Foillsichte: 23.08.2019
Was mir in den USA gut gefallen hat / worin die Amerikaner gut sind:
- Menschlichkeit im Sinne von Benutzerfreundlichkeit steht im Fokus. Du kannst davon ausgehen, dass es nicht wirklich kompliziert ist.
Das Land ist auch gedacht für die Leute da zu sein und nicht anders herum (wie bei uns, der Bürger dient dem Staat..) Das spürt man hier einfach und in dem Punkt ist Amerika die neue Welt.
- Zero Tolerance: es gibt wenige einfache Regeln, die jeder befolgen muss, egal welcher Herkunft, Hautfarbe, sozialer Status oder whatever. Es gibt keine Ausnahmen. Es ist sehr entspannt weil sich jeder geduldig an die Regeln hält und nicht die die Schlauen sind, die sich nicht daran halten (zb irgendwo anstehen).
Das müssen wir in Deutschland echt mal lernen, dass Ausnahmen nichts bringen.
- Luftfahrt: wenig überraschend - die Leute die in der Luftfahrt arbeiten können schon 2 und 2 zusammen zählen (kennen auch das Metrische System und können damit umgehen, kann man sonst nicht davon ausgehen).
- Make Money: die Amerikaner sind in erster Linie eine Wirtschaftsnation und wie man als Land wirtschaftlich arbeitet ist ihnen auch wichtig (in D muss stattdessen immer alles möglichst gerecht sein..). Auch einen Kunden nett behandeln können sie im allgemeinen sehr gut.
Man bekommt meistens etwas für sein Geld, allerdings bekommt man hier wenig unter 5 Dollar (man bekommt dann wieder ausreichend Menge, aber eben nicht weniger Menge für 2 $ oder so).
Daher ist es hier auch so wichtig viel Geld zu verdienen, weil hier wirklich alles Geld kostet, außer die Luft zum atmen.
- Logistik: die Amerikaner sind ziemlich prakmatisch wenn es darum geht Sachen von A nach B zu bewegen - im Kleinen wie im Großen. Auch zähen Verkehr regeln klappt gut.
- Höflichkeit: unhöflich oder nervig waren eigentlich nur ausländische Touristen. Die Amerikaner sind sehr höflich (bis auf Ausnahmen natürlich) und sich egoistisch nicht an Regeln halten tut man hier nicht.
Was mir nicht gefallen hat / was in Deutschland besser ist:
- das Essen: wirklich gutes Essen (im Sinne von gesund, nahrhaft und hochwertig) ist unverschämt teuer, auch im Supermarkt. Aldi wäre ein warer Preiskampf. Wahrscheinlich beschützen die Amis ihren Markt und lassen Aldi nicht rein...
- Mehr Schein als Sein: ja, hier ist wirklich vieles oberflächlich - Gespräche, aber auch Häuser und Ausstattung. Es ist sehr wichtig in dieser Kultur, dass die Oberfläche gut aussieht, was darunter kommt, ist weniger wichtig und interessiert auch keinen.
Zb Autos: müssen schnittig aussehen, aber es ist egal wieviel sie wiegen oder verbrauchen (amerikanische Autos).
- allgemeines Qualitäts- und Bildungsniveau:
Wenn immer alles super teuer ist, machst du nur was notwendig ist. Daher ist der allgemeine Anspruch auch etwas niedriger als bei uns (passt wieder zu der Oberflächlichkeit wie ich finde).
Man kann den Amerikanern das nicht vorwerfen. Man stelle sich vor, man müsste dieses riesige Land von Grund auf aufbauen, da muss man gut abwägen wo man Ressourcen investiert.
Neutral:
- keine halben Sachen: im Land der Übertreibungen muss es entweder 120 % sein oder man fängt erst garnicht an.
- positive Übertreibungen: es muss immer alles toll sein, kein Lob heißt Kritik. Am Anfang ist das für einen als Europäer sehr komisch, man gewöhnt sich aber daran. (find something you can honestly appreciate - if can‘t find any...)
Loben passt auch zum Träumen: Träumen ist in Amerika ganz groß (American Dream, California Dreaming, dream kommt auch so häufig vor) und weit entfernt von Tagträumerei. Es bedeutet ungeahnte Möglichkeiten im Überfluss (a land of plenty) auszuloten. Im Traum fragst du dich ja auch nicht was nicht so gut gelaufen ist...
Die natürlichen Ressourcen dieses Landes gaben das ja auch eine Zeit lang her. Das natürliche Ressourcen erschöpft werden können hat man dort verstanden (okay, scheinbar nicht alle ich weiß..).