Barfuß um die Welt
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Over and out!

Publicēts: 21.03.2018

Samstag, 30.8.

Ich bin inzwischen fest entschlossen das Praktikum abzubrechen, weil ich das keine 3 Monate länger machen kann. Was kann jetzt besser sein als Besuch meiner Schwester und ein Kurzurlaub am Strand?!

Als es endlich klingelt laufe ich vor Aufregung mal wieder ohne Schlüssel zum Gitter und kann nur winken, bevor ich wieder hochlaufen muss um auch öffnen zu können.

Maikas Gepäck besteht zur Hälfte aus Dingen die ich unbedingt aus Deutschland brauche: Rittersport, Milka, Haribo, Deo ohne whitening Effekt (Man kann es auch übertreiben mit dem weiß-Wahn, liebe Asiaten!),...

Mittags treffen wir Trung in der Agentur zum Bun Cha essen, anschließend zeige ich Maika das Old Quarter und den Westlake und abends werden wir von Maddi bekocht.

Sonntag, 31.8.

Nach einen obligatorischen Besuch bei Linh machen wir uns auf Richtung Flughafen. Es geht nach Da Nang und dann mit dem Taxi weiter nach Hoi An.

Unsere Unterkunft beim An Bang Beach ist wundervoll. Wir haben eine Veranda mit Bett für Tagsüber, alles ist sauber und schön eingerichtet, die Rezeptionistin Hoa ist super nett und der Strand ist nur 2 Minuten entfernt.

1.9. - 5.9. HOI AN

Unsere Tage verbringen wir mit Besuchen beim Schneider (Hoi An ist bekannt für maßgeschneiderte Kleidung), Massagen, Kanu fahren, Radeln, Shoppen, Spielen und Schwimmen. Eine unserer Hauptbeschäftigungen ist auch Mücken mit meiner elektrischen Fliegenklatsche zu jagen, eine Aufgabe in der wir so aufgehen, dass uns ein zufälliger Beobachter direkt einweisen würde.

Leider rennt die Zeit ja immer schneller, je mehr man sie genießt und so sind die paar Tage plötzlich vorbei und wir sitzen schon wieder im Flieger zurück nach Hanoi.

Samstag, 6.9

Unsere neue Berufung als Krieger gegen Mücken dehnt sich weiter aus, als ich in der Küche, in der wir schon eine Stunde Tee trinken, plötzlich eine Spinne unten am Kühlschrank entdecke. Ja ich übertreibe es oft wenn es um das mir wohl verhassteste Tier des Planeten geht, aber dieses mal ist es wirklich die größte die ich je gesehen habe. Maika springt auf ihren Stuhl und macht nicht den Eindruck, da noch einmal runterkommen zu wollen. Mein Blick fällt auf den Wasserkocher und mir kommt eine Idee, für die mich alle Tierschützer hassen werden. Um an den Wasserhahn zu gelangen müsste ich zu nah am Kühlschrank vorbei auf dem die Spinne thront. Ich reiche ihn Maika über den Tisch, denn ihr Weg zum Wasserhahn ist sicherer. Als das Wasser kocht kommt mein Mitbewohner Damian nach Hause. Unser Retter in der Not muss die Sache jetzt in die Hand nehmen. Es ist ein nervenaufreibender Kampf, aber letztendlich erliegt die Spinne der Macht des Schuhs meines Mitbewohners.

Abends treffen wir Dani, die ihren Geburtstag in einem kleinen Restaurant feiert welches direkt an den Zugschienen liegt. Die beiden Gerichte wegen denen Dani das Restaurant ausgesucht hat gibt es heute nicht und wegen der anderen Gerichte hat sich der Besuch hier wirklich nicht gelohnt. Alle 20 Minuten kommt ein Zug vorbei, der für einen Moment lang jede Unterhaltung unterbindet. Trotzdem hat es was. In Deutschland würde man wohl nur schwer ein Restaurant finden, dass es einem so leicht macht als Reisschnapsleiche vor den Zug zu fallen. Nach dem Essen verabschieden wir uns und fahren noch ein bisschen mit meinem Roller durch die Nacht.

