traveltina-on-tour
traveltina-on-tour
vakantio.de/traveltina-on-tour

4000 km quer durch´s Land

Oñemoherakuãva: 26.10.2018

17.12.2018-21.12.2018


Am Montag, dem 17.12.2018 war es endlich soweit und ich hab meine Tour quer durch Australien begonnen. Es hat sich leider niemand gefunden, der mitkommen wollte. Aber im Grunde war ich auch ganz froh allein zu fahren. Es wäre ab und zu nur nett gewesen jemanden zum quatschen zu haben und natürlich die Kosten zu teilen.


Um 8:15 Uhr bin ich auf der Station gestartet und habe insgesamt 1.009 km am ersten Tag zurück gelegt. Die ersten 700 km kamen mir 3 ganze Autos entgegen und sonst habe ich außer Kühe nicht viel gesehen. Nur roten Sand überall, der auch wieder heimlich ins Auto gekrochen ist, obwohl ich grad alles geputzt hatte. Naja, kann man nix machen. Ich war völlig erstaunt, dass ich trotz der unbefestigten Straßen so gut voran gekommen bin. Ich habe mein Auto Inntal mit dem Kanister vom Dach betankt und war nochmal in Tops Springs zum Tanken und ansonsten bin ich ziemlich zügig ohne große Pause durchgefahren. Ich hab kurz an einer Tanstelle gehalten, um mir etwas kaltes zu trinken zu kaufen und die Augen etwas zu entspannen. Entspannung hatte ich nicht lange, denn ein ziemlich schräger, aber netter, Typ hat mir ein Gespräch aufgedrängt. Ich bin dann irgendwann los, weil es mir zu anstrengend war. Dann fahre ich doch lieber allein im Auto :)

Ich bin bis zum Barkly Homestead gefahren. Eigentlich wollte ich dort nur tanken, aber es war schon dunkel und die nächste Rest Area war ein ganzes Stück weg. Sie hatten einen Campingplatz und dann dachte ich mir, dass ich das einfach nutze. 15 AUD war nicht gerade günstig, aber ok. Ich hatte Glück, dass die Küche noch 10 min offen hatte, also hab ich mir schnell ein paar Pommes und ein Corona dazu bestellt. Danach habe ich die Dusche ausgiebig genutzt, um etwas runter zu kühlen und mich dann ins heiße Auto gelegt.


Dienstag früh bin ich mit tausenden von Mücken im Auto aufgewacht, da ich über Nacht das Dachfenster offen hatte. Ich habe direkt versucht sie loszuwerden und dabei gleich mal das Auto etwas vom roten Staub befreit. Es war lange nicht so dreckig wie vorher, aber schön war es trotzdem nicht. Ich bin nochmal zum Restaurant gegangen und habe das Internet dort genutzt. Unterwegs hatte ich so gut wie keinen Empfang, daher wollte ich das nochmal ausgiebig ausnutzen und mich bei allen melden. Danach hab ich alles zusammen geräumt. Über Nacht hatte ich mehrere Flaschen Wasser dort im Gefrierfach gelagert und somit hatte ich endlich kaltes Wasser zum Trinken über den Tag. Gegen halb 10 hab ich mich langsam auf den Weg gemacht. Irgendwie war ich nach kurzer Zeit schon müde und hab das Fahren als ziemlich anstrengend empfunden. Ich habe mehrfach am Straßenrand gehalten, um die Augen kurz zu entspannen. Die Straßen sehen immer gleich aus und man hat kaum Gegenverkehr. Das macht ziemlich schnell müde, hätte ich mich gedacht. Es lag auch mit daran, dass ich die Nacht aufgrund der Hitze und der Mücken eher schlecht als recht geschlafen habe. Trotzdem habe ich es endlich zur Grenze von Queensland geschafft. Von dort ging es ewig weiter bis zur nächsten Grenze. Kurz hinter der Grenze in Camooweal habe ich kurz gehalten und bin durch den Ort spaziert, um mich mal zu bewegen. Es gab nicht viel zu sehen, aber das war egal. In Mount Ida habe ich mich dann etwas länger aufgehalten, um zu entspannen. Letztendlich saß ich im McDonalds, weil die dort eine Klimaanlage und WLAN hatten. Ich hab mir natürlich Eis gegönnt, wenn ich schon mal da bin =) Danach war ich wieder etwas motivierter und bin bis Sonnenuntergang weiter gefahren. Ich habe das Auto an der Ascot Rest Area geparkt und hab mich direkt ins Bett gelegt. Es war mal wieder unerträglich heiß und ich musste das Fenster wieder aufmachen. Trotz meiner vielen Pausen, habe ich insgesamt 825 km geschafft und war damit zufrieden.


