„Straße“ ist eine Frage der Interpretation :D :D (Tag 148 der Weltreise)

प्रकाशित: 31.01.2020

30.01.2020


Der Roller kam sogar am Abend noch!! :)

Heute Morgen standen wir also ganz normal auf (mit Sonnenaufgang, weil dann die Sonne aufs Zelt scheint und es sehr schnell sehr heiß wird^^), frühstückten und dann machten wir uns bereit für unser „Abenteuer“.

Jonas ist ja noch nie vorher Roller gefahren und so nahm sich Sascha ein paar Minuten Zeit, uns alles zu erklären. Es ist ja kein Hexenwerk aber man sollte schon mal die grundlegenden Sachen gehört haben, wie „wofür ist Knopf X gut?“ :D :D

Nach der kurzen Einweisung durfte Jonas auf dem Grundstück auf und ab fahren, erst alleine und dann mit mir hinten drauf.

Dann gab uns Sascha das OK und so sattelte ich den Rucksack und es ging los! ^^

Die ersten Meter war es schon sehr merkwürdig :p Wir sind ja jetzt schon ein paar Mal mit dem Motorrad oder Roller mitgefahren aber da wusste ich, dass der Fahrer das jeden Tag macht und für Jonas war es ja Neuland, also vertraute ich ihm nicht sofort.

„Langsamer!“ schimpfte ich bei bergab, Kurven und Schlaglöchern :D :D „Lass mich fahren!“ entgegnete mir Jonas dann und naja. Irgendwann spielte sich das ganze dann ein^^

Wir fuhren die knapp sechs Kilometer bis in die nächste Stadt, Lazi, und dort war auch die Straße richtig gut ausgebaut. Ob es daran lag oder einfach daran, dass wir schon eine halbe Stunde gefahren waren, weiß ich nicht aber ich fühlte mich immer wohler da hinten und auch Jonas hatte echt Spaß :)

Unser erstes Ziel waren dann die Cambugahay Falls, der größte und bei weitem bekannteste Wasserfall von vielen, die es hier in der Gegend gibt.

Wie erwartet war es schon um 9:00 Uhr morgens recht voll dort. Der Wasserfall hat vier Pools und beim unteren, dem tiefsten, gibt es Plattformen drumherum, von denen man sich an einem Seil ins Wasser schwingen und fallen lassen kann :)

Letzteres ist wohl einer der Hauptgründe, warum Touristen diesen Wasserfall besuchen. Jonas und ich entschieden uns aber zunächst gegen das Springen (wir wollten das lieber am nächsten Wasserfall machen, wo angeblich weniger los ist) und erkundeten dafür erst die Becken von außen und gingen dann auch kurz in einem der Pools plantschen :)

Unter einem der Fälle gab es eine kleine Grotte/Höhle, was dann ganz witzig für Fotos war ;-) Jonas kraxelte auch sonst ein bisschen herum und ich versuchte, mich nicht an den Fischen zu stören :D :D Sie waren klein und sind ja grundsätzlich friedlich aber irgendwie mochte ich es nicht, wenn sie mein Bein berührten :D :D

Nach vielleicht einer halben Stunde packten wir allerdings schon wieder unsere Sachen und gingen die Stufen zurück hoch zum Parkplatz. Ich fand die Stufen recht anstrengend und so wunderte es mich nicht, dass sich dort oben ein paar Getränkeverkäufer aufgestellt hatten. Strategisch clever^^

Von den Cambugahay Falls ging es dann zu einem weniger bekannten Wasserfall, wobei wir vorher erst an der Tankstellen halten mussten. Denn, den Roller hatten wir nicht vollgetankt sondern kurz vor Reserve bekommen :D Sascha meinte, aber das sei üblich hier und wir kannten es ja auch schon aus der Türkei^^

Als wir an die Tankstelle fuhren, waren dort wortwörtlich die „Drei Mädels von der Tankstelle“ :p Sie sahen aus, als wären sie noch Schülerinnen und kicherten und flüsterten aufgeregt, als wir auf die Zapfsäule zufuhren^^ (Hier tankt man nicht selbst, sondern die Mitarbeiter machen das für einen – wie in Teilen der USA ja auch z.B.).

