ຈັດພີມມາ: 23.09.2016
Wochenende bedeutet auch hier - durchatmen. Da der Geräuschpegel beim Einspannen recht hoch ist (weit untertrieben ;) ), wird Samstag und Sonntag darauf verzichtet. Auch der zunehmende Verkehr zu den in der Umgebung verstreuten Ferienhäuschen ist zu beachten, da ein Teil der Trainingsstrecke auf dem einzigen befestigten Weg der Region verläuft. Die Begegnung mit einem ziemlich großen Traktor am Freitag hat dem Gespann schon einigen Respekt eingeflößt ;) Jedenfalls lässt die Zeit es zu, die Hunde besser kennen zu lernen. Und tatsächlich, fast alle Namen sitzen schon! Zumindest, solange auch die Hunde sitzen wo sie hingehören ;)
Das mag aufgrund meiner derzeitigen Situation etwas unpassend klingen, aber - ich bin ja eigentlich eher der Katzentyp. Ich mag ihre Unangepasstheit und Unabhängigkeit... und Hunde empfinde ich oft als zu personenbezogen und "erzogen". Es heißt ja so schön, "Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal". Allerdings musste ich während meiner ersten Kontakte mit Schlittenhunden im Kindesalter schon feststellen, dass Huskies diese Ursprünglichkeit ihrer Art nicht verloren haben. Instinkt und Charakter dominieren die Domestizierung. Und bereits jetzt, nach 3 Tagen, lassen sich deutliche Charakterunterschiede erkennen. Auch die Hierarchien innerhalb der Zwinger sind faszinierend zu beobachten und mir in dieser Form neu. Beispielsweise werden die Hunde vor der Fütterung in einer genauen Reihenfolge angekettet, beginnend beim "Oberhaupt" in absteigender Rangfolge. Nach dem Füttern wird entgegengesetzt gelöst. Vertauscht man Hunde, Reihenfolge oder den jeweiligen Futterplatz, kann dies zu bösen Reibereien und Rangkämpfen führen. Auch bei den an der Kette gehaltenen Hunden gilt es "zwischentierische" Befindlichkeiten zu beachten. Führt man einen Hund von seinem Platz zum Gespann, darf ein Rüde beispielsweise nie den Platz eines anderen Rüden überqueren, bei den Weibchen das selbe. Die Position im Gespann ist aber eigentlich das wichtigste und bietet das größte Gefahrenpotenzial. Neben der jeweiligen Leistungsfähigkeit und Intelligenz muss auch hier extrem darauf geachtet werden, wer neben wem und an welcher Position läuft. Selbst ein Gespann zusammen stellen? Undenkbar und unverantwortlich! Dafür kennen wir Helfer die Hunde viel zu wenig und werden sie in den 3 Monaten auch nicht ausreichend einzuschätzen lernen. Natürlich lassen sich aber auch nicht alle über einen Kamm scheren... wie immer, es gibt Streithammel und auch total unkomplizierte und verträgliche Kerlchen. Diesbezüglich spielt vor allem die Rasse (hier viele Grönländer/Sibirian Huskies/Mix) eine große Rolle, und auf dieser Farm gibt es einfach eine große Anzahl sehr... nunja... eigensinniger Charaktere ;) Es ist definitiv total spannend und interessant, jeden Hund so richtig kennen zu lernen, und ich freue mich sehr darauf, welche Facetten ich noch entdecken werde :)