Published: 13.02.2019
27.01.2019-09.02.2019
Sonntag morgen sah die Welt schon ganz anders aus. Es regnete immer noch unterbrochen, wie die ganze Nacht auch, aber das war mir egal. Wir saßen hier eh fest und so war es nicht so tragisch, denn wir hätten bei dem Wetter vermutlich eh nicht nördlicher fahren können. Cairns war komplett geflutet und es waren bereits viele der Straßen gesperrt. Der Highway dorthin ist nach wie vor geöffnet, aber viele der Seitenstraßen sind bereits dicht. Es ist die heftigste Regenzeit seit 180 Jahren hier zurzeit. Schön, dass ich mitten drin bin mit meinem kaputten Auto =) Milla und ich mussten uns jetzt also eh einen Plan B überlegen, denn die ganzen Wasserfälle und Nationalparks können wir vergessen. Der Weg nach Port Douglas ist auch gesperrt, da der Fluss, den man dafür überqueren muss, völlig überflutet ist und die Fähre nicht fährt. Für mich war das ehrlich gesagt weniger tragisch, denn ich hab hier genug Zeit. Ich nutze die Zeit jetzt, um am Blog zu schreiben und meine weitere Reise zu planen.
Ich habe auch nochmal die beiden Mechaniker, die ich in Australien kenne kontaktiert. Aber beide waren zu weit weg, um zu helfen. Andrew war wieder zurück in Brisbane und Kev war nach wie vor auf der Station in Riveren, daher hab ich mir eine Ferndiagnose geben lassen.
Wir haben hier im Kookaburra Holiday Park einen Pool, einen Kühlschrank und eine Gefriertruhe, heiße Duschen, Waschmaschinen und Trockner, eine Mikrowelle, einen Wasserkocher und mehrere Gasgrills. WLAN gibt es auch und wir konnten im Trockenen sitzen. Könnte also schlimmer sein =) Wir waren vormittags in einem Regenloch gleich mal im IGA Supermarkt einkaufen und haben uns mit Süßigkeiten und Eis eingedeckt. Wir hatten ja eine Gefriertruhe =) Ich hab gleich Bier dazu gekauft, da ich es endlich kühlen konnte. Mittags hörte es tatsächlich ein wenig auf zu regnen und unser Nachbar Cliff kam rüber, um zu quatschen. Er hat von den anderen Nachbarn von meinem Auto gehört und wollte sich das mal anschauen, denn als er jung war, war er Mechaniker. Nun ist er 83 Jahre und lebt seit 22 Jahren hier auf dem Campingplatz. Wir haben zusammen einen Blick drauf geworfen und waren uns einig, dass es die Dichtung ist. Das gesamte Hinterrad und die Bremse waren voller Öl. Zum Glück hat das kein Feuer gefangen. Er meinte auch, dass ich damit wohl noch zur Werkstatt fahren kann und dass es kein riesen Aufwand ist das zu reparieren. Wir werden sehen. Trotzdem total nett von ihm.
Da der Himmel nur noch hellgrau und nicht mehr dunkelgrau war und eine lange Regenpause kam, sind Milla und ich raus und wollten etwas wandern. Ungefähr 6km entfernt gab es einen Wasserfall. Wir sind also mit Regenjacken los und es war ok. Es fing immer mal wieder an, hörte dann aber auch wieder auf und es war warm. Auch hier kam der Fluss schon über die Straßen und wir mussten durch das Wasser gehen. Am Atties Waterfall angekommen waren wir echt begeistert. Dafür lohnt sich die Regenzeit, denn der Wasserfall war massiv. Ein nackter Opa kam uns entgegen und hat uns Tipps gegeben wo wir am besten schwimmen können. Die Strömung war allerdings ziemlich stark, daher haben wir das gelassen. Er kam dann nochmal zurück, um sicher zu gehen, dass wir ok sind. Wir haben hin später unten im Pool des Wasserfalles wieder beim banden angetroffen. Dort waren allerdings extrem viele Mücken, also sind wir direkt weiter. Auf unsrem Rückweg kam er mit dem Auto vorbei und hat gefragt, ob wir mitfahren wollen. Wir haben dankend abgelehnt, da wir Bewegung wollten und wandern unser Ziel war. Er kam nach kurzer Zeit erneut zurück, um sicher zu gehen, dass wir wirklich ok sind. Danach ist er dann aber wirklich mit seinem Auto abgerauscht. Das war total lieb, aber es tat gut sich zu bewegen, auch wenn der Regen dann ziemlich stark war. Zurück am Campingplatz, sind wir gleich heiß duschen gegangen und danach gab es Eis =) Ich saß danach draußen unterm Dach und habe meinen Papierkram gemacht. Ich hab aus Spaß versucht mein altes (kaputtes) Fitness-Armband zu laden und siehe da, es ging wieder! Keine Ahnung wie das geklappt hat, aber ich war froh dass ich es nicht weggeworfen habe. Das neue defekte behalte ich sicherheitshalber auch weiter. Man weiß ja nie. Ich tragisch immer noch das alte kaputte Armband, denn noch hält es und beim reisen hier ist es auch nicht so wild, dass es nicht mehr 100%ig sauber wird. Das neue hebe ich für den Fall der Fälle mal auf. Ich habe auch ein neues Ladegerät was ich behalten werde. Das schöne ist, dass ich nach ewigem hin und her mit dem FitBit Support nun ein komplett neues Gerät bekomme. Ich wusste ja nicht, dass ich uralte wieder funktioniert, also habe ich direkt angeschrieben, als das 2. auch defekt war. Da ich nur per Email Kontakt aufnehmen kann von hier, dauert das alles etwas lange, aber ich kann es mir eh nicht dorthin schicken lassen wo ich gerade bin, daher eilt es nicht. Ich hab angegeben dass sowohl das Armband als auch der Tracker defekt sind und nun bekomme ich ein neues Austauschgerät. Ich bin also sehr zufrieden mit dem Support =) und kann es kaum erwarten, wenn ich es im März auf der Farm bei Suzanna einsammeln kann. Hoffentlich hält mein altes neues bis dahin durch. Es war also ein entspannter Tag trotz regen, mit einer 12km Wanderung zu einem echt coolen Wasserfall. Abends Haben wir frisch gekocht und saßen bei Kerzenschein wildromantisch im Regen =) Wir mussten es ja endlich mal ausnutzen, dass wir den Supermarkt nebenan und einen Kühlschrank hatten. Danach passierte nicht mehr wirklich viel. Ich hab noch ein wenig telefoniert und Milla ist bereits schlafen gegangen.
Woche 4
Montag morgen war ich ziemlich müde, da ich die Nacht wenig geschlafen habe. Es hat die ganze Nacht durchgeregnet, gestürmt und gewittert. Ich habe mir die Blitze angeschaut und war super begeistert. Heute morgen stoppte der Regen und es sah ehrlich gesagt gar nicht mehr so schlimm aus. Der Hausmeister kam vorbei und hat gefragt, ob alles ok ist, denn der Strom ging nachts mehrfach weg und bei dem Caravan nebenan hat der Blitz eingeschlagen. Auch 5 Meter weiter in einen Baum. Wenn es hier gewittert, dann aber auch richtig. Es klang nach Weltuntergang in der Nacht =) Ein anderer Typ vom Campingplatz kam auch vorbei und hat nach mein Auto gefragt. Wie alle anderen auch! Er hat mir erzählt, dass er über 30 Autos in seinem Leben zu Schrott gefahren hat. Er ist jetzt 60 Jahre alt und hängt hier 8 Monate fest, da er dann erst seinen Führerschein wieder bekommt. Wie er den nur verloren hat =D Nett Gesellschaft haben wir also hier! Wird zumindest nicht langweilig.
