게시됨: 28.11.2016
Howzit!
- Slang für Hallo-wie-geht´s! -
Wir haben uns mittlerweile ganz gut eingelebt, es fühlt sich schon wesentlich länger an als die anderthalb Wochen, die wir nun hier sind! Unser Tag beginnt um 6:30 (was sich hier momentan aber gar nicht so früh anfühlt, immerhin ist es schon ab etwa 5:30 hell), aufstehen, ein Avocado-Tomaten-Brot mit Kaffee auf dem Balkon und ab in die Klinik mit unserem kleinen weißen VW. Dort erwarten uns 2 Dutzend Patienten mit Schusswunden, Stichverletzungen, Kopfverletzungen, leider vielen Diabetes bedingten Amputationen und den "üblichen Verdächtigen" wie Blinddarm und Gallensteinen...Das Spektrum ist doch ein deutlich anderes und die Methoden zum Teil etwas gewöhnungsbedürftig. Aber für diese Erfahrungen sind wir ja hier - in jedem Fall wird einem schlagartig bewusst wie gut wir es mit unserer Gesundheitsversorgung zu Hause haben! Mit den Patienten und den Ärzten in unserem Team "S3 Blue" kommen wir jedenfalls super aus und leben uns auch in der Klinik gut ein. Alle zwei Wochen gibt es zwei große OP Tage, dazwischen mal ein paar kleine Prozeduren, wo wir auch Hand anlegen können. Mittags sind wir meistens wieder zu Hause und können das Wetter genießen oder noch eine Kleinigkeit in unserem "Lieblingscafé" um die Ecke essen...Das Wetter gestaltet sich zur Zeit noch etwas windig, wir hoffen aber bald auf perfektes Strandwetter!
Am Wochenende gab´s den ersten Besuch und wir haben endlich einmal ausgiebig Durban und Umgebung erkundet. Am Freitag endete unser Kliniktag bereits um 9:30 mit den Worten unseres Oberarztes:" Guys, it's Black Friday. Go shopping!". Gesagt, getan - Ab ging es in die Gateway Mall, die größte Mall auf der südlichen Hemisphäre.
Abends erwartete uns dann Besuch von Jacob. Gemeinsam mit ihm erkundeten wir samstags das Moses Mabidha Stadium, von wo man eine traumhafte Aussicht auf die Stadt bekommt. Anschließend spazierten wir noch durch den botanischen Garten mit seinen sattgrünen Wiesen und schönen Bäumen und Blumen. Am Abend genossen wir im Moyo unser erstes 'Bunny Chow'- ein meist scharfes indisches Curry im "Bun", einem halben Brotlaib. Trotz stürmischer Wellen versuchten sich einige Surfer am Wellenreiten. Auch wir werden das demnächst mal ausprobieren... ;-)
Blick vom Moses Mabidha Stadion
Am Sonntag ging es gemeinsam mit Max auf den Victoria Street Market und den African Market. Letzteres ist ein Markt, wie man sich das "typische" Afrika vorstellt. Vom Medizinmann, Schuhen aus alten Autoreifen, bis hin zur Suppe aus frisch gehäutetem Kuhkopf ist alles mit dabei. Insbesondere junge Afrikaner essen gern die frischen, vor einem zubereiteten Speisen und lassen sich von den Kuhköpfen nicht abschrecken. Der Victoria Street Market, ein ehemals vor allem indischer Markt, ist eher touristisch angehaucht. Hier gibt es typische indische Gewürze und Kräuter, aber auch allerhand Souvenirs, die einem entsprechend angeboten werden.
Nachmittags machten wir einen Ausflug ins "Valley of a Thousand Hills", das sich nur eine halbe Autostunde vor den Toren der Stadt befindet. Zufällig kamen wir bei einem Farmers' Market vorbei und machten dort eine kleine Pause. Es war wie eine Mischung aus Amerika und Schottland. Fast nur weiße Südafrikaner und eine ganz andere Seite Südafrikas.
Danach stellten wir fest, dass Wegbeschreibungen von Einheimischen und sämtliche Straßenschilder nicht immer ganz verlässlich sind. Unsere Fahrt zum "Shongeni River Dam" gestaltete sich eher schwierig und so waren wir erst etwa 2h in den umliegenden Settlements unterwegs, bis wir das einzige wegweisende Schild zum Staudamm und dem dazugehörigen kleinen Nationalpark fanden...
Shongweni Dam NP
Nach diesem Abenteuer ließen wir unseren Tag mit der ersten Kerze auf unserem Adventskranz und einem Advents-Braai ausklingen.
Ja, es fehlt noch die 4te...Es gab nur ein 3er-Pack! :D