Spätzle süßsauer
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9 Länder in ~3,5 Monaten - Unsere Abschlussfazits

Oñemoherakuãva: 09.08.2019

Liebste LeserInnen/ liebste Fans unseres Blogs,

wir sind jetzt nun fast zwei Wochen wieder auf deutschem Boden. Da sich der Alltag wieder (zu) schnell eingeschlichen hat, kommt uns die Reise schon total weit weg vor. Nichtsdestotrotz ist es ein guter Zeitpunkt, euch unsere Gedanken zur Reise im Rahmen unserer jeweiligen Fazits und persönlichen Highlights mitzuteilen.

Zuvor möchten wir noch eine wichtige Sache zu den Reiseberichten ansprechen: Wir konnten nicht annähernd alle Eindrücke, Erfahrungen und Begegnungen hier im Blog für euch (und für uns selbst) festhalten. Wir haben natürlich nicht immer unser Handy oder einen Notizblock herausgezogen und alles mitnotiert, was gerade passiert ist. Dennoch können wir uns, auch dank dieses Blogs und der vielen Bilder, an so gut wie alles erinnern.

Wir hoffen vor allem, dass wir euch, liebe LeserInnen, so weit es unsere Worte und Fotos vermögen, mit auf Reisen nehmen, und dem ein oder anderen eine nette Abendlektüre verschaffen konnten.


Abschlussworte Nadine

Ich habe mir ein paar abschließende Zeilen zu unserem Abenteuer einfallen lassen, die mein Gedankenwirrwarr in etwa auf den Punkt bringen dürften:

Inwiefern ist planen sinnvoll? – Diese Frage beschäftigte mich sowohl vor, sowie während, als auch nach der Reise. Wie oft war ich doch sehr dankbar für alles Wissenswerte über das wir uns vorab informiert hatten – ob über Routen, Grenzübergangs-Abläufe, schöne und bedeutende Orte oder im Allgemeinen über nützliche Fakten.

Doch mal ehrlich gesagt: Im Nachhinein sind es nicht die mir bekannten Orte und absehbaren Situationen, die mich schmunzeln lassen. Diese Orte und Situationen, auf welche ich schon vor der Reise hin gefiebert habe. Orte, die ich quasi schon durch das Internet kannte und von denen ich – koste es was es wolle! – unbedingt ein schönes Bild haben wollte. Oder Situationen, wie Grenzübergänge, die (ja Gott sei Dank!) für uns reibungslos verliefen, weil wir uns informiert hatten. Dafür bin ich nach wie vor froh – um das vorab klarzustellen – doch das Abenteuer wartete eben nicht vor einer Busfahrt von Malaysia nach Singapur auf uns, sondern holte uns eben ganz plötzlich ein, als wir nichts-ahnend von Kambodscha nach Laos fuhren (zur Erinnerung könnt ihr gerne nochmal den „Sonder-Blogeintrag“ zu diesem Grenzübergang lesen).

Unerwartete Situationen, wie diese, haben mich im Moment des Geschehens entweder völlig überrumpelt, ja gar überfordert oder zum Staunen gebracht, weil ich sie so nicht erwartet hatte. Ganz nach dem Motto „Life is happening while you are making plans“, habe ich spätestens im Nachhinein erkannt: So wirklich gelebt habe ich tatsächlich das Unerwartete (… was, nebenbei bemerkt, mir genügend Stoff für ein paar coole Stories für die Schaukelstuhl-Abende mit Kind‘ und Enkel bietet).

Wenn Ihr euch also durch meine Gedankenwelt oben durchgewurstelt habt, könnt Ihr euch fast gar denken, dass auch mein Highlight der Reise aus dem Hause „Unerwartet“ kommt. Eigentlich habe ich es gerade deswegen zu meinem Highlight ernannt – sonst würde ich folgende andere tolle Orte und Erlebnisse nennen: Hakuba/ japanische Alpen, Hội An in Vietnam, Schnorcheln auf Koh Tao und das ultra-moderne und schön anzusehende Singapur, welches ich schon seit langer Zeit bereisen wollte. Aber nein, es war das berauschende Gefühl vor dem tosenden Tad Yuang Wasserfall in Paksé/ Laos zu stehen, nasser als nass zu werden, wenn man noch näher tritt und von saftigem Grün in den unterschiedlichsten Formen umgeben zu sein sowie die gefühlt frischeste Luft einzuatmen. Jetzt mag ein mancher denken: „Die Kuang Si Wasserfälle in Luang Prabang sind doch 1000 mal beeindruckender!“ – Nö, denn auf diesen Anblick war ich vorbereitet - und es gab nichts anderes als diesen zu bestaunen.

Wir hatten uns zuvor natürlich kurz über das Bolaven-Plateau schlau gemacht, der Wasserfall ist uns jedoch etwas unscheinbar vorgekommen - Bilder vermitteln nun mal nicht Geräusche, Gerüche und Wassertropfen ;). Wir buchten diese Tagestour eigentlich nur, weil es am Aufenthaltsort Paksé ansonsten nichts aufregendes gab, und tada: Wir waren völlig fasziniert von den Naturkulissen!

