Нийтэлсэн: 11.07.2018
Wochenendausflug, zu zweit auf einem Roller durch Sacred Valley. In der Nähe des Plaza de Armas in Cusco kann man überall Tagestouren nach Sacred Valley buchen. Irgendwie langweilig, dachten wir, weshalb wir entschieden es auf eigene Faust zu machen, was unserer Meinung nach die beste Entscheidung war, die wir treffen konnten.
Letzte Woche Donnerstag kam meine Freundin Noortje, welche ich aus der Schule in Lima kenne und mit der ich bereits schon ein Wochenende in La Merced verbracht habe, nach Cusco. Freitags haben wir ganz spontan beschlossen einen Roller für drei Tage zu mieten. Daraufhin gingen wir zu meinem Appartement und buchten zwei Unterkünfte über Airbnb.
Nach einem langen gemütlichen Frühstück in meinem Appartment und nachdem wir endlich einen passenden Helm für uns gefunden hatten, starteten wir um 10:00 Uhr unsere Tour von Cusco nach Tipón.
Tipón ist eine Ruine der Inkas auf 3450 Meter Höhe, bestehend aus Gärten, Tempel und zwölf Terassen, welche die zwölf Monate des Jahres symbolisieren. Besonders beeindruckend waren die Bewässerungsanlagen der Terassen.
Nächster Stopp: Laguna de Huacarpay. Laguna de Huacarpay ist ein See umgeben von Schilf. Wunderschön und natürlich. Wir sind zuerst mit dem Roller einmal um den See gefahren. Anschließend haben wir einen Stopp auf einer alten Brücke gemacht und ein Plätzchen für ein kleines Picknick gesucht. Auf einem Hochsitz mit Blick auf den See haben wir dann eine Stunde pausiert. Auf dem Rasen neben dem Hochsitz hatte eine kleine Touristengruppe ihr Mittagessen gegessen. Als Nachtisch gab es ein Eis am Stiel, welches in Plastik verpackt war. Nachdem die Touristengruppe zurück zum Transporter ging, fiel uns auf, dass der ganze Müll, die Plastikpackungen, auf dem Rasen liegen gelassen wurde. Noortje und ich fanden, dass der Ort zu schön und zu natürlich war, um den Müll liegen zu lassen, weshalb wir zum Transporter liefen und fragten, ob sie eine Plastiktüte für uns haben. Nachdem die Nachfrage kam, weshalb wir die Tüte überhaupt brauchen, versuchten wir ohne unhöflich zu werden, zu erklären, dass wir gerne den Müll beseitigen würden. Daraufhin sagte eine Holländerin der Touristengruppe empört „ihr solltet lieber das Denken der Peruaner ändern, anstatt den Müll aufzusammeln“. Noortje reagierte zum Glück prompt und erklärte, dass es nicht möglich sei die Kultur als Einzelne zu ändern, aber dass wir wenigstens das Plastik, welches die Umwelt zerstört, entsorgen können. Ein Einziger, ein Peruaner, half uns dann den Müll zu beseitigen, trotzdem waren wir sprachlos nachdem wir die Antwort der Holländerin hörten.
Nächstes Ziel: Ruinen von Pisac. Wir liefen ca. 4 Stunden durch die Gärten, Tempel und Terassen von Pisac, da die Anlage so unglaublich groß und beeindruckend war. Leider weiß man nicht genau, wann die Anlage der Inka in Pisac entstanden ist. Wir waren sprachlos, da uns die Vorstellung fehlte, wie die Inkas so eine unglaublich große Anlage ohne Mitteln aufbauen konnten.
Anschließend fuhren wir zu unserem Hostel für 15€ für zwei Personen mit Badezimmer, warm Wasser und nutzbarer Küche. Die Besitzerin (ca. 60) war unglaublich herzlich und hat uns ihren Garten und eine Leseecke gezeigt und uns ein bisschen etwas zu ihre Planzen erklärt (natürlich auf spanisch).
Am Samstag besuchten wir den Markt von Pisac, tranken einen Smoothie, kauften Obst für Obstsalat und frühstückten gemütlich in unserer Unterkunft.
