Foilsithe: 06.11.2021
Wir starten unsere Weiterreise im Elsass, nachdem wir dort noch eine schöne Zeit mit Jannis Familie und auf der Hochzeit von Freunden verbracht haben. Wer noch nie im Elsass war - hin da! Wir haben bisher nur schöne Orte dort gesehen. Straßburg, Colmar, Riquewihr, Kaysersberg - alle im typisch elsässischen Charm, umgeben von Weinbergen und mit Blick auf die Vogesen und den Schwarzwald, je nachdem in welche Richtung man schaut.
Aber, machen wir uns nichts vor, zu der jetzigen Jahreszeit auf jeden Fall auch schon herbstlich und irgendwie sehnen wir uns nach wärmeren Temperaturen. Am Atlantik sind für Dienstag 26 Grad angesagt. Anreiz genug flott dort hin zu kommen. Wir entscheiden uns für die Mautfreie Strecke, fahren dadurch natürlich etwas länger, aber dafür kostenfrei und mit Sicherheit auch deutlich schöner! Wir fahren durch viele süße französische Dörfer und bekommen zumindest aus dem Auto heraus einiges von Frankreich zu sehen. Und je näher wir dem Atlantik kommen, desto wärmer wird es. Mit einem Übernachtungsstopp in Moulins, kommen wir am Dienstag Nachmittag am Plage du Petit Nice an. Wir stehen mitten im Pienenwald auf einem offiziellen, kostenlosen Stellplatz. Nicht alleine, eher im Gegenteil, aber gar nicht schlimm! Der Geruch vom Pienenwald erinnert sofort an Kindheitsurlaube in Frankreich - wer kann’s riechen? Wir flitzen sofort an den Strand und Fiete ist der glücklichste Hund auf Erden. Strand liebt er einfach. Und wir auch!
Aber wir sind ja nicht nur zum Spaß hier - wir haben uns fest vorgenommen unsere Surfskills etwas zu optimieren. Nicht weit von uns, in Hossegor, findet ab Donnerstag ein Surf World Cup statt. Nichts wie hin da. Mal schauen, was wir uns noch so aneignen müssen. Außerdem gibt es bei Hossegor ein großes Outlet, welches meine Freundin Janne mir empfohlen hatte. Denn Wetsuits und Surfbrett wollen wir uns auch noch besorgen.
Jannis sucht einen Stellplatz raus, nicht schön, aber praktisch und direkt am Strand, mit Toilette und Duschen. Also alles was man so braucht und noch mehr, wie sich aber erst später herausstellt.
Wir fahren ins Outlet und an dieser Stelle muss man wohl erwähnen, dass ich seit einigen Monaten einem Influenceraccount bei Instagram folge - @hannahliza. Zu sehen sind dort Hannah und ihr Freund Tim, mit ihrer Hündin Wilma, ebenfalls auf Reisen in ihrem Van. Für die Generation, die nicht weiß wovon ich rede - ganz simpel runtergebrochen ist Instagram das heutige Fernsehen und Influencer sind die heutigen Werbestars. Beim verfolgen ihrer Stories ist mir jedenfalls schon aufgefallen, dass die zwei sich auch irgendwo ganz in unserer Nähe rumtreiben müssen. Und siehe da - im Outlet parken wir fast Tür an Tür. Ihr Van ist nicht zu übersehen, da es sich um einen alten Düdo handelt, der zwischen allen andern selbstausgebauten Vans schon deutlich heraussticht. Auf dem Parkplatz sehen wir die zwei dann auch mit ihrer Hündin Wilma. Fiete wirft ihr natürlich sofort schmachtende Blicke zu!
Wir schlendern erst mal durchs Outlet, verschaffen uns einen Überblick, halten uns aber noch zurück! So ganz günstig ist der ganze Kram dann leider doch nicht.
Zurück zum alten Stellplatz sehen wir schon beim drauffahren „Oh, @hannaliza sind auch hier.“ Lustig. Und irgendwie ist es natürlich auch merkwürdig, wenn man sich regelmäßig deren Stories anschaut und sie dann da vor einem rumlaufen.