Mittwoch morgen hatte ich das Auto zur Abwechslung mal voll mit Fliegen. Aber die stechen wenigstens nicht. Sie nerven nur, weil sie einem ständig in die Augen, Ohren und Nasenlöcher kriechen wollen. Ich war schon um 6 Uhr wach und ungefähr eine halbe Stunde später direkt los gefahren. Ich war deutlich motivierter und das war auch gut so. Auf meinem Weg bin ich am Mooney Valley vorbei gekommen und da musste ich sofort halten, denn 2 der Jungs von der Station heißen so. Ich musste denen also ein Foto schicken :) Ansonsten habe ich mir die Zeit mit Musik hören und laut singen vertrieben. Unterwegs kam ich durch einen Ort, der angeblich einen Strand haben sollte. Zumindest laut Schild. Ich bin kurz abgebogen und fand mich auf einer alten Brücke mit 2 Pferden wieder, die sich THE BEACH nannte =) Immerhin gab es einen Fluss mit Wasser. Daher war es nicht ganz so daneben. Ansonsten haben nicht viele Autos meinen Weg gekreuzt, dafür aber viele Kühe, Ziegen, Schafe und endlose viele Kängurus. Je näher ich nur Grenze von NSW kam, umso schlimmer wurde es. Es wurde auch langsam dunkel, was vermutlich der Hauptgrund war. Ich habe in meiner bisherigen Zeit hier in Australien noch nie so viele Kängurus auf einmal gesehen. Sie waren einfach überall, was das fahren unglaublich anstrengend machte. Die Idioten springen einem auch einfach vor´s Auto. Ich bin zum Glück unfallfrei raus gekommen. Als ich endlich die Grenze zu New South Wales erreicht hatte, habe ich mich direkt am Straßenrand geparkt und im Auto geschlafen. Die nächste Raststätte war noch ewig weg und direkt an der Grenze wollte ich nicht bezahlen, also war die einzige Lösung, da ich nach 1.125 km nicht mehr motiviert war noch weiter zu fahren. Ich war eh allein dort, daher musste ich mir keine Gedanken um viel Verkehr machen.


