പ്രസിദ്ധീകരിച്ചു: 23.07.2019
Tag 1. Mit einem durchforsteten Reiseführer ausgestattet flog ich los. Ich hatte eine Menge Post-its reingemacht, an alle Orte und Sehenswürdigkeiten, die ich besuchen wollte. Angekommen auf der Insel genossen wir auf dem Weg zum Hotelbus die ersten warmen Sonnenstrahlen und das Urlaubsgefühl stellte sich spätestens da komplett ein. Auch die Bemerkung vom Busfahrer, dass es an diesem Tag außergewöhnlich warm war und die nächsten Tage deutlich kühler werden würden, konnten unsere Vorfreude und gute Laune nicht trüben. Im Hotel angekommen kam der erste kleine Schock. War es zwar ein 4-einhalb-Sternehotel, so empfing uns aber eine Baustelle, sowohl hinter, als auch vor dem Hotel, welche den Blick auf das blaue Meer trübten. Im Flur vor unserem Zimmer waren die Wände kahl und ein Arbeiter verputzte die Wand. Doch wir dachten uns: „So oft laufen wir hier ja nicht her. Hauptsache das Zimmer und die Aussicht sind schön. Doch der Pool auf den wir aus unserem Zimmer direkt blickten, war leer und mit einem Flatterband umrandet, damit niemand reinfiel. Innendrinn arbeiteten Handwerker und machten auch dementsprechend Geräusche. Es war zwar schön, dass das Hotel modernisiert wird, aber den Lärm davon wollten wir dann doch nicht in unsrem Urlaub ertragen, zumal wir vor der Ankunft nicht darauf vorbereitet waren. Wir fragten an der Rezeption freundlich nach, ob es eine andere Möglichkeit gäbe uns unter zu bringen und sofort wurden wir auf das Partnerhotel ein bisschen über unserem eingebucht. Das Gepäck wurde für uns hochgebracht und unser Zimmer oben und die Aussicht waren bombastisch. Sooo wunderschön. Und als wir die gesehen haben, konnte der Urlaub starten. Hier würden wir die nächsten 8 Tage nächtigen. Nachdem wir uns frisch gemacht hatten und die warmen Winterklamotten gegen luftige Sommersachen getauscht hatten, machten wir uns auf den Weg Funchal zu erkunden. 15 Minuten Fußweg am Hafen vorbei und der Promenade entlang und schon waren wir mitten drin in der Altstadt. Schnell hatten wir einen kleinen romantischen Platz gefunden, auf dem wir dann zu Mittag gegessen haben. Ein super leckeres Baguette mit Hähnchen und Salat, denn im Hotel gab es abends immer ein 3-Gänge-Menü a la cart. Frisch gestärkt, ging unsere Erkundungstour weiter vorbei an vielen schönen Häusern, der Markthalle, der Burg und unzähligen kleinen Souvenirlädchen. Wie immer bei Städtereisen (in diesem Fall Inselreise), die länger als 2 Tage dauert, ist der erste Tag dafür da, ohne Plan und Reiseführer erst einmal einen Eindruck von dem Reiseziel zu bekommen. Zurück im Hotel gab es ein super leckeres Abendessen und als wir im Zimmer den Reiseführer durchblätterten, um einen Plan für den nächsten Tag zu entwickeln, sahen wir, dass wir schon alle markierten Punkte in Funchal selber gesehen hatten, ohne, dass es uns bewusst war. Nur das wundervolle Künstlerviertel, in dem die meisten Haustüren mit bunten, gemalten Bildern verziert worden sind, wollten wir uns am nächsten Tag noch einmal genauer ansehen. Damit ging der erste Tag zu Ende und wir fielen hundemüde ins Bett.