Ich hab den trockenen Moment nach ausgiebigem Frühstück genutzt und hab das Auto versucht von innen trocken zu bekommen. Ich habe das komplette Auto von innen gewischt, da wir sonst keine Chance haben die Feuchtigkeit raus zu bekommen. Es ist jetzt deutlich besser als vorher, aber immer noch nicht optimal. Ansonsten hab ich mal wieder Verluste zu melden. Mein Ladegerät hab ich dummerweise über Nacht in der Steckdose gelassen, um mein iPad zu laden. Da wir nachts Stromausfall hatten oder vielleicht sogar der Blitz die Leitung getroffen hat, ist das Ladegerät hinüber. Das iPad funktioniert zum Glück noch, aber die Tastatur dazu hat es auch zerschlagen. Ich kann sie nicht mehr einschalten und auch nicht laden. Aber das ist zum Glück kein großes Drama. Die Powerbank ist ärgerlich aber auch das werde ich überleben =) Ich hatte im Auto zum Glück ein anderes Ladekabel, also ist auch das alles ok.
Ich hab den Tag damit verbracht meinen Papierkram weiter zu machen und meine Gardinen vom Auto zu nähen. Die sind schon seit ich das Auto habe kaputt und ich hab nie so richtig Zeit dazu. Aber da wir hier eh nur rum sitzen, ist es ja perfekt, um sowas mal zu erledigen. Ales der Regen etwas abflachte, haben wir uns nochmal raus gewagt und sind zum Cardwell Lookout gewandert. Man hat tatsächlich was vom Ort sehen können und auch an den anderen Spots, dem Hinchbrook Lookout und dem Cardwell-Rockingham Bay Lookout, konnte man trotz tief hängenden Wolken was sehen. Wir haben also das erste mal Hinchbrook Island gesehen, die hier direkt vor der Küste ist. Nach ca. 1,5 Stunden waren wir zurück im Ort und sind direkt zu IGA, um fürs Abendessen einzukaufen. Mit Schnäppchen bestückt ging es zurück zum Campingplatz und wir haben direkt Eis gegessen. Das musste ja weg =D Danach haben wir uns Popcorn gemacht und ich hab mir ein Corona gegönnt. Ich hab wieder an meinem Papierkram gesessen bis wir abends zusammen gekocht haben. Ich war noch fix bei der Rezeption, da wir immer noch nicht bezahlt hatten. Diesmal war auch jemand da und ich habe mit dem Besitzer ausgemacht, dass ich bezahlte, wenn ich weiß wie lange wir insgesamt bleiben. Er war super entspannt! Abends haben wir nich lange draußen sitzen können, denn die Mücken haben uns angegriffen. Ich hab mich ins Auto verzogen und dort weiter genäht bis ich schlafen gegangen bin.
Dienstag war der langersehnte Tag endlich gekommen und ich konnte zur Werkstatt. Ich bin zu Fuß los, da ich mit ihnen persönlich sprechen wollte. Am Telefon sagen die Leute schneller nein und mit Auto wollte ich nicht direkt hinfahren, da ich es so wenig wie möglich bewegen wollte. Leider war ich an der falschen Adresse. Google hat mich in die Irre geführt, also musste ich doch anrufen. Ich hatte aber Glück und konnte direkt mit dem Auto vorbei kommen. Ich bin also zurück zum Campingplatz, dort haben wir alles nötige für 2 Tage aus dem Auto geholt. Auch das Zelt und die Isomatten, falls er das Auto direkt dort behält. Ich hab die Werkstatt dann direkt gefunden und bin mit 20 km/h dort angeschlichen, damit ich da nicht bremsen muss. Ich bin die ganzen 2 km mit Warnblinker gefahren. Sicher ist sicher! Der Mechaniker sah nicht begeistert aus und hat mir gleich gesagt, dass er das definitiv nicht heute fertig machen kann. Es war nicht nur die Dichtung, die kaputt war, sondern deutlich mehr. Es ist das ganze Teil, in dem die Dichtung sitzt und wenn ich Pech habe, dann ist die Achse bereits beschädigt. Das kann er mir aber erst sagen, wenn er alles auseinander genommen hat. Die Bremse wird er definitiv auch tauschen müssen, aber das ist das geringste Problem. Er hat sich sofort darum gekümmert, wo er die Teile herbekommt. Natürlich geht das nur in Brisbane und nirgends hier. Es werden die Teile also nun von Brisbane nach Townsville geschafft und dort wird er sie abholen. Vor Donnerstag kann er somit nix machen. Der ganze Spaß wird mich so um die 500 AUD kosten und ich hänge bis Donnerstag oder Freitag weiterhin hier fest. Wenn das mal keine schönen Aussichten sind. Mein Stimmung war auf dem Höhepunkt, aber es hilft nix sich zu ärgern, denn ändern kann ich es ja doch nicht. Ich konnte das Auto wieder mitnehmen und bin zurück geschlichen, um Milla davon zu berichten. Ich habe ihr angeboten mit dem Bus oder so ohne mich weiter zu reisen. Ich muss auf die Reparatur warten, aber sie ist nicht zwingend daran gebunden. Sie hat nur noch wenige Tage bis sie abreist und da ist es echt kacke, wenn man so lange an einem Ort festhängt. Vor allem, wenn es permanent regnet und man nicht viel machen kann. Ich kann meine weiteren Reisen planen und mal ausspannen, was gar nicht so schlecht ist, daher stört es mich weniger. Nur blöd, dass wir hier pro Nacht zahlen und das Geld auch noch in top kommt. Ich werde die Tage mal mit dem Besitzer sprechen, ob es Rabatt gibt, wenn man eine Woche hier ist =D
Milla ist nach meiner Hiobsbotschaft direkt zur Bibliothek und will dort schauen, was sie macht. Ich bin hier geblieben, habe das Auto aufgeräumt und etwas sauber gemacht und an meiner weiteren Planung gesessen. Als Milla wiederkam hat sie berichtet, dass sie vorerst hier bleibt. Mit Bus usw. weiter zu fahren ist deutlich teurer für sie. Hostelkosten kommen auch noch drauf und sie müsste Touren buchen, um überall hinzukommen. Wie praktisch doch so ein eigenes Auto ist =) Vorausgesetzt es funktioniert auch! Am Nachmittag kam Cliffs Lebensgefährtin rüber und hat uns gefragt, wie es um das Auto steht und ob wir irgendwas brauchen. Das war super lieb. Wir haben noch etwas zusammen gesessen und gequatscht. Abends haben wir wieder zusammen gekocht und uns dazu einen Film angeschaut. Danach bin ich direkt ins Auto und hab noch im Bett gelesen.
