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Little Russia in Vietnam ;-) (Tag 100 + 101 der Weltreise)

Pibliye: 14.12.2019

13. + 14.12.2019


Oh wow! Wir sind nun mehr als 100 Tage unterwegs!!! :O

Um den Tag 100 gebührend zu „feiern“, verbrachten wir ihn, wie es sich für Weltreisende gehört, fast komplett im Bus :p

Morgens hieß es Packen, Snacks besorgen und um 12:00 Uhr waren wir dann in dem Cafe, in dem wir unser Busticket gebucht hatten. Wie schon zwei Tage zuvor stand der Eingangsbereich voll mit Paketen jeglicher Art und Größe. Na ja. Das kennen wir ja schon – ein Bus ist hier immer auch ein Transporter/Paketdienst ;-)

Zur Stärkung gönnten wir uns wieder ein Baguette mit Ei (was jedes Mal besser schmeckt irgendwie^^) und dann noch ein paar (fast) echte Schoko-Cookies, die uns unser Hostel zum Abschied mitgegeben hatte <3

Abfahrt war geplant für 12:30 Uhr und tatsächlich wurden wir dann auch gebeten, draußen in ein Taxi einzusteigen, das uns zum Busbahnhof bringen sollte. Gerade zu diesem Zeitpunkt parkte aber ein echter Transporter so geschickt in der Einfahrt, dass Jonas und ich mit dem Rucksack nicht durch den Spalt zwischen Fahrzeug und Mauer passten :D :D :D

Ich nahm meine Rucksäcke ab und warf sie durch den Spalt bevor ich mich selber durchquetschte aber Kalle war da etwas widerspenstiger^^ Während ich im Taxi nach hinten gesetzt wurde, kämpfte Jonas noch mit seinen Rucksäcken aber schließlich kamen wir beide am Fahrzeug an ;-)

Obwohl nur noch ein Sitz frei war, luden wir natürlich noch zwei weitere Touristen (eine Deutsche und eine Österreicherin) ein. Fahrzeuge mit einer Anzahl an Passagieren über der eigentlich zugelassenen Anzahl schocken uns ja schon lange nicht mehr – nicht, dass wir uns später unwohl, verloren und einsam fühlen, wenn man im Fahrzeug wieder Raum hat :O :D

Nach etwa zehn Minuten hielt das Taxi in einer komplett unspektakulären Gegend an. Es war eine Kreuzung mit ein paar Wohnhäusern, kein Verkehr auf den breiten Straßen und es war auch komplett ruhig – ganz anders als wir es von Hue kannten. Der „Busbahnhof“ war also einfach ein an einer normalen Straße geparkter Bus irgendwo im Nirgendwo :p

Wir wollten dann unsere großen Rucksäcke für das Gepäckfach abgeben aber der Busfahrer winkte nur ab. Später kam dann ein Transporter mit Paketen, die alle zuerst eingeladen werden mussten (was dann dazu führte, dass manche Leute ihre Koffer IM Bus dabei hatten aber hey – Pakete haben Vorrang ;-) ).

Tatsächlich ging es wie geplant um 13:00 Uhr los und es war wieder ein Sleeper-Bus. Dieses Mal konnte ich meine Rückenlehen aber auch verstellen, sodass ich die ersten Stunden aufrecht sitzen und lesen konnte :O Krass^^

Wir machten einige Stops, bei denen Jonas und ich uns einmal ein Eis gönnten aber in den Garküchen aufgrund des penetranten Fleischgeruchs keinen Appetit hatten und unser Abendessen dann in Form von Keksen und Choco Pies stattfand :D

So ganz kann ich mich noch immer nicht mit diesen Bussen anfreunden aber ich konnte mehr dösen als beim letzten Mal und Jonas schlief sowieso ein bisschen „richtig“ :)

Gegen 4:30 Uhr hielt der Bus mal wieder an und zu unserer Enttäuschung, waren wir dann auch schon an unserem Ziel angekommen – Nha Trang. Es war gut, dass die Fahrt vorbei war aber auch so früh, dass wir nicht wussten, ob unser Hotel uns überhaupt schon reinlassen würde – einige Hotels haben hier nämlich über Nacht Gitter an der Front, die abgeschlossen sind, sodass man selbst als Hotelgast nicht mehr rein und raus kommt^^