Tag 2. Mit einem leckeren Frühstücksbuffet starteten wir in den Tag. Heute liefen wir, wieder in luftiger Kleidung, da das Wetter entgegen der Prognose des Busfahrers super war, erneut Richtung Funchal, um dort eigentlich den Berg hoch nach Monte zu laufen. In dem alten Reiseführer meiner Begleitung stand nämlich ein wunderschöner Weg, den man in zwei Stunden erklimmen können sollte. Leider konnten wir den Einstieg auch nach Nachfragen bei Ortskundigen Taxifahrern und Touristen nicht finden, sodass wir uns dazu entschieden, in die nächste Gondel zu steigen und uns erstmal nach oben fahren zu lassen. Am Fuße der Bahnstation war allerdings ein Kunsthandwerkermarkt aufgebaut, an dem wir nicht vorbei gehen konnten. Somit schlenderten wir von Stand zu Stand und konnten auch schon die ersten schönen und einzigartigen Souvenirs erstehen. Bei so Märkten, können wir immer die Zeit vergessen und uns verlieren. Aber nach etwa einer Stunde hatten wir alles gesehen und es ging hoch hinaus mit der Gondel nach Monte. Dort angekommen wanderten wir dort ein bisschen hin und her, sahen uns die Kapelle auf dem Berg von innen und außen an und liefen sogar schon wieder ein bisschen den Berg auf der anderen Seite herunter, da wir von dem grün und der Natur da oben nicht genug bekommen konnten. Es war so schön und nach dem grauen Winter in Deutschland, konnte man sich an den grünen und bunten Farben in der Natur nicht sattsehen. Auf dem Abstieg konnten wir nach kurzer Zeit einen alten Platz mit Brunnen in der Tiefe sehen, an dem gerade ein Bus angekommen, war mit den Lenkern der berühmten Korbschlitten. Alle in derselben Kluft und denselben Schuhen, marschierten sie den restlichen Weg zur Starstation der Korbschlitten zu Fuß hoch, da es da oben so steil und eng war, dass der Bus nicht weiterfahren konnte. Nun wollten auch wir die Abfahrt mit dem Korbschlitten wagen. Es war ein Spaß, den ich nur jedem empfehlen kann. Zwar lassen sich die Betreiber das Vergnügen einiges kosten, aber es lohnt sich. Man fährt nicht nur um eine Kurve und das war es, sondern man fährt wirklich ein ganzen Stück, mit mehreren Kurven und sehr steilen Straßen, dass mir an der einen oder anderen Stelle schon mulmig wurde, vor allem, wenn man senkrecht die Straße runter geschoben wurde. Das knarzen des alten Schlittens machte mir nicht gerade Mut, aber die Erfahrung der Schlittenlenke die jeweils zu zweit jeden Schlitten nach unten begleiten, machten mich doch recht ruhig. Und unten angekommen war ich begeistert und hatte auch während der gesamten Fahrt ein Grinsen im Gesicht. Das war eine wirklich super Erfahrung und jeden Cent wert. Nun waren wir auf halben Berg und mussten noch den restlichen Weg nach Funchal herunterkommen. Ungefähr 30 Taxifahrer standen direkt an der Zielstation und boten uns an, uns herunterzufahren. Doch da wir statt mit dem Bus oder dem Taxi zu fahren mehr Lust hatten noch ein bisschen zu Fuß zu laufen und dabei die Gegend zu erkunden, entschieden wir uns dazu, den Weg herunter zu wandern. So liefen wir durch Siedlungen, mit kleinen und großen Villen und Hütten, mit großen Gärten und zum Teil sogar Bananenplantagen auf den Grundstücken. Die hatte ich selbst in Südafrika nicht von so nah gesehen. Nach etwa einer Stunde straffer Wanderung den steilen Berg hinunter wurde es, nach dem wir auf dem gesamten Weg kaum jemanden gesehen hatten, wieder voller auf den Bürgersteigen und wir sehnten uns hungrig nach einem Snack. Da wir am Vortag so zufrieden waren mit dem Baguette, suchten wir wieder dasselbe Restaurant wie am ersten Tag auf. Da der Hunger nicht gestillt werden konnte, entschieden wir uns noch für einen leckeren Crepe mit Nutella, den wir an einer gut besuchten Eisdiele kauften und unten an der Promenade direkt am Meer, in der Sonne genossen. Ein Blick auf die Uhr zeigte uns, dass es nun zu spät war, um noch zum Botanischen Garten aufzubrechen, sodass wir uns dazu entschieden die Burg und das Künstlerviertel mit den bunten Türen noch einmal genau zu inspizieren und genauer anzuschauen. Die Burg wurde gerade für eine Hochzeit vorbereitet und da die Kasse nicht besetzt war, konnten wir sie kostenlos betreten. Oder besser gesagt den Hof der Burg, denn in der Burg selber waren die Räume für Festlichkeiten, in die man somit nicht reingehen konnte. Die bemalten Haustüren in dem direkt an die Burg anschließenden Künstlerviertel waren wunderschön. Die hatten wir am ersten Tag gar nicht so im Detail wahrgenommen. Eine Meerjungfrau, der kleine Prinz, das Sandmännchen, aber auch bunte Blumen waren unter anderem auf den Türen zu finden. Da waren die Künstler wirklich fleißig. Fertig mit dem Viertel, war es bereits wieder Abend und wir gingen nur noch zurück zum Hotel, genossen unser Abendessen und schliefen hundemüde ein.
