnell wieder auf und versuchen das Verhalten der Inder zu erklären. Es hilft mir zwar nicht weiter aber mit einem Gespräch über die Kuktur etc. Lenken sie mich ab. Dieser Tag endet für mich bereits 19 Uhr weil ich durch den Schlafmangel fix und fertig bin.