Donnerstag früh bin ich mal wieder von Fliegen geweckt worden. Diesmal war es aber nicht ganz so schlimm. Ich hab mich direkt fertig gemacht und bin gegen 7 Uhr los gefahren. Da ich die letzten Tage gut vorangekommen bin, hätte ich nicht mehr viel vor mir. Das hat auf jeden Fall motiviert. Die Kängurus haben sich zum Glück auch verzogen und somit konnte es entspannt mit Weihnachtsmusik los gehen. Auf dem Weg habe ich mir noch lecker Kirschen vom Straßenrand gegönnt und somit war ich in Hochstimmung! Das einzige was beim Fahren gestört hat, war der ganze Staub, der vom Wind aufgewirbelt wurde. Es sah teilweise aus wie Nebel und man konnte kaum sehen. Es war aber zum Glück nur streckenweise. Meine Hochstimmung sank urplötzlich in den Keller, als ich komisch Geräusche im Motorraum vom Auto wahrgenommen habe. Es war zum Glück innerhalb eines Ortes und ich habe sofort sämtliche Mechaniker dort angerufen, ob sie spontan Zeit haben. Ich hatte Glück und musste auch nicht weit fahren. Was gut war, denn meine Bremse hat zwischenzeitlich ausgesetzt. Der Mechaniker war weniger erfreut, als er gesehen hat, dass mir 2 Zündkerzen rausgesprungen sind. Die müssen vorher schon was abgekommen haben, ohne dass ich es gemerkt habe. Sie könnten sie nicht ersetzen, aber zumindest könnten Sie mir das Auto so fixieren, dass ich die letzten 300km auch noch schaffe. Sie haben mir dort aber als Herz gelegt das Auto so schnell wie möglich loszuwerden, denn es ist ziemlich alt und nun kommen nach und nach vermutlich weitere Probleme, die mich viel Geld kosten. Keine schönen Botschaften. Hat mich erstmal ziemlich geplättet, aber ändern konnte ich es eh nicht. Ich hab direkt weiter auf den Weg gemacht, um noch ein bisschen Strecke zurück zu legen. Ich dachte erst, dass ich dort übernachten muss, aber innerhalb von 2 Stunden war alles erledigt. Das gute daran war, dass genau in den 2 Stunden ein ziemlich heftiger Sturm mit extrem starken Regen wütete. Als ich los gefahren bin, war alles wieder gut. Man konnte allerdings draußen die Spuren des Sturms überall sehen. Abgebrochene Äste auf den Straßen. Je näher ich an die Blue Mountains kam, desto schlimmer sahen die Straßen aus. Es muss dort ziemlich heftig gewesen sein. Ich wollte nur noch dort über den Mount Victoria fahren und mir dann einen Schlafplatz suchen. Leichter gesagt als getan, denn ich stand erstmal 1,5 Stunden im Stau. Ich hab die Zeit dann schnell genutzt, um mir den Sonnenuntergang anzuschauen, damit es wenigstens etwas gutes hatte dort festzuhängen. Danach hab ich zum Glück zufällig eine Rest Area bei Blackheat gefunden und damit war ich mehr als zufrieden. Trotz des Mechaniker-Notfalles, habe ich 783 km geschafft, sodass mir für den Folgetag nicht mehr viel Strecke bleibt. Ich habe mir abends noch schnell eine Wanderroute für den nächsten Tag rausgesucht und direkt mein Auto ins Internet gestellt, falls jemand es kaufen möchte. Ich musste mich damit schnell einschneiden, also wollte ich keine Zeit vertrödeln. Das war irgendwie komisch, denn ich wusste, dass es meine letzte Nacht im Auto sein wird.


Freitag morgen hab ich mich um 7 Uhr hochgequält. Ich war unendlich müde, weil ich ziemlich schlecht geschlafen habe. Vermutlich weil ich tausend Dinge im Kopf hatte und wusste, dass es meine letzte Tour mir ALMA ist. Ich hab mich trotzdem direkt auf den Weg gemacht und bin bis Hazelbrook gefahren. Dort hab ich das Auto abgestellt und bin den Transit Of Venus Walk gegangen. Schräger Name, aber ziemlich schöne Tour mit gleich 3 Wasserfällen. Der Weg scheint nicht so ganz bekannt zu sein, denn außer mir war dort keiner weit und breit und es sah nicht so aus, als wäre dort jemand kürzlich gewesen. Konnte ich nicht verstehen, denn es war echt cool. Ich bin ca. Nie Stunde wild durch die Gegend gewandert, dann zurück zum Auto und direkt weiter zur Farm in Bargo. Ich war gegen 14 Uhr dort und hab mich riesig gefreut alle wieder zu sehen. Der letzte Tag war entspannt mit nur 150 km Fährt. Das war ja nix =)



Meine Tour verlief insgesamt genau nach Plan. Ich wollte in 5 Tagen die gesamte Strecke von 3.892 km zurück legen und das hätte fast sogar schneller geklappt, wenn das mit dem Auto nicht passiert wäre. Es hat mich aber nicht wirklich ausgebremst, denn ich wollte eh nochmal die Zeit nutzen und etwas in den Blue Mountains umherwandern. Nur Auto fahren ist echt langweilig. Sonst gab es aber ehrlich gesagt nicht wirklich viel zu sehen auf der Strecke. Zumindest nichts wofür es sich gelohnt hätte einen kleinen Umweg einzulegen und länger zu stoppen.


Es ist ein bisschen traurig, dass dies meine letzte Tour mit ALMA war, aber irgendwie war es auch eine sehr coole Abschiedsreise. War auch mal schön allein zu reisen und sich nur auf sich selbst zu konzentrieren. Auch wenn ich hier in Australien allein reise, ist man so gut wie nie allein. Das ist auf eine Art gut, aber ab und zu braucht man das dann doch.


Ich freue mich trotzdem die nächste Tour wieder mit jemandem zusammen zu machen. Aber vorher genieße ich die Weihnachtszeit auf der Farm =)

Mbohovái

Australia-pe
Marandu jeguata rehegua Australia-pe