Eigentlich hat ja jeder schon mal von Eton gehört: Eliteschule, Kaderschmiede, richtig teuer (knapp 50.000€ pro Jahr).

In letzter Zeit hat eine Diskussion begonnen, ob das Geld für Eton oder andere Privatschulen (immerhin 10% günstiger) sich wirklich lohnt. Jedenfalls stammt Boris Johnson auch von hier. Wenn das mal nicht für Qualität spricht!

Dann gibt’s noch das Gebäude des Schuldirektors. Relativ neu. Im Volksmund „Tower of Power“.

Aber jetzt mal zu den Fakten: Der „Konzern“ Eton ist ca. 1Mrd € schwer. Es gibt ca. 1400 Schüler zwischen 12 und 18 Jahren, die in 25 „Häusern“ untergebracht sind: Eton ist ja ein Internat. Jedes Haus hat einen „Hausmeister“, der in dem Haus wohnt und sich neben seiner Unterrichtstätigkeit noch um die Belange „seiner“ Kinder kümmert.

Die Kinder dürfen in der Freizeit nur bis zur Themse (ca. ein Kilometer) und nicht weiter gehen. Das hat zur Folge, dass Läden in der „High Street“ (immer diese genialen Namen) sehr teuer sind. Und es gibt gleich drei Herrenausstatter!

Auf der anderen Seite der Themse liegt dann direkt Windsor Castle.

Ich hatte irgendwie die Idee, dass die Monarchen im Schloss gesagt haben: „Lass mal schauen, das der Schulweg für unsere Blagen nicht zu weit ist“ und dann Eton gegründet haben. Aber das ist historisch wohl völlig falsch.

Wer in Windsor etwas sehen will, muss viel Geld und sehr viel Geduld zum Anstehen mitbringen( ok, es ist auch ein wirklich großes Schloss, dass muss gefüttert werden). Und sollte nicht mit dem Rad kommen: Auf der Windsor-Seite der Themse ist in vielen Kilometern Umkreis alles abgesperrt, abgezäumt, mit Verbotsschildern verziert. Ich wollte gerne Rast machen. Viele schöne Orte, aber alle auf der falschen Seite vom Zaun. Die Nachricht: Wenn ihr nicht in Windsor bleiben und Eure Kröten lassen wollt, seid ihr hier nicht willkommen! (Der Fairness halber muss man sagen, dass es beim Schloss einen ca 2km langen Park gibt, in dem man wandeln darf. Aber nicht mit dem Rad. Und von dem Schloss sieht man da auch nicht viel.)

Noch ein Wort zu CCTV (Kameraüberwachung, das es hier reichlich gibt): Obwohl die Regeln in UK und EU eigentlich identisch sind (die GDPR/DSGVO stammt aus der Zeit vor dem Brexit) überwachen britische Privatleute hemmungslos den öffentlichen Raum (bei uns verboten). Unangenehm..,

Ach ja: Und dann noch das Magna-Charta-Monument. Bzw. die Monumente: Weil‘s der Start der englischen Verfassungsgeschichte und die Grundlage der amerikanischen Verfassung ist, gibt’s ein schlicht/schönes englisches und ein nichtssagendes US-Monument (kein Foto). Schlimmer: Das US-Monument ziert sich noch mit den Namen der edlen Sponsoren. Irgendwie bleibt ein schaler Beigeschmack: Lass uns mal wegen der tollen Verfassung auf die eigenen Schultern klopfen auch wenn wir‘s nicht hinbekommen (wollen?), sie wirklich umzusetzen…



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