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„This trek would have been harder to do next year“ (Tag 133 der Weltreise)

Publicēts: 17.01.2020

15.01.2020


Die erste Nacht im Hostel war trotz des Namens des Hostels („Noisy Room“) sehr ruhig und dank der Klimaanlage war sogar die Temperatur sehr gut, um recht angenehm zu schlafen <3

Gegen 6:30 Uhr klingelte dann der Wecker aber irgendwie war ich noch nicht so richtig bereit, aufzustehen :D In der nächsten Stunde packten wir noch einmal die restlichen Sachen für unsere Dschungel-Übernachtung, frühstückten und machten uns dann schließlich um 7:45 Uhr auf dem Weg zur Bushaltestelle.

Besagte Bushaltestelle hatten wir gestern Abend noch beim Spaziergang gesucht aber nicht deutlich erkennen können. Wir gingen aber davon aus, dass sich das ganze schon ergeben wird, wenn man dann tatsächlich morgens da steht^^

Kurz vor der auf Maps.Me eingezeichneten Stelle sah ich zwei Linienbusse parken. Sie hatten zwar nicht die Nummer, die wir wollten, aber ich fand, dass es vielversprechend aussah. Vielleicht würden ja alle Busse dort halten?

Wir gingen also hin und fragten, ob hier auch der Bus in den Bako Nationalpark abfährt. Der Herr, den wir fragten, antwortete uns, dass es keinen Bus mehr von Kuching aus dorthin gäbe. Er würde uns aber für 40 Ringgit mit seinem Auto dort hinfahren.

Hmm… Wir waren uns ganz ganz sicher, dass es einen Linienbus gibt, also bedankten wir uns freundlich und gingen erst einmal weiter. Um die Ecke herum fanden wir dann auch tatsächlich eine Bushaltestelle, an der „Bako Nationalpark“ angeschlagen stand. Tja. Der Herr vorher witterte wohl nur ein gutes Geschäft mit uns ;-)

Da es hier keine ganz zuverlässigen Abfahrtzeiten gibt, beschlossen wir, einfach an der Bushaltestelle zu warten aber bereits nach fünf Minuten kam dann der Bus! <3 Anstatt eines „normalen“ Linienbusses war es ein großer, roter Reisebus, der innen mit Leder gepolsterte Sitze hatte :D :D

Für insgesamt 10 Ringgit wurden wir dann bis zur Bootsanlegestelle gefahren. Außer uns waren nur ein paar Locals im Bus, die aber unterwegs auch wieder ausstiegen sowie ein Franzose (wir sagen einfach mal, dass er Franzose ist wegen seines Akzents. Aber er war alleinreisend, also konnten wir ihn nicht mit irgendwem in seiner Muttersprache reden hören :p ).

Zusammen wurden wir drei dann am Steg direkt von einer Frau empfangen, die uns erklärte, dass wir erst das Bootsticket und dann den Eintritt in den Nationalpark zahlen sollen. Das ganze funktionierte problemlos und auch unsere gebuchte Übernachtung im Hostel dort war bezahlt, sodass es (fast) losgehen konnte.

Der Nationalpark ist ausschließlich mit dem Boot erreichbar. Uns wurde gesagt, dass immer mindestens fünf Leute auf ein Boot müssen und dass wir bitte solange warten sollen, was für uns völlig okay war. Unnötige Bootsfahrten mit nur einer oder zwei Personen wollen wir ja auch nicht unterstützen ;-) :)

Ich nutzte die Gelgenheit, um aufs Klo zu gehen und wurde dort direkt von sieben Mücken attackiert, die mich also freundlich in diesem Terrain willkommen hießen :D :D Also sprühte ich mich danach direkt mit Mückenschutz-Spray ein und dann war auch Ruhe :p

Mittlerweile war noch ein 60+ Pärchen aus Minnesota angekommen, mit denen unser Boot dann voll wäre – yay! Die beiden waren super gelaunt und wir plauderten ein bisschen über vorherige und noch ausstehende Reiseziele. Sie wussten nicht, dass man im Park auch übernachten konnte, sonst hätten sie das wohl gerne gemacht aber so freuten sie sich einfach auf ihre Tagestour :)

