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Tag 92: Von Angesicht zu Angesicht

Objavljeno: 01.10.2016

29./30. 09.2016


Ein heimischer Garten, Mamas ausschweifende Gschichtln im rechten Ohr und uneingeschränkte Stromverbindung sind der Nährboden, der die Basis der Schilderungen meiner Heimreise bildet.

Frühmorgens geht es also los. Gudi hat kaum geschlafen, da ihr Vertrauen in den Wecker höchstens so groß ist, wie die Beinfreiheit im Flugzeug von Air Niki. Dazu aber später. Ich hingegen bin fit wie ein Turnschuh und bereit, meinen Anti Jetlag Plan durchzuführen. Dieser besagt, dass ich voll ausgeschlafen versuche, bis zu unserem allerletzten Flug von Abu Dhabi nach Wien nicht zu schlafen, um diesen, sowieso wohl kaum mit Boardentertainment gespickten, sechsstündigen Ritt, als österreichische Nacht zu verbringen, um in der heimischen Früh auch tatsächlich gerade aufgewacht zu sein. Skeptisch bin ich nur hinsichtlich der Frage, ob ich es auch wirklich schaffen werde, über vierundzwanzig Stunden herumzusitzen, ohne die Augen zu schließen.

Am Flughafen stellen wir fest, dass unsere Komplettbuchung Auckland – Perth – Abu Dhabi - Wien mit Etihad Airways zerteilt wurde. Prinzipiell ist es mir ja herzlich egal, wer welchen Flug durchführt, wenn das Durchchecken des Gepäcks allerdings wegfällt, wird die Sache interessant. So stellen wir fest, dass wir Australien erst betreten müssen, um es mitsamt unseren Rucksäcken auch wieder verlassen zu dürfen. Ein Visum wäre hier wohl hilfreich, ist aber nach unseren Berechnungen schon abgelaufen. Die Stewardess im Flieger ist durchaus verständnisvoll und schätzt die Lage ebenfalls als ernst ein, sodass sie aus zehntausend Metern Höhe den Flughafen Perth kontaktiert, nur um zu erfahren, dass wir ein echtes Problem bekommen könnten. Trotzdem versuchen wir, den Flug entspannt zu verbringen, was bei der kulinarischen und entertainmentreichen Gestaltung leicht fällt.

Am neuesten Stand der Kinofilme sind wir also motiviert, die Hürde Einreise/ Ausreise anzugehen. Tatsächlich versteht der Grenzbeamte nur Bahnhof, als ich ihm in perfektem Englisch und einer komprimierten, zehnsekündigen Version der Geschichte, erkläre, was Sache ist. Gudi übernimmt die Übersetzung meiner hysterischen Verlautbarungen und stellt fest, dass wir sowieso einreisen dürfen. Gott sei Dank haben wir noch Ersatzunterwäsche dabei, denn diese Angelegenheit lässt eine solche zum Bedürfnis werden (wobei die Wahl unseres finalen Abendessens dabei sicherlich auch eine Rolle spielt und ich nun nicht mehr unbedingt von der perfekten Abschlussvariante sprechen will).

Den Flug nach Abu Dhabi verbringen wir komfortabel. Gudi schläft wie ein Stein, ich kaum.

Die Reise nach Wien trete ich also mit der Idee an, schlafen zu gehen. Mein Unterbewusstsein hat allerdings ein Problem damit und so kann ich, auch nach knapp vierundzwanzig Flugstunden und dreißig Stunden durchgehenden Wach seins kaum ein Auge zudrücken. Der Notruf der Flugbegleiterinnen, einen Arzt zu benötigen, da irgendein Mann, der schon in die Business Class befördert wurde, ein medizinisches Problem hätte, lässt dies nicht besser werden.

Unausgeschlafen und verwirrt landen wir aber in Wien und zum Glück nicht irgendwo in Syrien. Die Abholung unserer Schwestern mit Plakaten, Cafe und Donuts hätte nicht liebenswerter sein können.

Infolge dessen findet die Trennung des Teams Mogu (vorläufig) statt. Ich bin etwas orientierungslos, weiß aber, dass ich Verwandte und Freunde so bald wie möglich besuchen will. An Schlaf ist daher auch nun nicht zu denken. Das Wiedersehen und die Freude darüber sind einfach zu groß.

Wer nun, abschließend, in diesem zweiundneunzigsten Bericht, nach einem Resümee der Reise und eine Einschätzung der Geschehnisse und Verhältnisse sucht, den kann ich nur mit einem Augenzwinkern auf die letzten Berichte verweisen. So habe ich meine abschließenden Worte immer wieder zwischen den Ausführungen der vergangenen Tage einfließen lassen.

Als Schlusspunkt bleibt mir daher nur, mich für das Interesse und die Treue, sowie das Akzeptieren, dass ich mir kein Blatt vor den Mund (oder andere Bereiche – Artikel 87) genommen habe, zu bedanken. Irgendein weiser Mann hat sicher irgendwann einmal gesagt, dass man mit einer Provokation enden sollte. Gesagt getan: Ich hoffe, dass sich eure nächsten Tage, Wochen und Monate auch ohne dem rettenden Anker der Ferne, dem Licht am Ende des Tunnels eures Alltags, einigermaßen erträglich gestalten lassen, kann aber damit trösten, dass ich nun wieder vor Ort bin, um euer Vermissen meiner Selbst nun auch in dreidimensionaler Version stillen zu können.

In diesem Sinne: Vergelt`s Gott, bis Bald!

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