ຈັດພີມມາ: 04.01.2019
Hallöchen meine Lieben!
Wie versprochen melde ich mich dieses Mal etwas früher (direkt aus dem Bus - da habe ich nämlich viel Zeit).
Ich wünsche euch allen ein wunderschönes Neues Jahr und ich weiß, dass dieses fantastisch werden wird, einfach weil sehr viele wunderschöne Dinge anstehen (z.B. darf ich euch alle in diesem Jahr wieder in die Arme schließen). Hoffentlich hattet ihr einen schönen Start und seid ordentlich reingerutscht ins neue Jahr. Um Punkt Null Uhr habe ich an euch alle gedacht und euch in Gedanken zum neuen Jahr gratuliert, was aber irgendwie nicht so richtig Sinn gemacht hat, da ihr um diese Uhrzeit vielleicht gerade mit dem Abendbrot angefangen habt und das neue Jahr noch vor der Tür stand. Doch bevor ich über die Tage in meinem neuen Jahr schreiben werde, habe ich ja noch ein paar „alte Tage“ erlebt.
Nicolle und ich haben noch gemeinsam 3 Tage in Kratie verbracht, bevor sie nach Laos fahren wollte. Nachdem wir am zweiten Weihnachtsfeiertag ordentlich ausgeschlafen haben, haben wir uns überlegt im Mekong eine Kayaktour zu machen. Also starteten wir los zum Kayakverleih und haben das Kayak für den nächsten Tag gebucht.
Lustigerweise klopfte es aber 20 Minuten später an unserer Tür und wir wurden zur Rezeption bestellt, weil „dort jemand auf Nicolle wartet“. Wir sind sichtlich verwundert zur Rezeption gelaufen mit der Frage, wer uns hier schon kennt. Es war der Typ vom Kayaken, dem aufgefallen ist, dass die Tour für den nächsten Tag schon voll ist und die einzige Möglichkeit wäre, dass wir spontan in 10 Minuten die Tour mitmachen. Herzlich Willkommen - das ist Kambodscha! Da wir grundsätzlich echt Lust hatten, dachten wir uns „wieso nicht?!“ - also sollten wir unsere Sachen schnappen und uns umziehen. Dieser Teil stellte sich für mich als ziemlich schwierig heraus. Nicht weil ich nicht weiß wie man sich umzieht, sondern weil ich am Morgen ALLE Sachen von mir in die Wäscherei gebracht habe - wirklich schlau von mir. Letzten Endes sah ich ziemlich lustig aus, weil ich den Badeanzug von Nicolle bekommen habe und ihre (mir zu große) Sporthose trug. Die Leute dort mussten auch ein bisschen lachen, weil man mir die Spontanität der Kayaktour tatsächlich ansah. Dort bekamen wir noch eine kleine Einweisung, während wir kostenlos Kuchen schnabulieren durften und dann ging es auch schon los. Ben (unser Tourguide) wollte uns aber unbedingt noch vorwarnen und meinte ganz trocken:“Die Straßen hier sind echt schlecht und die Bank auf dem Laster ist super hart. Ihr werdet euch also die nächsten 30-45 Minuten ziemlich unwohl fühlen!“ Nicolle und ich sind aus dem Lachen gar nicht mehr rausgekommen, einfach weil wir uns dachten: „Danke für die Vorwarnung!“. Aber Ben hatte Recht: 45 Minuten später stiegen wir mit Poschmerzen vom Laster und wurden ins Wasser gelassen. Nicolle und ich hatten beide keine Ahnung von Kayaken, also schnickten wir um die Plätze. Ich hatte die Aufgabe des Lenkens und jaaaaa... ich muss gestehen ich habe es ziemlich vermasselt. Keine Ahnung warum, aber ich habe es einfach nicht gleichmäßig hinbekommen, also sind wir im Slalom und in Zeitlupe dem Rest der Gruppe hinterher gepaddelt. Irgendwann wurde Ben ein bisschen ungeduldig und war der Meinung, dass wir in der Mitte des Flusses die Plätze des ganzen Kayaks tauschen müssen. Ich saß dann plötzlich alleine in einem Kayak- was aber zum Glück leichter war. Trotzdem sind die anderen gerast, wie als ob die Polizei hinter ihnen her wäre und ich mit meinen Lauch-Ärmchen habe gekämpft wie ein Bär, war aber trotzdem immer hinten. Zwischendurch legten wir eine Badepause ein und bekamen sogar als kleinen Snack den typischen „Sticky Rice“ in einem Bambusrohr zusammen mit Bohnen und Mandarinen serviert. Klingt gar nicht lecker, war es aber!