Mittwoch früh war ich hochmotiviert. Ich hatte mit Katharina per Nachricht am. Vortag abgemacht, dass wir beide heute Laufen gehen. Gesagt, getan! Es hat zur Abwechslung mal nicht geregnet, also hatte ich keine Ausrede. Ich hab mich aus dem Auto geschlichen meine nassen Turnschuhe angezogen (richtig lecker) und bin direkt los. Am Wasser gab es eine Promenade, die man entlang laufen konnte. Sie hatten auch Trainingsgeräte dort, die ich zwischendurch mit eingebaut hab, um Liegestütze, Situps und Klimmzüge zu machen. Das hat Spaß gemacht. Nach 45 min war ich wieder da und da fing gerade der Regen an. Perfektes Timing also! Ich hab mir erstmal ein gutes Frühstück danach gegönnt und da es laut meinem Wetterbericht den tagsüber recht regenfrei bleiben sollte,wollten wir wandern. Milla und ich sind also mit leichtem Gepäck gegen 9 Uhr los zum Spa Pool, der recht schön sein soll. Natürlich hat es den ganzen Weg über durch geregnet. War ja klar. Aber ich war eh schon nass und da es nicht kalt war, war es nicht so wild. Die Straße war für Autos bereits gesperrt worden, aber wir können so durch. Unterwegs haben wir gemerkt warum. Das Wasser lief bereits an mehreren Stellen über die Straße. Wir könnten so durch laufen, aber teilweise war die Strömung schon ziemlich stark. An dem Pool angekommen, mussten wir feststellen, dass Baden keine Option war. Es hätte mehr etwas von einem reißenden Fluss als von einem Pool. Wir sind also direkt weiter. Unser rundweg könnten wir auch nicht gehen, denn dort trat das Wasser bereits 60cm über die Straße und das war uns zu Fuß zu viel, vor allem weil die Strömung echt stark war. Also ging es den gleichen Weg wieder zurück. Wir waren echt erledigt und wollten nur noch ankommen. Wir haben kaum ein Wort gewechselt auf dem Rückweg. Nach 19,5 km waren wir endlich wieder angekommen und sofort mit Klamotten und Schuhen unter die Dusche. Danach hab ich versucht den Großteil mit dem Fön zu trocken, da bei der Luftfeuchtigkeit hier nix trocknet. Egal wie lange man es aufhängt. Zusätzlich bekommen die Klamotten diesen ekligen Geruch, wenn sie nicht trocknen. Bäh!
Wir waren passend zum Mittag zurück, also hab ich mich mit ner Tasse Tee und ein paar Crackern und Keksen gemütlich Unters Dach gesetzt und an meinem Blog geschrieben. Milla war so erledigt, dass sie sich ins Auto zum schlafen gelegt hat. Ich habe ihr das iPad mitgegeben, falls sie einen Film gucken will. Ich kam nicht weit mit meiner Schreiberei, denn Cliffs Lebensgefährtin kam wieder rüber und hat sich zum schnattern zu mir gesetzt. Sie hat mir tausende Geschichten aus ihrer Jugend und von der Zeit mit Cliff erzählt. Es war super nett mit ihr. Die beiden waren echt angenehm, während einige andere ziemlich schräg waren, wie man hier schnell merkt. Der Besitzer kam auch vorbei und wollte meine Kreditkartendaten haben, da durch den Sturm auch sein Kartenlesegerät defekt ist. Ich konnte ihm immer noch nicht sagen wie lange wir bleiben, aber ich wollte ihn so schnell wie möglich informieren. Ich hab ihn direkt nach einer Quittung gefragt und er meinte, dass er das fertig machen kann. Ich will ja wissen wie viel Geld er von meinem Konto abzieht. Er war etwas schräg drauf und hat mich gefragt ob Milla meine Partnerin ist. Es hat eine Weile gedauert, bis ich die Frage geschnallt hab =D Ich meinte, dass wir nur zusammen reisen und er hat direkt gefragt, ob sie betrunken ist, weil sie am Tag schläft. Was auch sonst!
Ich hab 16.30 Uhr wie verabredet in der Werkstatt angerufen, um nach dem Status zu fragen. Es sah nicht gut aus, denn die Straße zwischen Townsville und Ingham ist überflutet, sodass kein durchkommen ist. Meine Teile fürs Auto sitzen also dort fest =(
Als ich später gekocht habe kam der Hausmeister hier vorbei. Er war ziemlich betrunken und wollte sich um das Licht kümmern, dass seit unserer Anreise nicht funktionierte. Er hatte ehrlich gesagt keine Ahnung und hat mir den Sicherungskasten in einem Schuppen gezeigt. Ich sollte dann allein raus finden, wie ich das einschalte. Er war ja nicht fähig. Ich habe leider auch nicht hinbekommen, da ich den richtigen Schalter nicht finden konnte bzw. alles dort eingeschalten war. Naja, er hat sich zumindest bemüht. Ich hört es hinter mir nur rumpeln und da war er auch schon umgefallen =D Ich hab mich trotzdem für seine Mühe bedankt und bin zurück, um mit Stirnlampe zu kochen. Später kam er mit einer Art Baulampe wieder, die uns erstmal ausreichend Licht gegeben hat. Als er den Stecker reingesteckt hat, meinte er, dass er den Toaster rausgezogen hat. Knapp daneben, denn es war der Kühlschrank aber wir haben es ja noch gemerkt. Immerhin waren sie alle super nett. Milla und ich haben wieder Film geschaut und uns Popcorn dazu gemacht.
Donnerstag saßen wir schon den 5. Tag hier fest.
Ich bin morgen wieder 30 min Joggen gegangen und hab danach 20 min Übungen an den Geräten draußen gemacht. Danach bin ich barfuß zurück, was sich gleich gerecht hat. Kurz vorm Campingplatz bin ich ausgerutscht auf den glitschigen Gehwegplatten und hab mich erstmal schön auf den Hintern gesetzt =D Zum Glück bin ich gut gepolstert! Ein Typ in seinem Auto hat mich natürlich beim vorbeifahren gesehen und sich köstlich amüsiert. Naja, hätte ich auch. Zurück am Campingplatz war ich direkt duschen und danach hab ich Milla erzählt, dass die Straße immer noch überflutet ist. Ich habe am Ortsausgang ein Schild dazu gesehen. Ich habe ihr erneut angeboten mit dem Zug oder Bus nach Cairns zu fahren, da ihr nicht mehr viel Zeit bleibt und sie hier eh nicht viel machen kann. Wir sind nach meinem Frühstück zusammen in die Bibliothek und sie wollten prüfen, ob sie evtl früher nach Sydney fliegen kann. Ich habe auch nach Flügen für Ostern geschaut, um zu sehen, ob ich mit Julia zusammen zurück fliegen kann. Ich habe auch rausgesucht wo ich mein Auto in Melbourne lassen kann und was mich das so kostet. Es wir wohl so um die 300 AUD werden. Es wäre günstiger die knapp 800 km direkt nach Sydney zu fahren und mein Auto bei Suzanna auf der Farm zu lassen, aber ich will anschließend eh Richtung Westen bzw. noch nach Tasmanien und müsste dann wieder zurück fahren. Außerdem sind die Flüge ab Melbourne günstiger!
Milla bleibt scheinbar länger bei mir und fährt noch nicht nach Cairns. Sie hat die Hoffnung also noch nicht aufgegeben, dass das Auto noch rechtzeitig fertig wird. Ich hab 2x mit der Werkstatt telefoniert. Es kam heute eine Lieferung, das heißt, die Straßen sind mehr oder weniger frei, aber natürlich waren meine Teile nicht dabei. War ja klar! Morgen früh hab ich die nächste Chance und wenn ich Glück habe, dann kann er es noch vor dem Wochenende reparieren. Wir werden sehen.