Für knapp eine halbe Stunde unterhielten wir uns noch mit dem Australier Matt, der Dreadlocks hat und Skateboard fährt (hallo Klischee!). Er erzählte uns, dass er nicht gewusst hatte, dass er für Vietnam ein Visum braucht und dass er dann bei Einreise 400 Dollar zahlen musste, damit er überhaupt reingelassen wird… Ei ei ei…

Irgendwann trennten sich dann unsere Wege und wir liefen die 3,2 km zum Hotel. Ich kann mir Schöneres vorstellen, als nach 15 Stunden Busfahrt und einer Nacht ohne Schlaf, Abendessen oder Frühstück mit zwei Rucksäcken gepackt so eine Distanz zu laufen und war wohl ein bisschen quengelig. Jonas tat aber sein Bestes, um mich bei Laune zu halten, indem er fröhliche Lieder dichtete und immer betonte, dass wir ja Frühsport betreiben :D :D

Immerhin war der Weg ganz cool. Nha Trang liegt am Meer und unser Weg ging fast komplett die Ozean-Straße entlang <3 Man bekam einen ersten Eindruck davon, dass diese Stadt ein komplett touristisches Urlaubsziel ist. Wie auf den Kanaren oder so reihen sich hier Hotel an Hotel mit unzähligen Etagen.

Da erst 5:00 Uhr morgens war, war die Straße selbst noch eher ruhig aber es gab am Strand schon ein paar Frühsportler :) Außerdem wurde schnell klar, dass Nha Trang fest in russischer Hand ist :D

Überall gibt es Reisebüros, Cafes, Restaurants und Supermärkte, die ihre Schilder auf Kyrillisch präsentieren und wenn man andere Touristen sieht, sind 90 % davon Russen. Nicht schlecht! ;-)

Irgendwann erreichten wir schließlich unser Hotel. Schon bei der Buchung hatten wir uns etwas schwer getan, in unserem üblichen Budget zu bleiben und trotzdem etwas Vernünftiges zu finden. Das Hotel, das es jetzt geworden ist, hat eine Bewertung von 8,4 und wurde erst im August 2019 eröffnet, also hatten wir Hoffnung^^

Zum Glück war unser Eingang wirklich bereits geöffnet und zu unserer Überraschung, durften wir auch direkt auf unser Zimmer! Wow!!! Der Rezeptionist sprach kein Englisch aber mit Gesten hatten wir dann alles soweit geklärt.

Da wir beide müde waren, wollten wir uns noch einmal hinlegen aber da fiel mir auf, dass auf dem einen Bett ein nasser, heller Fleck war. Ich hatte ein merkwürdiges Gefühl und als wir dann im offenen Mülleimer eine aufgerissene Kondomverpackung fanden, waren wir fast sprachlos :p

Jonas ging zurück zur Rezeption und signalisierte dem Herren, dass er mit ins Zimmer kommen solle. Als er dann hier war, zeigten wir erst auf den Fleck und dann auf das Kondom und der Rezeptionist nickte sofort und wechselte netterweise das Bettlaken.

Von seiner Aktion (er tat mir ein bisschen Leid und schien peinlich berührt – außerdem sah er so aus, als hätte er noch nie ein Bett bezogen^^) geweckt, machte sich Schabi die Schabe dann von ihrem Versteck unter dem Bett bemerkbar. Wortlos fing Jonas das Tierchen mit einem Wasserglas ein und der Rezeptionist entsorgte auch unseren Mitbewohner. Ei ei ei :D

Als wir uns dann schließlich schlafen legten (in unseren Schlafsäcken, die wir immer dabei haben – man will ja nicht wissen, ob das Kissen z.B. sauber ist und jaaa :O ), entschieden wir einheitlich, dass wir die zwei gebuchten Nächte zwar hier bleiben aber dann auf jeden Fall nicht verlängern :p

Nach zwei Stündchen ruhen/schlafen gab es dann Frühstück (wir hatten noch Bananen, Süßkram und einen Apfel^^), da draußen auf der Straße unter dem Fenster laut Musik lief (die übrigens jetzt immer noch läuft^^).

