Krank sein in Japan

प्रकाशित: 16.12.2018

Nach meinem tollen Ausflug durch Kutchan habe ich mich mal am Kendo probiert. Ich gebe zu es ist verdammt beängstigend, wenn jemand mit einem Bambusschwert (Shinai) nach dir schlägt. Wobei es viel schwieriger ist selbst jemanden damit zu schlagen.

Das Schlimmste und beste daran ist eigentlich, dass dort niemand englisch spricht. Dadurch werden die Unterrichtsstunden richtig interessant, weil die Erklärungen eben doch sehr körperlich ausfallen und mehr darauf beruhen mir etwas zu zeigen oder in sehr, sehr simplen japanisch zu erklären... Es macht trotzdem Spaß^^ Auch wenn die blauen Flecken im Nachhinein echt weh tun v.v

Kurz nachdem ich meine ersten Trainingsstunden hinter mir hatte und meine Ausrüstung bekommen habe, bin ich auch schon prompt krank geworden... Und wie das bei mir so ist, gab es keine langsamen Anzeichen, sondern es war einfach da. Halsschmerzen und erhöhte Temperatur... An dem Mittwoch hatte ich noch die Hoffnung, dass gut ausschlafen und ein heißes Bad nehmen hilft. Leider falsch gedacht. Am nächsten Tag ging es mir noch schlechter und ich konnte nicht zur Arbeit gehen. Meine Gastschwester Kanae hat mir vorsorglich Medizin und ein Kältepflaster für die Stirn gegeben, aber im Nachhinein musste ich am Freitag doch zum Arzt. Dafür musste ich meinen ganzen Mut zusammen nehmen, weil das war verdammt angsteinflößend und ich glaube nicht das ich ohne Kanae tatsächlich hingegangen wäre. Ich mag deutsche Ärzte ja schon nicht... Aber dann noch ein japanischer?

Zum Glück war es nicht so schlimm wie ich es mir vorgestellt hatte. Der Arzt konnte sogar ein bisschen englisch. Als er meine Lymphknoten abgetastet hat, hätte ich ihm bald den Kopf abgerissen. Das hat so weh getan. Danach war das Schlimmste überstanden. Nur noch zur Apotheke, Medikamente abholen und dann nach Hause und unter der Decke verkrümeln.

In der Apotheke habe ich gelernt, dass es in Japan sogenannte Generics gibt. Das sind Medikamente von unbekannten Herstellern, aber mit den gleichen Inhaltsstoffen, aber im Vergleich zu den Marken sind sie wesentlich günstiger. Es hat eine Weile gedauert bis ich verstanden hatte was mit Kanae und der Apotheker erklären wollten, aber irgendwie haben sie es dann doch geschafft.

Danach habe ich eigentlich nur noch das ganze Wochenende daheim rumgegammelt (und fast den Geburtstag von meinem Bruder vergessen). Am Mittwoch in der nächsten Wochen habe ich es dann nicht mehr alleine ausgehalten und bin wieder zur Arbeit gegangen. Mir ging es auch schon viel besser, abgesehen von ein wenig Husten.

Liebe Grüße

Janina

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