Auf dem Boot saßen der Franzose und der Amerikaner auf der vom Motor aus gesehenen ersten Planke, davor saßen die Amerikanerin und Jonas und ich saß ganz alleine auf der dritten Planke – mittig ohne Möglichkeit, mich am Rand festzuhalten :p :D

Schon in einigen Berichten und einem Video hatte ich gesehen, dass die Fahrt etwas „holprig“ sein kann. Auf einer Tafel zu Beginn war für heute der Seegang mit „mittel“ angegeben. Oh-oh^^

Wir fuhren los und die ersten paar Minuten führten einen Fluss entlang, wo es ein bisschen ruckelte aber noch ganz unterhaltsam war. Dann kam aber ein Stück auf „offener See“ und schon bevor wir das Stück erreichten, sah man, dass dort ein echter Wellengang ist und naja.

Ich als Angsthase war davon nicht ganz so begeistert wie alle anderen :D :D Unser Fahrer war glaube ich noch wirklich vorsichtig aber oft hob sich der Bug steil an und dann platschte man halt hart aufs Wasser, was ein bisschen schmerzhaft am Hinterteil sein konnte^^ Als es dann noch wilder wurde, krallte ich mich an meiner Planke fest (die Seiten waren ja zu weit weg), doch als ich bei einer großen Welle MIT der Planke abhob und dann wieder landete, verlor ich auch das Vertrauen in dieses Holz :D :D :D

Jonas erinnerte das ganze ein bisschen an Jet-Ski fahren, nur dass es mit dem Jet-Ski noch viel aufregender gewesen sei. Ich hatte an das Jet-Ski fahren keine allzu guten Erinnerungen, weil ich es super gruselig fand aber naja. So war es nun einmal^^

Nach 20-30 Minuten kamen wir schließlich am Nationalpark an. Da gerade Flut war, konnten wir bis zu einem Steg ranfahren. Ansonsten muss man auch manchmal noch ein Stück durchs Wasser laufen aber naja.

Direkt bei Ankunft wurde man mit einem großen Schild auf die Krokodile aufmerksam gemacht, die es an allen Stränden hier geben kann und weswegen das Schwimmen verboten ist. Tja. Also entweder ist Malaysia nicht badetauglich oder man denkt sich einfach immer irgendein Tier aus (Quallen auf Penang, Krokodile hier), das das ganze verbietet ;-)

Von der Anlegestelle ging es dann zunächst zum Hauptquartier, wo wir uns offiziell „anmeldeten“. Unser Hostelzimmer würde ab 14 Uhr fertig beziehbar sein, wir durften unser Gepäck abstellen und dann bekamen wir noch eine Karte, auf der alle Treks eingezeichnet sind :)

Ähnlich wie schon im Penang Nationalpark muss man sich dann in ein Logbuch eintragen, wenn man losgeht. Hier wird aber wohl auch darauf geachtet, dass man sich tatsächlich auch AUSträgt :)

Die beliebtesten Routen sind die Nummern 3, 5 und 6. Wir entschieden uns für die Nummer 6, die zu einem Strand führt und pro Weg circa 1,5 Stunde, also insgesamt 3 Stunden dauern sollte. Für einen Einstieg in dem feuchten Klima fanden wir das völlig ausreichend ;-)

Der Weg führte zunächst zurück zum Anlegesteg, dann über Stege durch einen Mongroven-Bereich und schließlich begann der eigentliche Trail <3

Der Boden war noch feucht, obwohl es seit zwei Tagen wohl nicht geregnet hatte und insgesamt war das Bild schon ein bisschen anders als bei unseren anderen Dschungel-Wanderungen. Die Flora sah zwar ähnlich aus aber irgendwie auch nicht :D

Es ging zunächst über Wurzeln, Steine und Leitern eine ganze Weile bergauf, dann über ein Plateau und schließlich schlugen wir den Weg in Richtung Strand ein. Den Weg mit Worten zu beschreiben finde ich eher schwierig, aber die Bilder geben ja vielleicht eine Idee ;-) Ich fand den Weg auf jeden Fall sehr angenehm und „schön“ <3

An einem Punkt, konnte man einen Abstecher zur Nummer 5 machen, einer Klippe, die wohl einen guten Ausblick bietet. Dies wollten wir uns nicht nehmen lassen und tatsächlich war die Aussicht von dort richtig schön! Strand, Meer, Felsen und ganz viel Wald halt!!! :O