Tag 3. Dieser Tag war Markttag in Funchal. Aus diesem Grund machten wir uns direkt nach dem Frühstück auf den Weg in die Markthalle und bummelten an unzähligen Obst-, Gemüse-, Souvenir- und Blumenständen vorbei, an denen uns immer wieder interessante Obstsorten angepriesen wurde. Doch ich konnte mich nicht wirklich dazu hinreißen lassen, eine zu probieren. Dafür konnten wir wieder einige Andenken erstehen, die uns zu Hause an den schönen Urlaub erinnern würden. Da wir nach dem Markt allerdings direkt zum botanischen Garten aufbrechen wollten, fragten wir die Händler kurzerhand, ob wir die neu ausgesuchten Sachen zurücklegen lassen und später abholen konnten. Sie waren einverstanden und somit konnten wir ohne unnötiges Gepäck den Bus hoch zum botanischen Garten suchen. Zwar fährt auch die Seilbahn hinauf, aber wir wollten unbedingt einmal mit einem, der für uns Deutschen historischen, gelben Buslinien fahren. Die fahrt ging auch hier wieder steil den Berg hinauf und durch so schmale Straßen, dass kein Fußgänger mehr neben den Bus gepasst hätte. Auf der Fahrt fing es auf einmal sehr stark an zu schütten und wir waren froh, eine Wetterjacke eingepackt zu haben. Doch beim botanischen Garten angekommen, hatte es schon wieder aufgehört und wir konnten im trockenen den Garten durchlaufen. Es waren zwar wunderschöne Kakteen und bunte Hecken zu bestaunen, doch insgesamt war ich ein bisschen enttäuscht, da ich mir den Garten bunter und mit viel mehr Blumenvielfalt vorgestellt hatte. Aber dennoch war es wunderschön und einzigartig. Auch der Blick von der Restauration aus, in der wir unseren Mittagssnack zu uns nahmen, war wunderschön. Man konnte das Meer und ganz weit unten Funchal sehen. Frisch gestärkt, ging es mit dem Bus wieder hinunter in die Stadt. Wie es der Zufall so wollte, fing es auch bei dieser Fahrt wieder an zu regnen und als wir in der Stadt ankamen, war es wieder trocken. Wir Glückspilze. 😊 Als wir uns der Stadt näherten, überlegten wir gerade, dass wir die nächste Station aussteigen wollten, da wir ja noch unsere zurückgelegten Souveniers abholen wollten und drückten den STOP-Knopf. Statt bis zur nächsten Haltestelle weiter zu fahren, blieb der Bus sofort stehen und ließ uns direkt vor der Markthalle aussteigen. Eine Geste, die wir aus den deutschen Bussen nicht kennen, aber wahrscheinlich konnten wir neben den hauptsächlich Einheimischen im Bus klar als Touristen identifiziert werden. In der Markthalle angekommen, suchten wir die beiden Stände erneut auf und bekamen tatsächlich unsere zurückgelegten Sachen. Wir müssen ja ehrlich sagen, dass wir skeptisch waren, ob wir diese wirklich noch bekommen oder sie nicht schon verkauft sind, da es diese nur einmal an dem jeweiligen Stand gab. Fröhlich mit den erstandenen Gegenständen, verließen wir den Markt und überlegten uns, was wir denn nun unternehmen sollten. Eine Idee war es, in das für die Schiffchen bekannte Nachbarstädtchen Camara de Lobos zu fahren und uns dort ein wenig umzusehen. Dafür suchten wir das Häuschen an der Hauptstraße auf, welches für die längeren Busfahrten außerhalb von Funchal warb. Dort angekommen, fegte der Mann im Häuschen gerade dessen Boden. Wir machten mit einem Gruß auf uns aufmerksam, er guckte hoch, ließ allerdings nicht von seiner Arbeit ab. Also warteten wir. Vielleicht wollte er einfach gerne noch zu Ende fegen. Als er damit fertig war und den Müll in den nächsten Mülleimer an der Straße, von seiner Schippe abgeladen hatte, dachten wir, wir könnten endlich die Karten für den Bus kaufen. Aber das war nicht der Fall. Denn er musste sich erst noch die Hände mit seiner Mineralwasserflasche waschen, bevor er sich endlich hinter die Glasscheibe setzte und uns zuhörte. Ich fragte, wie lange denn der Bus fahren würde, denn wir hatten nur noch drei Stunden bis zum Abendessen. Doch er schien nicht zu verstehen. Generell waren die Leute auf Madeira, denen wir begegnet sind, nicht wirklich fit, was die englische Sprache betrifft. Doch mit dem Zeigen auf die Uhr, schien der Groschen doch gefallen und er sagte, der Bus würde 50 Minuten fahren, bzw. schrieb er uns diese Zahl auf. Das hieß, die Zeit war zu knapp, um noch loszufahren. Somit entschieden wir uns dafür, heute nur noch den Hafen zu erkunden, den Hafen und setzten uns ein bisschen in die Sonne, bevor wir uns auf den Weg zurück ins Hotel machten. Bevor wir uns dort auf den Weg zum Abendessen machten, organisierten wir uns für die nächsten Tage noch ein Auto. Als der Vermieter gegen 19 Uhr mit dem Auto kam, um es uns schonmal da zu lassen, da wir am nächsten Morgen vor den Öffnungszeiten des Büros loswollten, wollte er neben einer Kaution, eine Kreditkarte als Pfand haben. Diese hatten wir leider nicht dabei, sondern nur unsere Girokarte, die er nicht akzeptierte. Nach langem überlegen uns seinem Angebot, ihm eine bestimmte Summe in Bar als Pfand dort zulassen, überlegten wir, wie viel wir in bar zu Verfügung hatten und haben die genannte Gesamtsumme glücklicherweise zusammen bekommen. Er ließ uns das Auto somit dort und wir machten uns auf den Weg zu der nächsten Bank, um neuen Bargeld abzuheben. Anschließend gingen wir direkt zum Essen und fielen totmüde ins Bett.
