Birt: 28.10.2019
Von Colonia Pellegrini nach Chajari
Es hat sich am Abend schon ein bisschen abgezeichnet, der Wetterbericht uns schon vor 2 Tagen gewarnt, da kommt etwas auf uns zu, ein Sturmtief. In der Nacht beginnt der Wind an den offenen Fensterklappen zu rütteln und schon vor 7 Uhr sind wir wach, der Himmel ist schwarz-grau, die ersten Blitze kündigen das nahende Gewitter an und leises Donnergrollen ist zu hören. Wir laufen noch schnell zum Aussichtspunkt des C Platzes auf den See und sehen ein schwarzes aufgewühltes Wasser. Meerschweinchen beobachten unsere schnellen Schritte, erste dicke Regentropfen kommen hernieder und wir schaffen es gerade noch ins Auto bevor ein langanhaltender Platzregen heruntergeht. Wir fahren los, besser jetzt als zu spät, unsere Strecke besteht aus mindestens 80 km Schotter-/Sandpiste, die jetzt noch befahrbar sein kann. Es gießt und wir haben Mitleid mit den beiden Radradfahrerinnen, die noch 110 km bis nach Mercedes, ohne Ortschaft zwischendurch, vor sich haben. Der Weg wird rutschig, rote Erde beschmattert das weiße Vehicolo. 40 km/h mehr ist nicht drin. Gleichmäßig kämpfen wir uns km für km der asphaltierten Straße entgegen. Reiher stehen an der Seite, es regnet mal mehr mal weniger und wirklich nach 80 km ist eine feste Straße da, doch anhalten und auf den Seitenstreifen fahren können wir hier auch nicht, alles steht unter Wasser.
Wir halten für einen W-lan Stopp in Mercedes, eine trostlose Stadt, die vom Regen der letzten 24 Stunden arg gezeichnet ist. Einige Straßen sind gesperrt, Wasser steht überall.
Auf dem Weg zum ersehnten warmem Thermalbad, die Temperatur ist von 35 auf gefühlte 10 Grad (tatsächlich 20°) gesunken, sehen wir Wasser und immer mehr Wasser. Es fließt von den Wiesen in die Straßengräben und von dort in Kanäle, aber auch die sind übervoll. Es muss gegossen haben. Fast überall unterwegs war Stromausfall.
Das Thermalbad ist geschlossen, die Argentinier wählen heute. Macht nichts. Gehen wir halt morgen früh ins warme Wasser. Die Anlage, auf der wir jetzt stehen, ist ein großer Freizeitkomplex, bis eben spielten Väter mit ihren Kindern Fußball und Mütter schauten ihnen schwatzend zu. Wir haben schön gegessen, eingelegtes Fleisch vom Kaiman, Wasserschwein, Vizcacha und vom Gürteltier. Hat alles geschmeckt, war nur etwas zu viel.
Nun ist es dunkel, die Familien sind verschwunden, ich würde gerne das Auto waschen, es ist saudreckig, doch dafür gibt es überall Autowäscher.
Nun beobachten wir das Wetterleuchten und de ersten Tropfen fallen.
Liebe Grüße an alle senden Frank und Regina