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Motorrad-Tour ins Tessin (Russo, Onsernone)

Foilsithe: 25.06.2020

Heeeeeeeeeeeey Leute!!!

Once upon a time, in a Kingdom far far away…...

Okey, es war nicht vor langer Zeit, sondern gerade eben und auch nicht in einem weit entfernten Königreich... Wir fuhren für ein paar Tage ins Tessin und genossen eine herrliche Zeit, weshalb ich mich dazu verleiten liess, etwas in die Märchenwelt abzudriften.

Am Sonntagmorgen war es so weit, wir packten unsere Rucksäcke, setzten uns auf unsere Bikes und fuhren los in Richtung Süden. Da wir eine längere Fahrt vor uns hatten, beschlossen wir die Autobahn zu nehmen um irgendwann auch mal anzukommen. Allerdings nahmen wir uns die Zeit und fuhren über den Gotthard-Pass. Die Fahrt war herrlich! Die Temperaturen waren optimal und kaum kamen wir oben am Pass an, begleitete uns die Sonne auf dem Rest des Weges.

In Locarno machten wir noch eine grössere Pause und gönnten uns etwas leckeres zu essen direkt beim Flugplatz. Danach ging es noch etwa 45 Minuten weiter durch schmale Gassen und über steile Pass-Strassen bis zu unserem Ziel: Russo im Onsernone-Tal.

Dort hatten wir eine süsse 1.5-Zimmerwohnung gemietet und alles klappte gleich auf Anhieb. 

Da wir von der Fahrt sehr erschöpft waren, machten wir an dem Tag nicht mehr viel. Wir genossen den Blick in die Natur von unserem Balkon aus und gingen etwas später im Restaurant vis à vis zu Abend essen. Wir fanden online noch raus, dass es ganz in der Nähe römische Thermen gibt, bei welchen man in einer Badewanne direkt am Fluss ausspannen kann. Das wurde unser Tagesziel für den nächsten Tag!

Am Montagmorgen beschlossen wir, erst am Abend zu den Thermen zu fahren, da es eine Feuerstelle gab und wir hofften dieses Örtchen für uns alleine zu haben. Das erste Ziel des Tages war es, runter zum Fluss zu kommen. Wir liefen los über eine grosse Wiese und stellten schnell fest, dass der Abgrund zu steil war um runter zu gehen. Also gab es eine Planänderung :).

Ursprünglich wollten wir später mit den Motorrädern so nahe wie möglich an die Thermen fahren und nur das letzte Stück (drei Kilometer) laufen. Doch da wir noch eine Flasche Wein eingekauft hatten, entschieden wir direkt von unserer Wohnung aus zu laufen. Wir liefen um 16:30 Uhr los und hatten ganze 11 Kilometer vor uns. Es ging die ganze Zeit nur hoch! Nach etwa sechs Kilometern gönnten wir uns zwei weitere Kilometer mit dem Postauto und liefen ab der Haltestelle noch die letzten Drei bis zum Fluss. Ihr könnt uns glauben, bereits auf dem Hinweg schmerzte alles und wir bereuten den Einkauf der Weinflasche! Wieso haben wir nicht einfach die Motorräder genommen??? Diese Frage stellten wir uns gegenseitig bestimmt 50 Mal auf dem Hinweg - auf dem Rückweg dann etwa 100 Mal!

Jedenfalls, erreichten wir gegen 19:30 Uhr unser Ziel! Wir gelangten an den Fluss, doch einfach so kam man nicht zu den Thermen... Man musste den Fluss durchqueren und es gab keinen Weg darüber. Wir verdienten uns den Zugang zu den Bädern indem wir durch das eiskalte Wasser wateten und liessen gleich eine Badewanne mit dem Quellwasser volllaufen. Das Wasser hatte eine Temperatur von 28 Grad, was wir anfänglich als "warm" eingestuft hatten. Doch wir wurden eines besseren belehrt.... 28 Grad sind echt nicht warm! Kevin verzichtete auf das Bad - ich wollte das trotzdem unbedingt ausprobieren :).