Eine der drei traute sich dann zu erklären, warum sie so lachen: Es waren mal wieder unsere langen Nasen :D :D

Aus irgendeinem Grund, finden viele Asiaten unsere europäischen, langen Nasen toll und würden sie gerne selber haben :O Als ich ihnen erklärte, dass bei uns viele Leute lieber eine kleine Nase haben wollen, fanden sie das total überraschend^^

Nachdem mit dem Nasen-Thema das Eis gebrochen war, fragten sie uns auch munter nach unserer Beziehung aus. Ob wir verheiratet seien? Wie lange wir schon zusammen sind und als wir sagten „almost three years“ meinte eins der Mädels „Wow. It must be a really strong relationship then!“ :D :D

Zum Abschluss fragten wir noch nach dem Weg zum nächsten Wasserfall und sie teilten uns mit, immer den Fahnen zu folgen.

Von der Tankstelle dauerte es vielleicht zehn Minuten und wir kamen am Eingang zu den Locong Falls an.

Wo man am ersten Wasserfall Massen gesehen hat, fanden wir hier komplette Exklusivität vor: Jonas und ich waren die einzigen Besucher! :O

Anhand des Logbuchs konnte ich erkennen, dass vor uns schon zwei Schweizer dort gewesen waren aber die waren schon wieder weg, sodass wir die Wasserfälle für uns alleine haben würden <3

Vom Eingang/Parkplatz zum Wasser läuft man ca. 10 Minuten durch das dortige Dorf (was wieder mal recht cool anzusehen war) und wir bekamen einen Guide, der uns dorthin führt und da unten wartet, bis wir wieder zurück wollen :)

Sein Name war Jason und er war super jung. Auch ihn hätte ich eher noch in eine Schule gepackt, vielleicht 8. Klasse oder so^^

Als wir an den Locong Falls ankamen, war ich ein bisschen amüsiert darüber, dass man sie „Falls“ nennt, denn der Fall ist ziemlich klein und niedrig :p

Das tat dem Ganzen aber nichts ab, da der Ort an sich super schön war und die kleinen Wasserläufe, vor allem oberhalb des Falls, waren mega verwunschen <3

Außerdem gibt es noch einen zusätzlichen Pool, für den es wieder eine Plattform gab, an der man sich am Seil ins Wasser schwingen kann. Erst war Jonas skeptisch, weil es nicht soo tief aussah aber Jason versicherte uns, dass es ausreicht und so legten wir los :D

Jonas probierte sein Kunststück von den Kawasan Falls zu wiederholen und einen Rückwärtssalto zu machen, wenn er loslässt aber heute hatte er kein Glück :( Ich selbst sprang immer nur ganz gerade ins Wasser aber hey, immerhin traute ich mich :p :D :D

Jason, der selbst gar nicht schwimmen kann, gab Jonas ein paar Tipps für den Salto und schwang sich auch selbst ein paar Mal hin und her, um die Schwungbewegung vorzumachen.

Mittlerweile war noch ein französisches Pärchen mit Guide aufgetaucht aber die beiden trauten sich zunächst nicht an das Sprungbecken heran, sondern chillten am eigentlichen Wasserfall. Ihre Guide stand aber bei uns an der Plattform.

Und dann passierte es :O

Jason schwang sich mal wieder übers Wasser, um Jonas etwas zu demonstrieren aber als er zurückkam, rutschte seine Hand ab, bevor er zurück auf der Plattform war. Anstatt im Wasser zu landen, knallte Jason mit seinem Oberkörper auf den natürlichen Beckenrand, versank dann kurz im Wasser und kämpfte sich nach Luft schnappend wieder heraus.

Er hatte Probleme zu atmen, hatte richtig Panik und kroch auf allen Vieren hoch zur Plattform, wo die andere Guide dann versuchte, ihm zu helfen.