Auf dem Weg zum Strand selbst dann, überholten wir das Pärchen aus Minnesota. Es ging von einem Plateau wieder über Leitern nach unten, sodass die beiden nicht ganz so schnell waren und uns baten, sie zu überholen. Die waren soo süß!!! :)

Der Mann meinte dann noch zu mir: „Immer wenn wir etwas Anstrengendes machen, sagen wir uns: Hätten wir es erst nächstes Jahr gemacht, wäre es noch härter gewesen“ :D :D Diese Einstellung fand ich klasse^^

Unten am Strand war es dann auch wieder echt schön! Es waren noch einige andere Leute dort aber die Bucht war groß genug, dass es super leer aussah. Alle hielten sich an das Schwimmverbot aber ein Asiate und Jonas gingen zumindest in der Brandung ein bisschen plantschen.

Sowieso – es war natürlich wieder mega heiß und schwül und bereits nach 5 Minuten ist alles klitschnass aber hey. Dafür kommt man an solche Orte nicht alle Tage ;-)

Wir suchten uns unter einem Felsvorsprung ein schattiges Plätzchen, mampften ein paar Kekse und Jonas übte Handstand bzw. kletterte ein bisschen an den Felsen herum – eine gelungene Rast!^^

Irgendwann machten wir uns auf den Rückweg, wo vor allem der Anstieg vom Strand zurück auf das Plateau wieder ganz schön schlauchte :D Immer diese Leitern/Stufen -.- :p

Da wir noch ein bisschen Zeit hatten (Check-In für die Unterkunft musste bis spätestens 16:00 Uhr erfolgen und es war erst 14:00 Uhr), beschlossen wir, noch einen Abstecher zu dem Trail Nummer 3 zu machen. Die Abzweigung dafür lag sowieso auf unserem Rückweg und ja.

Anders als bei der 6, begegneten wir hier niemandem und als ich ein Geräusch hörte, dass nicht wie ein Vogel klang, gingen Jonas und ich schweigend und ganz vorsichtig weiter, blieben immer wieder stehen und dann – ja dann sahen wir sie!! <333

Die Hauptattraktion des Bako Nationalpark sind die Nasenaffen, die es nur hier auf Borneo gibt. Sie sind ziemlich scheu, also kann man auch Pech haben und gar keinen sehen aber wir hatten einfach echt Glück!

Still stehend schauten wir in die Baumkronen, wo sich einer dieser Affen bewegte und irgendwie war das für mich voll der Wow-Moment^^ Ich meine, solche Affen sieht man auch im Zoo aber es war einfach was ganz besonderes, sie zufällig in freier Wildbahn zu sehen! :O

Für die nächste halbe Stunde bewegten wir uns weiter langsam voran und hörten oder sahen immer wieder einen dieser Affen. Da wir so oft stehen blieben, liefen wir den Trail auch nicht bis zum Ende, sondern drehten einfach irgendwann um, was mir aber ziemlich egal war. Der Strand am Ende des Trails könnte auf keinen Fall mein Affen-Erlebnis toppen :p

Jonas packte einmal übrigens noch in eine echt haarige Raupe, die dann einen starken Juckreiz hinterließ -.- Wir werden das beobachten ;-)

Zurück am Hauptquartier (das klingt so abenteuerlich ist aber eigentlich einfach eine Rezeption^^) erhielten wir den Schlüssel für unser Zimmer und durften einchecken. Wir waren in einem 4-Bett-Zimmer, das eben einfach vier Betten hat. Zusammen mit drei anderen 4-Bett-Zimmern teilt man sich dann zwei Toiletten und zwei Duschen, was aber nie zu Stau führte.

