Objavljeno: 10.10.2018
Am Samstag, den 22.09 haben wir beim Proyecto „El rio no es un vertedero“ (Der Fluss ist keine Mülldeponie) welches vom Ministerio de Medio Ambiente y Recursos Naturales (Ministerium für Umwelt und natürliche Ressourcen) gestartet wurde, teilgenommen.
Durch Santa Barbara de Samanà verläuft der angesprochene Fluss, indem täglich neuer Müll hineingeworfen wird, ohne an die schlechten Auswirkungen zu denken.
Da sich nicht nur der Fluss von Müll nicht mehr retten kann, sondern auch Wiesen und Straßenseiten bedeckt vom Müll sind, wird nun langsam ein Projekt gestartet, um sensibel auf das Problem des Mülls hinzuweisen, d.h. dass wir nicht direkt den Müll einsammeln, wie wir es zu Beginn gedacht hatten, sondern erstmals beim Ursprung anfangen.
Also sind wir Aldeas de Paz Freiwilligen (15) von Haus zu Haus gegangen und haben mit den Einwohnern, die direkt am Fluss leben über die Mülldeponie gesprochen.
Um deren Ansichten und Gründe herauszufinden, haben wir verschiedene Fragen zum Thema gestellt, wie z.B.:
1. Haben sie irgendwann bewusst Müll in den Fluss geworfen, wenn ja warum?
2. Wie oft wird der Müll an den Straßenrändern abgeholt ?
3. Was für Konsequenzen entstehen, wenn Sie Abfall in den Fluss oder auf den Boden werfen?
etc..
Bei der Umfrage war es interessant mitzubekommen, wie sehr sich die Einwohner auskennen oder nicht bzw. Schuld eingestehen können oder diese abschieben.
Natürlich haben die wenigsten das Hineinwerfen des Mülls gestanden und teilweise steinfest behauptet, dass die gegenüberliegende Straßenseite der Übeltäter ist, der den Müll zum Fluss rüber bringt.
Die Entsorgung des Mülls ist vielen auch nicht klar bzw. wird hier nicht geschult. Hier in der Dominikanischen Republik in Samaná wird der Müll jeden Mo, Mi & Fr zwischen 8-10Uhr von den Straßenseiten aus abgeholt. Wichtig ist es dabei, den richtigen Tag zu erwischen, weil es hier sehr viele Straßenhunde gibt, die evtl. Heißhunger bekommen, wenn sie die unwiderstehliche Kombination von Reis + Klopapier riechen. Das könnte ein wenig für Unordnung sorgen. Also pünktlich morgens an den richtigen Tagen die Mülltüten hinaus bringen, sollte Keim Problem sein.
Das wussten viele der Einwohner jedoch nicht und dachten zum Beispiel, dass der Mülldienst jeden Tag vorbei kommt.
Ebenso mussten viele Menschen bei der Frage lange nachdenken, welche Konsequenzen das alles hat, wo man bemerkt hat, dass sich viele wohl eher weniger mit dem Thema beschäftigen. Warum auch?
Doch so Konsequenzen wie zum Beispiel Plastikpartikel in den tierischen Organen, so dass kein Fisch mehr gegessen werden kann; Bakterien und sinkende Tourismuszahlen waren einigen bekannt.
Diese sehen aber auch keine Hoffnung darin, dass sich etwas ändern könnte, weil das Verhalten laut manch’ Einwohner in der Kultur verankert ist.
Dazu muss man aber auch verteidigend sagen, dass ich bisher in ganz Samanà nur einen richtigen Straßenmülleimer gefunden habe, welches die ganze Sache für die Einwohner und Touristen nicht einfacher macht, mit dem Müll ordentlich umgehen zu können.
Letztendlich werden wir jetzt ab und zu das Ministerium unterstützen, um den Einwohnern das Thema mit der Mülldeponie ans Herz zu legen und hoffen natürlich, dass wir wenigstens ein wenig auslösen können.