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Tag 15-17 Rotorua

Publisert: 06.03.2019

Auf das nächste Ziel habe ich mich sehr gefreut, da ich endlich an einem Standort mehr als nur eine Nacht schlief und so nicht ständig Ein- und Auspacken musste. Rotorua, auch genannt „Sulphur City“ aufgrund des starken, verfaulten Eier-Geruchs ist bekannt als Geothermalgebiet und dessen Aktivität. Beispiel hierfür sind die vielen Schwefelquellen in der Stadt und der Umgebung, Geysire und Heißwasserquellen. Außerdem sind die Redwoods, auch „Tewhakarewarewatangaoteopetaua-a-Wahiao“ eine große Attraktion in der Region.

Nach einer Runde Einkaufen (ausreichend für meine nächsten 3 Tage) und einer ordentlichen Portion Spaghetti mit einer Champignon Creme Sauce konnte ich ein wenig entspannen und bin abends noch laufen gegangen. Nur leider wusste ich noch wenig über die Umgebung und habe über google maps mir den nächsten großen Park mit einem See zum Laufen herausgesucht. Auf dem Weg dorthin roch die Luft zunehmend verfault und ich dachte mir schon Schwefelquellen können dann nicht weit sein. Als ich dann am See ankam, sah ich auch die unzähligen Löcher und gelb-verfärbte Türmchen am See, aus denen Dampf emporstieg. Mir wurde richtig übel und zu einem Zeitpunkt hätte ich mich fast übergeben vor lauter Ekel.


Am nächsten Tag hatte ich einen Tagesausflug nach Taupo geplant mit 1h Hin- und Rückfahrt, auf den ich mich sehr gefreut habe. Auch der lonely planet schreibt: „Picturesque Landscape characterised by volcanic mountains as it is by bodies of water and native forest.“

So konnte ich auch dem ekelerregenden Geruch entfliehen und meinen ersten Bungee Sprung erleben. Die Hinfahrt im Bus war viel spannender als gedacht, denn ich habe mit einem super offenen Typen aus LA gequasselt und direkt neben mir einen local kennen gelernt, der viel über die Umgebung wusste. Er erklärte uns, dass über 30% der Energie aus Geothermaler Energie gewonnen wird und zeigte uns auf der Fahrt nach Taupo einige Standorte, wie z.B. ein Geothermalkraftwerk. (Denn Neuseeland liegt zwischen zwei Tektonischen Platten und hat daher eine dünnere Kruste unter sich, wo viel Hitze und Energie aus dem Erdinneren direkt zur Erdoberfläche aufsteigen kann.)

Angekommen in Taupo hatte ich geplant erst den Bungee Sprung am Waikato River zu probieren, dann die Huka Falls zu besichtigen und anschließend zum gigantischen Süßwassersee Lake Taupo zu laufen und eine Runde schwimmen zu gehen. Sehr einzigartig bei dem Bungee Sprung ist die Lage, wo man fast in das glasklare Wasser vom Waikato River eintaucht. Das Beste ist definitiv der Moment, wo man sich gerade über die Kante lehnt und sich nach vorne fallen lässt und man weiß jetzt kann nicht mehr zurück.

Kurz vor meinem Sprung habe ich noch ein nettes Paar getroffen, eine Niederländerin und ein Australier, die sich durch Backpackern getroffen haben. Denen habe ich das Foto aus der Perspektive von oben zu verdanken, wo man mich „fliegen“ sieht. Die habe ich dann noch zufällig später auf dem Wanderpfad zu den Huka Falls getroffen (und über die Niederländerin habe ich viel über ihre studies und University College Amsterdam gelernt).


