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Neuseeland Teil 3

Foilsithe: 25.04.2019

Tag 19 bis Ende Neuseeland

Am Ostermontag hat es uns noch ein letztes Mal an die Küstenregion bei Christchurch verschlagen. Dort haben wir uns in einem sehr süßen kleinen Ort namens Akaroa niedergelassen, der durch eine Besetzung im 19. Jahrhundert französisch geprägt ist. Ich liebe einfach den Stil von diesen lieben kleinen Holzhäusern mit kleinen Vorgärten und Rosen. 

Eigentlich wollten wir dort noch einmal Delphine, Pinguine und Wale sehen, doch die Meeresbewohner und das Wetter hatten andere Pläne...Also haben wir einfach den netten kleinen Ort genossen und uns passend zu unserer Reise auf dem mini Fernseher im Campervan „Herr der Ringe - die zwei Türme“ angeschaut. 😉

Der letzte Stop unserer traumhaften Neuseelandreise war Christchurch. Die Stadt wurde leider 2010 und 2011 von schweren Erdbeben heimgesucht, bei denen viele historische Gebäude zerstört wurden. Daher ist die Stadt geprägt von Baustellen und Neubauten. Besonders beeindruckt hat uns die tolle und kostenlose Art Gallery mit zeitgenössischer und historischer Kunst. Eine aktuelle sehr spannende Ausstellung war von Julia Morison,  einer in Neuseeland sehr berühmten Künstlerin. Die Ausstellung hieß „Head[case]“ und hat einen starken Eindruck hinterlassen. Im Gespräch mit einem sehr wissenden Museumsmitarbeiter haben wir uns in die Materie vertieft und unsere Eindrücke ausgetauscht. 

In Christchurch haben wir außerdem wieder unser persönliches Stammlokal entdeckt. Das C1 Espresso Café befindet sich im Zentrum in einem alten Postgebäude, welches das Erdbeben überstanden hat. Es wurde vom Besitzer sehr stylisch renoviert und gestaltet. An der Decke flitzen Essenpakete durch das alte Rohrpostsystem und landen bei den Gästen am Tisch.  Am WC hat es das Harry Potter Hörbuch gespielt, die herkömmliche WC-Beschilderung wurde durch originale Star Wars Figuren ersetzt (Nico war bei Han Solo am Klo, ich bei Leia, die Mitarbeiter mussten zu den Stormtroopers und das rollstuhlgerechte WC war durch R2-D2 beschildert). Als ob das nicht genug wäre gab es auch noch hervorragendes veganes Essen, super Tee und Café. 

In der Nachmittagssonne haben wir wir den zentral gelegenen botanischen Garten erkundet, in dessen Mitte sich ein Rosengarten mit 100 duftenden Rosenarten befand. Im Park konnte man den Herbst mit all seiner Farbenpracht so richtig spüren. Wie gesagt, anderes Ende der Welt! 

An der Außenmauer des Parks haben viele Blumen und Tafeln an den schrecklichen Anschlag vom März diesen Jahres erinnert. 

Am darauffolgenden Tag haben wir noch einen „Berg“ erklommen und von der Spitze eine schöne Aussicht auf das Meer und den Großraum Canterbury genossen.   

Die letzten Tage sind wir generell gemütlicher angegangen. Nach unseren bisherigen aktiven Unternehmungen war es nicht verwunderlich, dass wir gegen Ende etwas müde geworden sind. 


Nachdem dieses gemeinsame Abenteuer nun zu Ende geht, wollen wir Resümee ziehen.

Zu Beginn soll hier definitiv unser Wiedersehen und die gemeinsame Zeit stehen. Die Ruhe und die Zweisamkeit unserer Reise war für uns besonders schön. Wir konnten unserem gemeinsamen Leben neue Highlights hinzufügen, Erlebnisse wie das Schwimmen mit Delphinen oder die Wanderung rund um den Schicksalsberg, die uns sicherlich noch lange begleiten werden.