Tag 4. Am nächsten Morgen fuhren wir nach einem sehr frühen Frühstück direkt mit dem Auto los nach Porto Moniz, um uns dort die Naturwasserbecken anzuschauen, die direkt am Wasser liegen und aussehen wie Swimmingpools, sich allerdings naturgetreu selber gebildet haben. Leider war es im Hotel noch sehr frisch, sodass wir keine Badesachen mitgenommen haben, obwohl wir diese gut hätten nutzen können, um in den Becken zu baden. Einige wenige Schwimmer waren auch schon drinnen, jedoch war es generell noch sehr leer, da sich die meisten Touristen wohl noch beim Frühstück befanden oder im Bus auf dem Weg in das kleine Wasserörtchen. Wir liefen ein bisschen an der Promenade entlang und durchstöberten die kleinen Geschäfte dort. Was eines meiner Must Have’s von Madeira war, war eine Wolljacke, da die Blumeninsel für diese bekannt war. Eine solche kuschlige und warme konnte ich in einem der Lädchen finden. Allerdings hatten wir auf der gesamten Autofahrt dorthin kein einziges Schaaf gesehen, sodass wir uns fragten, wo die Wolle denn herkommt. Die Kassiererin wusste erst nicht was wir von ihr wissen wollten, als wir diese danach fragten. Doch nach einigem Nachfragen, sagte sie, dass die Schafe wohl ganz oben in den Bergen leben und daher die Wolle kommt. Naja, da würden wir die Tage ja noch hinkommen. Dann müssten wir die Schafe ja sehen. Nach unserem Bummel an den Becken und der Promenade entlang, machten wir eine kleine Apfelpause mit einem wunderschönen Blick auf das Wasser. Allerdings wussten wir nicht, was uns bei unserem nächsten Ziel erwartet und wie lange wir hinfahren würden, sodass wir uns dazu entschlossen dort noch mit Blick auf das Meer eine Kleinigkeit zu Mittag zu essen. Damit fertig kamen dann doch tatsächlich die ersten Touristenbusse, die die Touristen rausließen, diese machten ein Foto, stiegen wieder ein und der Bus fuhr weiter. Da mussten wir wirklich lachen. Hauptsache, sie waren mal da. Aber auch wir machten uns wieder auf dem Weg zum Auto, das wir auf einem Wiesenparkplatz abgestellt hatten, auf dem außer uns nur ein weiteres Auto geparkt hatte. Das würde ich mir für uns hier in Deutschland auch einmal wünschen. Weiter ging unsere Fahrt durch das Hinterland nach Achadas da Cruz. Dort erwartete uns eine Seilbahn, die steil hinunter zum Meeresufer fahren sollte. Ich persönlich nehme immer aller Seilbahnen mit, die es irgendwo zu befahren gibt, da diese meistens zu schönen und anders fast unerreichbaren Orten führen. In dem Kern des Ortes stand ein Schild die Straße hinunter Richtung Wasser, was auf die Bahn hingewiesen hat. Wir parkten und wollten den Rest laufen. Die ersten Schritte steil bergab hatten wir getan, als der Wind frisch pfeifte und wir uns dazu entschieden, mit dem Auto doch noch näher heran zu fahren. Zum Glück haben wir uns dafür entschieden, denn mit dem Auto waren es noch gute 20 Minuten steil bergunter, die wir zu Fuß ewig gelaufen wären. Zudem waren die Straßen so eng, dass immer nur ein Auto Platz hatte, sodass bei der Seilbahn angekommen nur wenige Leute waren, da Busse den Weg hier nicht herfahren konnten. Wirklich günstig war die Bahnfahrt und es fuhr immer nur eine Gondel, in der Menschen mitfahren konnten. Die andere diente nur als Gegengewicht. Aber da nur wir herunterfahren wollten und die anderen wohl nur von oben gucken wollten, mussten wir nur warten, bis die Gondel hochgefahren kam. Der Wächter gab uns noch die Anweisung, dass