प्रकाशित: 09.10.2016
Ach was soll ich sagen... Familie ist was schönes und das nicht nur Zuhause. Normal kommt man sich in einem fremden Land, wie soll es auch anderst sein, als Fremder vor. Nicht so in Neuseeland. Die Backpacker sind wie eine große Familie, in der man zusammenhält, wenn man Probleme hat und man einfach man selber sein kann. Man wird nicht blöd angeschaut, wenn man etwas nicht weiß und Hilfe ist immer ganz nah. Oft denkt man, man wird ausgelacht, weil das eigene Englisch nicht gut ist, aber es interessiert hier niemanden, wie gut deine Aussprache ist oder ob du alle Vokabeln kennst. Kiwis sind die offfensten Menschen, dir ich bis jetzt kennen gelernt habe. Immer nett und freundlich, denn Neuseeland ist ein weites Land und Hilfe ist nicht immer gleich zur Stelle. Solltet ihr also jemals das Bedürfnis verspüren, ein Jahr nach Neuseeland zu gehen oder sei es auch einfach nur für ein paar Wochen, macht euch keine Gedanke über euer Englisch, denn solange man die Hände und Füße dazu nimmst, kann einem nichts passieren.
Familie ist hier ein großes Stichwort und sollten einige noch unentschlossen sein, was das Wwoofen anbelangt, kann ich nur dazu sagen: macht es!!! Man kann mit Wwoofen natürlich auch schlechte Erfahrungen machen, aber im Grunde sind alle Familien super nett.
So kann es zum Beispiel passieren, dass man nach 3 Tagen einfach mal übers Wochenende alleine (na gut, fast alleine) Zuhause gelassen wird, um die Tiere zu füttern. Ich hätte, muss ich ehrlich sagen, nicht so viel Vertrauen in mich gehabt, aber die Kiwis nehmen das alles ziemlich locker. Auch was den Besuch angeht, gibt es hier gar keine Probleme. Während meine Mutter einen halben Herzinfarkt bekommen hätte, wenn jemand unangekündigt vorbeigekommen wäre, ist das hier gar kein Problem. Da wird vorher mal kurz angerufen und eine halbe Stunde später steht der Besuch auf der Matte.
Apropos Besuch... Dieses Wochenende war hier full house. Von Freitag auf Samstag kam der Sohn mit seinen zwei Töchter und ist über Nacht geblieben, von Samstag auf Samstag kam die Nichte und am Sonntag kamen dann zwei Freunde zu Besuch.
Es herrschte ein Heiden Chaos, aber es war richtig lustig. Shane (der Sohn) ist ein super witziger Kerl, der extra wegen mir viel deutlicher und langsamer gesprochen hat (das war wirklich sehr nett, obwohl ich eher Probleme mit dem Antworten, als mit dem Verstehen habe).Die zwei Töchter Kaley (12) und Anny (14) waren auch super nett und beide haben mit mir in einem Zimmer geschlafen, weshalb ich auch etwas müde am nächsten Tag war. Von Shane kann man viel über Tiere lernen und deshalb war es auch kein Wunder, dass er ein Opossum entdeckt und uns allen gezeigt hat. Am Samstagmorgen war dann auch nichts mit ausschlafen, denn es ging zum Entenküken kaufen. Ducklings sind so unfassbar süß und flauschig, dass man am liebsten auch welche haben möchte. Kaley hat sich dann 3 Ducklings ausgesucht und hat noch ein Hühner-Küken geschenkt bekommen (Kiwis eben). Nach dem Lunch sind sie dann wieder nach Hause gefahren, aber nicht bevor sie mich zu sich eingeladen haben, was ich ausgesprochen nett fand. Kurz darauf kam dann die Nichte Donna (26) aus Auckland zu uns. Auch sie ist super nett und witzig. Während wir über Essen und andere Dinge geredet haben, habe ich noch nebenbei eine Schoko-Torte gebacken. (Ich liebe Küchenmaschienen und ich finde, sie sind eine ausgesprochen nützliche Erfindung, Das habe ich am eigenen Leib erfahren, denn ich musste einen Liter Sahne mit einem etwas kaputten Rührgerät per Hand schlagen. Das war kein Spaß, kann ich euch sagen.) Die Torte war also irgendwann fertig und zur Feier des Tages gab es fish and chips zum Abendessen. Zufällig haben Donna und Janet die Nachbar in dem Laden getroffen und gleich mal zum Kuchen essen eingeladen. Wir waren also zu 7 an eine Tisch gequetscht und habe es uns schmecken lassen. Es war einer der witzigsten und tollsten Abende bis her. Nachdem Donna dann am Sonntag morgen (also heute) wieder nach Auckland zurückgefahren ist, sich noch zwei gute Freunde von Janet und Andreas hier aufgekreuzt. Eine 90 jährige Frau namens Sina (aus Samoa) mit ihrem Mann (schweizer). Sina ist schon etwas tütelig, aber super lieb und warmherzig. Sie hat sogar ein Lied für mich gesungen und mich gefühlte 100 mal zum Abschied abgeknutscht.
Also wie ihr seht, wird FAMILIE hier groß geschrieben und es ist ein wunderbares Gefühl ein Teil davon zu sein.