Whoaaa!!! :O

Ich hatte super Angst kurz und war wirklich erschrocken aber nach ein paar Minuten, schien es Jason wieder besser zu gehen. Er war halt neben dem Schock auch genau auf seinen Rippen gelandet, was ja zu Atemproblemen führen kann :(

Wir teilten ihm mit, dass es natürlich okay sei, wenn er zurück nach oben ins Dorf geht (wir könnten ja mit seiner Kollegin hier bleiben) aber Jason bestand darauf, trotzdem auf uns zu warten…

Er hatte offensichtlich Schmerzen und wird wohl eine Prellung oder so an seinen Rippen haben, denn beim Aufstieg später ging er super langsam und offensichtlich unter Schmerzen. Der arme Kerl! :(

Er legte sich dann auf eine der Bänke zum Ausruhen aber seine Kollegin bestand darauf, dass Jonas und ich weiter springen und irgendwann war sogar die Französin mutig genug^^

So verbrachten wir letztendlich noch ein oder zwei nette Stunden dort und es war halt soo cool, das fast für uns allein zu haben <33

Nach einem kurzen „Mittagessen“ bestehend aus trockenen Brötchen und Cookies machten wir uns schließlich auf den Rückweg und gaben Jason noch sein Trinkgeld, welches er ziemlich erschöpft annahm. Gute Besserung!!!!

Von den Locong Falls aus kann man theoretisch noch die Straße weiter hoch fahren und noch mehr Falls finden, wo man auch wahrscheinlich wieder einer von wenigen Touris ist aber Jonas und ich beschlossen, dass es dann vielleicht doch sehr ähnlich wäre und so machten wir uns auf den Weg in den Osten der Insel.

Dort befindet sich der Salagdoong Beach, welcher vor allem dafür bekannt ist, dass man dort Cliff Jumping machen kann^^

Das war einer der Hauptgründe, warum Jonas auf jeden Fall auf die Insel Siquijor wollte und so war es natürlich ein Must-See für uns :)

Die Fahrt dorthin fand ich ein bisschen anstrengend. So ganz habe ich als Beifahrer noch keine bequeme Sitzposition gefunden :D Aber egal^^

Nach vielleicht 45 Minuten oder so erreichten wir den Strand und ich war ein bisschen...überrascht :D

Irgendwie hatte ich mir das ganze größer vorgestellt :p Also, der Strand war schmal und nicht sehr lang und auch die Klippe sah jetzt nicht so hoch aus, dass sie etwas besonderes gewesen wäre :D

Trotzdem ließ sich Jonas seine Sprünge von dort oben natürlich nicht nehmen und ich versuchte, das einigermaßen als Video festzuhalten ;-)

Auf dem Wasser gibt es auch noch Bambusflöße, die man mieten kann. Dort gibt es Schaukeln und Hängematten aber das lockte uns jetzt nicht soo sehr an :D

Nachdem Jonas genug gesprungen war, gingen wir noch kurz an den SANDStrand aber ohne Schatten fand ich es dort unangenehm und so setzte ich mich durch, dass wir uns in den Schatten auf die Treppen setzen :p

Gegen 14 Uhr oder so überlegten wir dann, noch einen letzten Stopp einzulegen, bevor es zurück zur Unterkunft geht – den Quisol Viewpoint im Inselinneren :)

Der Weg dorthin führte zunächst zurück über die Hauptstraße, die die ganze Insel umrundet aber dann bogen wir irgendwann ab. Zunächst war die Straße noch okay. Es gab Schlaglöcher und ab und zu halt eine Art Schotterpiste aber das waren wir ja schon gewohnt :)

Einmal ging Jonas übrigens durch das Wackeln das Handy verloren, weil es aus seiner Hosentasche sprang :D

Naja. Nach einer Weile wurde der Weg dann aber richtig abenteuerlich^^ Erst fuhren wir an einer Baustelle vorbei, wo es einen Schotter-Sand-Untergrund gab und dann irgendwann kamen wir an einen Trampelpfad, den ich in Deutschland vielleicht als Wanderweg bezeichnen würde :D :D

Es war nur ein schmaler Streifen für zweirädrige Fahrzeuge vorhanden und rechts und links war Wiese.

Wir hielten kurz an, um sicherzugehen, dass wir richtig sind aber interessanterweise ist der Weg bei Google als ganz normale Straße eingezeichnet. Nun gut. Die Definition von „Straße“ ist ja wohl auch etwas individuell ;-) :D

Immer wieder hielten wir an, um ein paar Fotos zu machen – auch von dem Ausblick übrigens, der schon da echt toll war <3 – und ab und zu stieg ich mal lieber ab, damit Jonas leichter den Weg hochkam.