wir unten einfach den grünen Knopf drücken sollten, wenn wir wieder hochwollten und dann ging es auch schon los in die Einöde. Und das war mit Abstand der schönste Ort, an dem ich je war und er übertraf alles, was Madeira sonst bisher zu bieten hatte. Direkt am Wasser ging ein breiter Weg entlang mit Höhen und Tiefen. An einer Stelle stand eine Bank aus Holzstämmen und eine Katze sonnte sich darauf. Im ganzen Gebiet unten lag ein leichter Wassernebel in der Luft. Die obere Bahnstation, von der wir gekommen waren, sah man nicht mehr, sondern nur noch ganz steile, rote Wände. Alles war grün und neben dem Weg am Wasser waren kleine Parzellen eingeteilt, von denen einige leer und nur begrast waren, andere waren mit einer Ruine versehen und weitere waren richtig schön mit Blumen und Ackern zurechtgemacht und gepflegt. Hier kommen Bauern von Madeira hin, um zu arbeiten und Touristen eher weniger, hatte mir schon mein Reiseführer verraten. Und das sah man auch. Alles war ursprünglich und einfach herrlich. Wir gingen die Schleichwege zwischen den Parzellen entlang und genossen den Aufenthalt. Außer uns sahen wir nur zwei weitere Leute, die auf einem ihrer Felder arbeiteten. Ansonsten waren wir ganz allein dort. Nach einem kleinen Rundweg, waren wir wieder an der Bahnstation, drückten den grünen Knopf und während wir auf die Gondel warteten, stoßen die zwei Frauen zu uns, die vorher noch auf dem Feld gearbeitet hatten. In der Bahn kamen wir ins Gespräch und tatsächlich bewirtschaften sie hier ihren Garten, bauen Gemüse an und kommen auch nur dafür hinunter. Beeindruckend fanden wir. Oben angekommen stiegen wir wieder ins Auto und fuhren zurück zum Hotel, denn wir mussten noch unsere Postkarten schreiben und einwerfen. Das taten wir dann auch, im abendlichen Sonnenschein und liefen anschließend noch nach Funchal rein, um die Karten einzuwerfen. Wieder zurück im Hotel, genossen wir das Abendessen und gingen schlafen.
Tag 5. Ein neuer schöner und wunderbarer Morgen in Funchal begann wieder mit einem leckeren Frühstück. Nach diesem machten wir uns wieder auf den Weg mit dem Auto. Diesmal ging es zum Wochenmarkt in Santo da Serra. Wir erwarteten einen riesengroßen Markt, mit allen möglichen Souvenirs und luftigen Kleidchen, doch diese Erwartung wurde nicht erfüllt. Zwar war der Parkplatz direkt am Markt sehr überfüllt und wir konnten uns einen der letzten Parkplätze sichern. Doch auf dem größten Teil des Marktes, der auf einem großen Platz aufgebaut war, waren nur wenige Leute. Wir waren verwundert, stöberten aber trotzdem an den Ständen vorbei und fanden auch ein Sonnenbrillenetui aus Kork. Ansonsten waren allerdings hauptsächlich schmutzige und alte Sachen die dort an Klamotten verkauft wurden. Schade eigentlich, hatten wir uns doch so auf den Markt gefreut. Am Ende des Platzes angekommen, gab es noch ein Gebäude, in dem ebenfalls Stände aufgebaut waren, allerdings gab es hier vor allem Essen zu kaufen. Von Obst und Gemüse, über Brote, warme Fischsuppen und Gebäck war alles zu bekommen. Noch satt vom Frühstück, sprach uns allerdings nichts wirklich an und somit nutzten wir nur kurz die örtlichen Toiletten und gingen zurück zum Auto. So schnell waren wir bisher weder mit einem Tagespunkt von unserer Liste, noch mit einem Wochenmarkt fertig. Aber ein Erlebnis war es trotzdem, mal einen örtlichen Markt zu besuchen. Denn was ich bisher noch nicht erwähnt habe, ist, dass kaum, wenn