Sonntag, 7.9

Zeit die Kündigung in die Tat umzusetzen. Mit Maikas Hilfe habe ich ein langes Kündigungsschreiben verfasst indem ich meine nicht so netten Gedanken möglichst freundlich und verständlich rüberbringe. Stolz auf unser Werk klicke ich auf "Senden" und fühle mich unglaublich gut und erleichtert. Noch ist allerdings nicht klar wie es weitergeht. Ich habe zwar immer im Hinterkopf gehabt, dass ich reisen möchte, wenn das Praktikum nichts wird, habe aber nun auch die Möglichkeit als Englischlehrerin zu arbeiten und in der Stadt zu bleiben.

Den letzten gemeinsamen Tag verbringen wir bei Linh und im Old Quarter. Mit Massage, Shoppen, Chicken Noodle, Egg Coffee und Obstsalat mit Kokosmilch lässt sich das Leben schon genießen bevor wir uns dann leider verabschieden müssen.

Montag 8.9

Montagmorgen, kein Wecker und das unglaubliche Gefühl von Freiheit. Auf meine Kündigungsmail habe ich eine Antwort erhalten. Man verstehe mich, ich solle aber doch trotzdem bitte noch einmal vorbei kommen. Vielleicht fände man ja eine Lösung. Nach einer kleinen Besprechung mit Trung mache ich einen Termin mit Ms Cathy von APT für den nächsten Tag aus.

Adam, mein Mitbewohner, hat mir einen Kontakt zum Backpackers Hostel besorgt. Er arbeitet dort und meint es lässt sich sicher auch für mich was finden. Es ist das wohl beste Hostel der Stadt und steht unter australischer Leitung, was für mich nach dem Fehlstart mit APT auf jeden Fall ein plus Punkt ist. Neben den normalen Hosteltätigkeiten gibt es auch die Möglichkeit am Travel Desk zu arbeiten. Hier werden Trips in die Umgebung an den Mann gebracht. Die Arbeitszeiten sind hart, aber jeder versichert mir, dass es Spaß macht. Das Gespräch mit den zwei verantwortlichen läuft gut, aber letztendlich wird mir meine begrenzte Zeit zum Verhängnis. Unter 6 Monaten stellen sie normalerweise nicht ein und da jetzt auch erstmal Nebensaison ist, brauchen sie auch nicht sofort Leute.

Den Abend verbringe ich mit Adam, der leider bald ausziehen und Hanoi verlassen wird. Wir gehen essen und was trinken. Zur Feier meiner Arbeitslosigkeit gönne ich mir das erste Bier seit Mexiko. Naja ein halbes, ich muss ja noch fahren und hab schon so lange keinen Alkohol mehr angerührt, dass ich selbst von diesem wässrigen 25Cent Bier was merke...

Apropos fahren. Den Roller hatte ich unweit von der "BIA HOI Corner" geparkt und auch so, dass wir ihn eigentlich die ganze Zeit im Blick haben sollten. Trotzdem ist er nachdem ich kurz nicht aufgepasst hatte weg. Ich kann nicht glauben, dass mir das schon wieder passiert und wir begeben uns auf die Suche. Auf einem improvisierten Parkplatz werden wir fündig. Ich bekomme ein Parkticket wie bei einer Garderobe im Club und kann den Roller damit später abholen. So kann man auch Geschäfte machen. Aber, dass ich mir nun keine Sorgen mehr machen muss ist der abgezockte Dollar fürs parken locker wert.

Dienstag, 9.9

Mein Treffen mit APT verläuft unspektakulär. Wider Erwarten ist meine Betreuerin Ms Cathy sehr freundlich und verständnisvoll. Sie sagt sogar selbst, dass meine Arbeit Ihnen zwar viel gebracht hätte aber mir halt nichts. Sie wirkt auf mich sogar traurig. Eigentlich sollte ich wohl noch den Chef treffen, aber jetzt hat er scheinbar doch keine Zeit und da ihr auch klar wird, dass ich definitiv gehen möchte ist es wohl auch nicht mehr so wichtig.

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