Foilsithe: 25.03.2022
Fast auf den Tag vor zwei Jahren habe ich Indien mit den folgenden Worten verlassen.
„Interessant ist jedoch zu sehen, wie entspannt die Deutschen mit der aktuellen Situation umgehen. Ja, ihr lest richtig, Deutsche und entspannt in einem Satz. Niemand trägt hier eine Maske, alle halten sich so gut es geht an die Regeln, arbeiten und spazieren gehen ist nach wie vor erlaubt. In Bangkok am Flughafen war ich nahezu der einzige ohne Maske, teilweise trugen die Menschen Maleranzüge, Schutzbrillen, Handschuhe oder sogar richtige Atemmasken.“
Und jetzt sitze ich wie selbstverständlich mit Maske im Flugzeug auf meiner ersten Fernreise seitdem Corona für einige Einschränkungen sorgte. Außerdem bin ich nahezu der einzige der sie nicht unter der Nase trägt. So ändern sich die Zeiten…
Dänemark, Teneriffa, die Alpen und die Azoren waren in der Zwischenzeit tolle Ziele, welche ich sonst wahrscheinlich nicht oder erst später besucht hätte, aber nichts geht über die Vorfreude auf eine Fernreise. Das erste mal habe ich mich annähernd so gefreut wie vor meiner Auszeit.
Natürlich geht es auch jetzt nicht reibungslos, also wurde mir ein paar Tage vor meinem Abflug das benötigte ESTA (eine Art Visum für die USA) nicht genehmigt, da ich 5 Jahre zuvor im Iran war. Wohlgemerkt benötigte ich das Visum nur zum Umsteigen. Ok, war es das nun schon? Nein, ich bin Urlaubsreif und somit habe ich mir noch einen Direktflug gebucht, teuer, aber die Alternative wäre zuhause zu bleiben, da noch immer viele Länder geschlossen sind oder die Einreise mit Quarantäne, PCR-tests usw. einhergeht. Immerhin wurden mir für die Ablehnung des Antrags nur 4$ anstatt 14$ berechnet, danke!
Morgens natürlich kurz vor knapp erst zum Bahnhof, da ich keine Jacke mitnehmen wollte und bei Temperaturen um den Gefrierpunkt nicht so lange an Bahnhof stehen wollte. Da mein E-Scooter kurz vor dem Ziel jedoch schlapp machte, musste ich die letzten Meter rennen, da ich den Zug bereits von der Straße aus einfahren sah. Der Flug zog sich in die Länge, war aber entspannt, ausnahmsweise mall.
Geldautomat, ein dringend benötigter Haarschnitt, zwei Bier und drei Tacos und der erste Nachmittag war vorbei. Ungewohnt ist es wieder in einem Mehrbettzimmer zu schlafen.
Am nächsten Tag nach weiteren sechs Stunden Busfahrt bin ich 350km weiter südlich in Bacalar angekommen.
Eine nette kleine Stadt mit Streetart, Streetfood und einer wundervollen Lagune. Da ich im Hostel super nette Leute kennengelernt habe werden aus drei, fünf Nächte.
Ein 10 stündiger Ausflug zu den Maya Ruinen Calakmul waren die 70€ absolut Wert. So gut wie keine Touristen und man durfte auf die Ruinen klettern, dazu haben wir Truthähne, Wild und Spinnen-Affen gesehen!
Die Lagune in Bacalar haben wir einen Tag mit Kajaks erkundet und einen anderen Tag mit einem kleinen Segelboot. Und wie sollte es anders sein, unser Boot hat sich selbst zerstört und der Mast des Segelbootes ist nach der Hälfte der Zeit einfach umgefallen, reparieren konnten wir den Katamaran nicht mehr. Also haben uns ein paar Mexikaner auf ihrem Partyboot mit zurück genommen. :)
Per Anhalter sind wir dann noch auf der Landefläche eines Pickups zurück zum Ausgangspunkt. Danach hat uns ein netter Mexikaner (laut eigenen Aussagen verdient er sein Geld mit zwielichtigen Geschäften) mit seinem Hummer zurück zum Hostel genommen. Wie sich herausstellte war er volltrunken, seit drei Tagen unterwegs und „Puta Madre“ als Beleidigung war noch das netteste, welches sich einige Fußgänger anhören mussten.Die drei Paletten Bier auf dem Rücksitz hätten uns eine Warnung sein können. :)Weiter ging es nach Mahahual, am Strand relaxen und zwei Tage nichts tun. Mein ursprünglicher Plan war hier zu tauchen, da ich aber aufjedenfall noch in einer Cenote tauchen will und beides zeitlich nicht schaffe, liege ich hier „nur“ am Strand.
Was anderes wäre hier auch gar nicht möglich, denn dem Klimawandel dem Klimawandel sei dank, hat die Karibik seit ein paar Jahren mit einer Algenplage zu kämpfen, aber seht selber. Dazu gesellt sich eine eine weitere Plage. Kreuzfahrtschiffe(!), welche mit ihren Insassen die Promenade fluten. Genau aus diesem Grund liebe ich Backpacking, übermorgen geht es weiter!