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Tag 150 - sch**ße

Foilsithe: 04.10.2019

27.09.19

- Jonna

Weil uns gestern das Gas ausgegangen ist, führt der erste Weg heute zu einer Tankstelle, um unsere Kartusche wieder auffüllen zu lassen. Das ganze gestaltet sich schwieriger als gedacht, weil unsere Gas Flasche kleiner ist, als das Standard Maß, irgendwann finden wir jemanden, der uns die Flasche auffüllt, wir tanken noch schnell und machen uns dann auf den Weg Richtung Wetterspitze unser letztes „Herr der Ringe Ziel“. Die Straße ist wunderschön und auch wenn alles auf privatem Gelände gefilmt wurde, kann man sich beim vorbei fahren sehr gut vorstellen, wie Aragorn und die vier Hobbits hier pausieren.


Wir fahren weiter in einen kleinen Küstenort, parken unseren Van auf einem Parkplatz und wandern ein Stück durch die Dünenlandschaft. Es ist ziemlich windig und nach 5 Minuten machen wir uns auf den Rückweg.



Schon von weitem wundern wir uns, wieso das hintere Fenster auf ist. Beim näher kommen wird schnell klar, das ist leider nicht offen, sonder eingeschlagen. Überall liegen Glasscherben, alle Türen sind unabgeschlossen und wir fangen langsam an zu realisieren, dass jemand in unseren Camper eingebrochen ist. Hinten herrscht ziemliches Durcheinander, Klamotten und Rucksack zwischen Glasscherben, kaputte Mikrowelle, Schlammige Fußabdrücke. Scheiße!. Es kommt ziemlich flott ein einheimischer Anwohner von einer Terrasse ca 50 Meter entfernt. „They have broken in, right? These assholes!!“. Yup! Das kann man wohl laut sagen. Der Mann erzählt uns, dass er gesehen hat, dass ein schwarzer van gehalten hat und dass dann unsere Türen auf gegangen sind, er dachte aber, dass einer von uns zurück gekommen wäre. Als er verstanden hat, dass jemand eingebrochen ist, war es schon zu spät. Leider konnte er das Kennzeichen nicht erkennen und uns nur sagen, dass, wenn wir 3 Minuten früher zurück gewesen wären, wir ihn noch gesehen hätten. Wir gucken unsere Sachen durch, finden Laptop, iPad, Kreditkarte und Pässe. Das Bargeld ist weg, samt Kleingeld, zum Glück waren es nur knapp 40$ also 24€. Wir rufen die Polizei und die Autovermietung an, regeln alle Details und sollen morgen vorbei kommen und den Camper austauschen. Wir befreien so gut es geht alles von den Glasscherben, sammeln die Scherben vom Rasen und finden im Camper den Stein, den der Idiot mit so einer Gewalt durch die Scheibe geworfen haben muss, dass auch die gegenüber stehende Mikrowelle kaputt gegangen ist. Hier in der Umgebung gibt es keine Steine dieser Art, er muss den Stein also mit der Absicht mitgebracht haben, heute in ein Auto einzubrechen. Der Nachbar kommt noch einmal vorbei und fragt, ob er noch helfen kann, das wollen wir ihm in seinem Alter aber nicht zumuten. Wir bedanken uns, kleben das Fenster mit einer Plastiktüte ab und verlassen das Dorf. 

Es beschäftigt uns weniger, dass das Geld fehlt, sondern viel mehr die Tatsache, wie es sein kann, dass jemand am helllichten Tag, an einem Strand an dem viele Leute spazieren gehen, in einem Dorf (50 Meter weiter stehen die Häuser und bei jedem zweiten sitzt jemand auf der Terrasse), den Schneid haben kann, ein Fenster einzuwerfen. Wir fahren weiter zum nächsten Platz und als wir uns dort etwas sammeln fällt uns auf, dass das Bargeld doch nicht alles war was fehlt. Alex Kameratasche, samt Objektiv, fehlt leider auch und unsere Bluetooth Box. Jetzt hat sich das ganze doch ziemlich für ihn gelohnt. (Objektiv - 280€; Tasche - 30€, Box - 110€). Wir führen Telefonate und versuchen herauszufinden, ob nicht vielleicht irgend eine Versicherung greift, aber nein, keine Chance. Wir bleiben also auch auf den Kosten für Fenster und Mikrowelle hängen. Und das ganze drei Tage vor Abflug.

Wir quatschen noch viel darüber, wie Menschen so wenig soziales Verständnis haben können und keine Sekunde darüber nachdenken, was sie Menschen damit antun und wie viel diese 30 Sekunden, diese Schnapsidee für uns nach sich ziehen. Trotz allem hatten wir wahrscheinlich riesiges Glück, weil alle unsere persönlichen Daten (Festplatte, Laptop, iPad) noch da sind, aber es bleibt ein mulmiges Gefühl, dass so gar nicht zu unseren bisherigen Neuseeland Erfahrungen passen will. Wir kochen uns noch was zu essen, auch wenn wir eigentlich keinen Appetit haben und schlafen dann trotz flatternder Plastiktüte schnell ein.

- Jonna

Freagra

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