Foilsithe: 11.01.2020
11.01.2020
Ähnlich wie gestern ging es heute morgen gegen 7:00 Uhr los. Aufstehen, Frühstück, Snacks packen und dieses Mal nahmen wir auch vier Wasserflaschen mit, da wir aus gestern gelernt haben ;-)
Unser Ziel war der Penang National Park, der im Nordwesten der Insel liegt und den man mit unserem Lieblingsbus, der 101, direkt anfahren kann :)
Anders als die Linie 10, fährt die 101 gefühlt alle zehn Minuten und so mussten wir dann an der Bushaltestelle auch nicht lange auf sie warten ;-) Es war wieder recht voll und wir hatten zunächst keinen Sitzplatz. Ich hielt mich an den Griffen oben fest aber der Busfahrer hatte wohl noch nie etwas von degressivem Bremsen gehört :D :D
Bei jedem Halt oder einer roten Ampel, zog es mich nach vorne und einmal fiel ich fast hin. Jonas Kommentar war nur „du machst doch Taekwondo“ und deswegen müsse ich ja Gleichgewicht haben. Ich erwiderte, dass man das meiner Meinung nach nicht vergleichen kann :p :D :D
Irgendwann waren alle Locals ausgestiegen und wir hatten einen Sitzplatz <3 Außer uns war am Ende nur noch ein polnisches Pärchen in unserem Alter mit im Bus. Wie wir fuhren sie bis zur Endstation – dem Eingang zum National Park :)
Im Nationalpark gibt es mehrere Wanderwege aber die beiden beliebtesten führen zum Monkey Beach bzw. zum Turtle Beach. Bis vor einiger Zeit konnte man beide komplett selbstständig durch den Dschungel laufen und kommt dann am Strand raus aber beim Monkey Beach ist das nicht mehr möglich. Man kann zwar das erste Stück laufen, aber dann muss man ein Boot nehmen, um zum Strand zu kommen.
Allein deswegen entschieden wir uns gegen den Monkey Beach und für den Turtle Beach. Auch diesen kann man per Boot erreichen aber das war uns dann doch wieder zu „langweilig“ :D :D
Stattdessen ließen wir die Anpreiser der Bootstouren hinter uns, registrierten uns am Eingang des Parks und liefen drauf los :)
Das erste Stück des Weges war dann gepflastert und Jonas Laune verschlechterte sich^^ Wenn das der Nationalpark sein soll, was soll das dann? Was macht ein Gebiet eigentlich zu einem Nationalpark und wieso darf der Betreiber/das Land dann sehr wohl darin bebauen, obwohl es ja eigentlich ein geschützter Bereich sein sollte? :O
Fragen über Fragen ;-)
Nach ein paar Minuten kam eine Brücke und als dann die Abbiegung zum Turtle Beach kam, hellte sich Jonas Laune auf, denn es gab keinen gepflasterten Weg mehr sondern einen „Dschungel-Trek“. Besonders war es jetzt nicht soo sehr aber auf jeden Fall hübsch!
Die ersten Meter ging es allerdings direkt bergauf über Wurzeln und für meinen Geschmack recht hohe Stufen^^ Ich war, obwohl deutlich weniger anspruchsvoll als gestern, ziemlich schnell außer Atem. Jonas konnte das nicht so ganz verstehen aber er hatte keine große Wahl, wenn wir zusammen laufen wollten. Er passte sich meinen Schritten an :p
Das polnische Pärchen ließ ich uns überholen aber dann war auch mein Puls wieder im Takt und wir konnten ein, wie ich finde, angenehmes Tempo einschlagen :D :D
Ab und zu gibt es an den Bäumen Infotafeln aber da wir uns das zugegebenermaßen eh nie lange merken können, haben wir diese nicht näher studiert ;-)
Es ging immer wieder hoch und runter und vor allem beim „runter“ spürte man ein bisschen noch die Arbeit von gestern aber grundsätzlich ist der Weg nicht herausfordernd :) Mit genügend Trinkpausen und einigen freundlichen Grüßen zu den uns entgegenkommenden Wanderern schafften wir es dann in gemütlichen 2 Stunden zum Strand.
Bevor der Strand selbst kam, passierten wir noch den Meromictic Lake. Das ist ein See, der von unten Süßwasser führt und oben Salzwasser. Dieses Phänomen gibt es laut Infoschild nur 17 Mal auf der ganzen Welt :O
Als wir heute da waren, lag der See aber fast komplett trocken :( Allerdings bedeutete das auch, dass sich wieder einige Tierchen im Schlamm wohl fühlten. Die Krabben/Krebse transportierten Muscheln, die größer waren als sie selbst – ein echt cooles Schauspiel!
Der Strand selbst ist recht lang und breit, sodass sich die Besucheranzahl ganz gut verteilt ;-) Die meisten scheinen mit dem Boot dorthin zu fahren aber immer wieder kamen auch Wanderer aus dem Dschungel wie wir^^
Das tolle ist, dass es Bäume gibt und somit Teile des Strandes im Schatten liegen. Das blöde ist, dass quasi die ganze Insel von gefährlichen Quallen umgeben ist -.- Baden ist also am Turtle Beach verboten und obwohl wir mit dem bloßen Auge keine Quallen erkennen konnten, fügten wir uns dem Schild ;-) Jonas ging aber immerhin knietief ins Wasser.
Mit den wieder klitschnassen Klamotten tat das alles gut^^
Ein kleines „Highlight“ am Turtle Beach ist das Turtle Sanctionary. An dem Strand legen oft Schildkröten ihre Eier und seit einigen Jahren gibt es eine Organisation, die sich um den Schutz dieser Schildkröteneier kümmert.