Gegen 12:00 Uhr machten wir einen Stopp in Urubamba, aßen ein Eis auf dem Plaza de Armas und besichtigten eine riesige Markthalle. Weiter mit dem Roller ging es nach Ollantaytambo. Ollantaytambo wurde 1536 gebaut und ist ebenfalls eine Ruine der Inkas und ist ganz besonders bekannt für den „Templo del Sol“. Allerdings war dieses Ruine sehr touristisch, sodass wir nachdem wir die Ruine verlassen haben und nochmal nach Oben blickten auf die Terassen und wirklich nur noch Menschen sehen konnten. Sehr Schade finde ich, da dadurch das „Spirituelle“, der Inka-Ruine irgendwie zerstört wird. Ollantaytambo ist umgeben von Bergen, sodass am späten Nachmittag die Sonne wirklich nur noch auf den Plaza de Armas in der Mitte des Städtchen scheint. Dort saß ein Gitarrist, welcher ein bisschen Musik machte, sodass wir entschieden einfach mal alles für eine Stunde zu genießen. Gegen 17:00 Uhr entschieden wir in Ollantaytambo zu Abend zu essen. Eine dumme Idee, da wir noch eine Stunde zurück nach Urubamba mit dem Roller fahren mussten und um 18:00 Uhr die Sonne untergeht. So mussten wir im stockdunklen nach Urubamba fahren. Ich hatte ein wenig Angst, dass wir die Hunde im Dunklen erschrecken und diese nach uns schnappen werden. Noortje vertraute den anderen Autofahrer nicht und fürchtete sich ein wenig vor betrunkenen Menschen am Straßenrand. Angekommen in Urubamba, öffnete uns ein Franzose die Tür, welcher 2009 ein Hostel in Urubamba eröffnete. Das Hostel für 10€ für zwei Personen mit Frühstück war sehr gemütlich und sauber, allerdings war das Wasser in der Dusche eiskalt, sodass ich während dem Duschen Kopfschmerzen bekommen habe. Am nächsten Morgen trafen wir ein deutsches Ehepaar mit einem 18-jährigem Sohn aus Leipzig, welcher gerade sein Abi gemacht hatte und eine zweieinhalbwöchige Reise nach Peru mit Eltern zum Abitur geschenkt bekommen hat. Während wir dachten „wie cool sind die Eltern drauf“, da sie in Hostels schlafen, Wanderungen auf mehreren Höhenmeter machen usw., war der Sohn eher desinteressiert an Peru und genervt. Nach einem netten Gespräch machten wir uns auf nach Maras. In “Salineras de Maras“ wird auf natürliche Weise Salz „hergestellt“. „Es wird vermutet, dass die Quelle des Quellwassers aus einer tiefen Halitlagerstätte in der Maras-Formation stammt, die vor 110 Millionen Jahren datiert wurde.“ Die Dimensionen werden aber irgendwie erst vor Ort bewusst.
Nächstes Ziel: Moray. Ebenfalls eine Ruine der Inkas. Dort konnte man beobachten, dass die Inkas leider nicht mit dem Bau der Anlage fertig geworden sind. Der Weg dort hin, konnte man kaum noch Straße nennen und nach 5 Km waren wir froh endlich angekommen zu sein.
Letztes Station: Chinchero und Laguna de Puray. Chinchero ist ein ganz kleines Städtchen. Dort sind ebenfalls Terassen der Inkas zu sehen. Chinchero ist aber für die Kirche sehr bekannt. Diese ist leider in einem sehr schlechten Zustand. Die Wandmalerei in der Kirche ist nahezu verblasst und auch in der Kirch befindet sich jede Menge Gerümpel, da sie nicht wissen wohin damit. Ich war ein wenig verwirrt, ob die Kirche noch „benutzt“ wird, weshalb ich einen Wachmann fragte, ob dort noch Gottesdienste gefeiert werden. Jeden Sonntag und Donnerstag werden Gottesdienste, in der völlig überladenen Kirche gefeiert, sowohl Hochzeiten und Taufen. Laguna Puray war nur eine kurzer Abstecher auf dem Rückweg nach Cusco. Dort liefen Kühe, Schweine, Esel und scharf völlig frei, nicht eingezäunt, herum.
Meiner Meinung nach war es ein perfektes Wochenende und ich bin sehr froh, dass wir nicht nur eine Tagestour gebucht haben, denn so konnten wir uns alles in Ruhe angucken. Auch die Natur und die Landschaft konnte so besser auf uns wirken, sodass ich tatsächlich mehrmals Gänsehaut, aufgrund der Schönheit der Natur, hatte.