Foilsithe: 09.05.2018
Am Montag besuchten wir morgens den königlichen Palast, in dem früher die Königsfamilie lebte und der heute noch immer zu repräsentativen Zwecken genutzt wird.
Als Führer hatten wir einen Multimedia-Guide, der uns in allen Räumen kurz über die imposante Einrichtung und Geschichte des Hauses informierte.
Direkt gegenüber des Palacio Real liegt die Kathedrale Madrids, die man (wie alle katholischen Kirchen Madrids) kostenlos besichtigen kann (um eine Spende wird gebeten). Sie wurde erst 1999 fertig gestellt wurde. So ist die Ausschmückung des Innenraums zum Teil überraschend modern.
Auf der anderen Seite der Kathedrale befindet sich der Eingang zur Krypta, die auch heute noch für die Feier von Messen genutzt wird und von der Grundfläche ebenso groß wie die Kathedrale ist. Durch einen Säulenwald wandelnd kann man die letzten Ruhestätten von bedeutenden Einheimischen mit Grabplatten im Boden bestaunen.
Am Montagnachmittag ist der Eintritt in das Museum Thyssen-Bornemisza, das aus einer privaten Kunstsammlung hervorging, kostenlos. Das nutzten wir und besuchten - auch wenn wir am Tag zuvor schon viele Bilder betrachten konnten - diese Ausstellung. Besonders gut gefiel uns die Vielfalt an unterschiedlichen Stilen und Epochen.
Über die Prachtstraße Madrids, die Gran Via, spazierten wir anschließend Richtung Plaza Espana. Nach dieser Beschreibung hatten wir uns eine Straße mit teuren Nobelboutiquen vorgestellt. Stattdessen fanden sich dort allerdings auch Läden wie H&M und der (nach der Anzahl der durch Madrid getragenenTüten zu urteilen) sehr beliebte Primark.
Am Plaza Espana wurde dem Werk des Schriftstellers Cervantes mit einer Statue von Don Quijote und seinem Diener ein Denkmal gesetzt.
Am Abend planten wir einen Rundgang durch das "Viertel der Dichter und Denker", in dem auch Cervantes gelebt hat. Allerdings zog gleich zu Beginn ein Gewitter auf, so dass wir diesen Spaziergang auf den nächsten Tag verschoben und gerade noch vor dem großen Regen in der Ferienwohnung waren.
Den Dienstag wollten wir entspannt und mit Sport beginnen, weil unser erster Programmpunkt - eine kostenlose Stadtführung - erst um 11 Uhr beginnen sollte. Der Morgen begann aber damit, dass der Wecker nicht klingelte und so begann unser Tag eher gehetzt als entspannt. Wir schafften es aber trotzdem rechtzeitig zum Treffpunkt der "Strawberry Tour" auf dem Plaza de Isabel II, wo wir von einer freundlichen Stadtführerin auf Englisch begrüßt wurden.
Sie führte uns in etwa drei Stunden mit unterhaltsamen Geschichten und vielen Informationen durch die Altstadt. So sahen wir noch einige Ecken, die wir bisher verpasst hatten.
Über die Brücke "de Segovia" waren wir bereits gegangen und hatten uns gefragt, warum vor dem Geländer noch Glaswände angebracht waren. Nun erfuhren wir, dass sich dort zu "Hochzeiten" vier Selbstmorde pro Monat ereigneten, so dass die Stadt schließlich diese Sicherheitsmaßnahmen (wohl auch für die Autofahrer auf der Straße darunter) vornahmen.
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Um den Plaza Mayor herum zeigte die Führerin uns verschiedene Restaurants, darunter auch das angeblich älteste Restaurant der Welt:
Da wir aber keine 60 Euro für unser Mittagessen ausgeben wollten, haben wir uns für ein typisch madrilenisches "Bocadillo de Calamares" (Brötchen mit frittierten Tintenfischringen) entschieden. Dort standen wir wie die Einheimischen an der Bar und aßen unsere Mahlzeit.
