Გამოქვეყნდა: 19.07.2017
Heute begehen wir unsere schwerste Prüfung die wir uns in unserem Travelerhimmel selbst auferlegt haben... Die Kinder haben noch nicht die geringste Ahnung, was heute auf sie zukommt, davon ausgehend, dass wir uns „wilde Tiere angucken“ und ein bisschen am Wasserfall planschen und im Regenwald spazieren gehen, konzentrieren Sie sich auf ihre üblichen Zipperlein. Wie zum Beispiel die ständige Auseinandersetzung, ob oder ob nicht, sie sich in die virtuellen Tiefen ihres Handys/worldwideweb vergraben dürfen oder erst nach dem Frühstück eine halbe Stunde von uns zugeteilt bekommen. Dann wäre da noch das täglich-obligatorische Herumgemuffel, dass wir sie viel zu früh wecken und sie ja noch sooo müde sind ( heute könnten sie recht haben in Anbetracht der Tatsache, dass wir den Wecker das erste mal 6.30 haben klingeln lassen, weil unser „Ausflug“ um 8.00 Uhr beginnt).
In Wirklichkeit haben wir einen Dschungeltreck gebucht der uns mindestens 11 Stunden von allen Annehmlichkeiten unseres zugegebener Maßen sehr komfortablen Hotels fernhalten werden.
Wir starten pünktlich mit einem großen Jeep, auf dessen Ladefläche zwei Sitzbänke quer zur Fahrtrichtung sich gegenüber stehen, zusammen mit einer dreiköpfigen holländischen Familie. Für uns ist ausreichend Platz, was man nicht von den Holländern sagen kann, denn die haben noch einen Kleinkindbuggy zwischen den Füßen stehen (ich glaube die haben auch nicht richtig das Tourprogramm gelesen, anders kann ich mir nicht erklären, wie man mit einem Kleinkind im Krabbelalter so eine Tour buchen kann).
Nach ca. einer halben Stunde erreichen wir unseren ersten Viewingpoint in den Bergen des Khao Yai Nationalparks.
Ein grandioser Ausblick auf ein gigantischesTalpanorama, eingebettet in, mit dichtem Dschungel bedeckten, Hügeln,bietet sich uns. Nach einem kurzem Stopp und etlichen (früher hätteman gesagt: einem halben Film verknipsten) Fotos geht es weiter. Dernächste Stopp ist dann direkt im Dschungel. Wir bekommen neben einemPaar Bleech-socks entsprechende Instruktionen, die uns das Überlebenim Dschungel erleichtern sollten.
Diese Bleech-socks waren „Strümpfe“, (eher Baumwollsäcke die bis kurz unter die Knie reichen), die die Millionen von Blutegeln, die wir in den nächsten 3 Stunden begegnen sollten, davon abhalten sollten, unseren kostbaren Saft aus den Beinarterien anzuzapfen und uns schlimmsten Falls „leerzusaugen“...
Und die Kinder wussten immer noch nicht was sie erwartet. Und dann begann er, unser allererster „Spaziergang durch den Regenwald“.
Der (ein Glück)ausgelatschte Pfad den wir beschritten wurde ganz schnell enger,dichter, dunkler.
Trotzdem wir unsere virtuellen Macheten nichtbenutzen mussten, war der Pfad nicht Ohne. Die Holländer waren wiegesagt mit Baby auf diesem alles andere als an einen Spaziergangerinnernden Ausflug unterwegs, welches sie sich, aus Gründen nochnicht vollständig ausgefeilter Lauftechniken des besagten Babys mitHilfe einer Rücken-Trage-Vorrichtung, auf den Rücken schnallten. Zuerst der Vater, nach ca. einer Stunde die Mutter und nach einerweiteren Stunde im ständigen Wechsel... Ich konnte mir ab und zu dasGrinsen nicht verkneifen, wenn sich Papi ganz geschickt unter einemPalmenwedel oder anderem Buschwerk hinweg duckte und dabei leidervergaß, dass er noch sein Kind auf dem Rücken hatte (oder sicheinfach nicht tief genug ducken konnte ohne wie eine Ente zuwatscheln) und sein Baby jedes mal volle Kanone das Buschwerk insGesicht gepeitscht bekam.
Alle Nase lang bekamenwir die voll gefährlichen Dschungeltiere zu Gesicht, Kellerasseln sogroß wie Streichholzschachteln,
Spinnen so groß wie ein Handteller(an dieser Stelle sei Melina von uns gegrüßt, wir mussten ulkigerWeise bei jeder Spinne alle an dich denken ;-> ), ach ja undSchlangen gab es auch einige, eklig grün, so richtig grün, giftgrünmeine ich, so grün, dass wir alle das Aufrichten unsrer Härchen anden Armen hören! konnten und diesen Kloß in der Nähe desKehlkopfes spürten, welchen man beim besten Willen einfach nichthinunterschlucken kann.
