Nudeln, Bier und Waschmittel

ຈັດພີມມາ: 18.09.2016

Nachdem der letzte Beitrag sich vollends unserer glorreichen Begehung des Mount Benson gewidmet hat, möchte ich hier nochmal ein kleines Update zur Causa „Leben in Kanada“ zum Besten geben.

Mir ist aufgefallen, dass ich noch gar nicht so sehr auf mein WG-Leben eingegangen bin. Also mach ich das jetzt einfach mal.

Im Grunde genommen gestaltet sich ein Tag (am Wochenende) hier folgendermaßen: Als Erstes steht meist Lara auf – Was keiner von uns mitbekommt, da Lara entweder SO leise ist oder sie einfach nicht allzu viel macht. Als nächstes stehen entweder Constantin oder ich auf. Frühstück: Eine Schüssel Cornflakes und zwei Scheiben Toast mit Marmelade oder Nutella, dazu Kakao.

Dann steht irgendwann Yannic auf, öffnet den Laptop und macht, um den Tag einzuläuten, ein Lied an. Meist „Ahnma“ oder „Ich und mein Holz“ (Letzteres gerne mal bei Youtube eingeben, sehr philosophischer Song). So sitzen wir dann am Frühstückstisch und verrichten unserer Dinge.

Zum Mittagessen gibt es meist Nudeln. Mit Soße. Oder Ketchup. Oder Soße mit Nudeln. Je nach dem.

Aber neben dem außerordentlich guten Geschmack von Nudeln, sowie der Einfachheit der Zubereitung, sind viele andere Lebensmittel schlicht und ergreifend teurer. Nichts desto trotz gönnen wir uns hier und da mal Hähnchenfleisch mit Reis oder Hackfleischsoße zu den Nudeln. Heute Abend steht sogar Kartoffelgratin auf dem Speiseplan.

Nicht unwichtiger Bestandteil der Finanzplanung stellt auch das Pfandgeld dar, das hier wesentlich kleiner ausfällt, als in Deutschland. Fünf Cent gibt es für eine Dose und alles andere, was nicht mindestens einen halben Liter fasst. Lediglich für diese Gefäße gibt es 20 Cent.

Den harten Schlag dieses perfiden Systems bekamen wir zu spüren, als unsere erste Ladung leerer Bierdosen gegen Entgelt eingetauscht werden sollte. Voller Stolz präsentierten wir dem Kassierer im Lique Store unsere Sammlung, in freudiger Erwartung, von dem Pfandgeld unsere anstehenden Einkäufe zu finanzieren – Es kamen fünf Dollar. Besser als gar nichts, aber schlechter als mehr.

Ganz amüsant muss es für Außenstehende auch ausgesehen haben, als Yannic und ich Waschmittel kaufen wollten. Yannic musste „hart aufs Klo“, dementsprechend niedrig war sein Konzentrationslevel. Ich meinerseits hatte einfach keinen Plan von Waschmittel, als ich vor dieser scheinbar endlosen Auswahl an gelben, roten und blauen Kanistern stand.

Das Unterfangen wurde abgebrochen.

Waschmittel haben wir am nächsten Tag zu viert gekauft. Haben einfach das günstigste genommen. Bis jetzt hat das jede Wäsche ohne Ausfallerscheinungen überstanden.

So vergehen hier die Wochen tagein tagaus. Eigentlich ein ziemlich geregelter Tagesablauf.

Die Geschehnisse in Deutschland verfolge ich natürlich auch weiterhin mit Interesse. Gerade ist die Wahl in Berlin zu Ende gegangen… Naja wenigstens nicht wieder über 20 Prozent… Beim HSV ist auch alles wie immer und in Bautzen… Tja das gute alte Bautzen lasse ich jetzt mal so im Raum stehen. Mir ist die Schlagzeile „Flüchtlinge griffen Rechte zuerst an“ hängen geblieben. Und im Himmel ist Jahrmarkt…

Wünsche euch aber dennoch einen guten Start in die Woche (Ich genieße jetzt erstmal noch meinen Sonntag)!


Euer Felix.

ຄໍາຕອບ

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