Ganz gelassen gingen wir irgendwann dann raus, um die 27°C für einen Strandtag zu nutzen <3 Auf dem Weg dorthin wollte ich noch ein Baguette aber bei so einem mobilen Verkaufsstand vor einer „echten“ Bäckerei sahen wir kein Ei in der Auslage und die Mitarbeiterin verstand uns leider auch nicht…

Wir hatten einen kurzen Blick auf die Leckereien (Törtchen, Croissant, Teilchen) aber entschieden uns dann, vernünftig zu sein und etwas „Anständiges“ zu essen :D :D Also ging es weiter, bis wir den nächsten Baguette-Stand sahen. Ich fragte vorsichtig nach Ei aber die Dame schüttelte nur den Kopf.

Nun motiviert, dass wir es irgendwie schaffen, holte ich unser „Ohne-Wörter-Wörterbuch“ raus, deutete auf das Bild von einem Spiegelei und dann auf die Baguettes. Es wurde noch zwei weitere Damen dazu geholt und voila! Sie hatten uns verstanden!!! Was für ein Erfolg :D :D

Während eine der Frauen unsere Eier zubereitete, machte die andere eine kleine Portion Rührei, das sie zu den anderen Zutaten in die Auslage legte – wahrscheinlich um potenzielle Kunden darauf aufmerksam zu machen, dass sie hier auch Ei bekommen können? Süß^^

Das Baguette schmeckte übrigens hervorragend und nach ca. 10 Minuten waren wir dann am richtig breiten, fast menschenleeren Strand :)

Etwas weiter oben gibt es einen Bereich mit Liegen und Sonnenschirmen, wo sich wohl die meisten Hotelgäste tummeln aber wir waren nicht so traurig darüber, dass wir ab vom Schuss unsere Handtücher ausbreiten konnten :p

Leider war die Wettervorhersage irgendwie Fake News :D :D Es war zwar warm aber fühlte sich definitiv nicht an wie Sommer – allein schon wegen der dicken grauen Wolken und des Windes^^ Ich traute mich zumindest mit den Füßen kurz ins Wasser, ging dann aber wieder zurück, denn es war voll kalt :O Das angebliche „tropische Wetter“, das man hier in Nha Trang finden kann, haben wir leider nicht gefunden :D :D

Von unserem Spot aus konnte man noch Vinpearl sehen, eine Insel, die man über eine Seilbahn, die über das Meer verläuft, erreichen kann und auf der wir unter anderem ein großes Riesenrad entdeckten. Ansonsten konnte man ein kleines bisschen People Watching machen – russische Paare in Badekleidung, die sich ohne Sonne sonnten oder ein junges Pärchen, das abwechselnd in diversen Posen vor dem Meer posierte. Interessant^^

Als es dann anfing zu nieseln, gingen wir zu einem der Pavillons, um uns ggf. vor dem Regen zu schützen (der dann aber nicht kam). Während wir warteten, nutzten wir den Wind für ein paar Spielereien mit dem Handtuch und Jonas äußerte den Wunsch, jetzt gerne hier einen Drachen steigen zu lassen (dem ich ihm leider nicht erfüllten konnte :O ) :D

Obwohl es nur nieselte und dann auch schnell wieder trocken wurde, sah das Wetter nicht soo einladend aus, um sich einfach nur ohne Beschäftigung an den Strand zu legen.

Bevor wir rausgegangen waren, hatte ich die „Must See“ von Nha Trang gegoogled und eine der Sehenswürdigkeiten hier ist ein hinduistischer Tempel aus dem 8. Jahrhundert :O

Der Tempel liegt etwa 7km von unserem Hotel entfernt und das ist dann auch Jonas zum Laufen zu weit ;-) Also entschieden wir uns ganz „abenteuerlich“ für den Local Bus. Als wir ihn dann heranfahren sahen, streckte ich den Arm raus und winkte. Vielleicht hätte er auch ohne meine Geste angehalten aber es fühlte sich richtig an zu winken :D :D

Als wir dann einstiegen, war der Bus voll mit Russen – no surprises here ;-) Neben dem Busfahrer gibt es noch eine Art „Schaffner“, der die Tickets verkauft und die Leute informiert, wenn ihr Stopp kommt. Das Ticket kostete ca. 0,30 € pro Person, also ein echter Schnapper^^