Das Zimmer war eigentlich voll okay aber die Sanitäranlagen waren wirklich sehr ekelig. Ich hasse es, wenn man Gemeinschaftsbäder hat und die anderen auf die Klobrille pinkeln (wenn sie das Klo überhaupt treffen…) :p Naja. Für eine Nacht war es voll okay ;-)

Da es mittlerweile erst 15:00 Uhr war, beschlossen wir, noch einen kurzen Trail zu laufen, der pro Weg nur eine Stunde dauert. Wie schon die Nummer 3, war auch dieser Trail nicht so stark belaufen. Alle Tagestouristen müssen gegen 15:00 Uhr wegen der Gezeiten zurück fahren, also waren eh „nur“ noch die Übernachtungsgäste im Park :)

Naja. Auf jeden Fall war dieser Trail wieder mit vielen Wurzeln, leider auch mit viel mehr Mücken aber dann wurden wir ein weiteres Mal belohnt! Wir konnten schon wieder Affen hören und als wir stehen blieben, sahen wir dieses Mal nicht nur einen sondern gleich mehrere von ihnen <333

Es gibt im Park auch ganz viele Makakken, die wir aber schon so oft gesehen haben, vor allem in Indien, dass sie uns nicht mehr begeistern. Die Nasenaffen sind aber echt klasse :)

Am Ende des Trail war wieder ein Strand und da die Flut gerade erst anfing, konnte man noch recht weit nach draußen gucken oder sogar laufen. Jonas war vor allem von den Einsiedlerkrebsen fasziniert, die sich teilweise riesige Muscheln als Haus aussuchen, von denen man gar nicht erwartet, dass der Krebs sie überhaupt tragen kann :D :D

Zurück im Camp gab es Toast mit Butter und Honig zum Abendessen. Es gibt auch ein Restaurant, das angeblich sehr teuer sein soll – deswegen ja unsere ganzen Vorräte. Wie sich aber herausstellte, ist das Essen voll günstig eigentlich aber naja. Jetzt hatten wir halt unser Toast :p :D

Mittlerweile waren auch unsere beiden Zimmergenossen angekommen – Ellen und Maxime, zwei Holländerinnen, die zuvor im Osten von Borneo schon eine Regenwald-Tour mit dem Boot absolviert hatten :)

Der Hauptgrund, warum die meisten Leute im Nationalpark übernachten, ist die Night Safari. Sie findet täglich um 20:00 Uhr statt und dauert ca. 1,5 Stunden.

Natürlich wollten auch Jonas und ich diese Safari mitmachen, hatten aber davor noch knapp 2,5 Stunden zu überbrücken.

Nach dem Toast und einer Dusche (halleluja!) gingen wir dann also an den Strand, wo wir erst ein bisschen umher schlenderten und die Felsformationen bewunderten. Eine davon sieht aus wie ein Bartschwein, von denen es im Camp immer wieder welche zu sehen gibt :O :D

Da aber die Flut im Anmarsch war, wollte ich nicht zu weit raus gehen^^ Jonas hatte wieder besonders viel Spaß an den Krebsen und irgendwann setzten wir uns auf einen Stein und er holte eine handvoll Einsiedlerkrebse, setzte sie nebeneinander und wollte sehen, welcher sich als erstes zurück Richtung Wasser bewegt :-)

Das Spektakel zu beobachten war dann eher langweilig, weil nämlich alle in ihren Häusern blieben :D :D

Irgendwann bewegten sie sich dann aber doch und joah. Die Stunden da am Strand waren auf jeden Fall ziemlich entspannt und ganz witzig :)

Wir ruhten uns dann noch kurz im Zimmer aus, bevor es schließlich zur Nachtwanderung ging. Zunächst bekamen wir einen kurzen Überblick, welche Tiere man eventuell sehen könnte und dann ging es los – fast 20 Leute und immerhin 3 oder 4 Guides.

Dass bei unserer Stampede überhaupt Tiere sichtbar waren, ist mir ein Wunder :D :D Hinterher teilte sich das Feld zum Glück ein wenig auf, sodass man mehr Chancen hatte, etwas zu sehen und erklärt zu bekommen ;-)

Neben diversen Insekten (vor allem Heuschrecken) gab es noch Frösche, kleine Vipern, Spinnen (einmal sogar eine Tarantel, aber sie verkroch sich schnell in ihrem Bau) und einen Vogel zu sehen.

Nur für die Nachtwanderung in den Park zu fahren würde ich glaube ich nicht empfehlen. Sie war ganz nett aber nicht soo spektakulär :p

Am Ende der Tour brachten uns zwei Guides noch zum Anlegesteg, wo man ganz viele Glühwürmchen sehen konnte <3

Gegen 22:00 Uhr waren wir alle vier dann aber im Zimmer, gingen nur noch Zähne putzen und schliefen dann ziemlich schnell ein^^

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