vollwietweg part II
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17.03.20 - 21.03.20 Von Bintulu über Kuala Lumpur nach Bangkok

Tihchhuah a ni: 21.03.2020

Am Morgen des 17. März bekamen wir also ganz nebenbei mit, dass Malaysia ab dem 18. in "lockdown" geht, um so die Ausbreitung des Corona Virus zu entschleunigen. Wir versuchten die Sache erst einmal Ruhe zu bewahren und fuhren also wie geplant in die Stadt Bintulu und bezogen dort für zwei Nächte ein Hotelzimmer. Während eines Erkundungsspaziergangs durch die Stadt machten wir uns Gedanken, wie unsere Reise nun weitergehen sollte. Wir beschlossen, dass es erstmal Sinn macht für jetzt eine gute Situation zu schaffen, da wir nicht absehen können, wie sich die Situation verändern wird und was aus unseren weiteren Reiseplänen wird. Wir waren aber auch noch nicht bereit zu entscheiden, zurück nach Österreich zu fliegen, da dies möglicherweise bedeuten würde, dass wir dort mehrere Monate sein würden.

Es folgt ein recht komplizierter Bericht von zwei sehr unruhigen Tagen mit viel emotionalem auf und ab.

Wir entschieden uns dafür nach Bangkok zu fliegen, in Thailand war die Situation zu diesem Zeitpunkt noch recht gelassen und etwas "Probewohnen" in Bangkok war sehr reizvoll. Wir hatten bereits einen Flug von Malaysia nach Bangkok für Anfang April gebucht, diesen konnten wir mit einem kleinen Aufpreis verschieben (auf den 20. März). Da unsere weitere Reiseroute Richtung Kota Kinabalu aber durch Brunei führen müsste und wir dann nicht mehr in Malaysia einreisen könnten, mussten wir eine andere Möglichkeit finden, dort hin zu kommen. So buchten wir für den 19. März einen Flug von Bintulu nach Kota Kinabalu und gleich auch ein Zimmer in der Nähe des Flughafens. Damit fühlten wir uns vorerst sicher und waren gespannt, welche Auswirkungen der lockdown in Realität haben würde.

Am 18. wurde deutlich, dass die Nachricht wohl nicht alle erreicht hatte, denn viele Geschäfte öffneten am Morgen ganz normal, waren dann aber später wieder geschlossen. Da in vielen Teilen Asiens "Essen gehen" etwas ganz alltägliches ist, hatten alle Restaurants weiterhin offen, es gab aber nur noch Sachen zum Mitnehmen. Auch wir verbrachten die meiste Zeit im Zimmer und gingen nur hinaus, um uns zu verpflegen. Am Abend statteten wir dem Nachtmarkt einen Besuch ab, der in seiner Größe wohl bereits die Hälfte abgenommen hatte. Insgesamt waren wir also bereit morgen die Weiterreise anzutreten und hofften, dass alles gut geht.

Tja... am nächsten Morgen wachten wir zu einem Email auf, dass unser Flug von Bintulu nach Kota Kinabalu an diesem Tag gestrichen wurde. Nach etwas Recherche war klar, dass auch der von Kota Kinabalu nach Bangkok nicht fliegen würde. Da es also keinen Sinn machte irgendwie anders nach Kota Kinabalu zu kommen, versuchten wir eine andere Flugstrecke zu finden und buchten einen Flug für den nächsten Tag von Bintulu nach Bangkok, mit 4 Stunden Aufenthalt in Kuala Lumpur. Nervig, aber soweit so gut. Da wir nur zwei Nächte in unserem Hotel gebucht hatten, wollten wir um eine Nacht verlängern. An der Rezeption bekamen wir die Information, dass alle Hotels ab heute schließen und sie nur noch auf uns warten bis wir auschecken. Kurzer Panik Anfall, was nun? Wir liefen dann also durch die Stadt und klapperten alle Hotels ab und bekamen meist die Info, dass sie keine neuen Gäste mehr aufnehmen. Zum Glück fanden wir dann doch noch eins, das uns für eine Nacht aufnehmen würde. Die nächsten Stunden verbrachten wir dann im virtuellen Supportcentre von Air Asia, um eine Rückersattung für unsere gestrichenen Flüge zu beantragen. Noch bevor wir damit Erfolg hatten, wurde der Flug nach Kota Kinabalu wiederhergestellt und würde doch fliegen. Da wir aber schon andere Pläne gemacht hatten, war dies für uns trotzdem hinfällig. Währenddessen bekamen wir die Info, dass unser Flug von Kuala Lumpur nach Bangkok gestrichen wurde und wir auf den Flug am folgenden Morgen umgebucht wurden, aus 4 Stunden Aufenthalt wurden also 20. Aber solange dieser fliegen würde, war uns das egal.