Im Rückblick können wir außerdem folgendes festhalten:

Neuseeland bietet wunderschöne malerische Landschafen von rauen Bergen bis zu tropischem Klima an der Küste; Ein extrem vielfältiges Pflanzenwachstum, wunderschöne Vogelgesänge und reges Treiben in der Meereswelt.

Allerdings mussten wir feststellen, dass es auch hier, in diesem Naturparadies, hinter der Fassade zu bröckeln beginnt. Zufälligerweise war passend dazu dieser Artikel kürzlich auf ORF.at:

https://orf.at/stories/3119281/

In Neuseeland ist das Zugnetz nur sehr rudimentär ausgebaut. Möchte man nicht gerade alles mit dem Fahrrad zurücklegen, muss man also tatsächlich mit Auto, Bus oder Flugzeug reisen, um die schönen entlegenen Winkeln des Landes zu Gesicht zu bekommen.

Natürlich tragen wir mit unserer Art zu reisen, einen gewissen Teil zur Umweltbelastung bei, dessen sind wir uns bewusst. Durch interessante aufschlussreiche Gespräche und nicht zuletzt dem Internet, wurde uns allerdings klar, dass gerade die Viehwirtschaft für annähernd 50% der Treibhausgase in Neuseeland verantwortlich ist. Das verändert natürlich ein wenig den Blick auf die idyllischen Kuh- und Schafherden, die in den weiten, saftig grünen Landschaften den ganzen Tag ungestört und zufrieden vor sich hin fressen. Daraus kann nun jeder seine eigenen Schlüsse ziehen.

Ich persönlich befinde mich in einem Dauerzwiespalt. Einerseits will man die Umwelt nicht noch mehr belasten durch zusätzliche Treibhausgase (Fliegen, Autofahren etc.) und Produktion von Plastikmüll/Müll auf Reisen, andererseits will man etwas von der Welt sehen, andere Kulturen kennenlernen um nicht zuletzt den eigenen Horizont zu erweitern und offen für Anderes und Neues zu sein.

Meine Konsequenz daraus ist, dass ich nicht auf das Reisen verzichten möchte, aber innerhalb meiner Möglichkeiten Müll vermeide, zu Fuß gehe, den Zug nehme und mich ohne tierische Produkte ernähre.

Ich kann die Emissionen meiner Reise insbesondere der Flüge nicht rückgängig machen. Was ich aber tun kann ist mit Spenden Organisationen zu unterstützen, die versuchen in Dritte Welt Ländern Projekte mit erneuerbaren Energiequellen zu schaffen. Ich habe mir dazu sehr lange Gedanken gemacht und letztendlich bin ich auf diese Homepage gestoßen:

https://www.atmosfair.de/de/

Hier kann man seine Flüge kompensieren und zertifizierte Klimaschutzprojekte unterstützten. Nach meiner Heimkehr werde ich das in Ruhe ausrechnen und in die Tat umsetzen.

So und nun zu heute: jetzt gerade sitzen wir am Flughafen in Auckland und verbringen die letzten Minuten zusammen. Für Nico geht es zurück nach Wien und für mich noch auf ein letztes kurzes Solo-Reiseabenteuer nach New York. 😊

Süßes Haus in Akaroa
Akaroa
Am Weg nach Christchurch 😀
Nico glücklich mit seinem Café
Smoothie Bowl mit Spirulina Algen im C1 Espresso
Head case Ausstellung by Julia Morison
Christchurch Art Gallery
Christchurch Art Gallery
Tram in Christchurch
C1 Espresso - Christchurch
Im C1 Espresso, Bücherregal-Schiebetüre

Klo Beschilderungen
In Gedenken an die Opfer des Attentats vom März 2019
Im botanischen Garten
Botanischer Garten Christchurch
Rosengarten
Herbstliche Stimmung in Christchurch, wie gesagt.. anderes Ende der Welt
Blick auf Meer und Lyttelton bei unserer letzten kleinen Wanderung
Letzter Campingplatz in Christchurch
Unsere „Wohnung“ in den letzten dreieinhalb Wochen
Wir am Flughafen in Christchurch


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