So gestärkt machten wir uns auf zu einem Rundgang durch das "Viertel der Dichter und Denker", den wir eigentlich schon am Abend zu vor machen wollten. Wir hatten uns aber aufgrund eines aufziehenden Gewitters dagegen entschieden...
Wir sahen das Haus, in dem Cervantes gelebt haben und gestorben sein soll, und schlenderten durch kleine Altstadtgassen.
Schließlich erreichten wir den Plaza de Santa Ana, wo wir uns bei einer Kaffeepause erholten.
Dann ging es weiter mit der Metro zum Naherholungsgebiet "Casa de Campo". Nach ersten Orientierungsschwierigkeiten wanderten wir mit Google durch die weitläufige Parkanlage.
Wiedehopf
Dabei sahen wir wenig Menschen, aber einige Tiere.
Wir hatten geplant, mit der Seilbahn zurück in die Stadt zu fahren. Als wir an der von Google angegebenen Stelle ankamen, war leider keine Seilbahnstation zu sehen. So fragten wir in unserem fließenden Spanisch ("Wir haben uns verlaufen. Wo ist...?" können wir dank Vokabel-App sagen) einen Jogger. Leider verstanden wir die Antwort zunächst nicht, nach einigen Wiederholungen und Gesten wussten wir dann aber, in welche Richtung wir gehen mussten.
Leider stellten wir dann aber fest, dass keine Gondeln und keine Bewegung zu sehen war. Die Seilbahn fuhr also (entgegen der Aussage des Reiseführers) nicht. Also machten wir uns zu Fuß auf den Weg in die Stadt (noch einmal 40 Minuten).
Als Entschädigung wurden wir aber mit einem schönen Blick über die Stadt belohnt.
Blick auf den Palacio Real und die Kathedrale
Unser Weg sollte uns dann noch an einem schönen See vorbeiführen. Von dem war leider gerade nicht viel zu sehen außer einer Baustelle:
Etwas kaputt erreichten wir die Kirche "San Antonio de la Florida", die im Reiseführer als "sixtinische Kapelle Madrids" beworben wurde. Ganz so groß war sie zwar nicht, aber das Deckengemälde von Goya war dennoch beeindruckend. Außerdem war der Besuch dort deutlich entspannter, da wir die einzigen im Raum waren - und nicht wie in Rom in einer Menschenmasse durchgeschoben wurden.
Auf dem Weg lag als nächstes der Tempel Debod, den Spanien als Geschenk Ägyptens für die Hilfe bei der Rettung des Tempels Abu Simbel beim Bau des Assuan Staudamms erhalten hatte.
Da der Tempel bereits bald schließen sollte, beeilten wir uns und nahmen unsere letzten Kräfte zusammen, um ihn noch von innen sehen zu können. Wir erreichten den Tempel gerade noch rechtzeitig, mussten dann allerdings feststellen, dass er zur Zeit dauerhaft geschlossen ist.
Trotz der bisherigen Erlebnisse versuchten wir abends unser Glück bei der "Karten Lotterie" des Musical Theaters. Dort konnte man an einer Verlosung teilnehmen und Restkarten für 20 Euro erhalten. Dieses Mal war uns das Glück hold und wir erhielten noch zwei Karten für das Musical "Bodyguard" (El Guardaespaldas).
Die Lieder wurden auf Englisch gesungen, aber der Text war komplett auf Spanisch, was unsere Kenntnisse leider etwas überstieg. Da wir die Handlung kannten, konnten wir (der ja auch nicht sehr komplizierten) Geschichte folgen und die Lieder trotzdem genießen.
Plaza de Espana
Auf dem Rückweg gingen wir am beleuchteten Brunnen auf der "Plaza de Espana" und dem königlichen Palast vorbei, so dass dieser lange Tag noch durch ein paar schöne Nachtaufnahmen abgeschlossen wurde.
Palacio Real