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Die Fahrt nach Yosemite oder Willkommen im Regenwald

Diterbitkan: 07.10.2018

Am Dienstag, dem 2. Oktober 2018, verließen wir schweren Herzens unsere wirklich tolle Unterkunft in Bishop. Zum einen, weil hier nahezu die 100 % auf der Bewertungsskala erreicht wurden, mit Ausnahme des Kaffees, zum anderen, weil es in Strömen regnete und das Termometer nur 11 Grad anzeigte. Die nächsten 2 Nächte waren im "Bug Rustic Mountain Resort" gebucht und die Herberge sollte ein beheiztes, stabiles Zelt sein. Ein wenig Abenteuer muss schon sein...

Zuvor gab es jedoch noch 4 Anlaufpunkte, die wir uns auf dem Weg noch anschauen wollten.

Als erstes fuhren wir zu den "Heißen Quellen" - "Hot Creek Geological Site". Abseits des Highway, in der Nähe von "Mammoth Lakes" gibt es einen kleinen Fluss, den "Hot Creek". Dieser fließt durch ein kleines Tal, in dem es unterirdische, geologische Aktivitäten gibt. Heiße Quellen, rauchende Erdlöcher und dazu noch die bizarre Felslandschaft. Es riecht nach Schwefel und alles wirkt etwas künstlich und unwirklich. Der einsetzende Regen zwang uns leider vorzeitig zur Rückkehr ans Auto. Zurück auf dem Highway 395, ging es weiter Richtung Norden, bis es bei "June Lake Junction" nach links in die Berge ging. Anja meinte: "Diesen Loop (Schleife oder Rundweg) können wir ruhig mitnehmen, um mal zu schauen, wo man einen schönen Angelurlaub verbringen kann." Na dafür war ich doch gern zu haben... Fischen wird in dieser Gegend sowieso groß geschrieben und in jedem kleinen Örtchen gibt es eine Fischereiwirtschaft, einen Angelladen und einen Bootverleih. Für die Wintermonate ändert sich das etwas. Dann gibt's statt Boote Ski zum Ausleihen und im Angelladen gibt's alles für den ambitionierten Wintersportler. Vier traumhaft in den Bergen gelegene Seen passierten wir. "June Lake", "Gull Lake", "Silver Lake" und "Grant Lake". Zwischen diesen Seen gab es noch verschiedene kleine Bäche, in mitten einer bewaldeten und felsigen Landschaft. Das sah alles echt verlockend und nach Wildnis pur aus. Jeder, den wir bei diesem "Mistwetter" hier gesehen haben, hatte eine Angel in der Hand, vor sich am Wasser liegen oder räumte sie gerade ins oder aus dem Auto. Da war also mächtig Betrieb... *seufz* Wir mussten leider weiter und waren bald wieder auf dem Highway. Unser nächster Stopp, am "Monolake", fiel mehr oder weniger ins Wasser. Geplant war ein Mittagspicknick am Seeufer, welches mit bizarren Kalksteinformationen aufwarten kann, aber es blieb nur beim Besuch der Ausstellung über die Geologie, Entstehung und Geschichte des Sees. Die Mittagspause musste somit warten und wurde an einen etwas weniger romantischen Ort verlegt, nämlich nach "Bodie", einer Geisterstadt. Bodie wurde während der Goldgräberzeit gegründet und war bis in die 1930er Jahre belebt und bewirtschaftet. Ein Großbrand im Stadtzentrum besiegelte dann das Ende. Hier konnte man für $8.00 Eintritt durch die Stadt und die erhaltenen Gebäude schleichen. Das war schon recht interessant und nahm auch mehr Zeit in Anspruch, wie ursprünglich dafür eingeplant war. Man konnte sich, mit etwas Fantasie, in die damalige Zeit zurückversetzen, da die erhaltenen Gebäude und Einrichtungen auch in Ihrem Auffindungszustand belassen wurden.

Von Bodie aus ging es nun über den "Tioga Pass" in den Yosemite Nationalpark. Der Pass ist mit 3031 m der höchstgelegene Highwaypass in Kalifornien und in der Regel von Ende Oktober bis Anfang Mai wegen den Schneemassen geschlossen. Schnee hatten wir zum Glück noch keinen, aber viel hat nicht daran gefehlt. Die Temperatur fiel auf 6 Grad und es regnete unaufhörlich. So ganz ohne war das Auto fahren unter diesen Umständen nicht, da sich die Straße immer rechts oder links am Felshang entlang schlängelte. Begrenzungen oder Absperrungen waren eher eine Seltenheit. Als wir dann wieder bergab ins Valley (das Tal) fuhren, beruhigte sich das Wetter etwas und wir konnten noch einen kleinen Spaziergang in den "Tuolumne Meadows", eine schöne und ruhige Wiesenlandschaft, unternehmen. Auf dem Weg zu unserer Unterkunft geschah dann noch das unglaubliche Ereignis... Die Sonne zeigte sich für einen kurzen Moment. Just in diesem Augenblick fuhren wir an einem Aussichtspunkt vorbei, von wo aus man den "Half Dome", das Wahrzeichen des Nationalpark, in den letzten Sonnenstrahlen regelrecht erleuchtet betrachten konnte. Wie auf Kommando bogen alle Autos auf diesen Parkplatz ein, zückten die Kameras und knipsten drauf los. Nach wenigen Sekunden war es vorbei mit der Freude und der Himmel öffnete wieder seine Schleusen. Im Dunkeln und ohne Regen, erreichten wir unser Ziel. Mittlerweile zeigte das Thermometer, nach zwischenzeitlichen 26 Grad, wieder normale 19 Grad. Das sollte im Zelt auszuhalten sein. Wir checkten ein und erklommen den Berg wo unsere Luxusbehausung stand. Im großen und ganzen waren wir recht zuversichtlich, die kommenden 2 Nächte unbeschadet zu überstehen. 

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