उजवाडाक आयलां: 01.03.2017
Deutlich gezeichnet von der Zugfahrt wurde ein Großteil des Tages zum Schlafen genutzt.
Ein wunderschönes, liebevoll errichtetes Hostel erwartete uns. Glücklich über die Wahl des Hotels bekamen wir zum ersten Mal von dessen Dachterasse den heiligen Fluss Ganges zu Gesicht. Unser Plan sah vor, die Verbrennung der Leichen am Ganges zu besichtigen. Mit leicht beklemmendem Gefühl, doch voller Tatendrang begegneten wir auf dem Weg dorthin einem Guru, der eine Gesprächsrunde eröffnet hatte. Auf dem Weg dorthin erschlossen wir die wunderbare Welt der Indischen Speisen. Dabei versuchten wir soviel unterschiedliche Köstlichkeiten wie nur möglich zu probieren. Das war der Moment, in dem ich mich in die Indische Küche verliebte. Gerade der Indische Joghurt, auch genannt Lassi, und Chai Tea hatte es mir besonders angetan. Verschiedene Menschen kamen zusammen und diskutierten ihre Meinungen zu aktuellen Themen. Der Guru strahlte viel Ruhe aus und agierte lediglich als Moderator, der durch kritische Fragen zu neuen Gedankengängen anregte.
Im Anschluss führte unser Weg an einheimischen Jugendlichen vorbei, die ihren wohlverdienten Feierabend mit einer Runde Cricket verbrachten. Natürlich konnte ich es mir nicht nehmen lassen, das an Baseball erinnernde Spiel auch auszuprobieren. Leider blieb es auch bei dem Versuch, da ich nicht einen einzigen Ball traf. So sehr ich mich auch versuchte zu konzentrieren wollte der Schläger nicht wie ich es wollte. Als ich dann von dem kleinen 15 jährigem zu einem Liegestütz-Wettbewerb herausgefordert wurde, witterte ich meine Chance und versuchte mir nicht ansehen zu lassen, dass ich alles gab. Glücklicherweise konnte ich am Ende siegen und selbstbewusst weiter ziehen.
Zwei sehr freundliche Studenten begegneten uns ebenfalss dort und führten uns die letzten Meter zu der Leichenverbrennung. Leider waren Fotos dort nicht gerne gesehen. Es war faszinierend, mit welcher Kälte die Leichen verbrannt wurden. Die toten Körper wurden in Tücher eingehüllt und sichtlich grob behandelt. Für den Weg ins Jenseits versuchten Händler Holz an den Mann zu bringen. 160 KM wurden benötigt und ganze 3 Stunden um den Körper komplett zu verbrennen. Die letzten
Überreste wie Knochen wurden eingesammelt und den angehörigen 30 Tagen lang mit nach Hause gegeben. Unsere beiden kostenlosen Tourguides wurden an dem Ort anscheinend nicht gerne gesehen. Ihnen wurde gedroht, da sie das Geschäft derer zerstört, die drauf angewiesen waren. Mit mulmigem Gefühl flüchteten wir von dem Ort, um nicht in Unannehmlichkeiten verwickelt zu werden, in Richtung Hostel. Wir freuten uns auf die folgenden Tage, da Varansi scheinbar viel zu bieten hatte.