Foilsithe: 04.12.2023
Seit langem habe ich nicht mehr so gut geschlafen.
Etwas zu früh klingelte mein Wecker, damit ich es rechtzeitig zu meinem Airbnb schaffte. Wehmütig verließ ich mein Bett, genoss erneut die perfekt temperierte Dusche und da ging meine Vorfreude auch schon wieder los.
Denn endlich war ich in Helsinki und ich konnte es kaum erwarten endlich hinaus zu gehen und den Schnee zu sehen!
(Nein, mein Hotelzimmer hatte keine Fenster, dafür aber diese süße Löwenkatze auf dem Bett)
Fix die sieben Sachen gepackt, Hotelkarte abgegeben und den Zug zum HBF gesucht.
Gesucht – gefunden – Ticket gekauft – eingestiegen – angekommen. Perfekt. Und jetzt?
Bitte die Tram finden. Oook, zugegeben: das war nicht ganz einfach. (Zumindest nicht für ein Dorfkind wie mich, in dessen Bundesland es nicht einmal Trams gibt.)
Als ich mich vor Verzweiflung entschlossen hatte, die 30 min zu Fuß zurückzulegen, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, stand ich plötzlich vor der richtigen Tram.
Tadaa, eingestiegen – ausgestiegen – angekommen. Die letzten paar Meter zum Appartement gelaufen und gefreut wie Bolle.
Mein Host hat mich schon erwartet, (Jaaaa, ich war zu spät). Wir haben uns riesig gefreut, dass es endlich geklappt hatte und er zeigte mir die Wohnung.
Die Wohnung war größer, als ich dachte und hat mir alles geboten, was ich brauchte, um es mir die nächsten Tage gut gehen zu lassen.
Es stellte sich heraus, dass es seine eigene Wohnung war und er die Zeit bei seinen Eltern wohnen würde.
Mit den Worten „mi casa es su casa“ verabschiedete er sich mit dem dringlichen Hinweis, dass egal, was sein sollte, ich mich 24/7 melden kann.
Noted.
First things first: erstmal Kaffee
Naja, zwei Kaffee, schließlich war ich immer noch müde. Jetzt konnte es losgehen. Wohin? Kein Plan, aber ich bin nicht weit vom Wasser weg, also ab zum Wasser eine Runde spazieren gehen und irgendwann irgendwas zu Essen finden.
Wer einen Orientierungssinn hat, erlebt weniger.
Zumindest versuche ich mir das einzureden, wenn ich mal wieder sinnfrei und ziellos in eine Richtung gelaufen bin.
Immerhin habe ich einen Hafen von Helsinki im Industriegebiet kennengelernt. Zeitweise war ich mir nicht ganz sicher, ob man sich hier als Touri aufhalten darf. An einigen Warnhinweisen mit „Restricted Area“ bin ich auf jeden Fall vorbeigekommen.
Zur Sicherheit habe ich hier mal keine Fotos gemacht.
Ok, später aus sicherer Entfernung, habe ich mich dann doch getraut eins von einem Boot zu machen:
Von dort habe ich es aus Versehen in Richtung Zentrum Design District geschafft.
Mein Ziel: Weihnachtsmarkt oder die Ateljeebar. Hier sollte man den besten Ausblick über die Stadt haben.
Kurz vor dem Google Maps Ziel Ateljeebar, habe ich mich entschieden in Richtung der weihnachtlich beleuchteten Innenstadt zu gehen, um mich ein wenig umzuschauen.
Das sah aus wie ein Weihnachtsmarkt. Danach würde ich mich dann in die Bar setzen - so der Plan.
Angekommen bei der weihnachtlichen Beleuchtung fuhren schon einige Polizeiwagen an mir vorbei und ich hörte laute Parolen (die ich natürlich nicht verstanden habe.)
Check, 1. finnische Demo gefunden!
Also doch zurück zur Suche nach der Ateljeebar. Laut Google bin ich da, - dann doch vorbei gelaufen, dann müsste ich doch ums Haus und alles gleichzeitig. Gefunden habe ich sie de facto nicht.
Mittlerweile wollte ich echt gerne mein Ziel erreichen, denn mir war ziemlich kalt und hangry wurde ich auch schon. Ich wollte am liebsten etwas richtig warmes, scharfes essen und meine Hände wärmen. Finnische Fischsuppe wäre toll.
Ich beschloss das nächste gut aussehende Restaurant zu besuchen, das in der Nähe auftaucht.
Chinesisch it is.
Heißer Tee und die Nr. 39.
Klar habe ich mir durchgelesen, was mit der Nr. 39 serviert wird, habe es allerdings nach dem Bestellen direkt wieder vergessen.