Ich hab noch ein wenig an meinem Blog gearbeitet und um 13 Uhr mussten wir raus, da die Bibliothek schließt. Ich bin mit Milla zu IGA und hab mich mit etwas Obst eingedeckt. Viel war es nicht, denn die Preise in den kleinen Läden sind der Wahnsinn. Obst und Gemüse ist eh schon extrem teuer hier und die setzen noch ein oben drauf. Zurück am Campingplatz wurde gerade der Telefonanschluss repariert, sodass wir wieder WLAN hatten. Ich hab die Zeit genutzt mal meine Omi's in den Morgenstunden in Deutschland anzurufen. Das war richtig schön mit denen mal wieder zu schnattern. Ich hab noch weiter am Blog gearbeitet, einen weiteren Vorhang genäht und danach allein gegessen und mir nen Film dazu angeschaut. Ich war nicht so in Stimmung für Gesellschaft und Milla glaube ich auch nicht. Man muss ja auch nicht 24 Stunden aufeinander hängen. Als es etwas weniger geregnet hat, hab ich die Chance genutzt mich ins Auto zu verkriechen und hab da weiter Film geschaut.
Freitag morgen bin ich mit mieser Stimmung in den Tag gestartet. Ich war müde, konnte aber nicht mehr schlafen. Als ich das Auto auslüften wollte, hab ich gemerkt, dass unter dem Beifahrersitz Wasser war. Und das nicht gerade wenig. Ich habe Mill etwas rund gemacht, da sie dort immer die Tür aufmacht und das auch bei starkem Regen. Das ganze Auto ist mit Auslegeware oder was auch immer verkleidet, sodass ich es nicht einfach wegwischen kann. Ich hab versucht es mit Lappen und Handtüchern so weit wie möglich zu trocknen und hab alles was auf dem Boden war nach oben verfrachtet. Ich hab die Chance genutzt und gleich mal alles aufgeräumt und etwas durchsortiert, um es dann kompakter zu verstauen. Ich war pünktlich um 11 fertig und da sollte ich auch den Mechaniker nochmal anrufen. Er hatte keine guten Botschaften und hat mich auf Montag vertröstet =( Townsville ist immer noch völlig überflutet und da ist kein rein und raus kommen. Sie haben dort den gesamten öffentlichen Nahverkehr lahm gelegt. Milla hatte sich in der Zeit im Ort informiert, ob Busse oder Züge nach Cairns fahren und sie hat zusätzlich in einer Facebook Gruppe für Finnen in Australien ein älteres Pärchen gefunden, die hier in Cardwell leben und uns zu sich eingeladen haben, um dort zu bleiben. Sobald Milla die schlechten Nachrichten gehört hat, hatte sich das erledigt und sie hat zusammengepackt, um am Nachmittag mit dem lokalen Bus (der am günstigen war) direkt nach Cairns zu fahren. Das war so am sichersten, dass sie ihren Flug am 07.02. auch schafft. Ich habe sie gebeten ihr Bettzeug vorher zu waschen, also haben wir zusammen unsere Wäsche gemacht. Ich bin dann direkt zu Rod und habe nach der Rechnung gefragt, die ich direkt bezahlt habe. Der Trockner hat beim Sturm wohl auch was abbekommen, denn wir konnte ihn nicht einschalten. Wir mussten uns 2x von Rod, dem Besitzer des Campingplatzes das Geld zurück geben lassen. Letztendlich sind wir erstmal in den Ort, um zum Abschied zusammen zu essen. Wir waren im Marine Hotel, da es dort lunch für 10 AUD gab. Es gab mediterrane Pasta und die war super lecker. Wir haben uns nicht ewig aufgehalten und sind direkt nach dem Essen zurück. Am Geldautomaten hat Milla Geld abgehoben, um mir die Hälfte für die gesamten Kosten zu geben. Ich habe den kompletten Sprit und auch vieles andere bezahlt und wir wollten am Ende abrechnen, was jetzt der Fall war. Ich hatte zwischendurch schon immer alles mitgeschrieben und hatte es bereits ausgerechnet. Wir kamen insgesamt auf knapp 1.600 AUD für den Trip und das war im Grunde völlig ok, da wir einen Monat zusammen gereist sind. Ich war jetzt auf jeden Fall Sugar Mama mit so viel Bargeld =D am Campingplatz wieder angekommen konnten wir dann den einzig funktionierenden Trockner nutzen, da unser Vorgänger gerade fertig war. Leider waren die Sachen nach dem waschen nicht wirklich sauber und nach dem trocknen, immer noch feucht. Gut, dass wir 8 AUD dafür bezahlt haben =) Naja, immerhin besser als zuvor. Ich hab alles im Auto verteilt und bin dann mit Milla zur Busstation. Von dort bin ich direkt zu dem finnischen Pärchen, da Milla mir deren Anderssein gegeben hat. Ich dachte fragen kostet ja nix. Es war etwas komisch bei fremden zu klingeln und zu fragen, ob ich dort wohnen kann =D Der Mann war an der Tür und ich habe erzählt, dass ich die Freundin von Milla bin. Er hat mich sofort ins Haus gelassen und meinte ich kann solange bleiben wie ich will. Wenn das mal nicht Gastfreundschaft ist, weiß ich auch nicht. Seine Frau kam auch direkt und meinte, ich kann gerne bleiben. Gesagt getan, bin ich zurück zum Campingplatz, um mein Auto mit all dem Kram zu holen. Ich hab schnell alles zusammengepackt und wollte direkt los starten. Lief eher nicht so gut, denn meine Batterie war leer. Irgendwas ist ja immer. Ich hab also meinen Nachbarn Cliff gefragt, ob er mir Starthilfe geben kann. Er war vorbereitet und hatte alles in seinem Bus. Wir haben es mehrfach versucht, aber das Auto wollte nicht starten. Er hatte ein Gerät zum testen der Batterie und als wir das angeschlossen haben, war klar, dass da nix mehr zu holen ist. Ich wollte sie eh tauschen, aber ich dachte, dass ich damit noch bis Cairns komme. Ich hab also einen Rucksack gepackt, das Auto abgeschlossen und dort gelassen und bin zurück zu Kal und Maria, dem finnischen Ehepaar. Es war zum Glück gleich um die Ecke. Als ich klitschnass wieder ankam, hatten die beiden schon Besuch von Freunden aus dem Ort. Ich bin direkt Kal die Treppe hoch gefolgt und er hat mir mein eigenes Zimmer und mein eigenes Bad gezeigt. Das war echt der Hammer! Ich hab mir schnell was trockenes angezogen und mir die Haare gekämmt, um etwas nach Mensch auszusehen. Ich bin dann runter und habe mich den Gästen vorgestellt. Keith und Lily waren super nett und haben mich gleich mit 1.000 Fragen gelöchert. Ich hab ein Glas Weißwein bekommen und hab mich super gut mit ihnen verstanden. Danach gab es Abendessen. Ich hab eben gutes Timing manchmal =) Maria hat thailändisch gekocht und das war super lecker. Ich hätte mich da reinlegen können. Mein Weinglas war nie leer und später gab es noch Torte, da Keith vor ein paar Tagen Geburtstag hatte. Anschließend gab es Cappuccino und australischen Portwein. Der Port kostet hier mal eben 100 AUD die Flasche! Als sich alle verabschiedet haben, hab ich mit Maria noch Film geschaut, während Kal schon ins Bett ist. Manche Pannen haben eben auch was gutes. Das mit dem Auto war ärgerlich, aber es hat mir eine unglaublich nette Gastfamilie beschert, die mich hier umsonst wohnen lässt. Ich bin nicht die erste Rucksack-Touristin hier, sie hätten schon einige, die sie im Ort aufgelesen haben.