Die meisten Haltestellen sind direkt vor einem dieser großen Hotels und als wir durch die Innenstadt fuhren, sah ich wieder sehr viel Werbung auf Kyrillisch und sogar einen Russischen Supermarkt. Da hat sich jemand spezialisiert ;-) Selbst unsere Schaffnerin konnte ein bisschen Russisch. Nicht schlecht!! :)

Da hatten wir hier und da ein paar Schwierigkeiten mit Englisch als Verständigungssprache gehabt und zack – hier sprechen manche Vietnamesen Russisch. Schade für uns aber es klappt ja auch so :D

Der Tempel ist auf einem kleinen Hügel gelegen und es war (vermutlich wegen des Wetters) auch ziemlich voll dort, obwohl die Anlage sehr klein ist. Das heißt aber nicht, dass es nicht beeindruckend gewesen wäre, es zu sehen! So alte Gebäude sieht man nicht alle Tage ;-)

Für das Anschauen des Innenraums benötigten wir Overalls, die mich an die Kittel aus dem Chemieunterricht erinnerten^^ Von innen gab es dann nicht viel zu sehen außer Schreine und betende Besucher, also hielten wir uns dort nicht lange auf :)

Von dem Hügel hatte man aber einen netten Ausblick über die Stadt, unter anderem auf einen noch höheren Hügel, aus dem einzelne Felsen hervorragen. Nachdem wir also den Tempel verließen, ging es knapp 1,5 km zu dem Pfad, der auf einen View Point auf diesem zweiten Hügel führt.

Mit Maps.Me als Navigator ging es durch die Gassen, bis Jonas anhielt, weil dort ein Weg sein sollte, wir aber keinen sahen. Wir standen neben einem großen Tempel, den man über ein zweiflügliges Tor betreten konnte. Das eigentliche, prunkvolle Eingangstor, war gesperrt aber von dem kleinen Tor stand einer der Flügel offen und ich sah eine Treppe, die nach oben führt. Da der View Point ja wohl oben liegt, fügte ich 1 und 1 zusammen und schlug vor, dass wir einfach dort hochgehen :D

Jonas war zunächst skeptisch, weil es fast nach einem Privatgelände aussah aber ich war zuversichtlich denn nachdem uns ein paar Bauarbeiter gesehen aber dann ignoriert hatten, stellten wir fest, dass es wohl erlaubt war, dort hochzugehen^^

In der Mitte kletterten wir auf einen Felsen, den man über eine Trittleiter besteigen kann und machten erste Fotos, von dem Ausblick. Ganz oben war es dann aber natürlich noch viel cooler. Nha Trang beinhaltet mehrere kleine Inseln, die über Brücken mit der eigentlichen Stadtfläche verbunden sind und joah – Städte am Meer sehen meistens hübsch aus, finde ich ;-)

Oben genossen wir ein paar mehr Snacks und dann ging es auch schon wieder den Hügel hinab, wobei uns eine Einheimische, die gerade Laub kehrte und aufsammelte, „ansprach“. Sie rief „hello“ und zeigte auf eine kleine Treppe. Diese führte zu einer liegende Buddha-Statue – echt nett, dass sie uns darauf hingewiesen hat denn wir wären daran vorbeigelaufen :D

Unten angekommen ging es zurück zur Straße, wo wir wieder auf unsere Buslinie warteten – natürlich zusammen mit fünf Russen :p Gegen 15:30 Uhr waren wir dann zurück im Hotel, aßen ein bisschen Obst, gingen duschen und jetzt warte ich freudig auf das Abendessen <3

Morgen werden wir bei guten Wetter den Strandtag „nachholen“ oder uns wie so oft spontan etwas überlegen^^

Was ich schon jetzt sagen kann, ist, dass, abgesehen von unserem ersten Eindruck des Hotelzimmers (das an sich aber ganz gut ist eigentlich mit einem modernen Bad und toller Dusche^^), Nha Trang mir gefällt :) Ich würde keinen ganzen Urlaub hier verbringen wollen aber als Zwischenstopp finde ich es gut!

Repons

Vyetnam
Rapò vwayaj Vyetnam
#nha