PeruGirl - Ein halbes Jahr unter Lamas
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Cusco, Lima und Kolumbien

Გამოქვეყნდა: 14.03.2017

Und da sitze ich nun auf dem Sofa in meinem Hostel in Medellin - einer der größten Städte Kolumbiens - und komme endlich einmal wieder dazu, hier einen kleinen Eintrag zu hinterlassen (Auch wenn ich nun meinem Blognamen hier in Kolumbien nicht mehr alle Ehre machen kann ;)). Die letzten Wochen waren so voll gepackt, dass ich nicht nur keine Zeit hatte, um zu schreiben, sondern auch meine Gedanken waren fernab eines jeglichen Blogeintrags. Doch da heute ein Regentag ist und meine Pläne einer Wanderung dadurch etwas durchkreuzt wurden, habe ich mich dazu entschlossen, einfach einen entspannten Tag im Hostel zu verbringen und das habe ich bis auf einen kurzen Ausflug zum Supermarkt auch durchgehalten ;) Doch ich möchte ganz von vorne beginnen. Denn vor eineinhalb Wochen musste ich Cusco verlassen - die Stadt, die nach einem halben Jahr zu meiner zweiten Heimat geworden ist. Und so ist mir das zwar einerseits unglaublich schwer gefallen und andererseits war es auch unendlich schön zu sehen, wie schwer es auch für die anderen war, mich verabschieden zu müssen. Es waren oft kleine und ganz unerwartete Momente und Dinge, die mir einfach gezeigt haben, was für eine besondere Zeit ich dort verbracht habe. Und so war es zum Beispiel die kleine Überraschungs-Abschiedsfeier, die das Krankenhaus für mich organisiert hat und bei der alle einberufen wurden, um mir ein Abschiedslied zu singen und mit mir gemeinsam meine Abschiedstorte zu essen, die mich total überwältigt hat. Obwohl ich dort nur eineinhalb Monate und das nur zwei Mal die Woche gearbeitet habe, haben mich doch alle irgendwie in ihr Herz geschlossen und auch mir hat es weh getan, Abschied zu nehmen. Doch natürlich auch die kleinen Abschiedsgeschenke meiner Freunde haben mich einfach sehr bewegt und ich bin froh, dass ich einige kleine Dinge von ihnen auf meinen Weg mitnehmen durfte. 

Doch auch wenn immer klar war, dass dieser eine Tag des Abschieds irgendwann kommen würde, so habe ich es doch lange nicht realisieren können. Und dennoch saß ich irgendwie trotzdem plötzlich in einem Flugzeug nach Lima - auf dem Weg zu einer peruanischen Familie, die mich bei unserer Begegnung im Dschungel zu sich eingeladen hatte. Und obwohl ich noch lange gezögert hatte und unsicher war, ob ich noch ein paar Tage in Lima verbringen sollte, da es mir schien, als ob der halbe Tag, den ich bereits dort war, zwar schön war, aber auch ausgereicht hat, so war es eine geniale Entscheidung, nach Lima zu gehen. Denn in der Familie habe ich nicht nur das peruanische Leben hautnah miterleben können, sondern ich habe auch jedes einzelne Mitglied der Familie unglaublich in mein Herz geschlossen. So viele Dinge, die sie mir gezeigt und die wir zusammen gemacht haben, das gemeinsame Essen und vieles mehr habe ich in vollen Zügen genossen und nach den vier Tagen bei ihnen war Lima die Stadt, die ich nicht mehr verlassen wollte. Auch wenn die Mehrheit behauptet, dass Lima absolut nicht sehenswert ist, so habe ich durch die wunderschöne Altstadt und das Leben mit der Familie diese Stadt unglaublich zu schätzen gelernt. Und mit Seelöwen schwimmt man auch nicht alle Tage ;)

Doch etwas hat mir den Abschied von Lima etwas leichter gemacht. Denn ich wusste ganz genau, dass mich in Bogotá eine gute Freundin erwarten würde, die ich während meiner Freiwilligenarbeit in Cusco kennengelernt habe. Doch mit einer Sache hatte ich ganz bestimmt nicht gerechnet: Dass ich morgens um fünf Uhr am Flughafen abgeholt werde! Und so war es einfach schön, sich wiederzusehen und zu wissen, dass man einige Tage zusammen in Bogotá verbringen würde. Unglaublich viel von der Stadt haben wir letztendlich nicht gesehen - aufgrund ihres Gesundheitszustandes aber dafür umso mehr vom Krankenhaus in der Hauptstadt Kolumbiens. Doch trotzdem waren es einfach coole Tage, die wir gemeinsam verbracht haben und so war es umso komischer am Donnerstagabend alleine nach Medellin zu fliegen. Und wenn dann auch noch nur Pärchen und kleinere Gruppen im Hostel sind, die absolut kein Interesse an sonstigen Menschen haben, dann kommt man sich dann doch etwas verloren vor ;) Doch das ist absolut nicht so geblieben und so habe ich inzwischen einige Kontakte geknüpft und auch doch schon - aufgrund des Regens - mehr oder weniger viele Dinge hier in der Stadt gesehen. Aber pünktlich zu meinem Tagesausflug gestern hatte ich dahingegen sehr viel Glück mit dem Wetter. Etwa zwei Stunden vor Medellin liegt nicht nur die kleine Stadt Guatapé, die für ihre bunten Häuser und deren besondere Bemalungen bekannt ist, sondern auch ein riesiger Stausee, der durch viele kleine Inseln durchkreuzt wird und den man von dem Monolithen "La Piedra" ( "Der Stein" ) aus nach dem Aufstieg von über 650 Stufen bewundern kann. Eine wirklich wundervolle Aussicht!

Und so hoffe ich, dass das Wetter morgen doch besser als angekündigt ist und ich vielleicht vor meiner Abreise morgen Abend doch noch eine kleine Wanderung machen kann. Doch falls nicht, werde ich Medellin morgen trotzdem lassen. Mein Plan an die Pazifikküste zu fahren ist leider dadurch gescheitert, dass es dort, wo ich eigentlich hin wollte, keine Straßen gibt und es somit sehr kompliziert wäre, dort hinzu gelangen und so habe ich mich schweren Herzens dazu entschlossen, doch gleich nach Cartagena zu fliegen. Die Hitze und der Strand, die mich dort erwarten werden, lassen mich jedoch schon jetzt aufatmen. Denn dem Regen wollte ich eigentlich nach den Zeiten in Cusco entfliehen. Mit Medellin hat das leider weniger geklappt ;) 


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