Samstag morgen war ich hoch motiviert, da ich trocken in einem Bett aufgewacht bin und nicht durch den Regen musste, um auf die Toilette zu gehen. Endlich waren meine Füße nach 6 Tagen mal trocken. Was ein Highlight =)
Es hat zur Abwechslung mal nicht geregnet, also hab ich die Laufschuhe rausgeholt, mich kurz umgezogen und bin direkt los gestartet. Es war recht voll auf dem Weg entlang des Strandes, denn es schien eine Art Lauf stattzufinden. Es waren Posten aufgestellt und Eltern waren mit ihren Kindern zusammen unterwegs. Ich war mitten drin, bin aber noch etwas weiter gelaufen und hab den kompletten Weg zuerst in die eine und dann in die andere Richtung genutzt. Nach 45 Minuten und 8 km war ich wieder am Haus und hab noch 10 min Übungen gemacht bevor ich wieder rein bin. Frisch geduscht hab ich dann mit Kal und Maria mehr oder weniger gefrühstückt. Wir standen alle mit Kaffee oder Cappuccino in der Küche rum und haben gequatscht. Maria hat mir Drachenfrucht und Papaya zum Frühstück fertig gemacht und die waren super lecker. Was wollte ich mehr. Danach sind Kal und ich mit seinem Auto zum Campingplatz und haben meine Batterie ausgebaut. Da das Schloss von der Motorhaube nass geworden war, haben wir ewig gebraucht die Klappe zu öffnen. Mit einen Spritzer Öl, ging es dann endlich. Mit der Batterie im Gepäck ging es zur Werkstatt, doch die hatte leider zu, also sind wir gleich wieder umgekehrt und zum Baumarkt im Ort gefahren. Ich hatte ehrlich gesagt keine großen Hoffnungen, dass sie die passende Batterie da haben, aber wer weiß. Dort angekommen, haben wir gleich Hilfe bekommen. Sie haben in einer Zeitschrift nachgeschlagen welche Batterie sie für mein Auto brauchen und nach kurzer Zeit die richtige gefunden. Zu meinem Glück, hatten sie die auch da. Und es kam noch besser. Ich hatte mich schon vor Tagen informiert was die Batterie kostet, da ich schauen wollte, ob ich sie selbst kaufe und einbaue oder es in der Werkstatt machen lasse. Der Preis war bei beidem gleich und lag so um die 220-240 AUD. Hier habe ich nur 170 AUD bezahlt! Manchmal läuft es dann doch. Rod vom Campingplatz war auch da. Kleine Welt =) Kal und ich sind gleich zurück zum Auto, um die neue Batterie einzubauen und siehe da, mein Motor schnurrte wieder wie ein Tiger =D Für ein Kätzchen ist er dann doch zu laut. Ich bin Kal langsam zu seinem Haus gefolgt und nun parkt Jack hier, bis er repariert werden kann. Ich hab das Auto direkt aufgeräumt und meine Wäsche zusammen gepackt. Ich konnte nochmal ein paar Sachen waschen, die nicht sauber und trocken geworden sind und hab das nötigste mit ins Haus genommen. Ich war super glücklich. Wir haben uns anschließend mit Sandwich und Tee ins Wohnzimmer gesetzt und ewig gequatscht. Die beiden sind super süß. Sie sind schon über 70, reisen aber noch ganz viel und haben mir davon berichtet. Sie sind beide Grafikdesigner und haben ihr von ihrer eigenen Firma und allem drum herum berichtet. Ich weiß nun praktisch alles von Ihnen =D
Mittags hab ich mich wieder meinem Schreibkram gewidmet und später mit den beiden die Reste vom Vortag gegessen. Es gab mal wieder reichlich Wein dazu und wir haben ewig gequatscht. Wir haben danach Deep Sea in 3D geschaut und das war echt spannend die Unterwasserwelt so zu sehen. Mal ist los und ich hab mit Maria Chips gefuttert und Film geschaut.
Sonntag morgen kam tatsächlich die Sonne raus. Es war das erste mal nach 10 Tagen, dass ich ein Stückchen blauen Himmel und die Sonne gesehen habe. Ich war richtig aufgeregt und bin natürlich gleich raus zum laufen. Nach 30 min hab ich mich den Sportgeräten für 25 min gewidmet und mich mal wieder in Klimmzügen versucht. Funktionierte halbwegs gut =) Anschließend hab ich mir Frühstück gemacht und mich draußen in die Hängematte gelegt. Das Leben könnte deutlich schlechter sein, wenn man irgendwo seit einer Woche festhängt =D
Später bin ich mit Maria und Kal runter als Wasser und wir haben Bananenkrabben mit einem Netz gefangen. Kal hat es geworfen und wieder eingeholt und ich hab sie aus dem Netz gesammelt. Wir haben nicht so richtig viele fangen können, aber wir wollen es morgen früh direkt nochmal versuchen. Dann werde ich mich mal am Netz werfen versuchen. Ziemlich cool, dass man einfach 10m vor die Tür geht und sich seinen Fisch und seine Krabben einfach selbst fängt. Nach der Aufregung haben wir uns erstmal mit Kaffee und Keksen auf die Terrasse gesetzt und da bis mittags gesessen. Es fing natürlich wieder an zu regnen. Was auch sonst. Aber immerhin hatten wir einen schönen halben Tag. Ich hab mich wieder ans Schreiben gemacht und am frühen Nachmittag haben wir alle zusammen gegessen. Es gab lecker Schweine-Medaillon mit Kartoffeln und Salat. Danach hat Maria ihre Mama nach Hause gebracht und ich saß wieder an meinem Schreibkram. Abends haben wir uns selbst gedrehte Filme von ihren Urlauben angeschaut und danach saßen wir mit Chips vor'm TV und haben Film geschaut.
Woche 5
Es hat Montagmorgen leider geregnet, also bin ich nicht laufen gegangen. Stattdessen hab ich mein Auto etwas sauber gemacht. Es war total feucht von innen, da scheinbar Wasser irgendwo rein kommt. Der Fußbereich auf der Fahrerseite war klitschnass und es hat schon angefangen sich Schimmel im Auto zu bilden. Es konnte also nur besser werden. Ich hab versucht das alles weg zu bekommen und das Wasser irgendwie raus zu bekommen. Danach haben wir zusammen gefrühstückt und sind nochmal Krabben Fischen gegangen. Es war aber kein guter Tag dafür. Der Wasserstand war extrem hoch und wir hatten kein Glück. Wir hatten vielleicht 10 Krabben gefangen und dann kam auch der Regen schon wieder. Als es aufhörte zu regnen sind wir mit dem Auto nach Mission Beach gefahren und haben uns den Strand dort angeschaut. Danach sind wir etwas durch die Straßen gelaufen, aber da gerade Nebensaison war, hatte fast alles zu. Die Sportsbar hatte offen, also sind wir dort für ein Bier rein. Danach sind wir zurück nach Tully gefahren und haben uns lecker Sandwiches bei Subways geholt. Im Anschluss waren wir bei IGA einkaufen. Hier hat man gemerkt, dass die Straßen überflutet waren und keine Trucks durch kommen konnten. Die Regale waren leer und es gab nicht viel Auswahl. Vor allem das Brot war vergriffen. Zurück in Cardwell sind Kal und ich zum Mechaniker gefahren, um nach dem Status zu fragen. Natürlich war mein Kugellager noch nicht da, aber die Straßen nach Townsville waren teilweise wieder frei gegeben. Zumindest haben sie Trucks durchgelassen. Zurück im Haus, haben wir frische Ananas gegessen, die wir vorher am Straßenrand gekauft hatten und Kal hat uns Pina Coladas gemixt. Später am Nachmittag bin ich eine Runde Joggen gegangen. Nach der Hälfte fing es an zu regen, aber zum Glück nicht stark. Nach 33 min war ich wieder da, bin schnell unter die Dusche gesprungen und dann gab es auch schon Ravioli und Wein =) Ich war danach total platt und bin direkt in mein Zimmer. Ich hab mir dort einen Film auf dem iPad angeschaut, bis ich eingeschlafen bin.