Das erste Mal auf dem Roller und direkt Cross Country :D :D

Obwohl wir schon fast nicht mehr dran glaubten, kamen wir schließlich oben an^^ Dort gab es ein Butterfly Santuary und Jonas überredete mich, dort reinzugehen.

Nachdem bei unseren letzten Besuchen im Schmetterlings-Park keine Schmetterlinge zu sehen gewesen waren, war ich da doch eher skeptisch :p

Dieses Mal war es aber anders. Wir betraten ein Privatgrundstück, wo die Familie im Garten ein „Greenhouse“ hat, in dem sie einen Garten mit Blumen haben und zusätzlich auch Schmetterlinge züchten!

Das heißt, dass wir richtig viele Exemplare sehen konnten und das war dann schon ziemlich cool. Gut, dass Jonas mich überredet hat ;-)

Die Familie, der der Garten gehört, hatte gerade übrigens Besuch aus Deutschland^^ Ein Deutscher bietet auf den Philippinen Kayak-Touren an. Der Schmetterlingsgarten hat Werbeposter von dem Kayakfahrer und der Kayakfahrer wirbt für den Schmetterlingsgarten :) So funktioniert Kooperation ;-)

Nach dem Garten ging es dann zum eigentlichen Viewpoint :) Mittlerweile war fast 16:00 Uhr, sodass wir oben nur einen Snack hatten, Fotos schossen und dann gar nicht bis nach GANZ oben liefen :D :D Immerhin waren wir seit 9:00 Uhr unterwegs ;-)

Vom View Point fuhren wir zurück nach Lazi. Die Strecke war kurvig und da Jonas mutiger wurde, wurde ich selbst ängstlicher :D :D Aber natürlich lief alles supi und ich unnötig „besorgt“, dass wir zu schnell fahren. Es machte sogar Spaß irgendwann :)

In Lazi, das eher ein Dorf als eine Stadt ist, kauften wir Cookies und überteuerte Sonnenmilch und dann ging es wirklich zurück zur Unterkunft – schließlich wollte wir vor Sonnenuntergang zurück sein. Der Roller hat zwar Licht aber ich bezweifelte, dass es Straßenbeleuchtung gibt und die Straße zu uns hin ist ja sehr holprig also jaaa :p

Wir fuhren also die Hauptstraße zurück und als wir hätten abbiegen müssen, fuhr Jonas vorbei. Ich sagte ihm, dass er anhalten soll und dass wir wenden sollten.

Die Straße war perfekt betoniert und ausgebaut, also super Kondition. Als Jonas aber wendete, hatten wir irgendwie zu viel Gas für unsere Wendekreis und jaa.

So machten wir noch einen kurzen Ausflug in die „Untergrund-Tour“, indem wir einen Wassergraben unter die Lupe nahmen :p :D :D

Der Roller und ich sandwichten Jonas im Graben und da mein Fuß vom Roller eingeklemmt wurde, konnte ich nicht selber aufstehen. Na toll^^

Sofort kam eine Horde Filipinos angelaufen!!! Die Männer halfen Jonas, das 300kg-Teil aus dem Graben zu heben und die Frauen holten Kräuter von dem Baum neben uns, um diese auf unsere Kratzer zu packen :D :D

Diese Hilfsbereitschaft war unglaublich!!! :O Alle vorbeifahrenden hielten an, um zu gucken, ob sie uns helfen können (oder um zu gaffen. Haha – die zwei Weißen auf dem Roller :p ) und das war schon sehr schön <33

Auch wenn außer Kratzer nichts passiert ist, behandelten sie uns wie Schwerverletzte und waren mega fürsorglich und joah. Die Männer checkten den Roller, ob alles in Ordnung sei, um weiterzufahren und nach ein paar Minuten waren wir auch schon wieder im Sattel.

Es war schon irgendwie ironisch, dass wir Erdwege, Holperstrecken, rutschigen Kies und Steigungen oder Kurven problemlos bewältigten aber dann – kurz vor dem Ziel – auf einer komplett geraden und ebenen Strecke das Wendemanöver misslang und wir einen kleinen „Unfall“ hatten :D :D

Trotzdem ist Jonas allgemein begeistert vom Rollerfahren und will auch demnächst wieder Roller ausleihen, weil man dadurch einfach besser zu coolen Orten gelangt, die man mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreicht ;-)

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