Und dann waren da noch die Affen, wir habenwirklich ein paar Wirbeltiere im Dschungel gesehen. Die unbekümmertin den Bäumen herum turnten, wie wir es alle aus Mogli kannten. Gutdas uns Shirkan, Bagira und Balu nicht begegnet, wobei uns vonLetzterem immer mal wieder die beeindruckenden Kratzspuren
in denmeterdicken Bäumen von unserem Guide gezeigt wurden. Und Ka bliebuns ja auch nicht erspart. Apropro beeindruckend, das waren auch dieMomente, in denen uns unser Guide dazu aufforderte mal kurz stehen zubleiben und nicht von der Stelle zu rühren, geschweige dennselbständig nach dem Weg aus dem Dschungel zu suchen und er dannselbst wegging und zwar aus unserem Blickwinkel verschwand, als würdeer hinter einer Häuserecke verschwinden...
Er hat uns aber immerwieder gefunden (ich weiß bis heute nicht, ob er nur eine schwacheBlase hatte, für uns wilde Tiere gesucht hat oder einfach mit demBasislager telefoniert hat, um nach dem Weg zu fragen), jedenfallswar es wirklich alles sehr beeindruckend.
Nach 2 ½ Stundenbetraten wir eine Lichtung, auf der sich immer wieder die Bilder ausJurassic Park aufdrängten, bei diesem schulterhohen Gras, wo sichdie Akteure des Filmes mit diesen gefräßigen Dinos ein Wettrennenlieferten.
Wir konnten glücklicherweise gemütlichen Schrittes die „Wiese“ zum in Sichtweite stehenden Aussichtsturm überqueren. Ein verstohlener Blick zur Seite ließ sich aber nicht unterdrücken. Am Aussichtsturm angekommen, der von Weitem wie ein überdimensionierter Hochsitz eines deutschen Försters aussah, drängten sich wieder die Bilder aus Jurassic Park auf. Der „Ausguck“ war schätzungsweise 10 bis 15 Meter hoch, aus massiven meterdicken Betonteilen gegossen, die Platform, überdacht, aus 150er Bangkirai-Hölzern (eher -Bohlen), machte einen „sehr soliden“ Eindruck und in Gedanken fühlte ich mich sogar vor dem eventuell auftauchenden T-Rex (fast) sicher!
Das letzte Stück zum „Sicherheit einflößenden“ Jeep war nur noch eine Kleinigkeit von 10 Minuten entfernt.
Jetzt fuhren wir zu unserem ersten Dschungelwasserfall, und zwar von keinem Geringeren, als dem Wasserfall, von dem Leonardo DiCaprio in seinem Blockbuster „The Beach“ den Sprung ins Becken zu Füßen des Wasserfalls wagte. Heute bzw. inzwischen ist sogar das Baden in diesem Becken verboten, weil vor 4 Jahren genau hier ein Tourist ums Leben gekommen ist, schade für unsere Jungs, sie hatten sich so darauf gefreut.
Anschließend fuhren wirzu einem weiteren Wasserfall, dem schönsten und größten Wasserfalldes Khao Yai Nationalparks.
Die Fahrt dorthin dauerte ca. 45 Minuten.Zu diesem Wasserfall begleitete uns unser Guide nicht, er zeigte unslediglich den Weg. Nach der Rückkehr zum Jeep wussten wir auchwarum. Auf dem Weg dorthin, durch fantastische Dschungelvegetation,
musste man einen Höhenunterschied von bestimmt 100 Metern überTreppen bewältigen, Treppenstufen die der Standard-Fußgröße einesthailändischen Fußes angepasst waren und einer Treppenstufenhöheund -neigung die jeder bauphysikalischen Logik und Norm widersprach,zumindest in Deutschland.
Mit andern Worten war der Abstieg allesandere als nur anstrengend, er war schrecklich. Ein Glück wurde manimmer wieder durch einen Ausblick, in ein durch den Wasserfall tiefgeschnittenes Dschungeltal gebauchpinselt, der seines Gleichen suchtund auch keinen Vergleich mit anderen, zu scheuen braucht, sofern manes schaffte den Blick von den Stufen ab- und der Naturzuzuwenden...
Am Ende entschädigte uns für diese Strapazen eingigantischer tosender Wasserfall, wie wir ihn noch nie gesehenhatten.
Nach diesem Erlebnisfuhren wir entspannt und geschafft (ich würde mal für meinen Teildie Formulierung „völlig fertig auf der Bereifung“ benutzen),etwas dreckig und verschwitzt, müde und glücklich zurück insHotel. Die Kinder freuten sich schon riesig auf den Pool, dasAbendbrot und das WorldWideWeb, in dieser Reihenfolge!