Ich war am Dienstag morgen ziemlich platt und nicht motiviert zu laufen. Die Sonne schien, also hab ich mich mit meinem Frühstück nach draußen gesetzt. Es gab mal wieder Papaya, Banane und finnische Cracker. Ich hab nochmal das Auto gelüftet und trocken gewischt und danach mit Kal und Maria auf der Terrasse gesessen und gequatscht. Danach haben Kal und ich eine Kokosnuss, die direkt vom Baum fiel während ich dort saß, geöffnet. Er hat eine Art Säbel geholt und sie aufgehackt. Was man alles so im Haushalt hat =) Ich hab erst das Kokoswasser getrunken und hab danach das ganze Fleisch mit einem Messer rausgeholt. Das war ein Geduldsspiel, aber ich habe es geschafft. War super lecker! Mittags hat Maria – extra für mich – Surf 'n Turf gemacht. Wir haben lecker Steak von Rindern aus der Umgebung mit Krabben von hier oben drauf gegessen. Dazu gab es Salat und Kartoffelpüree und natürlich reichlich Wein. Ich war mehr als glücklich! Danach hab ich meine Autopapiere endlich mal sortiert und ausgemistet was unnötig ist. Kurze Zeit später rief der Mechaniker an, dass mein Kugellager endlich da ist und ich das Auto vorbeibringen kann. Wir sind direkt los und nun war Jack endlich in der Werkstatt. Kal hat mich wieder mit zurück genommen, da ich das Auto erst morgen wieder abholen kann. Um das zu feiern, haben wir uns erstmal ein Bier gegönnt. Ich hab auch schon mal geschaut, ob ich eine Unterkunft in Cairns finde, damit ich dort nicht im Auto bleiben muss. Wir haben danach Nachrichten geschaut, um uns über die aktuelle Lage zu informieren. Townsville stand komplett unter Wasser und der Damm musste geflutet werden, damit er nicht bricht. Dadurch wurden noch mehr Häuser unter Wasser gesetzt. Das Unwetter zieht zu meinem Glück weiter Richtung Süden und im Norden sieht es ganz gut aus. Dort sind immer noch Straßen gesperrt, aber der Regen wird immer weniger. Abends hat Kal nochmal Cocktails für uns gemacht und Maira hat Snacks vorbereitet. Ich hab an meinem Blog geschrieben und bin irgendwann in mein Zimmer, um dort Film zu schauen.
Mittwoch morgen bin ich direkt hoch, ab in die schwitzigen Klamotten und die stinkigen Schuhe und dann raus zum Joggen. Nach 30 min hab ich wieder 20 min Krafttraining dran gehängt und danach ging es ab unter die wohl verdiente kalte Dusche. Danach hab ich meinen halben Klamottenbestand in die Waschmaschine gestopft, da alles irgendwie halb feucht war und komisch gerochen hat. Schuhe und Rucksack gingen auch gleich mit rein. Ich hab währenddessen draußen auf der Terrasse gesessen, entspannt gefrühstückt und nebenher mit Julia telefoniert. Wir wollten Flüge zusammen buchen, wenn sie mit Dini Anfang April herkommt. Natürlich hab ich direkt meinen Obstsalat zum Frühstück über mein frisches Shirt verteilt. Konnte ich also direkt wieder wechseln. Ich hatte mega Glück und konnte meine ganze Wäsche draußen trockenen. Klingt jetzt vielleicht nicht so aufregend, aber da es hier konstant regnet, ist das schon echt ein Highlight. Wir waren alle 3 ganz aufgeregt. Ich hab noch kurz mit dem Mechaniker telefoniert und der meinte, dass ich mein Auto morgen holen kann. Mittags haben wir zusammen gegessen. Maria's Mutter war auch wieder da. Es gab lecker Vanilleeis mit karamellisierter Banane in Brandy dazu. Besser ging es nicht! Dazu ein kaltes Bier und ich war glücklich und zufrieden. Anschließen hab ich mich wieder an meinem Schreibkram gesetzt und später hab ich Quiz-Sendungen mit beiden geschaut. Wir haben fleißig mitgeraten, aber gegen Maria hatte keiner eine Chance. Sie wusste fast alles! Später gab es noch eine kleinen Snack, Schwarzbrot mit Hering und Ei. Sie wollten mal was typisch Finnisches machen. War wie immer lecker und natürlich ging das nicht ohne Bier! Maria und ich haben danach die Serie 100 angeschaut und waren im Fieber, sodass wir erst aufgehört haben als ich fast eingeschlafen bin =)
Donnerstag sah es ähnlich aus wie am Vortag. Ich bin wieder direkt los zum Laufen für eine halbe Stunde. Ich war allerdings so platt, dass ich danach nix mehr machen konnte. Hinzu kam, dass Cliff und seine Partnerin quasi bei uns vor der Tür parkten, da sie Fischen waren. Ich bin direkt hin und hab ewig mit ihnen geschnattert. Die sind so süß die beiden. So konnte ich mich auch direkt verabschieden. Das war gut. Danach bin ich ins Haus und nach einer schnellen duschen und einem schnellen Frühstück, sind Kal und ich los um mein Auto abzuholen. Der Mechaniker hatte die Rechnung schon gleich fertig und hatte auch schon eine Testfahrt gemacht. Ich bin also – nach 10 Tagen Warterei – mit Jack zurück zum Haus und dann musste ich ihn erstmal sauber machen. Der Regen hatte ihm ganz schön zugesetzt. Im Fußraum vom Fahrersitz stand Wasser und dadurch war das ganze Auto feucht von innen. Das hieß es war überall Schimmel. Richtig lecker! Mit Essig bewaffnet ging es also als schrubben. Ich hab das komplette Auto von innen gewischt, was ewig gedauert hat. Alle Fenster hab ich auch geputzt, vor allem die Frontscheibe von innen. Maria hatte diese coole Vanille-Reinigungsspray, was ich auf der Kuh-Station auch hatte, und damit hab ich das Auto ausgesprüht und anschließen nochmal gewischt. Es roch jetzt deutlich besser, auch wenn der Boden immer noch recht feucht war. Kal hat mir sowas wie Acryl gegeben und damit hab ich versucht die Scheibe dort abzudichten, wo ich vermute, dass das Wasser durchkommt. Ich durfte den Rest der Tube behalten, falls ich mehr brauche und vermute, dass ich das auch werde. Alle Türen und Schlösser haben nochmal Öl bekommen und nach 3 Stunden war ich dann so ziemlich durch. Alle Sachen hab ich draußen zum auslüften geparkt und das Auto blieb solange es nicht Regenten offen, um zu lüften. Das mit dem Schimmel ist echt unschön, aber gar nicht so selten. Kal und Maria haben das auch hier im Haus mit einigen Möbeln und Gegenständen, da die Luftfeuchtigkeit so extrem hoch ist. Nicht nur durch den Regen, sondern auch durch das Salzwasser, dass der Wind vom Meer herüber trägt. Solange ich hier im Regengebiet bin, wird es wohl auch nicht so richtig gut werden mit dem Auto. Das heißt fleißig weiter wischen jeden Tag! Das Gute ist, dass ich bald wieder unterwegs bin und wenn ich im Auto sitze, kann die Klimaanlage alles etwas trocknen.