nicht sogar gar keine Touristen auf dem Markt waren, sondern hauptsächlich Einheimische, die wohl ihr Frühstück dort genossen. Wieder im Auto fuhren wir weiter nach Santana. Zum Glück ist die Insel nicht groß und somit waren die jeweiligen Autofahrten nie lang. In Santana erwarteten uns die berühmten und bunten Häuschen, die in echt noch schöner aussehen, als auf Fotos. Somit liefen wir ein bisschen in dem Örtchen umher und sahen uns einige Häuschen auch, auch diese, die nicht direkt im Zentrum stehen und auch nicht die schöne bunte Farbe haben. Einfach schön. Nach der Erkundungstour und einigen Fotos ging es dann auch schon weiter nach Santa Cruz. Hier wollten wir uns eigentlich ebenfalls mal das Örtchen angucken, fanden aber nirgendwo einen Parkplatz, was zeigte, dass wir hier schon in der Touristenhochburg angekommen waren. Überall Autos und Menschen. Doch nach drei Runden im Örtchen herum und immer noch keinem Parkplatz in Sicht, entschlossen wir uns, dass wir das meiste ja aus dem Auto heraus gesehen hatten und wir lieber weiter fuhren zum Fischerort Camara de Lobos. Der Ort ist zwar klein, aber trotzdem malerisch schön. Da uns ein kurzer Regenschauer überraschte und uns der Hunger ereilt hatte, aßen wir eine Kleinigkeit in einem wunderbaren Restaurant direkt am Hafen mit einem herrlichen Blick auch auf die Berge im Hintergrund. Eine Bimmelbahn fuhr im Regen nur wenig besetzt am Hafen vorbei und wir genossen neben Brot mit Knoblauchbutter einen leckeren Schokokuchen zum Nachtisch. Sobald wir aufgegessen hatten, hatte auch der Regen wieder aufgehört und wir konnten den schnuckeligen Ort noch ein bisschen zu Fuß erkunden. Der Reiseführer hatte nicht gelogen. Die schönen bunten Schiffe am Hafen und die Berge im Hintergrund bildeten ein nochmal neues Bild von Madeira. Eigentlich sollte es von hier aus zurück gehen, doch es war noch früh und wir wollten das Auto noch nutzen. Somit sahen wir auf die Karte, was denn noch in der Nähe war. Und da entdeckten wir die Lavahöhlen in Sao Vicente. Dort angekommen, schlenderten wir zunächst durch das Dörfchen, auf der Suche nach den Höhlen. Wir mussten im Touristenbüro nachfragen und dort riet man uns zur Eile, da die letzte Führung in kürze beginnen würde. Vor Ort angekommen, war die letzte Truppe gerade losgegangen, aber wir durften freundlicherweise noch hinterher und die Führung mitmachen. Die Höhlen erinnerten mich an sich sehr an Tropfsteinhöhlen, welche ich schon einige gesehen habe. Aber interessant war es trotzdem. Nach der Führung hatten wir einen Bärenhunger, da schon Abendessenszeit war. Unsere Fahrt zurück zum Hotel würde allerdings noch über eine Stunde dauern und so wollten wir uns am Kiosk bei den Höhlen eine Tüte Chips kaufen. Aus der Höhle herausgekommen merkten wir allerdings, dass dieser schon geschlossen hatte. Somit wurde daraus schonmal nichts. Aber ich konnte unmöglich ohne etwas zu essen den Weg zurückfahren, denn wenn ich einmal Hunger habe, brauche ich immer schnellstmöglich etwas zu essen. Somit durchstreiften wir den Ort erneut und hofften, noch einen Laden unter den wenigen die es dort gab, zu finden, der noch offen hatte. Und zum Glück fanden wir einen. Bei uns würde man es Kiosk nennen, denn er war winzig klein. Aber er hatte Chips und somit konnte der Hunger zumindest bis zum Hotel ausgehalten werden. Dort fielen wir dann ausgehungert über unser Menü her und fielen anschließend totmüde ins Bett.
