Mein letzter Urlaubstag 23.05.2018

Meine Berge, die übrigens durch die tektonische Plattenverschiebung entstanden,  sind nur noch in weiter Ferne zu sehen und ich habe einen ruhigen Tag erwartet. Aber er hat dennoch für mich Einiges bereit gehalten. 

Nach einem guten Frühstück  folgte ich der Empfehlung von John und Margaret die Straße zum Meer zu laufen, aber am Kindergarten links abzubiegen. Am Weg stand eine alte Kirche, die auf den Ruinen  einer alten, römischen Anlage erreichtet wurde. Teile hiervon kann man auch noch bestaunen. Die alte Kirche war geschlossen, aber so wie ich nun einmal bin drehte ich eine Runde über den Friedhof. Als ich in den Kirchhof einbog, kam ich an einem alten Pförtnerhäuschen, dem ich keine Beachtung schenkte vorbei. Beim Hinausgehen warf ich doch einen Blick hinein und meinte im Vorbeigehen Bilder zu sehen. Ich ging ein paar Schritte zurück und steckte meine Nase in ein Atelier. Ein Maler saß und arbeitete versunken an einem Bild. Ich fragte ihn, ob ich einen Blick werfen dürfte und als er aufsah, erkannten wir uns. Er war der Mann, der mir am Vortag die 10 Pence für den Bus geschenkt  und mir das Harry Potter Haus gezeigt hatte. Wir lachten beide und als ich mir seine Arbeiten ansah, gefielen mir so einige. 

Eine Hinterglasmalarbeit gefiel mir besonders gut und da ich ja manchmal etwas verrückt bin, beschloss ich dieses Bild zu kaufen. Das war Schottland. Mit seinen glänzenden Fäden, der Perlmutt Einlegearbeit und dem Farbenspiel drückt es für mich das Märchenhafte, das Mystische und das Zauberhafte dieses Landes aus.  Uber den Preis habe ich nicht verhandelt, denn jedes gute Bild ist seinen Preis wert. Ich zahlte und setzte glücklich meinen Weg ans Meer fort, um mein Bild auf dem Rückweg abzuholen. Am Meer angekommen sah ich auch den Hafen am Fluss, denn genau an dieser Stelle fließt ein Fluss ins Meer. Ich wählte jedoch nicht den Weg am Fluss entlang, sondern ging ans Meer und stapfte zuerst durch den hellen, weichen  Sand und  dann über den feuchten, welligen. Ich machte herrliche Naturfotos und sah auch die Insel, von der aus Napoleon seinerzeit versucht hat Schottland einzunehmen, was ihm aber auf Grund der Gegenwehr der Schotten nicht gelungen ist.

Im Hafenlokal aß ich zu Mittag und machte mich, nicht den Flussweg entlang auf den Rückweg, sondern zurück zu meinem Maler. Er hatte das Bild verpackt und stolz trug ich es zurück in mein Quartier. Zu Hause angekommen öffnete ich den Koffer und stellte fest, dass es nicht hineinpasste. Was nun, dachte ich und schrieb mal wieder Patrick an. Lange Rede, kurzer Sinn, ich macht mich wieder auf Schusters Rappen und er wird mir das Bild per Post schicken. Wird leider auch nicht ganz billig, aber dafür wird es sicher über den Teich kommen. (kann mir zum Geburtstag Geld für den Transport wünschen, lach) Der Maler hat das Bild übrigens extra für mich noch mal aufgeschnitten, so dass ich zumindest jetzt schon ein Handyfoto habe. :-)

Und dann bin ich doch noch den Weg am Fluss entlang zurück gegangen und habe heute definitiv 12.000 Schritte gelaufen bin. So war ich heute wirklich viel unterwegs und hatte einen wirklich guten Tag. Mein Taxi für morgen ist bestellt und mit ein wenig Wehmut, diese wunderschöne Schottland zu verlassen, freue ich mich trotzdem riesig auf meine Kinder Patrick, Meike und Frank, Svenja, Michelle und Kiki und auch Tina und Silas kommen am Sonntag ja wieder zurück. Ich werde auch glücklich meinen Ayko, Othello und Olli begrüßen und bin gespannt all meine lieben Freunde, die mich so lieb mit Kommentaren und Whats App Nachrichten begleitet haben. 

Ihr wisst alle, dass ich Angst vor dem Allein sein hatte und mir mit dieser Reise beweisen wollte, dass ich es schaffe. Ich habe hier und da ein Tränchen verdrückt, aber es war gut und ich habe es geschafft. Auch dank Patricks allgegenwärtiger Unterstützung über den Teich hinweg. Dickes Danke an Dich, mein einzig, wahrer Erstgeborener!!!

Well done!!!