Ich war pünktlich zum Mittag fertig und konnte mit beiden zusammen essen. Bier dürfte nicht fehlen und Eis mit süßem heißen Pie zum Nachtisch natürlich auch nicht. Danach musste ich das Auto schnell zumachen, denn der Regen war wieder da. Was auch sonst. Wir haben Nachrichten geschaut, um uns zu informieren was die Umgebung macht. Es wird immer schlimmer. Ich kann im Grunde nur nach Cairns fahren und das war's dann auch schon. Alle anderen Straßen sind gesperrt. Vor allem Richtung Innland wird es immer schlimmer. Das Land ist ziemlich flach und sobald ein Fluss Übertritt, fließt das Wasser kilometerweit. Sie nennen es Inland Ozean! So weit das Auge reicht nur Wasser. Unglaublich! Ich muss also etwas umplanen, da ich vorerst nicht nach Darwin fahren kann. Aber es gibt ja zum Glück immer noch andere Optionen und nach Cairns komme ich schon mal und kann mir dort einiges anschauen, wenn das Wetter mitspielt. Ich habe mit Kal und Maria ausgemacht, dass ich noch eine Nacht bleibe und dann am Vormittag abreise. So hatte ich den Tag noch zum Organisieren. Ich habe bei Couchsurfing nach Unterkünften in Cairns geschaut, da es in der Stadt keine Möglichkeit gibt im Auto zu schlafen und ich sonst immer weit raus fahren müsste. Ich musste mich gar nicht groß bemühen, denn der Typ (Craig), bei dem Milla die Zeit über geblieben ist, hatte mich angeschrieben, ob ich nicht zu ihm kommen will. Wir haben direkt Nummern ausgetauscht und er hat mir seine Adresse gegeben, sodass ich morgen weißen es geht. Milla ist heute nach Sydney geflogen, was alles gut geklappt hat, und verbringt den Tag dort. Heute Abend geht es für sie zurück nach Finnland. Ich bin froh, dass das alles so funktioniert hat und sie am Ende doch noch eine gute Zeit in Cairns hatte.
Nach knapp 2 Wochen in Cardwell, ging es auch für mich endlich weiter Richtung Norden.
Freitag morgen bin ich das letzte mal 30 min entlang der Promenade Joggen gegangen und hab nochmal für 15 min die Sportgeräte dort genutzt. Danach hab ich mich fertig gemacht und den Rest ins Auto gepackt. Danach hab ich entspannt vor'm TV gesessen, Nachrichten aus der Region geschaut und gefrühstückt. Marias Mutter war wieder da, sodass ich mich von ihr verabschieden konnte. Danach saß ich mit Maria und Kal zusammen und hab gequatscht. Maria hat uns noch Sandwiches zum Mittag gemacht, damit ich noch was esse, bevor ich los düse. Wie gut sie sich kümmern =) Anschließend habe ich mich nach einer Woche, die ich dort kostenfrei gewohnt habe, von beiden verabschiedet. Es war super traurig und sie werden mir fehlen. Sie haben mir angeboten, dass sie meine australischen Großeltern sein können. Wie süß ist das denn!? Jetzt habe ich eine 2. australische Familie in Bargo und zusätzliche australische Großeltern in Cardwell. Ich bin hier also nun verwurzelt!
Von Cardwell ging es für mich weiter nach Innisfail, mit kurzem Stop in Tully am Golden Gumboot. Sie haben einen riesigen goldenen Gummistiefel in der Stadt, der symbolisiert, wie hoch der Wasserstand einst in der Stadt war. Das ist unglaublich, wenn man sieht wie hoch der Stiefel ist. Tully wird auch als nasseste Stadt in Australien betietelt. Sie haben den meisten Regen überhaupt. Echt verrückt! In Innisfail angekommen, hab ich mich auf zum KMart gemacht und nach einer Regenplane für mein Auto geschaut. Leider hatten sie keine, aber dafür ein neues Reisetagebuch für mich. Bei Supercheap Auto hab ich dann eine plane bekommen und bei Bunnings, dem größten Baumarkt hier, hab ich einen neuen Wasserkanister gekauft, da meiner kaputt war. Es war also ein erfolgreicher Shopping-Tag. Die Regenplane wollte ich haben, wenn ich mein Auto für länger irgendwo parke, denn obwohl ich versucht hab die undichten Stellen zu fixen, läuft irgendwo immer noch Wasser ins Auto. Ich war danach bei den Josephine Falls, um noch etwas schönes am Tag zu machen. Der Wasserfall war richtig schön und ich hatte perfektes Timing, denn es regnete davor und sobald ich wieder am Auto war, fing es erneut an. Ich bin dann nur noch bis nach Babinda zur Rest Area gefahren und hab bei regen im Auto gesessen. Da ich im Regen nicht kochen wollte, hab ich mich von Snacks ernährt. Besser als nix =) Zusätzlich habe mich mir einen Film auf dem iPad angeschaut und es mir gemütlich gemacht. Ich habe bei dem starken Regen eine neue undichte Stelle gefunden, die ich gleich am nächsten Tag kleben wollte. Bis dahin hab ich einen Becher unter die tropfende stelle geklemmt, sodass das Auto nicht so nass wird. Ich habe Craig, bei dem ich in Cairns bleiben wollte, eine Nachricht geschürten, dass ich erst am Samstag Abend auftauche. Das war für ihn ok. Ich bin nur einmal zum Zähne putzen raus in den Regen gerannt und danach hab ich direkt geschlafen. Was soll man auch sonst bei dem Wetter machen.
