प्रकाशित: 04.11.2016
Zeit ist so eine Sache... Normalerweise hat man sie nicht, und wenn man sie mal hat, fehlt es an der Motivation. Deshalb erstmal danke an Johanna, die mich daran erinnert hat, wieder mal einen Blog zu schreiben. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, jeden Sonntag einem zu schreiben, aber irgendwie funktioniert das nicht so ganz (wir schieben es einfach mal auf das fehlende WLAN).
Seit zwei Wochen sind Jenny und ich wieder auf den Straßen von Neuseeland unterwegs, also vergesst nicht die Gummi-Bäume aufzustellen. Nach dem wunderbaren Farmaufenthalt und einmal leicht emotionalen Abschied, haben wir uns auf den Weg nach Cape Reinga gemacht.
Wir sind also von Whangarei, über Tutukaka nach Paihia. Ich muss gestehen, das die Tutukaka Coast wirklich wunscherschön ist und ich jedem nur empfehlen kann dort vorbei zuschauen. Das Meer ist strahlend blau und der Sand ist weiß und weich. Und noch was ... cremt euch ein!!!! Ich spreche aus Erfahrung, dass ein Sonnenbrand nicht unbedingt eine schöne Erfahrung ist.
Während in Tutukaka die Sonne die Herrschaft über den Himmel übernommen hat, haben in Paihia eher die Wolken regiert. Aber das war sogar fast besser, denn wir haben eine Kajak-tour gebucht. Selbst mit dem wolkig Himmel war es schon sehr warm, also wollen wir uns lieber nicht überlegen, wie es uns bei einem sonnigen Tag ergangen wäre. Die Kajak-tour war echt toll, da wir durch Mangroven Wälder gepaddelt und an einem Wasserfall vorbei gefahren sind. Der Touren-Führer war super nett und bei einer Keks-Pause hat er uns den Maori Gruß beigebracht. So hatten wir nicht nur Spaß, sonder habe auch noch was gelernt. Am Abend ging es dann weiter nach Kerikeri. Dort haben wir zwei Nächte verbracht. Nach einem sehr schaurigen Abendessen und einem (glücklicherweise) recht erholsamen Schlaf, ging es dann zu den Wasserfällen. Bei dem insgesamt zweistündigen Walk konnte man zwei Wasserfälle sehen, die schon einiges hergemacht haben.
Nach Kerikeri ging es nach Karikari (die Namen hier sind echt verwirrend) an den Maitai Beach. Dort haben wir allerdings nur genächtigt. Der Campingplatz hatte zwar nur kalte Duschen ohne Tür, aber die Aussicht war atemberaubend. Man hatte eine frei Sicht auf das Meer und somit auch auf den Sonnenuntergang.
Morgens hieß es dann wieder früh aufstehen und ab nach Cape Reinga. Während Jenny einen Coastal Walk gemacht hat, habe ich mich auf dem Berg gesetzt und dem Treiben zugeschaut. Viele sagen, das Cape Reinga gar nicht so spektakulär wäre wie man sagt, doch wenn man nur einmal zum Leuchtturm rennt und wieder zurück, ist das auch kein Wunder. Setzt euch einen Augenblick hin und genießt. Nach eineinhalb Stunden genießen wurde es dann aber doch etwas warm, sodass ich mich in der Nähe unseres Autos in den Schatten gesetzt habe. Noch während ich den Campingstuhl aus dem Auto geholt habe, hat mich ein Junge auf englisch angequatscht und gefragt, ob ich ihn und einen Kumpel ein Stück mitnehmen kann. Da Backpacker ja im Grunde in einem Boot sitzen, hab ich zugesagt unter der Bedingung, dass wir erst auf Jenny warten müssen. Wir haben uns etwas unterhalten und natürlich kamen die beiden Jungs aus Deutschland (Frédéric und Tillmann). Kurz darauf fragte ein älterer Mann (Dirk) auf einem Motorrad, ob er seine Taschen in mein Auto werfen könnte, und da Jenny immer noch nicht da war, war auch das kein Problem. Als dann sowohl Jenny als auch Dirk zurück waren, ging es dann mit den Jungs und Dirk auf einen Campingplatz in der Nähe. Wie schön es ist, einfach mal kein Internet zu haben und sich auf die Mitmenschen und die Umwelt konzentrieren zu können. So kam es, dass wir uns zu fünft um eine Kerze (es sollte eigentlich mal ein Lagerfeuer werden, aber niemand hatte Lust Holz zu sammeln) gesetzt und ein Bierchen getrunken haben. Nach zwei-drei Bier und einigen Sternschnuppen ging auch dieser Tag dem Ende zu.