Nach dem Bad machten wir uns ein Feuer, grillierten unser Essen und genossen einen echt traumhaften Abend in Italien (der Fluss ist die Grenze zwischen der Schweiz und Italien). 

Gegen 23 Uhr rafften wir uns auf und machten uns auf den Weg nach Hause (die Motivation hielt sich in Grenzen, da wir wussten was uns erwartete). Wir durchquerten den Fluss erneut und Tolpatsch wie ich bin, fiel ich hin und schlug mit dem Schienbein auf einer Kante auf. 

Da wir nur noch 1% Akkuladung auf dem Handy hatten und uns dieses als Taschenlampe diente, hatten wir keine Zeit für längere Leidensgeschichten und liefen gleich los. Es war stockfinster und wir konnten uns nicht vorstellen, ohne Licht nach Hause zu kommen. Auf dem Hinweg kreuzte noch eine Ziege unseren Weg, vor welcher uns in der Dunkelheit irgendwie leicht fürchteten. Diese eigentlich süssen Tierchen können ganz schön austeilen und wenn man nichts sieht... Naja... Wir wollten es auf jeden Fall nicht rausfinden. In der Hektik vergass Kevin zudem auch noch, seine Socken nach der Flussdurchquerung anzuziehen, weshalb er oben im Dorf angelangt riesige Blasen an den Füssen hatte. Super... Wir liefen also wie zwei Krüppel in Richtung nach Hause. Mit der Zeit tat alles weh! Sämtliche Muskeln, Gelenke und Knochen. Doch wir liefen weiter... Hin und wieder gönnten wir uns eine kurze Pause und setzten uns auf die Strasse (nicht ein Auto kreuzte unseren Weg die ganzen drei Stunden lang!).

Etwa zwei Kilometer vor unserem Ziel, lösten sich plötzlich ein paar Steine von der Klippe über uns. Wir blickten nach oben und entdeckten zwei grosse Augen, welche in dem Licht unserer Lampe gefährlich wirkend reflektierten. Das war der Moment, in welchem wir unseren Schritt trotz der Schmerzen beschleunigten. Wir stellten Theorien auf von Füchsen, über Wölfe, bis hin zu Luchsen. Einmal mehr stellten wir fest, welche Streiche die Dunkelheit spielen konnte.

Um 2 Uhr morgens erreichten wir unsere Wohnung - fix und fertig - und fielen halb tot ins Bett.

Eigentlich war geplant, dass wir am kommenden Tag nach Hause fahren, doch an eine Heimfahrt war echt nicht zu denken! Wir verlängerten unseren Aufenthalt um eine weitere Nacht und... Gingen erneut zu den Thermen! Dieses Mal fuhren wir mit den Motorrädern bis zum Parkplatz und liefen "nur" noch die letzten drei Kilometer. Mit den geschundenen Körpern kamen uns auch die drei Kilometer wie eine halbe Ewigkeit vor... Doch unten angelangt hatte es sich erneut gelohnt. Zudem sahen wir, dass tagsüber diese Bäder echt gut besucht sind und waren zufrieden, dass wir den gestrigen Abend alleine dort verbringen durften. Am Abend gab es noch eine leckere Pizza und am Folgetag war dann unser Ausflug ins Tessin definitiv vorbei. Wir waren immer noch ziemlich kaputt, weshalb wir die gesamte Strecke auf der Autobahn blieben. Nach etwas mehr als drei Stunden Fahrt kamen wir erschöpft, aber zufrieden zu Hause an.

So, das war es für's Erste wieder und wir hoffen, euch bald wieder berichten zu können :)


Thanks for reading and see you soon!!!

Freagra (2)

Daniela
so schön, wieder von euch zu lesen....

lara
WOW!! Richtig tolle Fotos und eine traumhafte Landschaft!

An Iodáil
Tuairiscí taistil An Iodáil
#schweiz#tessin#onsernone#russo#motorrad#rundreise