Wir verbrachten also einen weiteren Tag in Bintulu mit Take away essen (die Optionen dafür schienen auch immer weniger zu werden, der Nachtmarkt hatte bereits ganz geschlossen) und waren in Summe recht angespannt, nach diesem ganzen hin und her, ob jetzt alles klappen würde. Dazwischen waren wir immer wieder mit unserem Gastgeber in Bangkok, bei dem wir eine Wohnung gemietet hatten, in Kontakt, da sich unsere Ankunft ja dauernd verschoben hat.

Am nächsten morgen bestellten wir uns sehr früh ein Taxi und waren froh, dass dies alles klappte. Unser Taxifahrer verpflegte uns mit Babyfeuchttüchern zur Desinfektion. Wir waren dann aber auch viel zu früh am Flughafen und mussten erstmal eine Stunde warten bis wir einchecken konnten. Danach waren wir dann schon mal sehr erleichtert, denn wir hatten Boardingpässe für beide Flüge und unser Gepäck war bereits bis nach Bangkok durchgecheckt.

Der Flug war dann wie immer - recht voll gebucht, leider schlechtes Essen für Lea und sogar Filme zum anschauen. In Kuala Lumpur angekommen, waren wir der Meinung, dass wir nicht aus dem Flughafen hinaus dürfen, da wir gelesen hatten, dass wir in Malaysia auch nicht zwischen den Bundesländern hin und her reisen dürfen, dies stellte sich aber als Irrtum heraus und so konnten wir zum ersten Mal in unserem Leben in ein Flughafenhotel einchecken. Ganz schön teuer, aber auch ganz nett. Wir deckten uns dann im Flughafenfoodcourt mit Essen für den ganzen Tag ein und verbrachten dann wieder den Tag auf dem Zimmer.

Am nächsten Morgen holten wir unser Hotelfrühstück in Take Away Format ab und machten uns auf den Weg ins Flughafengebäude, was wir mit einem Shuttle erreichten. Ganz überrascht fanden wir uns dann in einer ziemlich langen Schlange wieder, um aus Malaysia auszureisen. Sie wirkte zwar vor allem lange, da alle Abstand zu einander hielten, aber wir warteten doch fast 20 Minuten (die wir so nicht eingeplant hatten). Wir kamen gerade rechtzeitig zum Boarding zu unserem Gate. Der Flug war dann wie der am Tag zu vor - recht voll gebucht, leider schlechtes Essen für Lea und sogar Filme zum anschauen.

In Bangkok angekommen, waren wir etwas überrascht wie viele Menschen doch in Thailand einreisen wollten. Wie derzeit überall musste man auch in Thailand ein Formular ausfüllen, wo man die letzten zwei Wochen verbracht hat und ob man irgendwelche Symptome hat. Jetzt haben die das hier aber auf eine App umgestellt, die man sich ganz spontan in der Warteschlange herunterladen soll und die dann bei der Hälfte nicht funktioniert. Das verursachte in der bereits recht angespannten Situation noch zusätzliches Chaos. Aber als wir das hinter uns hatten, war alles ok. Die Einreise war kein Problem, unser Gepäck hatte es auch geschafft und unseren Abholservice fanden wir auch recht schnell.

Uff, wir hatten es geschafft. Wir waren in Bangkok, hatten für die nächsten Wochen eine Wohnung und konnten erstmal abwarten. Wir freuten uns darauf am Mittag gleich unsere erste Nudelsuppe am Straßenstand zu essen.

Wie sich am Abend herausstellte, bereitete Bangkok sich für den Lockdown am nächsten Tag vor... es bleibt spannend.



Chhanna

Malaysia ramah hian
Khualzin report Malaysia ramah hian