In Frankreich sind alle Hundebesitzer_innen eher Laisser-faire unterwegs. Da steigt man natürlich schnell mit ein und so flitzt Fiete dort quer über den Parkplatz und begrüßt alle Hunde, inklusive Wilma und auch im Van von Hannah und Tim schaut er sich direkt mal um. Unangenehm. Aber auch der klassische Eisbrecher. So entdeckt Tim wohl, dass wir Deutsch sind und kommt auf uns zu, weil er ein Stromkabel braucht. Natürlich oute ich mich beim Kennenlernsamlltalk als Followerin und so kommt man ins Gespräch. Zwei Plätze neben uns steht auch ein deutsches Pärchen aus Oldenburg, die auch schon mit den beiden ins Gespräch gekommen sind - ebenfalls fleißige Follower natürlich. Und so ergibt es sich, dass wir alle zusammen zum Sonnenuntergang gehen und wir auch die lieben Oldenburger Lara & Timo mit ihrem 3 Monate altem Baby Bo kennenlernen - Bo ist auf jeden Fall mal der coolste Name, passt sogar aufs Nummernschild! Und aus einem netten, zwanglosen Kennenlernen werden 1 1/2 Wochen Feriencamp. Wir lernen uns besser kennen, unternehmen jeden Tag etwas gemeinsam und stellen unsere Vans irgendwann im Viereck mit eigenem Innenhof auf. Unsere Runde wächst nach und nach noch weiter, sodass wir einige Tage sogar zu 10. + Baby Bo + 3 Hunde sind. So cool! Wir fahren in der Zeit gemeinsam zum Surf World Cup, gehen immer wieder an den Strand, Surfen, machen Yoga, Grillabende, Pizzaparty, und und und…außerdem landen wir noch das ein oder andere mal im Outlet - Jannis und ich werden sogar fündig und kaufen uns für unsere Surfkarriere beide einen Wetsuit und erst mal gemeinsam ein Board. Super cool und es klappt auch schon wieder ganz gut!
Zwischendurch feiern wir noch Fietes 2. Geburtstag! Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht. Und er ist immer noch ziemlich grün hinter den Ohren... Als Geschenk gibt's von Hannah und Tim direkt einen Snack am Morgen und auch von uns gibts noch einen großen Knochen! Eine schöne Überraschung gibt es außerdem von meiner Schwester und Familie aus Bielefeld. Da wir umgeben von sehr vielen aktiven Instagrammenschen sind, hat meine Schwester kurzerhand zu Lara Kontakt aufgenommen und uns ein Frühstück organisiert. Hier auf den Platz kommt nämlich jeden Morgen gegen 9 Uhr eine fahrende Boulangerie mit frischen Baguettes, Croissants und Pains au chocolat. Ausgerechnet an dem Morgen waren wir zu faul zum Aufstehen und siehe da - ein Geburtstagsfrühstück hängt am Sprinter. Lecker!
Als es nach 1 1/2 Wochen so langsam für alle weitergehen soll und sich unser Camp auflöst, sind wir ganz schön wehmütig. So so schön war es und so viele liebe Menschen, die wir kennenlernen durften. Genau das, was wir auf unserer ersten Route im Norden ein wenig vermisst haben. Unsere Vereinbarung: Nächstes Jahr - selbe Zeit, selber Ort! Wir sind gespannt, ob das klappt!
Von Lara, Timo & Bo trennen wir uns aber zum Glück nur ein paar Stunden und treffen uns gleich am Nachmittag in Biarritz wieder, wo wir noch ein paar gemeinsame schöne Tage verbringen. Es fällt uns gar nicht so leicht von den Drein zu trennen! Reisen in so guter Gesellschaft gefällt uns richtig gut, vor allem die gemeinsamen Spieleabende mit dem Spiel "Noch mal". Wir schmieden schon gemeinsame Pläne fürs nächste Jahr - Lara, Timo und Bo wollen bestenfalls im Frühjahr 2022 auch noch mal los.
Aber wer weiß - vielleicht bleiben wir ja gar nicht lange allein und holen Hannah, Tim und Wilma irgendwo an der Küste wieder ein - schön wärs! Der Rest unserer Camptruppe ist leider nach Deutschland zurück oder haben eine ganz andere Route als wir. Aber - nächstes Jahr. Selbe Zeit, selber Ort!