Samstag morgen hab ich sofort das Auto von innen trocken gewischt und versucht die neu entdeckten undichten Stellen zu kleben. Zum Glück hat Kal mit den Kleber mitgegeben, das war echt super. Die Regenplane ist glaube ich trotzdem eine gute Idee, da ich sicher nicht alles kleben kann. Ich hab mich irgendwann, als ich alles verräumt hatte, auf den Weg gemacht und bin erstmal tanken gefahren. Ein Heißgetränk gab es auch noch und los ging es in die Atherton Tablelands. Es regnete mal wieder, aber es hört zwischendrin immer wieder auf und war daher ok. Mein erster Stop war der Crawford Lookout mit Blick auf einen Fluss. Ich bin eine kleine Runde von 2,7 km zum North Johnstone Lookout gewandert und wieder zurück. War nicht super aufregend, aber es war gut sich zu bewegen. Danach ging meine Wasserfall-Tour los. Zuerst war ich beim Mungalli Fall. Der war echt cool und dastand ich gar nicht erwartet, da er mitten im Ort war. Aber ich war tatsächlich beeindruckt. Von dort bin ich den Waterfall Circuit entlang gefahren, vorbei am Ellinjaa Fall und am Zillie Fall, bis zum Milla Millaa Fall. Auf dem Weg zum letzen Wasserfall habe ich spontan am The Falls Teahouse gehalten, denn auf der Weide nebenan, wurde gerade ein Kalb geboren. Ich bin schnell hingelaufen und habe zugeschaut wie es die ersten Versuche im Aufstehen und Gehen gemacht hat. Das war so cool, das mitzuerleben. Da ich nicht wusste, ob es ein Mädchen oder Junge war, habe ich es Sam genannt. Richtig süß das kleine noch nasse Ding! Ein anderer Mann hat auch gehalten, um sich das anzuschauen und wir waren beide super aufgeregt. Schön, dass andere Menschen auch so sind =) am letzten Wasserfall hab ich eine Badepause eingelegt und bin bis unter den Wasserfall geschwommen. Das war richtig cool. Ich hatte Glück, denn als ich zurück kam, kam ein ganzer Bus voller Leute und ich hatte alles für mich allein vorher. Zurück am Auto war der vorher leere Parkplatz brechend voll. Verrückt wie das manchmal ist. Ich hab mich kurz angezogen und bin direkt weiter nach Mandala. Dort gab es die Mandala Fals, die nicht so spannend war, aber Craig hat mir den Tipp gegeben auf die andere Seite zu gehen und zum Fluss zu wandern, da dort eine Schildkrötenfamilie lebt. Ich hab ein paar Cracker ins Wasser geworfen und dann kamen sie schon in Scharen. Von winzig-klein bis ziemlich groß war alles dabei. Das war voll schön! Nächster stop war der Curtain Fig Tree. Ja, ich habe mir einen Baum angeschaut =) mal etwas Abwechslung zu Steinen und Wasserfällen. Es ist ziemlich abgefahren was die Natur alles zustande bringt, wenn man so etwas sieht. In Yungaburra habe ich an einem Fluss gehalten, an dem angeblich die Chance hat einen Platypus zu sehen. Ich bin dort über eine Stunde umhergewandert, habe aber nix gesehen. Es war trotzdem schön dort, aber erfolglos. Mein letzter Stop des Tages war Lake Echam, den Craig mir empfohlen hat. Das Wasser ist Türkis-grün und perfekt zum Baden. Aber man sollte etwas aufpassen, denn seit einigen Jahren lebt dort ein Frischwassertank-Krokodil. Solange man es in Ruhe lässt, ist alles ok. Nach Baden war mir nicht zumute, da ich mich schon umgezogen hatte, aber ich bin dafür einmal die 3km um den See gewandert. Dort waren viele Joggern unterwegs und ich dachte mir, dass ich das hätte auch machen können. Ich wollte dann aber nicht zurück, um meine Sportschuhe zu holen, also habe ich es bei zügigem gegen belassen.
Von dort ging es dann endlich auf direktem Weg nach Cairns. Dort war ich noch kurz im Supermarkt und bin anschließend zu Craigs Adresse gefahren. Er hatte schon auf mich gewartet und mir gleich alles gezeigt.
Nach 37 Tagen mehr oder weniger im Auto unterwegs, bin ich also in Cairns angekommen. Die 2 Wochen Zwangspause in Cardwell haben uns ziemlich ausgebremst, aber aus meiner Perspektive war es halb so wild. Bis auf die Kisten für die Reparatur natürlich =) im Gegenzug dafür habe ich eine Woche lang kostenfrei essen und schlafen können, sodass ich das Geld wieder gespart habe. Im Großen und ganzen haben sich die Kisten also in Grenzen gehalten. Das meinte Geld geht für Benzinkosten drauf, aber das habe ich mir ja mit Milla geteilt. Wir hatten so unsere Höhen und Tiefen auf der gemeinsamen Tour, aber insgesamt hatten wir ziemlich viel Spaß und haben unsere Zeit optimal genutzt. Es war nicht zustießet, wir hatten keine langen Autostrecken am Tag und haben alles gesehen, was wir sehen wollten. Für mich war es ganz gut in Cardwell mal etwas auszuspannen und an meiner weiteren Reiseplanung sowie an meinem Blog zu arbeiten. Und es war natürlich gut, um ,al wieder vernünftig Sport zu machen. Da ich sonst nix zu tun hatte, konnte ich mich nicht rausreden und musste täglich meine Zeit nutzen. Das tat mir echt gut!
Mein Fazit zur Ostküste:
Je nördlicher wir kamen, umso besser hat es mir gefallen. Alles um Sydney und Brisbane herum, war mir zu voll mit Orten und Menschen. Der Verkehr war ätzend und alles war übervölkert. Es gab schöne Strände, aber nach den ersten 5 Stränden, sieht jeder gleich aus und bis nix besonderes mehr. Fraser Island war absolut cool und auch die anderen Inseln (Whitsunday Islands und Magnetic Island) hatten ihre Besonderheiten. Sie haben sich alle 3 auf ihre spezielle Art gelohnt. Es war gut sie alle unterschiedlich zu erleben und so verschiedene Eindrücke zu bekommen. Durch die Autopanne haben Cardwell ziemlich gut kennenlernen dürfen. Ich kenne nun so viele Leute dort und mag das kleine Nest ganz gerne. Jeder kennt jeden und alle grüßen freundlich. Täglichen Blick aufs Meer, ab und zu mal fischen gehen. Das kann ich mir im Alter auch gut vorstellen. Die Atherton Tablelands waren am Ende ziemlich cool, da ich ja auf Wasserfälle stehe. Ich hatte so Glück mit dem Wetter und war froh, dass ich das trotz der Situation hier machen konnte.
Die Regenzeit hätte ich nicht so schlimm erwartet und war echt geschockt wie extrem es doch ist. Ich hab dann immer im Kopf, dass Australien der trockenste Kontinent in der Welt ist. Nord-Queensland ist nur ein kleiner Teil Australiens, aber was hier an Regen runter kam in den letzten Wochen, war einfach unglaublich. Townsville stand völlig unter Wasser und nun zieht es ins Inland. Und das Tausende Kilometer weit. Die Farmer hier haben so hart zu kämpfen. Erst war die Trockenheit so groß, dass die Tiere was verdurstet und verhungert sind und nun ertrunken sie. Tausende Kühe sind in diesem und im letzten Jahr aufgrund der extremen Wetterbedingungen gestorben. Die Selbstmordrate bei den Farmern ist dadurch auch gestiegen, da sie teilweise alles verloren haben und das was sie sich mühsam über Jahre hinweg aufgebaut haben, plötzlich zunichte gemacht wird. Das muss das schlimmste sein, was einem passieren kann. Da fehlen mir die Worte!
Die gute Seite ist, dass jeder jedem hilft. Die Leute sind unglaublich hilfsbereit und eine echt starke Gemeinschaft! Auch die Warnsysteme sind sehr gut. Ich selbst nutze eine Internetseite, der Regierung von Queensland und informier mich, wo Überflutungen sind und wie die Straßenverhältnisse sind. Es ist immer tagesaktuell und dadurch weiß ich wann ich wo hinfahren kann und wann ich einfach keine Chance habe.