Tag 6. Ein neuer Tag begann, wieder mit einem herrlichen Frühstück. Heute sollte unser letzter Tag mit dem Auto sein und das wollten wir dementsprechend noch einmal ordentlich nutzen. Was natürlich noch bei unserem Urlaub auf Madeira fehlte, war eine Levadawanderung und die sollte heute passieren. Im Reiseführer wurde die in Queimadas sehr empfohlen und somit fuhren wir dorthin. Da wir noch einen zweiten Punkt für heute geplant hatten, entschieden wir uns, eine Stunde den Levada entlang zu laufen und dann wieder zurück. Den Weg losgegangen, sahen wir erstmal noch ein typisches Strohhäusschen im Wald und einige Schweine im Stall, sowie einen fantastischen Ausblick bis zum Meer. Weiter gegangen, merkten wir schnell, dass weiß, graue und total saubere Sneaker nicht die besten Schuhe waren, um den Weg zu bewältigen, da der Boden durch den Levada und immer wiederkehrende Wasserfälle ziemlich feucht war und somit matschig. Wir starksten also eher den Weg entlang und achteten darauf, dass die Schuhe nicht allzu sehr leideten. Schließlich wollten wir danach ja auch noch unter Leute. Den schönen Weg und immer wieder auftauchende schöne Aussichten zwischen Bäumen und Büschen, konnten wir trotzdem genießen. Und auch ein bisschen abenteuerlich war der Weg. Unter einem Wasserfall wurde man komplett nass, es gab aber auch keine Alternative, wenn man weitergehen wollte. Ich bildete mir ein, dass man ja in den Levada abrutschen könnte und tat diese Gedanken aber mit lächerlich von meiner Seite aus ab, doch da schrie hinter uns auf einmal eine Frau und als wir uns umdrehten sahen wir, dass die tatsächlich abgerutscht und hineingerutscht war. Die Arme. Zum Glück konnte sie weiter gehen und hatte sich nicht weiter verletzt. Aber ab da achtete ich noch genauer darauf, wo ich meine Füße hinsetzte. Uns blieb diese Erfahrung glücklicherweise erspart und wir kamen mit nur etwas verschmutzen Sneakern wieder am Anfang des Weges an. Dort wärmten wir uns in der Sonne erstmal ein wenig auf, denn unter den Bäumen und an den Felswänden war es doch sehr frisch geworden. Da sollte man sich trotz warmen Wetters eine Jacke oder einen Pulli einstecken. Nun sollte der zweite Punkt des Tages an die Reihe kommen. Die Seilbahn in Girao. Wir hatten das ganze in unser Navi eingegeben, aber dieses fand uns in den Bergen nicht mehr, sodass es uns auf eine falsche Route lenkte. Einmal abgefahren von der einen Schnellstraße, die über ganz Madeira führt, kam man auf diese auch so schnell nicht mehr drauf. Das Navi führte uns noch zwei Mal im Kreis herum, bevor wir uns entschlossen es auszustellen und unser Handy anzustellen. Dieses navigierte uns erst recht gut, aber dann verlor auch dieses immer wieder das GPS-Signal und konnte uns somit nicht wirklich weiterführen. So fuhren wir durch unzählige kleine Dörfchen, über Berge und Hügel und die Straßen waren so schmal und schlecht ausgebaut, dass es keine Möglichkeit für mich gab zu wenden. Somit gab es immer nur den Weg weiter geradeaus, beziehungsweise der Straße folgend und so fuhren wir circa zwei Stunden durch das Hinterland. Währenddessen hat es mir irgendwann echt gereicht, aber im Nachhinein war es wirklich schön, das Hinterland mal so kennenzulernen, denn wir hätten es mit Navi nie so gesehen. Die Leute arbeiteten noch per Hand auf den Feldern, wo bei uns Maschinen eingesetzt werden und die Felder waren teilweise so steil, dass es schwer fiel überhaupt richtig zu stehen. Aber dann auf einmal, am Ende einer der kleinen Straßen, waren wir wieder auf der Schnellstraße. Ohne, dass ich es vorher auf einem Schild gesehen habe. Die Freude war riesig. Dort angekommen schalteten wir das Navi wieder ein uns waren dann doch ziemlich schnell bei der Seilbahn. Auch, wenn wir schon überlegt hatten, wieder zurückzufahren, als es uns wieder über schmale Straßen entlangfuhr. Doch da war dann tatsächlich die Bahnstation zu finden. Durch die ewige Gondelei durch das Hinterland hatten wir allerdings schon wieder Hunger bekommen und ich entschied mich, da keine große Zeit zum Essen war, da die Seilbahn in einer Stunde den Betrieb einstellen würde und wir ja auch mit dieser wieder hochfahren wollten, wieder für eine Tüte Chips. Die Verkäuferinnen konnten nicht wirklich englisch und somit baten sie einen Gast, der an der Theke saß, ihnen meinen Wunsch zu übersetzen. Herrlich. Sowas, hatte ich auch noch nicht erlebt. Aber