Solche Momente machen eine Reise zu etwas ganz Besonderem und lehren einen dazu, die Ungewissheit über das was kommt - das Gefühl, wenn die Dinge in der Schwebe stehen - lockerer zu sehen, wenn nicht sogar zu genießen.


Abschlussworte Maximilian

Mein Highlight

Die Leute die mich gut kennen wissen, dass ich ein Natur liebender Mensch bin. Im Urlaub zieht es mich in die Berge und ins Grüne. Städtetrips kommen für mich da in der Regel nicht infrage. Diese dann doch lieber mal am Wochenende. Umso erstaunlicher mag sich für manche von euch mein Highlight lesen. An dieser Stelle möchte ich jedoch anmerken, dass es für mich das eine Highlight nicht gibt. Jeder von uns besuchte Ort war auf seine Art und Weise besonders. Nur unter einem mir selbst auferlegten Druck musste ich mich entscheiden: Und es ist Tokio geworden. Diese Stadt hat mich absolut fasziniert. Ihre Unendlichkeit, Ordnung, Friedlichkeit, die Menschen, und dass sie sich in gewissem Sinne die Natur etwas bewahrt hat, hat mich zutiefst beeindruckt. In Tokio gibt es so viele Dinge zu bestaunen, jedoch ist es schlicht und ergreifend die Stadt als Gesamtes, welche mich so begeistert hat. Sollte jemand von euch planen irgendwann Asien zu bereisen, so darf die Hauptstadt von Japan nicht fehlen.

Mein Fazit

An dieser Stelle enden also unsere ~3,5 Monate in Asien. Es geht nach Hause. Die letzten Tage gingen irgendwie rum wie im Fluge. Insgesamt kann ich aber sagen, dass es eine lange Zeit war. Nicht, dass es sich gezogen hat, aber ~3,5 Monate sind schlicht und ergreifend ein langer Zeitraum. Mir war vor der Reise schon klar, dass es kein Urlaub wird, bei dem man sich erholt. Man erlebt tagtäglich so viele neue Dinge, dass man eigentlich nicht zur Ruhe kommt. Alle 2-3 Tage schläft man in einem anderen Bett oder Sitz eines Nachtbusses. Irgendwo länger mal sesshaft zu werden ist nicht möglich, was wahrscheinlich eine entspanntere Reise bedeutet hätte, aber natürlich auch weniger Orte und somit weniger zu erleben und zu sehen. Das soll aber natürlich alles nicht heißen, dass die Reise nicht schön war, beziehungsweise wir sie nicht genießen konnten. Ich habe damit gerechnet, dass es so wird, und wollte es so.
Es war eine wirklich wunderbare und wertvolle Zeit, mit deutlich mehr Höhen als Tiefen. Letztere hatten wir ganz wenig, was so nicht von uns erwartet wurde. Sehr selten waren wir mit schwierigen Situationen konfrontiert. Seien es organisatorische Dinge oder aufgrund von beispielsweise korrupten Strukturen.
Es ist schon verrückt wie Länder speziell in Südostasien an Grenzen Halt machen. Ein fließender, vor allem kultureller Übergang ist eigentlich nicht erkennbar. Musterbeispiele dafür waren vor allem unsere Weiterreisen von Vietnam nach Kambodscha und von Thailand nach Myanmar. Die Burmesen unterscheiden sich in so vielen Gesichtspunkten von den Thailändern. Manche mögen denken, dass vor allem in Südostasien sich viele Ländern ähneln, und Unterschiede eigentlich nicht groß auszumachen sind. Dem ist definitiv nicht so. Während beispielsweise in Laos die Uhren ganz anders ticken, geht es mit dem Grenzübertritt nach Thailand in eine vollständig andere, geschäftigere und schnelllebigere Welt.
Ich persönliche nehme viel mit nach Hause. Und damit meine ich nicht Souvenirs, sondern wichtige Erfahrungen sowie Erkenntnisse. Wir sind auf unserer Reise viel Armut begegnet und haben Orte gesehen, wo Menschen tagtäglich um das eigene und das Überleben ihrer Familien kämpfen. Das prägt einen. Derartige Begegnungen haben mich mit aller Härte spüren lassen, wie privilegiert wir sind in diesem reichen und schönen Deutschland zu leben. Man nimmt das im Alltag nicht wahr, auch weil man in den Wohlstand hineingewachsen ist, aber diese Erfahrungen haben mich sicher gelehrt, über den Tellerrand mancher „Probleme“ zu schauen, und die Dinge etwas gelassener zu sehen.
Würde ich diese Reise in dieser Form noch einmal machen? Ja, definitiv! Allerdings habe ich auch gemerkt, dass ich von meiner Natur her kein Mensch für monatelange Reisen bin. Neue Länder und Kulturen wollte ich schon immer kennenlernen. Das hat sich natürlich auch durch die Reise nicht geändert. Jedoch bin ich eher für eine 2-3 Wochen dauernde Reise bestimmt, um danach auch wieder in die Heimat zurückzukehren. Zur Familie, zu Freunden.




Mbohovái