Irgendwie haben uns aber sowohl die Jungs als auch Dirk verfolgt. Wir sind als Erste zum 90 Miles Beach losgefahren und als wir dort ankamen und eine runde Spazieren gingen, kam Dirk uns mit seinem Motorrad entgegen. Der 90 Miles Beach ist auf seine Art und Weise besonders (es ist eben Wasser und Sand und das über eine lange Strecke). Wir haben uns dagegen entscheiden mit dem Auto auf dem Sand zu fahren, aber es wäre durchaus möglich gewesen, da der Sand so hart wie Beton war. Als wir dann wieder weiter gefahren sind und nach einer Pause bei McDonalds (es ist leider der billigste Weg an Fleisch und an kostenloses WLAN zu kommen) in den Kreisel gefahren sind, hörten wir nur eine Hupe. Voller Panik schauten wir in den Rückspiegel, und wenn sahen wir da? Die Jungs. Irgendwann sind sie abgebogen, doch der SMS Chat hat sich echt witzig gestaltet. Auf dem Campingplatz, den wir ansteuerten, trafen wir zwei deutsche (wie sollte es auch anderst er sein) Touristen (zwei Jungs, die ihr Medizin-Studium beendet hatten) mit denen wir dann auch erstmal zusammen gegessen haben und Dirk. Ja genau, wieder der Motorradfahrer. Nach einem sehr lustigen Abend und einem sehr süße Rosé ging es dann am nächsten Tag zu dem Kauri-Forest. Wie sollte es auch anderst er sein , trafen wir Frédéric und Tillmann wieder. Die Bäume sind mega. Mega groß und mega beeindruckend. Man fühlt sich neben Ihnen echt klein und unbedeutend, vor allem wenn man bedenkt, dass einige mehrere tausend Jahre alt sind.
Nach diesem beeindruckenden Naturerlebnis kommen wir gleich zum nächsten. Einer Straße. Ok, die Straße war nicht wirklich beeindruckend, aber das was neben dran war. Auf der eine Seite war das atemberaubende Meer mit Steilküste und Bäumen, die mich an die Bäume aus Avatar erinnern, und auf der anderen Seite war eine Felswand. Abgesehen von der Natur, hat es super viel Spaß gemacht die Straße entlang zu fahren, da sie sehr kurvig war und niemand vor oder hinter einem gefahren ist.
Halloween haben wir mit einem Coast Walk verbracht, der sich echt gelohnt hat. An der Spitze von Coromandel gingen wir auf und ab und landeten an einer wunderbaren Bucht, die wir erstmal zu unserem neuen Foto-Shooting Platz erklärten. Mit dem wilden Meer hinter uns, sind die Bilder echt gut gelungen. Am ersten November ging es dann zum Hot water beach. Eigentlich brauch ich dazu gar nichts mehr sagen. Jeder kann sich vorstellen, dass ich mich wie ein Kind gefühlt habe, als ich mit einer Schaufel ein Loch in den Sand geschaufelt habe, um dann in dem heißen Wasser zu liegen. Eigentlich sollte es entspannend werden, aber es wurde sogar noch besser. Da die Wellen sehr stark waren, haben wir 2 Stunden eine Grube gebuddelt und 15 Minuten drin gelegen. Das tollste war allerdings die Hilfsbereitschaft der anderen Strandbesucher. Irgendwann haben alle mitgeholfen einen Wall zu bauen und so war es einer der tollsten Tage die ich bis jetzt in Neuseeland verbracht habe. Natürlich haben die Pancakes zum Frühstück und die Pizza am Abend den Tag noch abgerundet. (Ich muss sagen, es war einer der besten Geburtstage meines Lebens). Am 2. November ging es dann zum Cathedral Cove, der auch in vielen Filmen, z.B. Narnia, zu sehen ist. Der Tag war etwas regnerisch, aber das hat die Faszination für diesen Ort nicht trüben können. Nach einer drei stündigen Fahrt nach Tauranga war die Laune etwas im Eimer, sodass wir erstmal beschlossen haben, am nächsten Tag nichts mehr zu machen, was wir auch erstaunlich gut durchgezogen haben. Auszeiten sind manchmal Gold wert, denn hätten wir das nicht gemacht, wäre wahrscheinlich die Kacke nicht mehr nur am dampfen gewesen sondern sie wäre übergekocht. Am Abend gab's dann noch leckere Reste vom Tag davor und nach einer entspannten Nacht gings heute zu den heißen Quellen. Also im Grunde haben wir das Nichts-tun auf einen anderen Ort verschoben. Es hat sich aber gelohnt, denn jetzt sind wir tiefenentspannt und können die nächsten zwei Wochen wieder Gas geben.
Jetzt machen wir uns auf den Weg nach Rotorua. Ich hoffe ich habe bald wieder die Motivation einen Blog zu schreiben bzw das WLAN dafür.
Viele Grüße aus einem McDonalds