प्रकाशित: 06.05.2018
Eigentlich war der Plan morgens wirklich in den Bus zu steigen, um nach Cotahuasi und dann nach Charcana zu reisen. Die Hostelbesitzer fragten uns warum wir nicht einfach laufen würden, da es einen Wanderweg gab & wir in einem Dorf vorher Rast machen oder schlafen konnten. Ich war anfangs nicht so begeistert, weil es nur nach oben ging & es allein schon bis zum Dorf 1000 Meter Höhenunterschied waren. Doch Eliot war höhst motiviert & erfreut darüber, dass wir nicht den ganzen Tag im Bus sitzen würden. Dieses Abenteuer konnten wir uns nicht entgehen lassen & so gingen wir los nachdem wir wieder frische Äpfel & Mandarinen von den Hostelbesitzern bekamen. Ein bisschen verunsicherten uns die Menschen mit ihren unterschiedlichen Zeitangaben & den Zweifeln, ob wir es schaffen könnten, aber wir waren relativ schnell auf dem höchsten Berg den wir von Velinga aus gesehen hatten, nachdem vorher wir zum Fluss hinunter gesteigen sind. Wir machten schon relativ viele Pausen, da die Höhe ganz schön anstrengte, doch kamen irgendwann am Nachmittag im Geisterdorf an. Das Navigationssystem funktionierte irgendwie sehr merkwürdig & bewegte sich kaum vom Fleck, wenn wir schon eine halbe Stunde gingen. Das kam uns sehr komisch vor. Wir suchten in dem Dorf ,,Leon", welcher uns, wie uns der Hostelbesitzer versicherte, eine Möglichkeit unterzukommen geben sollte. Wir begegneten Ewigkeiten keinen Personen außer einer Frau, zwei allein gelassenen Kinder & einer alten Dame. Da wir schon seit 4 Stunden nichts richtiges gegessen hatten, baten wir letztere uns doch bitte etwas zu essen zu geben. Sie sagte, sie sei sehr arm & gab uns nur Wackelpudding. Ich schlang alles herunter, während mir Eliot heimlich ihren Becher zu schob, weil ihr ganz schlecht davon war. Die Frau sah es jedoch. Wir erfuhren, dass es nicht genügend zu essen im Dorf gab & das nur 10 Menschen im Dorf lebten. Leon war, wie so oft in den Dörfern, wahrscheinlich auf dem Feld und arbeitete oder war in einer anderen Stadt. Wir entschieden uns also weiter zu gehen und am selben Tag weitere 1000 Meter aufzusteigen. Wir trafen Männer, welche uns versicherten, dass wir in 2 h ankommen würden. Eliots Maps Me versicherte uns auch, dass es echt nicht weit weg bis nach Charcana wäre. Wir fanden den Weg nach oben nicht schnell, obwohl uns die Männer und die alte Dame ihn vorher erklärten. Es fing an zu donnern & zu blitzen & wir diskutierten, ob wir gehen sollten. Wir sahen keine andere Möglichkeit, als die aufzusteigen. Wir gingen einfach darauf los, verirrten uns & gingen wieder zurück. Irgendwann nachdem uns ein Esel anschrie, schrie ich vor Wut zurück, wir drehten um & fanden einen Friedhof vor, der uns bei der Beschreibung schon als Orientierung genannt wurde. Der Anfang war furchtbar schwer. Ich stoppte ständig wegen der körperlichen Anstrengung & wollte etwas essen. Mir wurde immer zu schwindelig. Eliot sagte immer wieder, dass es nicht mehr weit sein würde, obwohl das Navi sich kein Stück bewegte. Die Aussicht wurde immer fantastischer und bunter und wir stiegen weiter & weiter auf. Die Regenwolken verzogen sich in eine andere Richtung. Wir atmeten auf. Trotzdem war es sehr anstrengend & mein Kopf fing an von der Höhe weh zutun. Eliot schaute immer öfter auf das Navi. Ich stellte die These auf, dass es sich um die Luftlinie handelte. Sie glaubte ein bisschen daran, aber gab nicht zu dass es der Wahrheit entsprach. Es fing plötzlich an zu regnen, wurde schrecklich kalt. Wir waren unglaublich erschöpft und genervt.
Nach 4h purem Aufstieg sahen wir plötzlich das Dorf in nicht so weiter Ferne. Ich schluckte schwer meine Erleichterungstränen herunter & fühlte mich stärker. Ich lief schneller & ließ Eliot hinter mir, nachdem sie vor Angst hinter 2 Eseln gewartet hatte. Die schleppenden Esel & die vollbepackten Menschen trotteten hinter mir her, nachdem ich all meine Kraft zusammen genommen hatte. Ich wollte mit niemandem mehr reden, hörte Musik & fühlte mich unglaublich schnell (was im Nachhinein gar nicht der Wahrheit entsprach). Ich warte nach vielen Stufen auf Eliot. . Eine Frau, mit Schafen die vor ihr herlief, sagte das sie sehr erschöpft sei. Sie winkte uns in ihre Richtung & verwies darauf, das es dort ins Dorf ging als wir sie nach dem Weg fragten. Wir verloren sie aber fanden ins Dorfinnere. Die Leute glotzen uns an. Diesmal jedoch nicht weil wir weiß waren sondern, weil wir von der Kälte, Erschöpfung & Höhe blaue Lippen, bleiche Haut & rote Augen hatten. Wir fragten, wo es etwas zu essen geben würde & gingen folglich in einen Supermarkt in dem eine liebe Frau für uns kochte. Da wir ewig in den nassen Klamotten warteten, beschlossen wir ein Hostel zu suchen. Viele Dorfbewohner kicherten als sie uns sahen & auf spanisch reden hörten. Es kam uns so vor als hätten sie zum ersten Mal weiße Menschen gesehen & als sei es nicht so touristisch. Wir fanden schnell eines, doch ohne Besitzerin, die wir dann allerdings im Nebenhaus auffanden. Wir fragten, ob es in der Nacht sehr kalt sein würde. Sie versicherte uns, dass es durch die vielen Decken schon gehen würde. Wir stellten unsere Rucksäcke ab. Ich zog mich um & wir gingen zum Laden zurück. Wir warteten immer noch ewig in der Kälte auf das Essen. Wir bemerkten, dass wir nicht so angestrengt waren & die Höhe uns nicht so fertig machte wie vorher gedacht. Wir waren sehr erstaunt darüber. Wir schärzten mit ihren Kindern & sie lachten viel als wir uns gegenseitig mit den Händen warm rieben. Die Kleinere bereitete unsichtbares Essen für uns vor & wir lachten. Dann endlich kam das Essen. Wir waren unglaublich froh & aßen alles auf obwohl es extrem viel & fettig war. Wir kullerten zum Hostel, nahmen die kälteste Dusche unseres Lebens & schliefen unter den dicken Decken unter denen wir uns weder bewegen, noch richtig atmen konnten.