Schließlich mussten wir auch schon wieder weiter, da wir echt ein bisschen Zeitdruck hatten. Denn das Ende unserer Tour war das Delfinebeobachten im Mekong. Und das am besten vor dem Sonnenuntergang. Also ging es weiter durch den Mekong durch den „Floating Forest“ und schließlich waren wir an dem Aussichtspunkt. Und tatsächlich: wir sahen so viele Delfine. Und vor allem sind sogar zwei Delfine aus dem Wasser gesprungen, was laut Ben maximal 2 Mal im Jahr vorkommt! Dieser Tag war also ein reines Abenteuer, das wir am Morgen danach auch noch deutlich in den Armen spüren konnten. Dementsprechend haben wir an diesem Tag nichts mehr wirklich gemacht. Und ja die restlichen Tagen waren dann bei mir auch noch relativ unspektakulär. Während Nicolle in Richtung Laos gestartet ist, bin ich in die Hauptstadt gefahren und anschliessend für Silvester wieder zurück nach Siem Reap. Was schon ganz lustig ist, da dann Siem Reap mein Start und gleichzeitig auch mein Ende für Kambodscha war. Dort in Siem Reap habe ich Julia wiedergetroffen, mit der ich auch schon Weihnachten verbracht habe. Und Silvester wurde zu meiner Überraschung extra für die Touris extrem groß gefeiert. Es war tatsächlich so so cool. Julia und ich erwarteten dementsprechend nur Touris, aber ganz im Gegenteil. In der berühmten Pubstreet waren mehr Kambodianer als Touris, was so unfassbar angenehm war. Denn die Kambodianer feiern wirklich richtig ausgelassen (nicht im betrunkenen Sinne). Man feiert dort miteinander und nicht jeder in seiner kleinen Gruppe, sondern wirklich alle zusammen. Was auch ganz lustig war: wenn man durch die große Masse wollte, dann hat man sich nicht durchgedrängelt, sondern sich einfach durchgetanzt. Und so haben wir gemeinsam mit den Kambodianern getanzt bis wir gegen 4 oder 5 Uhr wirklich nicht mehr konnten. Das Lustige war dann noch, dass die Leute in meinem Hostel alle nicht gefeiert haben und ich dann gegen 5 Uhr vor verschlossener Tür stand. Ich habe echt gar nicht daran gedacht, dass sie das Hostel abschließen könnten. Ich habe aber zu Beginn einen Schlüssel vom Hostel bekommen, wusste aber nicht für welche Tür der war, also probierte ich diesen ins Schloss zu stecken. Die Tür ging nicht auf, also war der Schlüssel für irgendwas anderes (bei der Schlüsselabgabe habe ich nur gehofft, dass sie nicht sehen, dass ich diesen durch die Aktion etwas verbogen habe). Nachdem ich laut vor mich hin geflucht habe und echt kurzzeitig in Erwägung gezogen habe, einfach vor der Tür zu schlafen, weil es nicht sonderlich kalt war, machte mir aber zum Glück der Hostelbesitzer verschlafen die Tür auf. Nachdem ich mich entschuldigt habe und ihm ein frohes neues Jahr gewünscht habe, hat er nur gelacht und ich konnte endlich gegen 6 Uhr in mein Bettchen schlüpfen.
Ich kann wirklich jedem empfehlen in Kambodscha mit den Einheimischen zu feiern, denn es ist wirklich was ganz anderes als zu Hause. Ich kann gar nicht genau beschreiben inwiefern es anders war. Vielleicht war es wirklich die ausgelassene. freie Stimmung, die total ansteckend war. Mein Start ins neue Jahr war somit fantastisch und ich hoffe, dass das auch auf euren Start zutrifft.
Am 3. Januar habe ich nun schließlich den Bus nach Bangkok genommen und nach 12 Stunden bin ich in Thailand gelandet. Das war ein ganz komisches Gefühl, da ich nun schon ein Land komplett abgeschlossen habe und das im Nachhinein wirklich ziemlich fix vorbei war. Aber ich bin so froh, dass ich in gewisser Weise gezwungen war in Kambodscha zu bleiben, denn dort zu reisen war wirklich unfassbar spannend. Natürlich auch sehr erschreckend, denn Kambodscha ist eines der ärmsten Länder und diese Armut tut manchmal einfach nur weh. Trotzdem sind die Menschen dort glücklich und unfassbar gastfreundlich, was ich sehr genossen habe. Und ich habe mich in Kambodscha wirklich immer sicher gefühlt, auch wenn ich nachts durch die Straßen gelaufen bin. Denn die Leute dort haben höchstens gefragt, ob man ein Tuk Tuk möchte, aber einen ansonsten einfach nur angelacht. Also habe ich nicht wirklich diese Gefahr über die viele reden zu spüren bekommen (außer natürlich bei deren Fahrstil). Ja, das war schon eine schöne spontane Entscheidung für einen Monat nach Kambodscha zu gehen.
Jetzt freue ich mich natürlich trotzdem auf den Norden Thailands. Doch erstmal bin ich in einem sehr ruhigen Hostel in Bangkok und überlege, was mein nächstes Ziel sein soll. Mal schauen, wo es mich hintreibt. Macht euch auf jeden Fall keine Sorgen, ich bewege mich nicht in die Richtung der tropischen Stürme. Ich habe das Ganze gerade erst mitbekommen, dass es teilweise sogar recht gefährlich sein kann, aber ich bin wirklich nur im Norden Thailands und habe vorerst auch nicht vor irgendwie in den Süden Asiens zu reisen. Also trifft „Thailandonesien“ momentan nicht mehr ganz zu, sonder eher „Thailaonam“ (Laos und Vietam sind nämlich meine nächsten Ziele nach Nordthailand).
Ich hoffe, dass es euch allen gut geht und ihr die restlichen Feirtage genießen konntet. Lasst euch gesagt sein, dass ich auch wenn ich hier beim Abenteuern bin immer wieder an euch denke und mich (auch wenn ich das Reisen liebe) jetzt schon freue euch in ein paar Monaten wieder in die Arme zu schließen. Denn genau heute sind schon 2 Monate um! Ich kann es gar nicht fassen, dass schon ein Drittel vorbei ist.
So, jetzt habe ich mal wieder eine Menge geschrieben! Also sende ich euch hiermit allerliebste Thailändische Grüße in euer kuscheliges Wohnzimmer oder Bettchen (oder wo auch immer ihr diesen Eintrag gerade lest).
Bis Bald! :)