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Tag 86: Der Herr der Fliegen war gestern

Maxxanfame: 29.09.2016

23.09.2016


Der heutige Tag bringt gleich zwei Wunder mit sich. Die Gewissheit, dass es nicht nach Regen aussieht, ist das erste Mirakel, das wir bestaunen dürfen. Folge dessen entschließen wir uns, den von Gudi, lange herbeigesehnten, aber auch etwas kostaufwendigen Weg ins Auenland in Angriff zu nehmen. Dieses befindet sich, wie ich am Weg dorthin erfahre, in „Mittelerde“, was die Notwendigkeit des Schönwetters und das daraus resultierende, Tagelange warten auf solches, eigentlich negiert. Ich habe keine Ahnung, was Gudi plant, bin aber, ein starker und verlässlicher Weggefährte an ihrer Seite und daher bereit, ohne Murren tiefe Löcher zu graben um das ominöse mittlere der Erde zu erreichen. Zwar bin ich, ob des Wegs und auch der (im Museum in Wellington) gelernten Fakten, dass es zum Erdinneren heiß wird, mehr als skeptisch, halte aber schon seit Tagen Ausschau nach der Möglichkeit, eine Schaufel zu kaufen.

Erst bei unserer Ankunft am vermeintlichen Ausgangspunkt der Grabstätte klärt mich Gudi auf, dass das Auenland zwar in Mittelerde liegt, diese aber nur eine fiktive Landschaftsgestaltung (anm, Gudi; „eine Welt“) von J. R. R. Tolkien ist, der im Mehrteiler „Der Herr der Fliegen“ offensichtlich nicht nur die Charaktere, sondern auch deren Umgebung erfunden hat. Wir sind also auf der Suche nach einem Platz, der dem Hirn eines, verstorbenen Romanautors entsprungen ist. Mein Optimismus schrumpft. Erst nach und nach wird mir erklärt, dass das Buch verfilmt wurde und dabei die vor uns liegende, neuseeländische Landschaft den Ausschweifungen des greisen Märchenerzählers am besten entsprochen habe. Anscheinend gibt es in „Der Herr der Fliegen“ viele kleine Männchen, die zusammen in einem wunderschönen Areal leben. Einer von ihnen heißt, soweit ich mich aus der Schule erinnern kann, Piggy, und ist ein Fettsack mit Brille. Der Anführer der kleinen Männchen ist Ralph.

Oh, ich erfahre gerade von meiner in Mittelerde stationierten Auslandskorrespondentin Gudi, dass wir den Drehort von „Herr der Ringe“ besuchen. Hoppla, da habe ich wohl einiges verwechselt. Also gut, alle Infos zurück und ein neuer Versuch.

Nach Hobbiton, dem geheimen Ort, an dem die Hobbits wohnen, gibt es wohl ein gar nicht so geheimes Portal, welches direkt aus Asien an die Pforte der Hügellandschaft führt. Wir werden in eine der halbstündig stattfindenden Führungen durch das Auenland gepresst und finden uns auf einmal in einem Reisebus wieder, der quer durch eine immens grüne Landschaft rollt.

Achja, ein zweites Wunder bin ich schuldig geblieben. Dieses ereignet sich am Eingangsportal des ominösen Auenlands. Um dieses passieren zu dürfen, müssen wir einen ganzen Haufen mittelerdische Goldmünzen zahlen. Ich habe seit Tagen ein kleines Geheimnis daraus gemacht, ob ich mitkommen werde oder nicht. Plötzlich ereignet sich an der Kassa das Unvorstellbare. Gudi beschließt, von ihrem Thron, der sich in Gestalt eines Geldsackes darstellt, herunterzusteigen und verlautbart, dass sie mich einlädt, wenn ich nicht selbst mitkomme. Dies kann ich, als ein Liebhaber der alten Sitten natürlich nicht annehmen, befinde den alleinigen Aspekts des Angebots aber schon mehr als erwähnenswert.

Nach einiger Zeit finden wir uns also im Inneren des Areals wieder. Die Erzählungen aus dem Inneren des magischen Orts sind leider streng geheim, es sei nur so viel erzählt: Es war wie Magie! Aber Bilder sagen ja bekanntlich mehr als tausend Worte. Einzige Schlagzeile, die ich verraten darf: Am Ende unserer Tour dürfen wir uns an einem Krug voller Hobbitbier laben.

Deebii