es half und ich bekam meine Tüte Chips, allerdings mit einem Lachen der Kellnerin, welches ich erst nicht einordnen konnte. Als ich den Staub auf der Tüte sah und dass diese bald ablaufen würde, wurde mir klar warum. Anscheinend kaufte die hier niemand. Aber sie schmeckten noch gut, auch wenn ich mich nach dem Urlaub wieder besser ernähren musste. Aber war ja schließlich auch mein Mittagssnack. Wir waren die einzigen, die mit der Seilbahn fahren wollten und auch unten war niemand. Es war ein bisschen, wie bei der ersten Seilbahnfahrt, aber nicht so schöne Landschaft. Auch hier ging es steil hinab und unten war man direkt am Meer. Felder und Acker waren von Bauern bebaut und auf einem war auch ein Haus aus Stein gebaut mit einer Steinbank davor und einem Grill. Wunderschön. Doch hier führte nur ein Weg am Wasser entlang und ein Steg, der über die Felsen an den Feldern entlangführte. Dieser war jedoch kaputt und auseinandergefallen. Wahrscheinlich durch das Wetter und die Wellen. Trotzdem ist dieser Ort auch empfehlenswert und die lange Autofahrt hierher hat sich gelohnt. Wieder oben angekommen fuhren wir zurück zum Hotel, da wir noch das Auto abgeben mussten. Und da ging eine Geschichte los. Wir hatten ihn halb vollgetankt bekommen und sollten ihn auch so wieder zurückgeben. Wir hatten ihn an der Tankstelle vor unserer Ausfahrt auch wieder so aufgetankt, dass es passte. Auf dem Parkplatz am Hotel schaute es sich der Autovermieter allerdings nochmal an und er war etwas weniger als halbvoll. Im Nachhinein ist uns klar, dass er beim Tanken wahrscheinlich einfach schief stand. Der Vermieter bot uns an, 10 € zu bezahlen, und dann wäre das okay. Das sah meine Begleitung allerdings nicht ein und da in unmittelbarer Nähe zum Hotel eine Tankstelle war, fuhren wir im Einvernehmen mit dem Vermieter dorthin, aufzutanken. Immer in kleinen Mengen wurde Benzin nachgefüllt und wir schauten, ob der Anzeiger über der Mitte war, doch das war nicht der Fall, obwohl es gar nicht sein konnte. Schließlich kamen wir auch hier an die 10 € und da sagte der Vermieter, es sei okay. Obwohl sich die Tanknadel noch immer nicht bewegt hatte. Komisch war das, denn vorher hatten wir den Wagen für nur etwas mehr halb vollgetankt. Wir vermuten bis heute, dass er etwas an dem Anzeiger manipuliert haben muss. Denn zumindest etwas mehr, hätte er ja anzeigen müssen. Aber gut. Wir gaben den Wagen ab, gingen zum Abendessen und der vorletzte Tag ging zu Ende.
Tag 7. Wir hatten tatsächlich alles, was wir uns vorgenommen hatten auf der Insel zu sehen, gesehen. Nur eine Sache hatten wir nie geschafft und zwar das shoppen. Hatte ich doch schon einige Sachen in den Schaufenstern erspäht, die ich gerne mal anziehen wollte. Und dafür war der heutige Tag da. Wir ließen uns, am Hotel los gelaufen zunächst durch den Hafen und dann durch den grünen Park streifen, welchen wir bis jetzt immer nur im vorbeigehen ein wenig angeschaut hatten. Von da aus ging es über die Promenade und hin zu den Geschäften. Wir durchstöberten einige Läden, bis uns der Mittagshunger plagte. Wir entschieden uns, wieder auf dem schönen Platz vom ersten Tag zu essen uns bestellten uns ein Baguette. Lecker war es wieder. Frisch gestärkt, ging es weiter durch noch ein paar Lädchen und damit meine ich nicht die, die wir auch in Deutschland haben. Da bin ich persönlich kein Fan von, denn die Sachen kann ich mir ja auch bei uns angucken. Stattdessen ging es durch Läden, die wir noch nicht kannten und wir waren auch ziemlich erfolgreich. Platt und erledigt von der Tour setzten wir uns in eine kleine Restauration an der Promenade. Dort tranken wir eine Cola und quatschten über die letzten Tage, bewunderten unsere Einkäufe und genossen die Aussicht. Hier verweilten wir solange, dass es dann schon Zeit war zurück zum Hotel zu laufen und zum Abendessen zu gehen. Das taten wir dann und gingen ins Bett.
Tag 8. Heute ging es wieder zurück nach Hause. Deswegen passierte auch vor Ort nicht mehr viel. Wir frühstückten wie immer, packten unsere Koffer und wurden abgeholt vom Shuttle zum Flughafen. Es war ein wunderbarer Urlaub, in dem wir viel erlebt, gesehen und Neues entdeckt und kennengelernt haben. Wir sind nur auf nette und äußerst liebenswerte Menschen getroffen und haben die Zeit hier sehr genossen. Jedem, der überlegt, die Blumeninsel einmal zu bereisen, kann ich es nur wärmstens empfehlen.