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#11 Drei Wanderungen an einem Tag - Weinregion Kaiserstuhl

Foilsithe: 06.11.2021

28.-29. Oktober 2021: Vogtsburg im Kaiserstuhl


J. Drei Jahre lang habe ich mit Fritz zusammengearbeitet und war mit ihm auf vielen Seminaren unterwegs. Immer wieder hat er mich zu sich nach Hause in den Kaiserstuhl eingeladen und viel von seiner Heimat geschwärmt. Nun nach acht Jahren haben wir es endlich in den Kaiserstuhl geschafft. Schon auf der Hinfahrt waren wir begeistert von der Landschaft und den herbstlich unterschiedlich gefärbten Weinbergen an den Hängen.

Als wir im Dorf Bischoffingen ankamen, hat uns Fritz zuerst sein uraltes Haus, das er von seiner Oma geerbt hat und das immer noch nur mit Holzöfen geheizt wird und seinen Garten mit zwei Hausschweinen und drei Hühnern gezeigt. Dann hat er uns noch mit auf seinen Weinberg genommen. Den Großteil seiner Weinberge hat er zwar verpachtet, einen Teil hat er aber mit Obstbäumen bepflanzt. Ein wunderschöner Ort, von dem man über das Dorf und die umliegende Umgebung blicken kann. Abends haben wir mit Fritz und seiner Familie gekocht und gegessen, lokalen Wein und hauseigenen Weinbrand verkostet und zusammen musiziert. Wir durften auf Fritz Obstwiese, die am Rand des Dorfes liegt, übernachten.

Blick von Fritz Weinberg mit Obstbäumen
Blick von Fritz Weinberg mit Obstbäumen

Am nächsten Morgen sind wir früh aufgewacht, haben unser Frühstück eingepackt und sind auf den Aussichtspunkt Mondhalde gewandert. Dort haben wir, mit Blick über den ganzen Kaiserstuhl gefrühstückt. Leider waren zu viele Wolken am Himmel für einen schönen Sonnenaufgang, der tiefliegende Nebel in den Tälern, vor allem über dem Rhein, war aber auch wunderschön.

Anschließend haben wir eine Wanderung entlang des Bergrückens, mit grandiosem Blick über die Weinberge, durch Wälder und Weinfelder zurück nach Bischoffingen gemacht. Der Ausblick über den Wein, der z.T. am Hang und z.T. auf extra dafür angelegte Terrassen am Berg angebaut wurde, faszinierte mich die ganze Zeit und ich hätte pausenlos Fotos machen können. Gelegentlich erinnerten mich die Weinbergterrassen, die sich an den Berg schmiegten, an die Reisfelder in Vietnam. (Ich weiß, dass es nicht für uns spricht, dass wir den Anblick vietnamesischer Reisfelder besser kennen als den deutscher Weinanbaugebiete.) Beides sehr schön, nur zu den Weinbergen muss man nicht so weit reisen. 😉

Die Abfallberge der Weinverarbeitung: Weintraubenkerne, -schalen und -stiele

In Bischoffingen haben wir uns noch mal kurz mit Fritz getroffen und die Dorfkirche mit uralten Wandmalereien besichtigt. Dann sind wir in den Nachbarort Alt-Vogtsburg gefahren und dort auf den Badberg gewandert. Der Badberg ist zwar sehr steil und recht hoch, oben sieht diese Bergkette aber aus wie idyllische Grashügel und erinnerte mich sehr an das Land der Hobbits. Wir schlenderten über die Grashügel, aßen Mittag und bewunderten die weitläufige Aussicht. Das Gras auf den Hügeln war zwar gemäht, es gab aber regelmäßig Streifen von langem Gras, das zum Insektenschutz stehen gelassen wurde. Von Weitem sahen diese Streifen aus, als hätte jemand riesige Klettstreifen auf die Hügel geklebt.

Nach dieser Rundwanderung fuhren wir nachmittags noch nach Burkheim, einem weiteren Dorf in der Nähe und brachen zur dritten Wanderung des Tages auf. Der Ort Burkheim hat einen alten Dorfkern, der seit dem Dreißigjährigen-Krieg besteht. An mehreren Orten waren große Leinwände mit alten Fotos von den Gassen aufgehängt, sodass man die Ähnlichkeit gut erkennen konnte. Von dort sind wir durch den Wald zu einem Baggersee und zum Rhein gewandert und haben über den Rhein einen ersten Blick auf Frankreich geworfen.

Unsere drei Wanderungen durch den Kaiserstuhl haben uns drei unterschiedliche aber drei sehr schöne Bereiche gezeigt. Der Kaiserstuhl ist wirklich schön und wir haben uns vorgenommen noch mal im Sommer wieder zu kommen.

Übernachtet haben wir in Breisach am Rhein, nachdem wir uns, zusammen mit sehr, sehr vielen Franzosen bei DM mit Drogerieartikeln eingedeckt haben, bevor wir das Land verlassen. (Einen so großen und vollen DM habe ich noch nie gesehen und alle Kunden im Laden waren Franzosen, anscheinend sind Drogerieartikel in Frankreich teuer. Aber mal sehn was das Land so bringt:)


Tag 13 – Gesamttour 1291 km



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