ຈັດພີມມາ: 17.11.2021
Nachdem ich abermals das Abfahrtsdatum verschoben hatte, hab ich für heute einen Zug nach Marseile gebucht, in dem ich auch in diesem Moment sitze.
Ich hatte mir erst vorgenommen zu trampen, um es noch abenteuerlicher und spontaner zu haben. Schließlich fiel mir jedoch auf, dass die Jahreszeit gar nicht so prächtig ist, falls ich dann doch nicht ruckzuck von Auto zu Auto hoppen sollte. Daher hab ich mich doch für die Starthilfe mit dem Zug entschieden. auch verbringe die erste Nacht im günstigen Hostel um die Ecke und morgen gehts weiter mit dem Bus nach Barcelona. Anschließend werd ich spontan schauen, wie ich weiter kommen...
Ich starte meine Reise mit einem riesigen Arousal. Die ganzen letzten Wochen war ich eigentlich pausenlos beschäftigt und nach einem ruhigen Moment der tränenreichen Verabschiedung von Rosa, hab ich die ersten Stunden im Zug erstmal die letzten übrig gebliebenen Arbeitsschritte fürs Kinderheim getätigt, Briefe geschrieben, die ich noch schnell in Frankfurt bei 8-minütiger Umsteigezeit abgeschickt werden wollten und mit einem spontan senil gewordenem Mobiltelefon Recherchen für Unterkünfte und Weiterfahrt betrieben. Selbst jetzt während des Errichtung des Blogs und des Schreibens muss ich mich ans Durchatmen erinnern.
Ich werd wohl noch etwas Zeit brauchen, um von der Überholspur herunterzukommen und aus permanenten Aktionen herauszukommen.
Meine erste Pause, war ein Gang zum Zugbistro. Der hat mir ein paar Bewegungen, mich etwas zu strecken und zu beugen, und den Genuss einer staubigen Pastinaken-Dinkel-Quiche ermöglicht.
Wenn alles zu viel wird, vielleicht tut es mir ja jetzt gut für ein paar Minuten die Augen zu schließen und nichts zu tun...nur atmen, atmen...