Nachts werden die Eier eingesammelt, um sie in der Station ausbrüten zu lassen und dann die kleinen Schildkröten in geschützter Umgebung aufzuziehen, bevor man sie in die Wildnis entlassen kann.
Bei unserem Besuch heute gab es drei Becken. Im ersten waren kleine Babyschildkröten und oh mein Gott, waren die niiiedlich!!! <333 Nicht nur, dass sie klein und süß waren – sie schwammen auch recht unbeholfen, als ob sie gerade erst herausfinden, wie sie ihre Gliedmaßen bewegen müssen, um voran zu kommen^^
In zwei anderen Becken war jeweils nur eine Schildkröte, aber dieses Mal ausgewachsene. Jonas und ich waren uns nicht ganz sicher, ob das so positiv ist. Halten die sie nur dort, damit Besucher etwas zu sehen haben oder gibt es tatsächlich einen Grund, die beiden noch im Sanctionary festzuhalten anstatt sie freizulassen?
Hmm. Nach dem Besuch der Aufziehstation setzten wir uns noch in den Schatten eines kleines Busches mit Blick aufs Wasser. Immer wieder kamen Boote an und manchmal wurden wir auch hartnäckig gefragt, ob wir nicht ein Ticket für die Rückfahrt kaufen wollten :D Aber nein. Wir wollten laufen! :)
Während wir da so saßen, alberten wir ein bisschen rum aber eigentlich war ich ganz schön träge und schaute Jonas bei seinen Versuchen, die „Dünen“ hochzsprinten, lieber amüsiert zu ;-)
Gegen 13:00 Uhr machten wir uns schließlich auf den Rückweg, nahmen dafür aber nicht den gleichen Weg, sondern dank Maps.Me eine Alternative, die auch ganz cool war :)
So kamen wir z.B. an einem Canopy Walk vorbei, wo man in einigen Metern Höhe von Baum zu Baum laufen konnte. Leider war dieser aber geschlossen… Ach ja. Und der Pfad dorthin war deutlich weniger besucht. Als wir an einem Affen vorbeikamen, fauchte uns dieser angriffslustig an, sodass wir lieber schnell weitergingen :D
Nach dem Canopy Walk kam noch ein Bereich mit zwei betonierten „Swimming Pools“. Ein Asiate zog dort auch seine Bahnen aber für mich wäre es eh keine Option gewesen. Ein Schild verbietet das Baden in „unangemessener Kleidung“ und dort ist dann ein Badeanzug abgebildet, der durchgestrichen ist. Tja. Wir sind halt in einem muslimischen Land ;-)
Von den Pools aus führte das letzte Stück Weg zurück zum Eingang vorbei am Strand, der noch einmal ein paar hübsche Bilder hervorbrachte. Leider sah man dort aber auch recht viel (angespülten) Müll, was innerhalb eines Nationalparks ja besonders schade ist…
Am Turtle Beach gab es übrigens bei unserer Ankunft gerade eine lokale Aufräumaktion, wo junge Leute mit Müllbeutel und Zange den Strand säuberten, was dann wiederum klasse war <33
Zurück am Eingang das Nationalparks überlegten wir hin und her, ob und wie wir uns austragen mussten, gingen dann aber ohne Unterschrift einfach zum Bus :D :D
Auf diesen warteten wir dann knapp 20 Minuten und witzigerweise kam dann gerade auch das polnische Pärchen angelaufen, das morgens schon mit uns gefahren war :)
Der Busfahrer fuhr uns ein paar Stationen weiter, wo er dann Pause machte und wir den Bus wechseln mussten und joah. Der neue Busfahrer hatte es wohl recht eilig, da er zweimal Leute einfach übersah/ignorierte, die an einer Haltestelle warteten :D :D Aber zum Glück fährt der Bus ja regelmäßig ;-)
Zurück in George Town war neben dem dringenden Bedarf nach einer Dusche vor allem der Hunger ein echter Stimmungskiller :p So tauschten wir nur Wanderschuhe gegen Sandalen/Schlappen und dann ging es auf zum Inder.
Eigentlich war ich da ja gar nicht so sehr für aber hatte noch den Glauben, etwas zu finden, dass NICHT scharf ist :) Außerdem war Jonas meega hungrig und das indische Essen macht ihn wenigstens immer pappsatt^^
Wir gingen in das gleiche Restaurant wie vor ein paar Tagen schon und dieses Mal bestellte ich ein Thali und Jonas ein eigenes Gericht mit Brot, wobei er mir dann nach der Hälfte des Thalis schon wieder helfen konnte :D Eigentlich war mein Essen voll okay aber eines der Schälchen hatte etwas Scharfes darin und diese Schärfe bekam ich nicht mehr aus dem Mund, egal wie viel Neutrales ich aß -.-
Da „scharf“ bei mir „Bauchschmerzen“ bedeutet, bekam Jonas meinen „Rest“ und wir kauften mir auf dem Rückweg wieder ein Eis <3 So waren dann alle glücklich :D :D
Was morgen ansteht, müssen wir mal schauen. Wahrscheinlich werden wir in einen anderen Wald/Park fahren, wo es Wasserfälle und natürliche „Pools“ gibt, in denen man schwimmen kann aber erst einmal schauen, wie wir morgen drauf sind.
Für heute sind wir beide erst einmal komplett kaputt :D :D Aber – diese Babyschildkröten waren das niedlichste, das ich seit langem gesehen habe <333