Danach hatte ich nur noch ca. 90 Minuten bis mein Bus im Stadtzentrum abfahren würde und die Zeit hatte es mich ungefähr gebraucht bis hierher, zu den Huka Falls am Waitomo River zu laufen. Jedoch wollte ich noch im Lake Taupo zum Abschluss schwimmen gehen. Also musste ich mich beeilen und bin zurück gejoggt statt gewandert. Als ich nach 20 Minuten an der nächsten Hauptstrasse ankam, konnte ich durch hitchhiking ein Auto zur Stadtmitte erwischen, wo mich ein begeisterter Formel 1 Hamilton fan mitnahm und ich ihm empfohl sich lieber einen richtigen Formel 1 Fahrer wie Sebastian Vettel anzuschließen.

Dann kam eine E-Mail mit der Nachricht mein Bus zurück nach Rotorua hat 45 Minuten Verspätung und so konnte ich mit mehr Gelassenheit schwimmen gehen und Taupo genießen.


Am nächsten Tag wollte ich die Redwoods (insgesamt 140km Trails) austesten, oder auch „Tewhakarewarewatangaoteopetaua-a-Wahiao“ genannt und beschloss Mountainbiking zu gehen, da die hilfsbereite Frau an der Rezeption meinte Thomas aus den USA (MTB Experte) geht jeden Tag Mountainbiking (MTB) und kennt sich bestens aus. Die Trails auf die er mich mitnahm waren zum Teil sehr steinig und mit vielen Wurzeln bestückt, aber mit doppelter Federung und da ich vorsichtig fuhr überschlug ich mich zum Glück nie. Das Beste (außer dem süßen Igel direkt auf dem Trail, den Thomas fast überfuhr) waren die letzten 2 Trails mit längeren Kurven, wo man viel Geschwindigkeit aufbauen konnte und es fühlte sich an wie ein Rollercoaster! Außerdem war es wunderschön statt dem Schwefelgeruch, in den Redwoods frischen Kiefer zu riechen.


Nachmittags war ich dann noch mit Elad (aus Israel und macht eine 5 Monats Neuseelandreise, kenne ich noch von Australien Ostküste 2018, meiner letzten Reise) unterwegs in seinem vintage, sehr cool eingerichteten Camper. Wir sind zum Blue Lake in der Nähe von Rotorua gefahren und haben viel erzählt. Zum Beispiel, dass er unbedingt ein nettes Mädchen finden möchte, die so wie er denkt und mit der er länger reisen kann. Oder dass seine Schwester sehr erfolgreich gerade in New York studiert und sein Bruder mit 29 Jahren noch Zuhause bei seiner Mutter ist und den ganzen Tag nur Videospiele spielt und nichts Anderes tun möchte. Dann bin ich noch um den Blue Lake (1 ganze Runde waren ca. 7km) gelaufen, da ich voraus gedacht habe und meine Laufsachen mitgenommen hatte.

Denn unmittelbar danach haben wir uns mit Ramsis und Frida verabredet und haben einen sehr lustigen Abend zusammen verbracht, sodass wir uns für den nächsten Tag verabredeten.

Gemeinsam sind wir nach Wai-O-Tapu gefahren, ein „Thermal Wonderland“. Zuerst haben wir uns angeschaut wie der Lady Knox Geysir ausbrach, was sehr eindrucksvoll war. Hier trafen wir auf zwei weitere Reisende, einen Japaner und einen Argentinier, mit denen wir den Park erkundigten, mit einigen Geysiren und einer merkwürdigen Vulkanlandschaft aus z.B. Rissen wo Dampf empor stieg. Am eindrucksvollsten war der Champagner Pool, mit orangenem Gestein am Beckenrand und aufsteigendem Dampf wie aus einem heißen Whirlpool, aber auch sehr geruchsintensiv, wo wie die gesamte Anlage von Wai-O-Tapu.

Mit Elad, Ramsis und Frida haben wir dann noch, wenn auch nicht ganz legal in einem anderen Hostel Nudeln gekocht und Elad hat ein wunderbares ShaShuka gemacht, ein israelisches Gericht mit Tomatensoße, Eiern und Gewürzen. Weiter geht’s nach Waitomo!

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